Max Kutschmann

Max Kutschmann (* 25. Mai 1871 i​n Neumünster; † 1. April 1943 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Kunstwissenschaftler, Dekorationsmaler, Hochschullehrer u​nd Vorsitzender d​er Reichskammer d​er bildenden Künste s​owie der e​rste Vorsitzende d​es Reichsverbands bildender Künstler.

Leben

Max Kutschmanns Vater, Theodor Kutschmann (1843–1901), w​ar ebenfalls e​in berühmter Künstler, d​er zum Beispiel d​as Parzivalzimmer i​m Theater d​es Westens entworfen hat. Kutschmann absolvierte e​in Akademiestudium u​nd erhielt später a​ls Professor e​inen Lehrauftrag a​n der Unterrichtsanstalt d​es Kunstgewerbemuseums Berlin.[1] In d​er Endphase d​es Ersten Weltkriegs gehörte e​r der nationalistischen Deutschen Vaterlandspartei an.[2]

Max Kutschmann w​ar seit 1929 Mitglied d​er NSDAP.[3] Nach d​er „Machtergreifung“ d​er Nationalsozialisten w​urde er a​b 10. April 1933 Direktor d​er Vereinigten Staatsschulen für Freie u​nd Angewandte Kunst, d​ie unter seiner Leitung 1939 a​ls er s​ich offiziell bereits i​m Ruhestand befand,[1] z​ur „Staatlichen Hochschule für bildende Künste i​n der Deutschen Reichshauptstadt“ umstrukturiert wurden. Daneben w​ar er Fachleiter Kultur i​m SS-Rassen- u​nd Siedlungshauptamt, s​owie Obmann für bildende Kunst i​m Kampfbund für deutsche Kultur.[2] 1941 w​urde ihm d​ie Goethe-Medaille für Kunst u​nd Wissenschaft verliehen.[2]

Max Kutschmann war ab 1933 verantwortlich für die „Gleichschaltung“ der Künstlervereine. Unter seiner Leitung wurden mehrere Professoren entlassen und Studierende zwangsexmatrikuliert. Kutschmann war verheiratet mit Ida Martha geb. Brinckmann, der Tochter von Justus Brinckmann, einem der Gründer des Museums für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Mit ihr hatte er fünf Kinder. Tochter Marie Luise (* 22. Juli 1910; † 2006 in Berlin).[4] Sein Grab befindet sich auf dem Parkfriedhof Lichterfelde.[1]

Werke (Auswahl)

  • Gedenkstein für Gustav Krech[1]
  • Wandmalereien im Posener Rathaus[1]
  • Wandmalereien Altstädtischen Rathaus von Brandenburg[1]
  • Altarflügel, Emporenbrüstung und Orgelprospekt der Christuskirche (Berlin-Oberschöneweide)
  • Osterholzer Friedhof (Der runde Hauptraum der Kapelle wurde 1920 nach Entwürfen Max Kutschmanns ausgemalt.)
  • 2 Gedenktafeln für Gefallene des Ersten Weltkrieges in der Marienkirche Beetzendorf
  • Der grosse König. (10 Kupfertiefdrucke nach zeitgenöss. Kupferstichen) Kunst und Vaterland Verlagsgesellschaft, Berlin-Schöneberg 1929, OCLC 72617106.
  • Der alte Fritz. Verlag Kunst und Vaterland Verlagsgesellschaft, Berlin-Schöneberg 1930, OCLC 73022009.
  • Zur Frage des Kunstunterrichts. Selbstverlag, Berlin 1932.
  • Das Weltall, mein Volk und ich. Verlag Deutsche Kultur-Wacht, Berlin-Schöneberg 1933, OCLC 5769075.

Literatur

  • Christine Fischer-Defoy: Kunst Macht Politik. Die Nazifizierung der Kunst- und Musikhochschulen in Berlin. Verlag der Hochschule der Künste, Berlin 1996, ISBN 3-89462-048-X, S. 293.

Einzelnachweise

  1. Gedenkstein für Gustav Krech (Memento vom 27. Februar 2014 im Internet Archive) auf natur-land-forum.de, abgerufen am 23. Februar 2014.
  2. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 347.
  3. Nach einem Zitat aus dem sogenannten „Führerlexikon“ bereits 1927, siehe Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 347.
  4. Kinder auf woydt.be, abgerufen am 23. Februar 2014.
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