Markus Otto
Markus Otto (* 18. November 1600 in Ulm; † 20. November 1674 in Straßburg) war Gesandter der Reichsstadt Straßburg bei den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden im Jahre 1648.
Leben
Herkunft und Familie
Markus Otto wurde als Sohn des Tischlers Max Otto und seiner Gemahlin Ursula Heldin geboren. Im Jahre 1637 heiratete er Margarethe Saladin (1619–1678). Die Ehe blieb kinderlos.
Werdegang und Wirken
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Ulm studierte Markus in Straßburg Philosophie und Philologie. Es schloss sich ein Jurastudium in Tübingen, Basel, Freiburg und Wien an. Im Jahre 1629 promovierte er an der Universität Straßburg mit der Dissertation „De Repressaliisden“. Nach kurzer Zeit als Anwalt am Reichskammergericht in Speyer kehrte er nach Straßburg zurück und wurde hier Geheimer Rat und Beigeordneter des Stadtschreibers. 1645 beauftragte ihn der Rat der Stadt Straßburg mit der Vertretung der Interessen der Reichsstadt beim Westfälischen Friedenskongress in Münster und Osnabrück. Auch die Städte Landau, Speyer und Weißenburg (Elsass) sowie der Rheingraf Johann Casimir gaben ihm hierfür ein Mandat. Markus setzte bei den Verhandlungen sein großes diplomatisches Geschick ein und vertrat die Rechte und Interessen seiner Auftraggeber sehr erfolgreich. In Münster unterzeichnete er am 24. Oktober 1648 den Friedensvertrag für seine Mandantschaft. Daneben vertrat er mit seiner Unterschrift den Gesandten der Stadt Ulm für die Städte Ulm, Giengen, Aalen und Bopfingen. Johann Balthasar Schneider war Interessenvertreter für acht Städte der elsässischen Dekapolis. Er konnte ebenso wie Markus bei den Verhandlungen nicht verhindern, dass das Elsass an Frankreich abgetreten werden musste. Frankreich war der Hauptsieger nach dem Westfälischen Frieden.
Sonstiges
Markus und seine Frau stifteten ihr Vermögen, das sich auf knapp 43000 Goldgulden belief, um Jugendlichen aus ärmeren Verhältnissen ein Studium zu ermöglichen. Dominikus Dietrich, der Bürgermeister von Straßburg, wurde zum Verwalter der Stiftung bestimmt.
Literatur
- Heinz Duchhardt, Gerd Dethlefs, Hermann Queckenstedt: … zu einem stets währenden Gedächtnis. Untertitel: Die Friedenssäle in Münster und Osnabrück. Reihe Osnabrücker Kulturdenkmäler, Bd. 8, Bramsche 1996, ISBN 3-930595-83-4.