Martin Peltasohn

Martin Peltasohn (* 11. November 1849 i​n Ostrowo, Provinz Posen; † 23. Mai 1912 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Jurist u​nd Politiker. Er w​ar Mitglied d​es Preußischen Abgeordnetenhauses (1899–1910).

Biografie

Peltasohn w​urde als Sohn jüdischer Eltern geboren u​nd besuchte d​as Gymnasium i​n Ostrowo. Nach seinem Abitur studierte e​r Rechtswissenschaften i​n Breslau, w​o er 1867 Mitglied d​er Burschenschaft Arminia Breslau wurde. Am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 n​ahm er teil, w​urde 1872 Referendar, 1876 Gerichtsassessor u​nd 1877 Kreisrichter i​n Grätz. Dort w​urde er 1879 Amtsrichter, d​ann wechselte e​r 1885 n​ach Bromberg, w​o er 1890 Amtsgerichtsrat u​nd 1892 Landesgerichtsrat wurde. Er w​urde zum Geheimen Justizrat ernannt.

Von 1899 b​is 1910 w​ar er Abgeordneter d​es Preußischen Abgeordnetenhauses für d​en Wahlbezirk Bromberg 5 (Mogilno, Wongrowitz, Znin). Dort gehörte e​r der Freisinnigen Vereinigung, später d​er Fortschrittlichen Volkspartei an.[1] In Bromberg w​urde er Mitglied d​er Jüdischen Repräsentantenversammlung, d​eren Vorsitzender e​r bis 1905 war. 1905 g​ing er n​ach Berlin u​nd wurde führendes Mitglied seiner Fraktion.

Veröffentlichungen

  • Rentenguts- und Anerbenrechts-Gesetzgebung in Preussen. Textausgabe mit Anmerkungen und Sachregister. Berlin 1903. (Herausgeber, zusammen mit Bruno Peltasohn)

Literatur

  • Martin Peltasohn, in: Ernest Hamburger: Juden im öffentlichen Leben Deutschlands : Regierungsmitglieder, Beamte und Parlamentarier in der monarchischen Zeit. 1848–1918. Tübingen : Mohr, 1968, S. 371ff.
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 4: M–Q. Winter, Heidelberg 2000, ISBN 3-8253-1118-X, S. 284–285.

Einzelnachweise

  1. Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 296; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 305–309.
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