Mausoleum Völkers
Das Mausoleum Völkers ist ein Grabmal auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover. Es wurde 1911 als Erbbegräbnis der Hotelbesitzer- und Kaufmannsfamilie Völkers aus Bad Pyrmont errichtet. Das als Kulturdenkmal ausgewiesene Mausoleum steht heute im Eigentum der Stadt Hannover. Die Besonderheit des Bauwerks ist seine Konstruktionsart aus Beton.
Geschichte
Im Mausoleum wurden bis 1955 neun Mitglieder der Familie Völkers beigesetzt. Das später aus der Nutzung genommene und leerstehende Bauwerk ging 1984 an die Stadt Hannover über. Als Neunutzung plante die Stadt darin ein Kolumbarium einzurichten. Aufgrund von Bauschäden ließ die Stadt das Grabmal von 2013 bis 2016 mit fachlicher Beratung durch das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege sanieren. Die Kosten beliefen sich auf 140.000 Euro.[1]
Baubeschreibung
An der Stelle des Grabmals befand sich seit 1906 eine unterirdische Gruft der Familie Völkers. Beim Bau des Mausoleums 1911 durch den hannoverschen Bildhauer Adolf Becker wurde sie überbaut und blieb erhalten. Der Mausoleumsbau hat eine Größe von 4 × 4 Meter und ist im Inneren etwa vier Meter hoch. Das Bauwerk besitzt ein erhöhtes Mittelteil mit einem Satteldach und zwei niedrige Seitenteile mit einem Pultdach, so dass es den Eindruck einer Basilika aus romanischer Zeit erweckt. Es ist von der Konstruktionsart her ein moderner Eisenbetonbau mit einem Füllbetonkern im Inneren und einer Feinbetonschicht im Außenbereich. Auf den Wänden wurde mit scharriertem Quaderwerk ein Natursteinbau imitiert. Die Denkmalpflegerin Christina Krafczyk bezeichnet das Grabmal als Betonwerksteinbau, der wie aus Naturstein aussehen, aber dauerhafter als solcher sein sollte. Auch die Werksteine der Fassaden sind aus Beton und wurden in Stampfbetontechnik hergestellt. Die Oberflächen dieser Kunststeine wurden anschließend steinmetzmäßig mit Maschinen bearbeitet.
Siehe auch
Literatur
- Rocco Curti: Feinster Beton. Das Mausoleum Völkers auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover in: Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen, 2015, S. 128–131.(Online)