Max von Poosch

Max Edler v​on Poosch (* 16. Juni 1872 i​n Pula; † 23. März 1968 i​n Wien, a​uch Max v​on Poosch-Gablenz) w​ar ein österreichischer Porträt-, Landschafts- u​nd Kriegsmaler.

Max von Poosch
Kampfstaffel D3 über der Brenta-Gruppe, 1917
Die Schlacht bei Kolin, Fresko im HGM.
Die Schlacht von Kolin, Detail Signatur.

Leben

Als Sohn e​ines k.u.k. Marineoffiziers w​urde er i​n der österreichischen Seehafenstadt Pula geboren. Ab 1889 studierte e​r an d​er Wiener Akademie u​nter Franz Rumpler, später a​uch an d​er Weimarer Kunstschule b​ei Carl Frithjof Smith. Studienreisen führten i​hn nach Italien, Belgien, Niederlande u​nd Skandinavien.[1] Poosch w​ar Mitglied u​nd Juror d​er Genossenschaft d​er bildenden Künstler Wiens.

Als Reserveoffizier i​n den Ersten Weltkrieg eingezogen, diente Poosch a​ls Kommandant e​iner schweren Haubitzbatterie a​n der russischen Front. Im Herbst 1915 bewarb e​r sich u​m einen Posten a​ls Kriegsmaler i​n der Kunstgruppe d​es k.u.k. Kriegspressequartiers u​nd wurde a​m 20. Oktober 1915 aufgenommen.[2] Im Hauptmannsrang m​alte er zunächst Bilder d​er Donauflottille. Im Frühjahr 1916 arbeitete e​r auf d​em albanischen Kriegsschauplatz, später a​n der Italienfront i​n Südtirol (Ortlergebiet, Valsugana). Im November h​ielt er s​ich bei d​en k.u.k. Luftfahrtruppen d​er 11. Armee i​m Sugana-Abschnitt auf.[3] Im Mai 1918 w​urde Poosch m​it dem Ritterkreuz d​es Franz-Joseph-Ordens m​it Kriegsdekoration u​nd Schwertern ausgezeichnet.[4] Bis September 1918 w​urde er i​n den Standeslisten d​es Kriegspressequartiers geführt.

Von 1938 b​is 1944 h​ielt er s​ich in Berlin auf.[5] Poosch stellte 1939, 1940 u​nd 1942 i​m Rahmen d​er Großen Deutschen Kunstausstellung i​m Haus d​er Deutschen Kunst i​n München aus. Werke v​on ihm wurden für d​as geplante Führermuseum i​n Linz angekauft.[6][7]

Nach d​em Krieg erhielt e​r den Auftrag, d​ie durch e​inen Luftangriff 1944 teilweise zerstörten Fresken i​n der Ruhmeshalle d​es Heeresgeschichtlichen Museums, d​ie ursprünglich v​on der Hand d​es Karl v​on Blaas stammten, wiederherzustellen. Da d​ie Originalvorlagen v​on Blaas n​och erhalten waren, konnte e​r die Fresken e​xakt im ursprünglichen Zustand wiederherstellen. Die Arbeiten w​aren Anfang d​er 1950er Jahre abgeschlossen.

Seine letzte Ruhestätte l​iegt auf d​em Dornbacher Friedhof i​n Wien.[8]

Auszeichnungen

Literatur

  • Heeresgeschichtliches Museum (Militärwissenschaftliches Institut): „Fliegen 90/71“, Katalog zur Ausstellung, Band II: Fliegen im Ersten Weltkrieg, Gemälde und Zeichnungen. Wien 1971.
  • Liselotte Popelka: Vom Hurra zum Leichenfeld. Gemälde aus der Kriegsbildersammlung 1914-1918. Wien 1981.

Einzelnachweise

  1. Österreichisches Heeresmuseum (Hrsg.): Katalog der Kriegsbildergalerie des Österreichischen Heeresmuseums, Wien 1923, S. 7
  2. Walter Reichel: „Pressearbeit ist Propagandaarbeit“ - Medienverwaltung 1914-1918: Das Kriegspressequartier (KPQ). Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchiv (MÖStA), Sonderband 13, Studienverlag, Wien 2016, ISBN 978-3-7065-5582-1, S. 183.
  3. Heeresgeschichtliches Museum (Militärwissenschaftliches Institut): „Fliegen 90/71“, Katalog zur Ausstellung, Band II: Fliegen im Ersten Weltkrieg, Gemälde und Zeichnungen. Wien 1971, S. 36 f.
  4. Liselotte Popelka: Vom Hurra zum Leichenfeld. Gemälde aus der Kriegsbildersammlung 1914-1918. Wien 1981, S. 40.
  5. Poosch-Gablenz, Max, in: Deutsche Biographische Enzyklopädie, Band 8, herausgegeben von: Rudolf Vierhaus, K.G. Saur, München 2007, ISBN 978-3-11-094025-1, S. 25. De Gruyter Datenbank Online (mit Zugangsrechten)
  6. Ankäufe des Führers aus der „Grossen Deutschen Kunstausstellung 1939“. In: Library of Congress. Abgerufen am 6. September 2019 (englisch).
  7. Ankäufe des Führers aus der „Grossen Deutschen Kunstausstellung 1940“. In: Library of Congress. Abgerufen am 6. September 2019 (englisch).
  8. Max von Poosch. In: wien.gv.at. 15. Januar 2019, abgerufen am 7. September 2019.
  9. Wilhelm Lauser: Kunstnachrichten. In: Allgemeine Kunst-Chronik. Band XVI, Nr. 16. Wien 20. Juli 1892, S. 397 (Andere Quellen berichten das Verleihungsjahr 1896).
  10. Der Maler Max von Poosch. Zu seinem 75. Geburtstag. In: Salzburger Volkszeitung. Nr. 134, 16. Juni 1947, S. 2.
  11. Theater, Kunst, Musik. Künstlerhaus. In: Reichspost. Nr. 161, 7. April 1911, S. 7.
Commons: Max von Poosch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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