Max Spielmann
Max Spielmann (* 8. Oktober 1906 in Innsbruck; † 5. November 1984 ebenda) war ein österreichischer Maler, Glasmaler und Bildhauer.
Leben
Nach dem Besuch der Bundesgewerbeschule Innsbruck von 1920 bis 1924 studierte Max Spielmann von 1926 bis 1930 an der Staatsschule für angewandte Kunst in München und von 1931 bis 1939 an der Akademie der Bildenden Künste München bei Franz Klemmer. Im Zweiten Weltkrieg wurde er als Zeichner in einem Kriegsberichterstattertrupp in Norwegen und in der Sowjetunion eingesetzt. 1944 war er auf der Großen Deutsche Kunstausstellung in München mit sechs Zeichnungen vertreten, die er während seines Kriegseinsatzes in der Sowjetunion angefertigt hatte.
Ab 1945 lebte er als freischaffender Künstler in Innsbruck.
Bereits während der Studienzeit erhielt Spielmann Aufträge für Wandgestaltungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg schuf er zahlreiche Werke in kirchlichen und profanen Räumen in Tirol und dem gesamten Alpenraum. Er hatte eine Vorliebe für Fresko- und Glasmalerei, zusammen mit Fred Hochschwarzer war er in der Nachkriegszeit der führende Glasmaler Tirols.[1] Daneben schuf er Aquarelle, Graphiken, Holzschnitte, Ölgemälde, Sgraffiti, Keramik- und Emailmalerei, Mosaiken und Skulpturen. Er hatte Ausstellungen unter anderem in Wien, Graz, Salzburg, Rom und mehrmals in Innsbruck, darunter 1981 eine Ausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum anlässlich seines 75. Geburtstages.
Auszeichnungen
- III. Staatspreis in Wien, 1935
- Berufstitel Professor, 1963
- Pygmalion-Medaille der Deutschen Kunststiftung der Wirtschaft, 1979
- Ehrenzeichen für Kunst und Kultur der Stadt Innsbruck, 1983[2]
Werke
- Selbstbildnis aus dem Kaukasus (Buntstift-Zeichnung, 1942; ausgestellt 1944 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung)[3]
- Kriegsgefangener Mongole (Buntstift-Zeichnung; 1942; ausgestellt 1944 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung)[4]
- Fresken, Kriegerdenkmal, ehemalige Totenkapelle, Ellbögen, 1946[5]
- Keramikmosaiken, Kapelle Großer Gott, Innsbruck-Hötting, 1947[6]
- Mosaiken, Friedhofskapelle Kufstein, 1949[7]
- Mosaiken und Sgraffiti, Verwaltungsgebäude der Plansee-Werke, Breitenwang, 1952[8]
- Sgraffiti, ehemalige Landwirtschaftliche Lehranstalt, Notburgahaus, Breitenwang, 1953[9]
- Sgraffito, Volksschule Weißenbach am Lech, 1953[10]
- Sgraffito, Wohnhaus Egger-Lienz-Straße 48, Innsbruck, 1954[11]
- Sgraffito an der Eingangsfassade und Fresken am Chorbogen, Rochuskapelle, Reutte, 1954[12]
- Fresko Mariahilf und Glasmalereien, Pfarrkirche Scharnitz, 1954/1961[13]
- Sgraffito an der Volksschule Volders, 1955[14]
- Sgraffito Die Erzgießer des Maximiliangrabes, Geschäftshaus Maria-Theresien-Str. 49, Innsbruck, 1956[15]
- Fenster, Mosaike, Altarbilder, Bronzearbeiten, Tabernakel, Portale, Pfarrkirche Bad Schallerbach, 1956–1958[16]
- Sgraffito Schulkinder mit Schutzengel, Kindergarten in Volderwald, 1957[14]
- Wandgemälde mit Schulszenen, BORG Innsbruck, 1957[17]
- Sgraffito Blumen und hl. Nikolaus, Wohnhaus Innstraße 63, Innsbruck, 1957[18]
- Sgraffito Festung Porta Claudia, Zollwohn- und Amtsgebäude, Scharnitz, 1957[19]
- Sgraffiti, Gasthof Weisses Rössl, Gries am Brenner, 1957[20]
- Sgraffito Kindergarten Pechestraße, Innsbruck-Wilten, 1960[21]
- Altarmosaik Bekehrung und Hinrichtung des hl. Paulus, Glasfenster, Bronzekruzifix, Tabernakel, Kreuzwegstationen, Taufbecken, St. Paulus, Innsbruck, 1960/1961[22]
- Sgraffito Castell Veldidena, Wohnhaus Leopoldstraße 44, Innsbruck, 1963[23]
- Altarfenster Auferstandener Christus, Glasbeton, Auferstehungskirche, Marktsteft, 1964
- Sgraffito Tierkreiszeichen, Wohnhaus Innrain 117, Innsbruck, 1965[24]
- Altarmosaik, Petrus-Bilder, Kreuzweg, Volksaltar, Ambo und Tabernakel, Filialkirche Schönau, Bad Schallerbach, 1965/1966[25]
- Sgraffito Legende des hl. Korbinian, ehemalige Benediktinnerinenhauptschule, Scharnitz, 1968[26]
- Bronzeportal, Kruzifix, Kreuzweg, Glasfenster, Pfarrkirche Maria Frieden, Dübendorf, 1969/1977
- Fresko Nordfassade der Weiherburg, Innsbruck, 1978[27]
- Bronzeportale, Kirche St. Peter und Paul, Zürich, 1981/1984[28]
Literatur
- Josef Ringler: Spielmann, Max. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 31: Siemering–Stephens. E. A. Seemann, Leipzig 1937, S. 372.
