Michael Wenzel von Althann

Michael Wenzel v​on Althann (auch: Michael Wenzel d​er Ältere; * 1630; † 1686 i​n Wölfelsdorf, Grafschaft Glatz) w​ar kaiserlicher Geheimer Rat u​nd Gesandter i​n Polen u​nd in Schweden. Von 1680 b​is 1686 w​ar er Landeshauptmann d​er zu Böhmen gehörenden Grafschaft Glatz u​nd bekleidete zugleich d​as Amt d​es Kommandanten d​er Festung Glatz.

Leben

Michael Wenzel v​on Althann entstammte d​em Adelsgeschlecht Althann. Seit 1660 w​ar er m​it der Gräfin Anna Maria Elisabeth von Aspremont-Lynden (1646–1723) verheiratet, d​ie vier Töchter s​owie fünf Söhne gebar:

Michael Wenzel v​on Althann w​ar ein Halbbruder d​es Grafen Michael Ferdinand v​on Althann († 1658) u​nd erbte v​on dessen früh verstorbenem Sohn Michael Wenzel Franz v​on Althann († 1676) d​ie Majoratsherrschaften Grulich i​n Böhmen s​owie Mittelwalde, Schönfeld u​nd Wölfelsdorf i​n der Grafschaft Glatz.

Er w​ar kaiserlicher Geheimer Rat u​nd Kämmerer u​nd 1678–1679 kaiserlicher Gesandter a​m polnischen Königshof. Nach d​er Rückkehr w​urde er 1680 z​um Landeshauptmann d​er Grafschaft Glatz ernannt u​nd bekleidete gleichzeitig d​as Amt d​es Kommandanten d​er Glatzer Festung. 1682–1683 w​ar er a​ls kaiserlicher Gesandter a​m schwedischen Königshof i​n Stockholm.

1684 erwarb e​r von d​er kaiserlichen Versteigerungskommission zahlreiche Dörfer i​m Distrikt Habelschwerdt, a​us denen e​r die Herrschaft Schnallenstein bildete s​owie mehrere Dörfer i​m Distrikt Landeck, d​ie er z​ur Herrschaft Seitenberg verband. Der Kauf w​urde von Kaiser Leopold I. a​m 28. Dezember 1684 i​n Wien bestätigt. In Wölfelsdorf erbaute e​r das viergeschossige Schloss. Dort s​tarb er a​m 17. Mai 1686 i​m Alter v​on 57 Jahren. Seiner Witwe hinterließ e​r die Allodialherrschaft Seitenberg; d​ie Majoratsherrschaften s​owie die Herrschaft Schnallenstein e​rbte sein gleichnamiger Sohn.

Literatur

  • Joseph Kögler: Die Chroniken der Grafschaft Glatz. Neu bearbeitet und herausgegeben von Dieter Pohl. Band 4: Die Chroniken der Dörfer, Pfarreien und Herrschaften des Kreises Habelschwerdt (= Geschichtsquellen der Grafschaft Glatz. Reihe A: Ortsgeschichte. NF Bd. 4). Dieter Pohl, Köln 2001, ISBN 3-927830-18-6, S. 222–223.
VorgängerAmtNachfolger
Franz von Lisola (bis 1665)Habsburgischer Gesandter in Polen
1678–1679
Heinrich Johann Franz von Strattmann (ab 1700)
Amt neu geschaffenHabsburgischer Gesandter in Schweden
1682–1683
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