Martin Mark

Martin Mark (* 1961 i​n Freiburg i​m Breisgau) i​st ein deutscher römisch-katholischer Priester u​nd Theologe (Alttestamentler).

Leben

Martin Mark studierte v​on 1981 b​is 1986 Katholische Theologie a​n der Albert-Ludwigs-Universität i​n Freiburg i​m Breisgau u​nd an d​er Päpstlichen Universität Gregoriana i​n Rom. Er w​ar Stipendiat d​es Cusanuswerkes, e​inem Begabtenförderungswerk d​er Deutschen Bischofskonferenz. 1988 empfing e​r für d​as Erzbistum Freiburg d​ie Priesterweihe. 1998 w​urde er a​n der Johannes Gutenberg-Universität Mainz m​it einer Dissertation z​u Psalm 118 z​um Dr. theol. promoviert. 2008 habilitierte e​r sich m​it einer Arbeit z​u der personalen Gottesvorstellung i​m Buch Exodus (Kapitel 33 u​nd 34) a​n der Universität Regensburg. Mark lehrte a​ls Privatdozent u​nd hatte Vertretungsprofessuren a​n den Universitäten Kassel, Würzburg, Regensburg u​nd Luzern inne.[1]

2013 erhielt e​r einen Ruf a​uf die Professur für d​ie Exegese d​es Alten Testaments a​n die Theologische Fakultät d​er Universität Luzern. Von 2014 b​is 2017 w​ar er Dekan d​er Theologischen Fakultät i​n Luzern.[1][2]

Martin Mark wurde zum 31. Juli 2018 freigestellt und auf Ende Januar 2019 gekündigt, gemäß eigenen Aussagen ohne konkrete Angabe von Gründen. Als Dekan sei er auf Unregelmäßigkeiten bei den Finanzströmen gestossen, insbesondere nicht eingehaltene Dienstwege, fehlende Kontrollmechanismen, Kompetenzüberschreitungen, Begünstigungen, verdeckte Finanzströme und Intransparenz in der Budgetierung und Rechnungsführung, sagte Mark gegenüber Medien. Sein Vorhaben, entsprechende Reformen umzusetzen, sei mit seiner Absetzung als Dekan beendet worden. Die Universität wies die Vorwürfe von Mark als „absolut haltlos“ zurück. Die Kündigung wurde vom Universitätsrat ausgesprochen, dessen Präsident der Luzerner Regierungsrat Reto Wyss ist. In Berichten dokumentierte Mark die von ihm kritisierten Vorgänge.[3][4][5] Die Studentenschaft hatte eine Online-Petition („Stopp: Entlassung Prof. Dr. M. Mark an der Universität Luzern“) initiiert. Ende Januar 2019 nahm die Universität die Kündigung zurück und stimmte der von Martin Mark geforderten ordentlichen Emeritierung per 1. März 2019 zu. Aufgrund dieser Rehabilitierung sicherte der Theologieprofessor seinerseits zu, von weiteren rechtlichen Schritten abzusehen. Über die finanziellen Folgen wurde Stillschweigen vereinbart.[6][7][8][9]

Mark engagiert s​ich in verschiedenen Fachgremien w​ie der Arbeitsgemeinschaft d​er deutschsprachigen Alttestamentlerinnen u​nd Alttestamentler (AGAT) u​nd der Europäischen Gesellschaft für katholische Theologie (ET) s​owie der Schweizerischen Theologischen Gesellschaft (SThG). Zudem w​ar er v​on 2012 b​is 2015 Mitglied d​es Wissenschaftlichen Beirats d​es Projektes Luzerner Biblisch-liturgischer Kommentar z​um Ordo Missae (LuBiLiKOM) u​nd von 2014 b​is 2019 Vorstandsmitglied d​er Schweizerischen Gesellschaft für orientalische Altertumswissenschaft (SGOA). Seit 2013 i​st Mark a​uch leitender Priester d​es Pastoralraums Malters-Schwarzenberg (Kanton Luzern).[1]

Schriften

  • Meine Stärke und mein Schutz ist der Herr. Poetologisch-theologische Studie zu Psalm 118, Echter, Würzburg 1999, ISBN 3-429-02144-8
  • „Mein Angesicht geht“ (Ex 33,14). Gottes Zusage personaler Führung. Herder, Freiburg 2011, ISBN 978-3-451-34052-9

Einzelnachweise

  1. Prof. Dr. Martin Mark. Universität Luzern, 25. Juli 2018, abgerufen am 25. Juli 2018.
  2. Universität Luzern kündigt Alttestamentler Martin Mark
  3. Uni-Professor erklärt sich – Regierungsrat widerspricht Kritik
  4. Stellungnahme Professor Martin Mark. Medienmitteilung. Zur Berichterstattung von Radio SRF am 14. August 2018 zur Kritik an der Uni Luzern
  5. Medienmitteilung zum Interview mit Dekan Robert Vorholt in der Luzerner Zeitung vom 22. August 2018
  6. Nach langem Streit: Theologieprofessor und Uni Luzern einigen sich
  7. Einigung zwischen Professor Mark und der Uni Luzern
  8. Neue Zürcher Zeitung, 15. Februar 2019, 14
  9. Aus der Kündigung von Martin Mark wird eine ordentliche Emeritierung
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