Martin Meyer-Pyritz
Martin A. R. Meyer-Pyritz (* 6. November 1870 in Pyritz; † 11. August 1942 in Berlin; gebürtig Martin Meyer) war ein deutscher Bildhauer.
Leben
Martin Meyer war der jüngere Bruder des Bildhauers Georg Renatus Meyer, der sich anfänglich Georg Meyer-Pyritz, später Georg Meyer-Steglitz nannte. Er war vor allem wegen seiner Tierplastiken geschätzt.
Martin Meyer aus Pyritz studierte von 1892 bis 1896 an der Akademie der Künste in Berlin bei Peter Breuer und Ernst Herter. Ab 1899 war er in einem Atelier der Akademie tätig. Er stellte auf der Großen Berliner Kunstausstellung und auch im Münchner Glaspalast aus. Wegen seiner gelungenen Tierplastiken wurde er als ‚Tiermeyer‘ bekannt. Um 1935 hatte Meyer-Pritz im Atelierhaus vom Bildhauer Johannes Röttger in Berlin-Wilmersdorf auf der Sächsischen Straße 32 seine Werkstatt.[1]
Er war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[2]
Martin A. R. Meyer-Pyritz starb 1942 im Alter von 71 Jahren in Berlin. Sein Grab auf dem Friedhof der Bethlehemsgemeinde in Berlin-Kreuzberg ist nicht erhalten und wurde wahrscheinlich noch im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach Wiederauffinden seiner kleinen Grabplatte legte die Friedhofsverwaltung eine Gedenkstätte für Meyer-Pyritz in Form eines Grabmals an, in der sie einen neuen Platz fand. Gattin und Sohn von Martin Meyer-Pyritz ruhen auf dem Friedhof der Namenlosen.[3]
Werke
- Büste für die Grabstätte von Wolfgang Kirchbach auf dem Friedhof Lichterfelde
- Porzellanfigur Dackel Männchen machend, Entwurf 1913, ausgeführt von Rosenthal 1929
- Einige Tierplastiken für den Zoologischen Garten Berlin
- Künstlerische Ausgestaltung der U-Bahnhöfe auf der Strecke von Berlin-Wilmersdorf nach Dahlem, insbesondere die Tierplastiken am U-Bahnhof Rüdesheimer Platz (Keramik-Weinlaub, -Trauben, -Insekten und -Kriechtiere etc., alles zum Thema: Leben in einem Weinberg). Außerdem künstlerische Ausstattung des U-Bahnhofs Breitenbachplatz.
- Gedenkstein für den Stadtbaurat Hermann Müller (1859–1917) am Hohenzollernplatz (verschollen)
- Zahlreiche Skulpturen und Denkmale in verschiedenen Städten Deutschlands.
- Gedenkstein auf dem Grab von Ludwig, Werner und Horst Wessel[4]
Martin Meyer-Pyritz wurde auf dem Böhmisch-Lutherischen-Bethlehems-Friedhof in Berlin-Kreuzberg bestattet. Sein Grab hat sich erhalten.
Literatur
- Martin Meyer-Pyritz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 24: Mandere–Möhl. E. A. Seemann, Leipzig 1930, S. 475–491.
Weblinks
- Hainer Weißpflug: Meyer-Pyritz, Martin. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2005, ISBN 3-7759-0479-4 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009).
- Martin A. R. Meyer-Pyritz (geb. 1870). artnet.de; abgerufen am 17. November 2015
Einzelnachweise
- Sächsische Str. 32. In: Berliner Adreßbuch, 1935, Teil 4, S. 1327. „E.(=Eigentümer) Röttger, J., Prof. Bildh. (Nr. 38); Meyer-Pyritz, M., Bildhauer“.
- Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Meyer-Pyritz, Martin A. R. (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. kuenstlerbund.de, abgerufen am 17. November 2015
- Debora Paffen, Hans-Jürgen Mende: Die Friedhöfe vor dem Halleschen Tor. Ein Friedhofsführer. Teil 1. Edition Luisenstadt, Berlin 2003, ISBN 3-89542-132-4, S. 76–77.
- Daniel Siemens: Horst Wessel: Tod und Verklärung eines Nationalsozialisten. München, Siedler, 2009, ISBN 978-3-88680-926-4, S. 170.