Mineralbrunnen Überkingen-Teinach
Die Mineralbrunnen Überkingen-Teinach GmbH & Co. KGaA ist ein mehrheitlich im Besitz der Karlsberg-Gruppe befindlicher Getränkehersteller mit Sitz im baden-württembergischen Bad Teinach-Zavelstein. Der Konzern stellt neben Mineralwässern, Heilwässern, Fruchtsäften, Fruchtsaftgetränken und Fruchtnektaren auch andere nicht-alkoholische Getränke auf Wasserbasis her.
Mineralbrunnen Überkingen-Teinach GmbH & Co. KGaA | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KGaA |
ISIN | DE0006614001 (Stammaktie) DE0006614035 (Vorzugsaktie) |
Gründung | 1923 |
Sitz | Bad Teinach-Zavelstein, Deutschland |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 429[2] |
Umsatz | 149,9 Mio. Euro[2] |
Branche | Lebensmittelindustrie |
Website | www.mineralbrunnen-kgaa.de |
Stand: 31. Dezember 2019 |
Geschichte
Die ersten urkundlichen Erwähnungen von Quellen des heutigen Unternehmens gehen zurück auf das 12. und das 13. Jahrhundert. Neben dem Trinken und Baden vor Ort entstand im 16. Jahrhundert ein Handel in Süddeutschland mit Hilfe der so genannten „Sauerbrunnenträger“.
Im Jahr 1896 kaufte Kommerzienrat Karl Haegele aus Geislingen das Überkinger Bad- und Hotelgebäude und vergrößerte Abfüllung und Versand. 1918 wurde die „Bad Überkinger Kurhaus- und Mineralwasserbetrieb deutscher Gastwirte GmbH“ gegründet. Im Jahr 1923 entstand durch Zusammenschluss der „Bad Überkinger Kurhaus und Mineralwasserbetrieb deutscher Gastwirte GmbH“ mit der Zweigniederlassung Imnau (Hohenzollern) und den Eigentümern der Teinacher Mineralquellen die „Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG“. 1926 erfolgte ein weiterer Zusammenschluss mit dem Brunnen in Bad Ditzenbach und die Umfirmierung zur „Mineralbrunnen Überkingen-Teinach-Ditzenbach AG“. 1927 wurde die „Remstalquellen GmbH“ mit Sitz in Beinstein übernommen (Schließung 2008).
1957 wurden die Apollo-Quellen in Bad Imnau weiter ausgebaut (Verkauf 2009). 1980 wurde die Kisslegger Quelle übernommen, 1989 die Mühringer Schlossquelle (Verkauf 2009), 1991 die Güstrower Schlossquelle in Mecklenburg-Vorpommern (Verkauf 2007) sowie 1995 die Fachinger Quelle. Seit 27. November 1986 ist das Unternehmen börsennotiert.
Seit 1994 besitzt das Unternehmen die Markenrechte an Bluna für Westeuropa und angrenzende osteuropäische Staaten, seit 1999 die weltweiten Markenrechte an afri cola. 2001 beginnt die Mineralbrunnen AG mit der Einführung von PET-Gebinden. 2008 wurde das Fruchtsaftunternehmen Tucano Holding GmbH aus Merzig (später umfirmiert in Niehoffs Vaihinger Fruchtsaft GmbH) erworben. Ende 2010 wurde die Mineralbrunnen Überkingen GmbH an das Investorenkonsortium ProAqua GmbH verkauft.[3] Zum Anlagevermögen der GmbH gehören neben dem Produktionsstandort in Bad Überkingen einschließlich der Quellenrechte, die Abfüllanlagen sowie die Markenrechte für die Produkte Überkinger, Ü und Adelheidquelle.[4] Im Juni 2011 folgte der Verkauf des Fachinger Brunnens an die Sinalco GmbH aus Duisburg.[5] Ebenfalls im Juni wurde die KAMPOS Vertriebs GmbH mit Sitz in Lauterecken als Vertriebseinheit zur Betreuung des Lebensmitteleinzelhandels neu gegründet.