- Spielmann, Max. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S. 330.
- Christoph Bertsch (Hrsg.): Kunst in Tirol, 20. Jahrhundert. Wesentlich erweiterter und neu durchgesehener Bestandskatalog der Sammlung des Institutes für Kunstgeschichte der Universität Innsbruck samt einer Dokumentation der Legate und Nachlässe in zwei Bänden. Band 2, Innsbruck 1997, S. 708–709 (urn:nbn:at:at-ubi:2-7291 Digitalisat).
Weblinks
- 00003 Max Spielmann, Matrikelbuch 5, 1919–1931, S. 140, Akademie der Bildenden Künste München
- Max Spielmann, Galerie Augustin
Einzelnachweise
- Reinhard Rampold: 140 Jahre Tiroler Glasmalerei- und Mosaikanstalt 1861–2001. (PDF; 747 kB)
- Stadt Innsbruck: Ehrenzeichen für Kunst und Kultur
- Selbstbildnis aus dem Kaukasus — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 3. Oktober 2021.
- Kriegsgefangener Mongole — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 3. Oktober 2021.
- Arnold, Wiesauer: Kriegerdenkmal, ehemalige Totenkapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 13. November 2017.
- Felmayer, Wiesauer: Wegkapelle, Kapelle Großer Gott mit Brunnen. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 13. November 2017.
- Gruber, Wiesauer: Friedhofskapelle, Einsegnungshalle am Städtischen Friedhof. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 13. November 2017.
- Fingernagel-Grüll, Schmid-Pittl: Verwaltungsgebäude der Metallwerke Plansee AG. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 13. November 2017.
- Fingernagel-Grüll, Schmid-Pittl: ehemalige Landwirtschaftliche Lehranstalt, Notburgahaus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 28. Januar 2016.
- Baumann, Schmid-Pittl: Volksschule. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 28. April 2020.
- Müller, Wiesauer: Wohngebäude, Mehrparteienhaus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 13. November 2017.
- Gruber, Schmid-Pittl: Kapelle hl. Rochus, Rochuskapelle, Kriegergedächtniskapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 1. August 2017.
- Franckenstein, Wiesauer: Pfarrkirche Mariahilf. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 17. Februar 2016.
- Ausbildung und Beruf - Wandmalereien an Schulgebäuden (ab 1949), Kulturraum Tirol
- Molling, Wiesauer: Kunst am Bau an öffentlichen Gebäuden: Die Erzgießer des Maximiliangrabes. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 13. November 2017.
- Pfarrkirche Bad Schallerbach, Pfarre Bad Schallerbach, abgerufen am 13. November 2017.
- Wiesauer: Bundesstufenoberrealgymnasium, BORG. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 13. November 2017.
- Felmayer, Wiesauer: Wohngebäude, Bürgerhaus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 13. November 2017.
- Franckenstein, Wiesauer: Zollwohn- und Amtsgebäude mit Wandmalerei Festung Porta Claudia. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 30. Juni 2020.
- I. Dollinger, Wiesauer: Gasthof Weisses Rössl. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 4. Februar 2016.
- Müller, Wiesauer: Kindergarten Pechegarten. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 3. Januar 2014.
- Pfarramt St. Paulus (Hrsg.): 25 Jahre Landesgedächtniskirche und Pfarre St. Paulus. Innsbruck 1985.
- Müller, Wiesauer: Wohngebäude, Mehrparteienhaus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 13. November 2017.
- Müller, Wiesauer: Wohngebäude, Mehrparteienhaus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 13. November 2017.
- Kirche in Schönau, Pfarre Bad Schallerbach, abgerufen am 13. November 2017.
- Frick, Wiesauer: ehemalige Hauptschule der Benediktinerinnen. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 30. Juni 2020.
- Felmayer, Wiesauer: Ansitz Weiherburg. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 13. November 2017.
- Max Spielmann gestaltete Portal für Kirche in Zürich. In: Innsbrucker Stadtnachrichten, Jahrgang 1984, Nr. 9, S. 8 (Digitalisat)