Massaker von Diyarbakır
Die Massaker von Diyarbakır waren drei Tage andauernde Massaker im Osmanischen Reich, die ab dem 1. November 1895 im damaligen Vilâyet Diyarbakır stattfanden.[1]
Die gewalttätigen Ereignisse waren Teil der Massaker an den Armeniern 1894–1896, die vom osmanischen Sultan Abdülhamid II. befohlen worden waren.[1] Bei dem Massaker vom 1. November 1895 wurden in der Stadt Diyarbakır schätzungsweise 1.100 bis über 2.500[2] Armenier getötet. Die Zwangskonversionen in der gesamten Provinz werden auf 25.000 geschätzt. Zahlreiche Frauen und Kinder wurden von kurdischen Stammesmitgliedern verschleppt. Mehrere Tausend Wohnhäuser und Geschäfte wurden 1895 in der Provinz niedergebrannt.[3]
Der französische Konsul von Diyarbakir beschrieb in einem Brief an den Botschafter:
„Hawar! Hawar! – Hilfe! Hilfe schrie die christliche Bevölkerung auf Kurdisch. Die Stadt wird mit Feuer und Schwert verwüstet.“
Gemäß dem Konsul wurden 119 Dörfer zerstört. Mehrere Tausend Läden und Privathäuser wurden geplündert. Unter den 30.000 Toten und Vermissten waren gemäß osmanischen Statistiken Protestanten, Katholiken, Chaldäer, Griechen und andere christliche Bevölkerungsgruppen.[1]
Literatur
- Stéphane de Courtois: The forgotten genocide: eastern Christians, the last Arameans. Gorgias Press LLC, 2004, ISBN 978-1-59333-077-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Jelle Verheij: Diyarbekir and the Armenian Crisis of 1895. In: Joost Jongerden: Social Relations in Ottoman Diyarbekir. Hrsg.: Jelle Verheij. Brill, 2012, ISBN 978-90-04-22518-3 (niederländisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
- "A Reign of Terror", Masterarbeit von Uğur Ümit Üngör über die Massaker von Diyarbakir (PDF; 1,7 MB)
Einzelnachweise
- Mely Kiyak: Die fehlenden Armenier von Diyarbakir. Zeit Online, abgerufen am 29. August 2013.
- Michael Dumper, Bruce E. Stanley: Cities of the Middle East and North Africa: A Historical Encyclopedia. ABC-Clio Inc. 2007. S. 130.
- Raymond Kévorkian u. Paul B. Paboudjian: Les Arméniens dans l’Empire ottoman à la veille du génocide. Paris 1992, Seite 398