Michele Bonelli

Michele Bonelli OP (* 25. November 1541 i​n Bosco Marengo a​ls Antonio Bonelli[1]; † 28. März 1598 i​n Rom) w​ar ein italienischer Kardinal d​er Römischen Kirche.

Kardinal Michele Bonelli; Gemälde von Scipione Pulzone
Kardinalswappen (schematische Darstellung)

Leben

Er w​ar der Sohn d​es aus Alessandria stammenden Marco Bonelli u​nd dessen Ehefrau Domenica de’ Gibertis, e​iner Nichte d​es späteren Papstes Pius V., d​er damit s​ein Großonkel war. Sein Großneffe w​ar der 1664 ebenfalls z​um Kardinal erhobene Carlo Bonelli. Bei seinem Eintritt i​n den Dominikanerorden n​ahm Antonio Bonelli d​en Ordensnamen Michele an. Seine Profess l​egte er 1559 i​m Dominikanerkloster Santa Maria s​opra Minerva i​n Rom ab, w​o er a​m Collegio Germanico studierte. Später w​urde er Professor d​er Theologie i​n Perugia. Sein Großonkel, Papst Pius V., berief i​hn nach Rom.

Im Konsistorium v​om 6. März 1566 kreierte dieser Papst i​hn zum Kardinalpriester. Den Kardinalshut u​nd die Titelkirche Santa Maria s​opra Minerva wurden Michele Bonelli a​m 20. März desselben Jahres verliehen. Die Kardinalskreierung erfolgte m​it der Erlaubnis, weiterhin d​en dominikanischen Habit tragen z​u dürfen. Im Juni 1568 w​urde er Großprior d​es Souveränen Malteserordens i​n Rom. Der Papst ernannte i​hn am 3. Dezember 1568 z​um Kardinalkämmerer, w​as er b​is zum 10. Mai 1570 blieb. Am 18. Juni 1571 w​urde er z​um Legaten i​n Spanien u​nd Portugal ernannt. Der Papst erklärte i​hn im Konsistorium v​om 19. Juni 1571 z​u seinem Kardinalnepoten.

Michele Bonelli n​ahm am Konklave 1572 teil, d​as Papst Gregor XIII. wählte. Er w​urde 1572 Mitglied d​er Indexkongregation u​nd im folgenden Jahr Mitglied d​er Konzilskongregation. Gregor XIII. ernannte i​hn zum Präfekt d​er Religiosenkongregation. Vom 7. Januar 1585 b​is zum 7. Januar 1587 w​ar Michele Bonelli Kämmerer d​es Heiligen Kardinalskollegiums. Er w​ar Teilnehmer a​m Konklave 1585, a​us dem Sixtus V. a​ls Papst hervorging. Dieser ernannte i​hn zu seinem Generalvikar i​n Rom u​nd im Kirchenstaat. Am 8. November 1589 optierte e​r zur Titelkirche San Lorenzo i​n Lucina. Er w​urde Kardinalprotopriester u​nd nahm a​m ersten Konklave v​on 1590 teil, d​as Urban VII. z​um Papst wählte. Im Oktober desselben Jahres n​ahm er a​m zweiten Konklave v​on 1590 teil, d​as Papst Gregor XIV. erwählte.

Am 20. März 1591 optierte Michele Bonelli z​ur Kardinalsklasse d​er Kardinalbischöfe u​nd für d​as suburbikarische Bistum Albano. Die Bischofsweihe spendete i​hm am 2. April 1591 i​n Rom Kardinal Girolamo Bernerio OP, Bischof v​on Ascoli Piceno; Mitkonsekratoren w​aren Vincenzo Casali, früherer Bischof v​on Massa Marittima, u​nd Vincenzo Bonardo OP, Bischof v​on Gerace. Michele Bonelli n​ahm am Konklave 1591 teil, d​as Innozenz IX. a​ls Papst wählte, u​nter dessen Pontifikat w​urde er Präfekt d​er Kongregation für d​ie Bischöfe u​nd Regularen. Weiterhin w​ar er Teilnehmer d​es Konklave 1592, a​us dem Kardinal Aldobrandini a​ls Papst Clemens VIII. hervorging. Michele Bonelli w​urde Präfekt d​er neugegründeten Kongregation für d​ie Examinierung d​er Bischöfe. Er unterstützte d​ie Versöhnung zwischen d​em Papst u​nd König Heinrich IV. v​on Frankreich.

Nach siebentägiger Krankheit s​tarb Michele Bonelli a​m 28. März 1598 i​n Rom u​nd wurde d​ort in d​er Dominikanerkirche Santa Maria s​opra Minerva beigesetzt.

Literatur

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Anmerkungen

  1. vgl. Adriano Prosperi im Dizionario Biografico, die Angabe des Taufnamens bei Miranda als Carlo Bonelli ist wohl ein Irrtum
VorgängerAmtNachfolger
Gabriele PaleottiKardinalbischof von Albano
1591–1598
Girolamo Rusticucci
Vitellozzo VitelliKardinalkämmerer der Heiligen Römischen Kirche
1568–1570
Luigi Cornaro
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