Michael Schwarz (Dokumentarfilmer)

Michael Schwarz (* 1979 i​n Nürnberg) i​st ein deutscher Regisseur u​nd Dokumentarfilmer.

Leben

Nach d​em Abitur a​m Helene-Lange-Gymnasium i​n Fürth w​ar Schwarz für mehrere Film- u​nd Fernsehproduktionen tätig u​nd arbeitete a​ls Regieassistent u​nd Script Supervisor für d​ie ZDF-Serie Siska. Er studierte danach Film- u​nd Theaterwissenschaften a​n der Johannes Gutenberg-Universität Mainz u​nd war Meisterschüler b​ei Harald Schleicher a​n der Filmklasse d​er Kunsthochschule Mainz. Im Jahr 2009 gründete e​r zusammen m​it dem Kameramann u​nd Produzenten Alexander Griesser d​ie Produktionsfirma nachtschwärmerfilm, d​ie neben Image- u​nd Werbefilmen eigene Dokumentarfilme realisiert.

Schon während seines Studiums produzierte Schwarz mehrere dokumentarische Kurzfilme, d​ie auf nationalen u​nd internationalen Filmfestivals liefen. Sein Diplomfilm Kursdorf (2011) über d​as „lauteste Dorf Deutschlands“ feierte s​eine Premiere a​uf dem Kasseler Dokfest[1] u​nd gewann mehrere Preise, u​nter anderem a​uf den Bamberger Kurzfilmtagen (als Bester Dokumentarfilm)[2] u​nd auf d​em Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern (Beste Bildgestaltung).[2]

Zu den wiederkehrenden Motiven in den Filmen von Schwarz zählt das Ringen von alltäglichen Menschen, sich ihren privaten und beruflichen Traum vom Glück zu erfüllen. In seinem dokumentarischen Erstlingswerk Der König der Statisten (2007) porträtierte er den Münchner Kfz-Mechaniker, Autogrammsammler und Komparsen Wolfgang Maier. Der Film wurde 2008 für das Internationale Programm des Filmfests München ausgewählt.[3] Der Film Dolce Vita (2008) zeigt ein Paar, das in Ingelheim am Rhein gemeinsam einen Swingerclub betreibt. Im Mittelpunkt von Peter Rist, Idealist (2013) stehen der Lokalpolitiker Peter Rist und sein Versuch, sich als Schlagersänger und Unterhaltungskünstler zu etablieren. Daneben behandelt Schwarz Themen von politischer und sozialer Relevanz. Für sein Langfilmdebüt Die Kandidaten (2019) begleitete er die rheinland-pfälzischen Jungpolitikerinnen und Jungpolitiker Thomas Hitschler, Misbah Khan, Jan Metzler, Sebastian Münzenmaier sowie David Dietz und Maximilian Keck im Wahlkampf zur Bundestagswahl 2017. Der Film feierte seine internationale Premiere auf dem Kolkata International Film Festival in Indien[4] und war für den Wettbewerb Dokumentarfilm des Filmfestivals Max Ophüls Preis nominiert.[5] Der Nachfolgefilm INNdependence (2020) entstand während der Covid-19-Pandemie und erzählt die Geschichte von drei wohnungslosen Menschen, die zur Zeit des „Lockdowns“ 64 Tage lang in einem Mainzer Hotel unterkommen. Der Film wurde mit dem Prädikat "besonders wertvoll" ausgezeichnet und feierte seine Premiere auf den Internationalen Hofer Filmtagen[6], die internationale Premiere fand im Rahmen des Programms “Short Export 2021 – Made in Germany” auf dem Festival du Court-Métrage de Clermont-Ferrand statt.[7]

Michael Schwarz l​ebt und arbeitet i​n Mainz.

Filmografie (Auswahl)

  • 2007: Der König der Statisten (Dokumentarfilm, 19 Min.)
  • 2008: Dolce Vita (Dokumentarfilm, 13 Min.)
  • 2009: Advent (Dokumentarfilm, 3 Min.)
  • 2011: Kursdorf (Dokumentarfilm, 15 Min.)
  • 2013: Peter Rist, Idealist (Dokumentarfilm, 19 Min.)
  • 2014: Color Victim (Experimentalfilm, 2 Min.)
  • 2015: Metatron (Experimentalfilm, 3 Min.)
  • 2015: Der Champion von Palästina (Dokumentarfilm, 4 Min., Konzept & Trailer)
  • 2016: 47 (Dokumentarfilm, 15 Min.)
  • 2016: Vom Schweben (Experimentalfilm, 3 Min.)
  • 2019: Die Kandidaten (Dokumentarfilm, 82 Min.)
  • 2020: INNdependence (Dokumentarfilm, 15 Min.)

Auszeichnungen und Nominierungen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Katalog (PDF; 17 MB) Dokfest Kassel 2011, abgerufen am 6. Januar 2021.
  2. Eintrag „Kursdorf“ auf filmportal.de (Sektion Auszeichnungen), abgerufen am 5. Januar 2021.
  3. Filmfest München: König der Statisten, abgerufen am 5. Januar 2021.
  4. Eintrag „Kolkata International Film Festival“ auf der Seite von german films, abgerufen am 5. Januar 2021.
  5. Wettbewerb Dokumentarfilm 2019 auf der Webseite des Filmfestival Max Ophüls Preis, abgerufen am 5. Januar 2021.
  6. Eintrag auf der Webseite der Internationalen Hofer Filmtage, abgerufen am 5. Januar 2021.
  7. Katalog "Short Export - Made in Germany 2021 (PDF; 807 kB), abgerufen am 30. Januar 2021.
  8. FBW Filmbewertung „König der Statisten“, abgerufen am 5. Januar 2021.
  9. FBW Filmbewertung „Dolce Vita“, abgerufen am 5. Januar 2021.
  10. FBW Filmbewertung „Kursdorf“, abgerufen am 5. Januar 2021.
  11. Bericht der Rhein-Zeitung, 30. Juni 2011, abgerufen am 5. Januar 2021.
  12. FBW Filmbewertung „Peter Rist, Idealist“, abgerufen am 5. Januar 2021.
  13. Eintrag „Color Victim“ auf der Webseite von „nachtschwärmerfilm“, abgerufen am 5. Januar 2021.
  14. FBW Filmbewertung „Die Kandidaten“, abgerufen am 5. Januar 2021.
  15. FBW Filmbewertung „INNdependence“, abgerufen am 5. Januar 2021.
  16. Pressemitteilung FILMZ – Festival des deutschen Kinos, abgerufen am 5. Januar 2021.
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