Matthias Zurbriggen
Matthias Zurbriggen (* 15. Mai 1856 in Saas-Fee; † 21. Juni 1917 in Genf) war ein Schweizer Bergsteiger und Bergführer.
Matthias Zurbriggen wurde in Saas-Fee geboren, wanderte mit seiner Familie als Kind jedoch ins italienische Macugnaga aus. Es ist überliefert, dass Matthias Zurbriggen damals noch so klein war, dass er in einer Trage am Rücken der Mutter über den Monte-Moro-Pass getragen wurde. Fortan lebte die Familie im italienischen Walserdorf Macugnaga. Im Alter von dreizehn Jahren verließ er Macugnaga und war als Hilfsarbeiter in diversen Ländern tätig, bevor er in seine Walserheimat zurückkehrte. Beim Bau der Marinellihütte in der Ostwand des Monte Rosa erlangte er seine Bergsteigerqualitäten. Dort war er länger als Bergführer aktiv, bis er 1892 von William Martin Conway entdeckt wurde.
Zusammen erforschten sie während eines ganzen Jahres Gletscher und Gipfel im Karakorum und stellten an einem Nebengipfel des Baltoro Kangri mit 6890 Meter den damaligen Höhenrekord auf. Danach war Zurbriggen alleine in Indien und Australien unterwegs. Am 14. Januar 1897 gelang ihm die Erstbesteigung des 6958 m hohen Aconcagua in den Anden in Argentinien als Expeditionsleiter. Kurze Zeit darauf stand er mit Stuart Vines am Tupungato.
Später reiste Zurbriggen in den Tianshan und unternahm 1902 eine weitere Himalayaexpedition. Im Jahr 1906 war er wieder am Monte Rosa unterwegs, danach endeten seine Tätigkeiten als Bergsteiger. Er stürzte sozial ab und wurde zum Landstreicher, am 21. Juni 1917 wurde er erhängt in Genf gefunden.
Literatur
- Matthias Zurbriggen: Von den Alpen zu den Anden. Lebenserinnerungen eines Bergführers, 1937 (erstmals als From the Alps to the Andes. Being the Autobiography of a Mountain Guide aus einem italienischen Manuskript von 1899 übersetzt)