Maurice Ropraz
Maurice Ropraz (* 5. Februar 1965 in Riaz) ist ein Schweizer Politiker (FDP) und Staatsrat des Kantons Freiburg.
Leben und Wirken
Maurice Ropraz, katholisch, ist der Sohn von Désiré Ropraz, Käsermeister und Gründer der in der Milchverarbeitung tätigen Firma Milco SA, und Claudine geb. Perritaz. Die Familie Ropraz ist seit vielen Generationen in Sorens ansässig. Sie ist Besitzerin der Milco SA und engagiert sich in der Politik. Désiré Ropraz war 28 Jahre lang Ammann von Sorens und sass 30 Jahre lang im Grossen Rat. Die Brüder von Maurice, Eric und Stéphane, übten und üben ebenfalls das Amt des Syndic von Sorens aus. Maurice Ropraz ist ledig.
Nach der sechsjährigen Primarschule in Sorens und der dreijährigen Orientierungsschule (progymnasiale Abteilung) in Bulle FR besuchte Maurice Ropraz das Collège du Sud, das er mit der Matura Typ E (Wirtschaft) abschloss. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg und erlangte 1989 das Rechtslizentiat. Nach Praktika bei Banken und in Anwaltskanzleien erwarb er 1993 sein Anwaltspatent. Seine Ausbildung vervollständigte er mit Sprachaufenthalten in London, Köln, Berlin und Innsbruck. Von 1993 bis 2001 führte er eine Anwaltskanzlei in Bulle und Châtel-Saint-Denis.
Maurice Ropraz ist Mitglied der Société de musique in Sorens, deren Leitung er übernahm, des Kiwanis Club de la Gruyère und der Confrérie du Gruyère.
Er betätigte sich in der Freisinnig-Demokratischen Partei und leitete deren Jugendbewegung im Greyerzerland. Seit 1993 im Grossen Rat aktiv, kandidierte er 2001 für das Oberamt des Greyerzbezirks und setzte sich im zweiten Wahlgang gegen den CVP-Kandidaten Yves Menoud durch, den damaligen Amtmann von La Tour-de-Trême und – nach der Fusion – von Bulle. Von 2002 bis 2011 war er als Oberamtmann tätig, in einer Zeit, da der Bezirk und sein Hauptort wirtschaftlich und bevölkerungsmässig stark gewachsen war.
Auf der Delegiertenversammlung der FDP, die Markus Ith als Kandidaten aufgestellt hatten, bewarb sich Maurice Ropraz 2011 um das Staatsratsamt. Neben ihren politischen Gegnern mussten die beiden gegen den dissidenten Amtmann von Estavayer-le-Lac, Albert Bachmann, antreten, der von seiner Partei nicht gewählt wurde und sich als Unabhängiger der Wahl stellte. Während Markus Ith bei diesem internen Zwist unterlag, erzielte Maurice Ropraz im ersten Wahlgang ein gutes Ergebnis. Dank einer gegenseitigen und exklusiven Unterstützungserklärung der Christlichdemokraten und Freisinnigen konnte eine Mitte-rechts-Mehrheit gegen das Linksbündnis gebildet werden, das drei Sitze erobert. Maurice Ropraz wurde mit einem ansehnlichen Vorsprung auf den SVP-Kandidaten gewählt, wobei drei Christlichdemokraten dank der erwähnten Absprache die drei ersten Plätze einnahmen. Bei der Verteilung der Staatsratsdirektionen erhielt Maurice Ropraz die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion.
Literatur
- Georges Andrey, Hubertus von Gemmingen (Übersetzung): Der Freiburger Staatsrat: 1848–2011; Geschichte, Organisation, Mitglieder. Hrsg.: John Clerc, Jean-Pierre Dorand, Nicholas Gex. Paulus, Freiburg 2012, ISBN 978-3-7228-0815-4.
Weblinks
- Kurzvita
- Nicole Jägerlehner: Vom Einzelkämpfer zum Teamplayer (PDF; 300 kB), in: Freiburger Nachrichten vom 21. Oktober 2011