Marktplatz (Stuttgart)
Der Stuttgarter Marktplatz liegt in Stuttgart-Mitte unmittelbar vor dem Stuttgarter Rathaus. Seine Ursprünge gehen bis auf das Jahr 1304 zurück. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde nach dem Willen des Oberbürgermeisters Arnulf Klett keines der historischen Gebäude am Marktplatz wiederaufgebaut, was schon in den 1950er-Jahren kritisiert wurde.[1]
Veranstaltungen
Auf dem Platz findet jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag jeweils vormittags der Wochenmarkt, ein reiner Erzeugermarkt, statt.
Alljährlich werden mehrere Veranstaltungen auf dem Marktplatz ausgerichtet. Einige davon ziehen sich bis zum Schillerplatz und durch die Kirchstraße, die beide Plätze verbindet.
Dies gilt zum Beispiel für das Stuttgarter Weindorf, das im Spätsommer vor allem die Württemberger Weine und die regionalen Spezialitäten zur Geltung bringt. In der ganzen Adventszeit folgt der Stuttgarter Weihnachtsmarkt, er gilt als einer der größten in Europa.
Immer am letzten Juliwochenende wird auf Markt- und Schillerplatz die große Hocketse zum CSD Stuttgart mit viel Live-Musik und Open-Air-Disco gefeiert.
Ebenfalls im Hochsommer findet das Festival der Kulturen auf dem Marktplatz statt.
Weltkriegs-Bunker
1940 wurde unter dem Marktplatz ein Bunker mit 5400 Liegeplätzen angelegt. Beim Bau wurden Fundamente der mittelalterlichen Bebauung freigelegt, die im 15. Jahrhundert bei einer Vergrößerung des Platzes abgerissen worden waren.[2]
Ein Kuriosum ist das Bunkerhotel, das von 1945 bis 1985 unter dem Stuttgarter Marktplatz existierte. Dieses Hotel hatte die übliche Ausstattung, aber nur Lüftungsschächte statt Fenster. Aus der ehemaligen Bunkeranlage entstand ein günstiges Hotel mit 100 Betten (anfangs Feldbetten). Die Räume existieren noch heute, sind aber verfallen.[3] Das Bunkerhotel kann i. d. R. einmal im Jahr im Rahmen der langen Nacht der Museen besichtigt werden.
Der Auktionator Franz Eppli initiierte 1995 einen Architektenwettbewerb, um den Bunker der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und den Marktplatz neu zu gestalten.[4] Der Siegerentwurf von Neugebauer + Roesch Architekten – ein multifunktionales Glasprisma als Eingangspavillon zu unterirdischen Läden – wurde nicht realisiert, wird aber wieder diskutiert.[5]
Einzelnachweise
- welt.de Die Welt vom 16. Oktober 1999: Wie Stuttgart sein Gesicht verlor v. Dankwart Guratzsch
- Annegret Kotzurek, Rainer Redies: Stuttgart von Tag zu Tag 1900-1949. Eine Chronik. Tübingen 2009, S. 145.
- Bunkerhotel Stuttgart Bunkerhotels in Stuttgart Abgerufen am 30. August 2014
- Architekturwettbewerb Bunker bei stadtanzeiger-im-netz.de (Memento des Originals vom 13. August 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- N+R Architekten
Weblinks
- Stadtansichten: Oh, wie schön war Stuttgart – Historische Ansichten vom Marktplatz und der Stuttgarter Altstadt, StN.de, 12. Januar 2012