Mellifera
Mellifera ist ein gemeinnütziger Verein in der baden-württembergischen Stadt Rosenfeld, der sich für den Schutz der Bienen und für die Wesensgemäße Bienenhaltung der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera) einsetzt. Mellifera entwickelt artgerechte und umweltfreundliche Betriebsweisen für die Imkerei. Ein Ziel dabei ist die langfristige Verbesserung der Gesundheit der Bienen. Der Verein hat etwa 1.500 Mitglieder, 57 Regionalgruppen und etwa 5.000 Bienenpaten.
Geschichte
Angesichts der sich in Deutschland ausbreitenden Varroamilbe trafen sich seit 1985 unter der Federführung von Thomas Radetzki regelmäßig Imker an der Fischermühle in Rosenfeld, welche der Frage nachgingen, wie sie den Bienen helfen können, mit der Varroamilbe zurechtzukommen. Die Grundlage dafür bildeten die Bienenvorträge des österreichischen Publizisten Rudolf Steiner.
Am 6. Januar 1986 ist der Verein in Rosenfeld unter dem Namen „Vereinigung für wesensgemäße Bienenhaltung“ gegründet worden. In den ersten Vereinsjahren stand die Grundlagenentwicklung für den Naturwabenbau und für die Völkervermehrung auf der Basis des Schwarmtriebs im Vordergrund der Vereinsarbeit.
1989 fanden in der vereinseigenen Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle[1] erste Versuche mit Oxalsäure zur Varroosebehandlung der Bienen statt. Das dort entwickelte Oxalsäure-Sprühverfahren wurde 1993 offiziell zugelassen und ist seitdem eines der wichtigsten Behandlungsmittel gegen die Varroose.
Die von Mellifera entwickelten Betriebsweisen bildeten 1995 die Grundlage für die Richtlinien für die Demeter-Bienenhaltung.
2003 gründete Mellifera das Netzwerk Blühende Landschaft, um für ein besseres Nahrungsangebot für Bienen und andere blütenbestäubende Insekten zu sorgen.
2006 entstand das „Bündnis zum Schutz der Bienen“, in dem der Deutsche Imkerbund und andere Verbände vertreten sind. Es setzt sich (hauptsächlich juristisch) gegen die Grüne Gentechnik und gegen die Pestizide ein.
2010 folgte die Gründung der Bürgerinitiative „Bienen machen Schule“. Mit ihr bringt Mellifera Pädagogen und Imker zusammen, um Kindern eine Möglichkeit zu bieten, über Bienen und von Bienen zu lernen.
Um sich in Berlin politisch für den Bienenschutz einzusetzen, wurde im Jahr 2015 die „Aurelia Stiftung“ gegründet.[2][3][4][5]
Auszeichnungen
Am 25. Januar 2013 hat die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ilse Aigner die vereinseigene Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle mit dem „Förderpreis Ökologischer Landbau“ ausgezeichnet.[6][7][8]
Weblinks
- Mellifera e.V. - Initiativen für Biene, Mensch, Natur
- Die Fischermühle | Aktuelles und Veranstaltungen | Nachrichten
- Imkerei Fischermühle/Mellifera e.V. - Verbraucher bei „oekolandbau.de“, einem Informationsportal der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
- Aurelia – Es lebe die Biene
Einzelnachweise
- Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle
- Vorstand der Deutschen Umwelthilfe (Memento vom 20. März 2019 im Internet Archive)
- Es lebe die Biene! - Demeter Baden Württemberg (Memento vom 20. März 2019 im Internet Archive)
- Initiatoren der Aurelia Stiftung – Aurelia-Stiftung (Memento vom 20. März 2019 im Internet Archive)
- Einsatz von Pestiziden reduzieren – Deutsche Umwelthilfe und Aurelia Stiftung stellen. Presseportal, abgerufen am 4. September 2019.
- Förderpreis Ökologischer Landbau für Imkerei Fischermühle – Mellifera e. V. (Memento vom 17. März 2019 im Internet Archive)
- Förderpreis Ökologischer Landbau an Weingut Zähringer und Imkerei Fischermühle mit Mellifera e. V. - Demeter e.V. (Memento vom 19. März 2019 im Internet Archive)}
- Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle – Erzeuger