Mathias von Brudzewo-Mielzynski

Mathias v​on Brudzewo-Mielzynski (Pseudonym: Nowina Doliwa[1]; * 13. Oktober 1869 a​ls Maciej Ignacy Przecław Mielżyński i​n Köbnitz (Chobienice) b​ei Bomst, Provinz Posen; † 9. Januar 1944 i​n Wien) w​ar ein polnischer Politiker u​nd Offizier, zuletzt Oberstleutnant d​er Kavallerie s​owie polnischer Führer i​m Dritten Polnischen Aufstand i​n Oberschlesien (1921) s​owie Mitglied d​es deutschen Reichstages (1903–1914).

Mathias von Brudzewo-Mielzynski (1907)

Leben

Mathias w​ar der Sohn v​on Joseph v​on Brudzewo-Mielzynski (1824–1900), e​inem Rittergutsbesitzer u​nd Mitglied i​m Preußischen Herrenhaus. Er besuchte d​as Gymnasium i​n Berlin, Schneidemühl u​nd Lissa. Nach d​er Schule studierte e​r an d​er Universität München u​nd war Kunstmaler i​n München. Es folgte s​ein Dienst a​ls Offizier i​m Garde Leib-Kürassier-Regiment „Großer Kurfürst“ (Schlesisches) Nr. 1 i​n Breslau. 1896 verließ e​r das Regiment à l​a suite a​uf ein Jahr. Nach seinem Abschied 1897 w​ar er a​uf seinem Rittergut Köbnitz (Chobienice) a​ls Landwirt tätig. Ebenfalls arbeitete e​r für polnische Zeitungen i​m politisch-literarischen Bereich a​ls Publizist.

Bei d​en Reichstagswahlen d​es Deutschen Kaiserreiches w​urde er 1903 über d​ie Polnische Liste i​m Wahlkreis Regierungsbezirk Posen 2 (Kreis Samter, Kreis Birnbaum, Kreis Obornik u​nd Kreis Schwerin (Warthe)) a​ls Abgeordneter i​n den Deutschen Reichstag gewählt.[2]

Am 4. Januar 1914 l​egte er s​ein Mandat nieder. Sein Nachfolger a​ls Abgeordneter w​urde der Posener Prälat Joseph Klos (1870–1938). Sein Rücktritt erfolgte w​egen einer Mordanklage. Mielzynski erschoss i​n Dakowy Mokre s​eine Ehefrau u​nd seinen Neffen aufgrund e​iner ehebrecherischen Beziehung.[3][4]

Während seiner Führungsrolle i​m Dritten Oberschlesischen Aufstand 1921 t​rug er d​as Pseudonym Nowina Doliwa.

Trivia

Werke

  • Wspomnienia i przyczynki do historji 3-go powstania górnośląskiego (deutsch: „Erinnerungen und Beiträge zur Geschichte des 3. oberschlesischen Aufstandes“). Selbstverlag, Mikołów 1931.

Einzelnachweise

  1. Martin Schumacher, Katharina Lübbe, Wilhelm Heinz Schröder: M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. 3. Aufl. Droste-Verlag, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1, S. 56.
  2. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 56.
  3. Helmut Neubach: Die Nationalitätenverhältnisse in der Provinz Posen im Spiegel der letzten Reichstagswahl vor dem Ersten Weltkrieg (1912). In: Johann Gottfried Herder-Forschungsrat: Zeitschrift für Ostforschung, Bd. 35 (1986), S. 140–160, hier S. 148, ISSN 0044-3239
  4. Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Bündnisse, Ergebnisse, Kandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 15). Halbband 1, Droste, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 268–273.
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