Maximilian Watzka (Mediziner)
Maximilian (Max) Watzka (* 30. April 1905 in Martnau, Österreich-Ungarn; † 22. Januar 1981 in Mainz) war ein deutscher Anatom, Histologe und Hochschullehrer.
Leben
Watzka stammte aus der Region des Westböhmischen Bäderdreiecks im Egerland und besuchte die Volksschule in Pistau. Danach legte er 1924 das Abitur am Realgymnasium in der Stadt Plan bei Marienbad ab. Anschließend studierte er ein Jahr Zoologie an der Deutschen Universität Prag und wechselte 1925 an zum Medizinstudium an die dortige Medizinische Fakultät. 1930 legte er das medizinische Staatsexamen ab und promovierte zum Dr. med. Seine Habilitation verteidigte er 1934 erfolgreich an der Universität Prag. Im Anschluss war er bis 1937 als Privatdozent für Histologie, Mikroskopische Anatomie und Entwicklungsgeschichte an der Universität tätig, bevor er stellvertretender Direktor des dortigen Histologisches Instituts wurde. Als solcher erlebte er 1939 die Bildung des Protektorats Böhmen und Mähren, nachdem er 1938 bereits der NSDAP beigetreten war.[1]
1941 wurde er außerordentlicher Professor und 1943 Dekan der Medizinischen Fakultät an der Deutschen Universität Prag. Unmittelbar nach der Neugründung der Tschechoslowakei im Mai 1945 verlor er seine Stellung an der Universität, wurde verhaftet und ein Jahr inhaftiert. 1946 wurde Watzka als Deutscher des Landes verwiesen. Er ließ sich in Mainz nieder, wo er im November 1946 außerordentlicher Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Mainz wurde und von 1952 bis 1954 deren Dekan war. Ab 1961 war Maximilian Watzka dort ordentlicher Professor für Anatomie, Histologie und Entwicklungsgeschichte. Als Direktor des Anatomischen Instituts wirkte er von 1951 bis zu seiner Emeritierung 1973.
Er gab seit 1952 die Zeitschrift Anatomischer Anzeiger heraus und war 1954 Mitgründer der Historischen Kommission der Sudetenländer. Maximilian Watzka wurde unter der Präsidentschaft von Kurt Mothes 1954 zum Mitglied der Leopoldina gewählt und gehörte der Sudetendeutschen Landsmannschaft an.
Zu seinen Schülern gehörte u. a. der Anatom Joachim-Hermann Scharf.
Werke (Auswahl)
- Die Prager Universität und ihre Medizinische Fakultät, München Berlin, 1941.
- Kurzlehrbuch der Histologie und mikroskopischen Anatomie des Menschen. Schattauer, Stuttgart 1957.
- Otto Grosser – ein Forscher von großem Format. In: Sudetendeutscher Kulturalmanach 4 (1962), S. 169–173.
Literatur
- Anton Majet: Zum Tode von Professor Watzka. In: Ärzteblatt Rheinland-Pfalz., 34 (1981), S. 289f.
Einzelnachweise
- Monika Glettler, Alena Míšková: Prager Professoren 1938-1948: zwischen Wissenschaft und Politik, 2001, S. 428.