Mit Wirkung zum 31. Dezember 2011 erwarb das Unternehmen eine Beteiligung von 45,00 % an der Karlsberg Service GmbH. Die zur Karlsberg Holding gehörende Gesellschaft übernimmt künftig Verwaltungstätigkeiten für die Mineralbrunnen AG. Im März 2012 wurden im Rahmen eines Asset Deals zum 1. April 2012 das Bad-Hotel Bad Teinach nebst der Mineraltherme an die Pforzheimer HotelThermeTeinach GmbH & Co. KG verkauft, die sich im Besitz des Unternehmers Wolfgang Scheidtweiler befindet.[6] Am 10. Februar 2016 wurde die Gesellschaft von einer Aktiengesellschaft in eine GmbH & Co. KGaA umgewandelt.[7]
Aktionärsstruktur
Stand 17. Januar 2019:
Die 5.919.755 Stammaktien waren folgendermaßen verteilt:
- 74,81 % Karlsberg-Gruppe
- % Förderverein der Angehörigen des Württ.-Hohenz. Gaststättengewerbes e. V. 9,19
- % Versorgungshilfe für die Betriebsangehörigen der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG 1938 e. V. 3,09
- % Eigenbesitz der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach GmbH & Co. KGaA 4,81
- % Streubesitz 8,10
Die Verteilung der 2.187.360 Vorzugsaktien war:
- 59,71 % Streubesitz
- 38,55 % Förderverein der Angehörigen des Württ.-Hohenz. Gaststättengewerbes e. V.
- % Karlsberg-Gruppe 1,74
Aufgrund des Mehrheitsbesitzes durch Karlsberg ist das Unternehmen im Konzernabschluss der Karlsberg Holding GmbH vollkonsilidiert.
Kennzahlen
Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz in Höhe von 149,9 Mio. Euro. Das EBIT lag bei 11,1 Mio. Euro. Der Konzern beschäftigte im Durchschnitt 429 Mitarbeiter.[2]
2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | |
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Umsatz (Mio. €) | 148,7 | 156,4 | 143,6 | 138,7 | 136,5 | 137,2 | 139,8 | 142,1 | 149,6 |
EBIT (Mio. €) | −3,6 | 14,2 | 0,6 | 3,4 | 4,2 | 4,3 | 4,6 | 8,6 | 11,1 |
Beschäftigte (Anzahl im Durchschnitt) | 760 | 596 | 504 | 478 | 442 | 429 | 429 | 422 | 426 |
Produkte
Die Produkte werden unter folgenden Markennamen vertrieben:
Mineralwasser und Heilwasser
- Krumbach
- Teinacher
- Hirschquelle
- Kisslegger
- Cilly
Fruchtsaftschorlen
- Teinacher
- Krumbach
- Niehoffs Vaihinger
- Klindworth
- Merziger
- Schloss Veldenz
Fruchtsäfte und -nektare
- Niehoffs Vaihinger
- Klindworth
- Merziger
- Lindavia
- Schloss Veldenz
Cocktail Premixes
- Cocktail Plant
Weblinks
Einzelnachweise
- Unternehmenskurzportrait - Mineralbrunnen Überkingen-Teinach GmbH & Co. KGaA. Abgerufen am 18. November 2019.
- Mineralbrunnen Überkingen-Teinach GmbH & Co. KGaA: Konzernjahresabschluss per 31.12.2019. Abgerufen am 30. Dezember 2020.
- ahgz.de: Mineralbrunnen Überkingen GmbH ist verkauft, Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung, 21. Dezember 2010, Zugriff am 20. Mai 2012.
- Bernhard Eck: Mineralbrunnen Bad Überkingen wird verkauft, Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung, 14. Dezember 2010, Zugriff am 20. Mai 2012.
- handelsblatt.com: Übernahme: Sinalco kauft Mineralwassermarke, 17. Juni 2011, Zugriff am 19. Mai 2012.
- Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG: Corporate News: Hotel- und Kurbetrieb Bad Teinach mit neuem Besitzer, Pressemeldung, 14. März 2012, Zugriff am 14. Februar 2016.
- Corporate News: Rechtsformwechsel vollzogen. Pressemeldung vom 10. Februar 2016, Zugriff am 14. Februar 2016.