Melchsee

Der Melchsee i​st ein Bergsee u​nd Namensgeber d​es kleinen Wintersportorts Melchsee-Frutt i​m Kanton Obwalden a​uf dem Gemeindegebiet v​on Kerns. Er l​iegt in d​en Urner Alpen a​uf 1893 m ü. M.[1] u​nd wird d​urch einen künstlichen Damm gestaut. Eine Druckleitung führt d​as Wasser v​om Melchsee z​um Kraftwerk Hugschwendi a​uf der Stöckalp i​m Melchtal, welches v​om Elektrizitätswerk Obwalden betrieben w​ird und jährlich 35 GWh Strom produziert.

Melchsee
Melchsee im Kanton Obwalden
Geographische Lage Schweiz CH / Kanton Obwalden OW
Zuflüsse mehrere Bäche
Abfluss Grosse Melchaa
Orte am Ufer Melchsee-Frutt
Daten
Koordinaten 663689 / 180485
Melchsee (Urner Alpen)
Höhe über Meeresspiegel 1893 m ü. M.[1]
Fläche 54 ha
Maximale Tiefe 18 m

Besonderheiten

Naturstausee, Fischerei

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Im Sommer werden i​m See Forellen u​nd Saiblingen gefischt. Im Winter w​ird auf d​em zugefrorenen See Eisfischen angeboten. Ein Seillift z​ieht die Wintersportler über d​en See z​u den Skiliften a​m anderen Ufer.

Am See l​iegt das Naturschutzgebiet Melchsee.

Bau des Kraftwerks

1951 wurden dem Regierungsrat des Kantons Obwalden Projektpläne zur Nutzung der Wasserkraft auf der Melchsee-Frutt zugestellt. Zu dieser Zeit konnte das Elektrizitätswerk Kerns, aus welchem später das Elektrizitätswerk Obwalden hervorging, nur noch 20 % des Energiebedarfs des Kantons abdecken. Nach politischen Verhandlungen und juristischen Abklärungen bezüglich Wassernutzung und Gesellschaftsform des Betreibers des Kraftwerks genehmigte die Obwaldner Bevölkerung 1955 das Projekt Kraftwerk Melchsee-Frutt. Der vom Kantonsrat beantragte Kredit betrug 17 Millionen Schweizerfranken. Im Rahmen des Projekts wurden unter anderem der Henglibach und die Tannalpbäche gefasst, beim Tannensee und Melchsee ein Erddamm errichtet, eine Zuleitung vom Blauseebach erstellt, eine Apparatekammer errichtet, eine Druckleitung gebaut und die Kraftwerkszentrale Hugschwendi errichtet. Durch die Errichtung des Dammes vergrösserte sich die Seeoberfläche des Melchsees von 200'000 m² auf 540'000 m².[2]

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Einzelnachweise

  1. Lage und Höhe gemäss SwissTopo (Karten der Schweiz) und ortsnamen.ch
  2. Kurt Zumbrunn: Das Fruttwerk – Kraftwerk Melchsee-Frutt. (PDF) In: IG-Zytig. Ausgabe 3, 2020, S. 50–56, abgerufen am 12. Mai 2021.
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