Burg Szczerba
Die Ruine der Burg Szczerba, deutsch Burg Schnallenstein (auch Burg Schnellenstein; polnisch auch Śnielin), liegt im Habelschwerdter Gebirge (polnisch Góry Bystrzyckie) auf einem felsigen Hügelsporn zwischen den Dörfern Różanka (Rosenthal) und Gniewoszów (Seitendorf). Sie gehört zur Gemeinde Międzylesie (Mittelwalde) im Powiat Kłodzki (Kreis Glatz).
Szczerba | ||
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Zugang zur Burg Szczerba | ||
Alternativname(n) | Śnielin (deutsch: Schnallenstein) | |
Staat | Polen (PL) | |
Ort | Międzylesie, Różanka | |
Entstehungszeit | vor 1100 | |
Burgentyp | Spornburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Geographische Lage | 50° 12′ N, 16° 37′ O | |
Höhenlage | 660 m n.p.m. | |
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Lage
Die Burgruine befindet sich etwa zwei Kilometer (Luftlinie) nordwestlich vom Ortszentrum Różanka an einer Biegung der Straße nach Gniewoszów, östlich der Burg schneidet der Bach Höllenflössel die Straße, dabei standen auch zwei Mühlen. Der Hauptzugang zur Burg erfolgte von Nordwesten.[1]
Geschichte
Die Burg Schnallenstein wurde vermutlich im 11. Jahrhundert vom böhmischen Landesherrn zur Sicherung einer Handelsstraße errichtet, die von Senftenberg in das Neißetal und weiter über Glatz nach Schlesien führte. Erstmals erwähnt wurde sie 1361 als „Snellinsteyne“. Damals gehörte sie dem Otto von Glubos (Glaubitz), der sich Otto von Schnallenstein nannte und dem auch ein Teil von Oberschwedeldorf und Wernersdorf gehörte. Nach seinem Tod um 1400 erbte Schnallenstein, zu dem damals auch Ebersdorf und Langenau gehörten, sein ältester Sohn Bernhard, der noch für das Jahr 1424 als Besitzer von Schnallenstein verzeichnet, der das Amt des Glatzer Landes-Unterhauptmanns bekleidete. Nachdem die Hussiten 1428 die Burg eroberten und zerstörten, wurde sie nicht wieder aufgebaut. Die Burg und die zu ihr untertänigen Dörfer fielen durch Heimfall an den böhmischen König zurück.
Obwohl die Burg nicht wieder aufgebaut wurde, wurde ihr Name wiederbelebt, nachdem der Glatzer Landeshauptmann Michael Wenzel von Althann von der Böhmischen Kammer mehrere Dörfer im Distrikt Habelschwerdt erworben hatte und sie zur Herrschaft Schnallenstein verband. Nachdem sich Rosenthal zum Hauptort dieser Herrschaft entwickelte, wurde sie auch als „Herrschaft Rosenthal“ bezeichnet.
Literatur
- Eduard Ludwig Wedekind: Geschichte der Grafschaft Glatz. Chronik der Städte, Flecken, Dörfer, Kolonien, Schlösser etc. dieser souveränen Grafschaft von der frühesten Vergangenheit bis auf die Gegenwart. Neurode 1855, S. 32–33, Ziffer 31.
- Karl August Müller: Vaterländische Bilder, oder Geschichte und Beschreibung sämmtlicher Burgen und Ritterschlösser Schlesiens beider Antheile und der Grafschaft Glatz. Zweite Auflage, Glogau 1844, S. 119–121.
- Joseph Kögler: Die Chroniken der Grafschaft Glatz. Neu bearbeitet und herausgegeben von Dieter Pohl. Band 4: Die Chroniken der Dörfer, Pfarreien und Herrschaften des Kreises Habelschwerdt. Pohl, Köln 2001, ISBN 3-927830-18-6, S. 109–161 (Geschichtsquellen der Grafschaft Glatz. Reihe A: Ortsgeschichte NF 4).
- Hugo Weczerka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Schlesien (= Kröners Taschenausgabe. Band 316). Kröner, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 479.
- Günther Grundmann: Burgen, Schlösser und Gutshäuser in Schlesien. Band 1: Die mittelalterlichen Burgruinen, Burgen und Wohntürme, 1982, Verlag Wolfgang Weidlich, Frankfurt am Main, ISBN 3-803-51161-5, S. 13f.
Weblinks
Einzelnachweise
- Tk25 Blatt 5865 Rosenthal (1884) - (als Digitalisat) (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)