Anne-Claude Demierre
Anne-Claude Demierre (* 16. August 1961 in Freiburg, heimatberechtigt in Mézières) ist eine Schweizer Politikerin (SP) und Staatsrätin des Kantons Freiburg.
Katholisch, von Mézières. Ihre Eltern sind Jacques Passalli, Typograf, und Marie-Louise geb. Brügger. 1983 heiratete sie Nicolas Demierre. Das Paar hat drei Kinder und sie leben in La Tour-de-Trême. Nach dem Besuch der Schulen in Bulle erwarb Anne-Claude Demierre 1979 einen eidgenössischen Fähigkeitsausweis als Buchhändlerin. Sie übte diesen Beruf im Musée gruérien in Bulle aus und war zugleich als Buchhaltungssekretärin in einem KMU des Glanebezirks tätig. Als ihr Schwager Maurice Demierre 1986 in Nicaragua ermordet wurde, entschloss sie sich, politisch aktiv zu werden.
Von 1991 bis 2006 leitete sie als Gemeinderätin in La Tour-de-Trême und – nach der Fusion der beiden Gemeinden – in Bulle verschiedene Abteilungen (Schulen, Soziales, Kultur, Sport und Tourismus). Von 1996 bis 2006 war sie Abgeordnete des Greyerzbezirks im Grossen Rat, den sie 2005 präsidierte. Ihre Vorstösse betrafen vor allem die bessere Information der Sozialleistungsempfänger über ihre Rechte und die Förderung der Früherkennung von Brustkrebs.
2006 in den Staatsrat gewählt, übernahm Anne-Claude Demierre die Direktion für Gesundheit und Soziales. Sie war für verschiedene wichtige Dossiers verantwortlich, wie die Schaffung des freiburger spitals (HFR) und des Freiburger Netzwerks für psychische Gesundheit, deren Verwaltungsräte sie präsidierte. Dem Grossen Rat unterbreitete sie das Gesetz über die Mutterschaftsbeiträge (seit dem 1. Juni 2011 in Kraft) und das Gesetz über die familienexternen Betreuungseinrichtungen. Zudem ist ihr die Einrichtung des Sozialschalters zu verdanken, den sie bereits als Grossrätin gefordert hatte.
Anne-Claude Demierre ist Mitglied der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren sowie des Stiftungsrats der Gesundheitsförderung Schweiz.
Mit der Volksinitiative « Fumée passive et santé » konfrontierte, brachte sie ein Gegenprojekt (Abstimmung am 30. November 2008) und ein Gesetz durch, welches das passive Rauchen an öffentlichen Orten verbot.
Unter den laufenden Projekten seien die Zusatzleistungen für Familien, die Revision der Politik zugunsten betagter Menschen mit Behinderung und die Bekämpfung der Armut genannt. Zudem lancierte Anne-Claude Demierre den Aktionsplan für Gesundheitsförderung und Prävention (Ernährung und körperliche Betätigung, psychische Gesundheit und Rahmenbedingungen). Bei den Staatsratswahlen 2011 wurde sie wiedergewählt. 2012 war sie Staatsratsvizepräsidentin.
Literatur
- Georges Andrey, John Clerc, Jean-Pierre Dorand et Nicolas Gex: Der Freiburger Staatsrat: 1848–2011. Geschichte, Organisation, Mitglieder. Editions La Sarine, Freiburg 2012, ISBN 978-2-88355-153-4.
Weblinks
- Anne-Claude Demierre auf acdemierre.ch
- Anne-Claude Demierre auf der Website des Staatsrates des Kantons Freiburg