Materialseilbahn Leimen–Nußloch
Die Materialseilbahn Leimen–Nußloch ist eine etwas über fünf Kilometer lange Lorenseilbahn der HeidelbergCement in Baden-Württemberg. Sie führt vom firmeneigenen Kalksteinbruch in der südlich gelegenen Nachbargemeinde Nußloch zum Zementwerk am Produktionsstandort des Unternehmens in Leimen. Besonderheiten der Anlage sind, neben der ungewöhnlichen Länge, der Überlandabschnitt zwischen den beiden Orten sowie eine 60-Grad-Kurve in Nußloch, wo die Kipploren auf Schienen laufen. Das Zugseil der Umlaufseilbahn ist 11.600 Meter lang und hat ein Gewicht von 20 Tonnen.[1]
Die Anlage wurde 1918 errichtet, zuvor wurde das Material einige Jahre lang mit speziellen Güterstraßenbahnen der weitgehend parallel verlaufenden elektrischen Straßenbahn Heidelberg–Wiesloch befördert.
Aufgrund ihrer großen Bedeutung für Nußloch wurde im Jahre 2017 der Verein „Materialseilbahnfreunde Nußloch e. V.“ gegründet.[2][3][4]
Bis spätestens Anfang 2023 will das Unternehmen die Klinkerproduktion am Standort Leimen einstellen. Da hierdurch die Notwendigkeit einer Anlieferung des Rohstoffes entfällt, soll dann die Bahn stillgelegt und nachfolgend abgebaut werden.[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- Neues Zugseil für Materialseilbahn Zementwerk Leimen (Memento vom 17. September 2008 im Internet Archive)
- Nußloch: Gemeinsam rätseln trotz Kontaktverbot. Abgerufen am 19. August 2020.
- Nußloch: Vom Bürgermeister zum "Weltmeister". Abgerufen am 19. August 2020.
- Materialseilbahn-Freunde Nußloch. Abgerufen am 19. August 2020.
- Benjamin Miltner: Die Materialseilbahn wird abgerissen. Rhein-Neckar-Zeitung, 19. Februar 2022, abgerufen am 22. Februar 2022.