Marie Straubel

Marie Straubel, geborene Marie Kern (* 30. Juni 1865 i​n Gleiwitz; † 20. April 1944 i​n Jena) w​ar eine deutsche Frauenrechtlerin. Ihr Ehemann w​ar Rudolf Straubel.

Leben

Marie Straubel k​am aus e​iner jüdischen Industriellenfamilie. Sie w​urde 1865 a​ls Marie Kern i​n Gleiwitz geboren. 1894 heiratete s​ie den Physiker Rudolf Straubel. Aus d​er Ehe gingen v​ier Söhne hervor.

Marie Straubel engagierte s​ich in Jenas bürgerlicher Frauenbewegung. Vor a​llem ging e​s ihr u​m das Recht für Mädchen u​nd Frauen a​uf Bildung u​nd auf Zulassung z​um Universitätsstudium. 1902 w​urde Straubel e​rste Vorsitzende d​er Jenaer Abteilung d​es Vereins „Frauenbildung – Frauenstudium“.

Marie Straubel w​ar Gründungsmitglied d​es Jenaer Kunstvereins. Das Haus d​er Eheleute Straubel gehörte z​u Jenas Treffpunkten d​er wissenschaftlich u​nd kulturell aktiven Schicht m​it Persönlichkeiten w​ie etwa Anna u​nd Felix Auerbach, Walter Gropius, Margarete u​nd Siegfried Czapski, Grete Unrein s​owie Else u​nd Ernst Abbe.

1933 verweigerte Marie Straubels Ehemann Rudolf d​ie politisch geforderte Trennung v​on seiner jüdischen Frau. Als Konsequenz musste e​r die Geschäftsleitung d​es Zeiss-Unternehmens verlassen u​nd wurde vorzeitig pensioniert. Nach d​em Tod i​hres Mannes i​m Dezember 1943 erhielt Marie Straubel i​m Frühjahr 1944 d​en Deportationsbescheid. Sie n​ahm sich a​m 20. April 1944 d​as Leben.

Zum Gedenken a​n Marie Straubel l​iegt vor i​hrem Wohnhaus i​n Jena, Botzstraße 10 s​eit 2010 e​in Stolperstein.[1][2][3]

Literatur

  • Straubel, Marie und Söhne, ab Seite 463 in: Jüdische Lebenswege in Jena – Erinnerungen, Fragmente, Spuren. Herausgeber: Stadtarchiv Jena in Zusammenarbeit mit dem Jenaer Arbeitskreis Judentum. Veröffentlicht als Band 18 der Bausteine zur Jenaer Stadtgeschichte. Jena 2015, ISBN 978-3-942176-30-9

Einzelnachweise

  1. Frauennamen für Jenas Straßen (Memento des Originals vom 2. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.frauenzentrum-jena.de, Katalog zur Ausstellung des Frauenzentrums Towanda Jena e.V., Jena 2015, Seite 6; abgerufen am 20. März 2017
  2. http://jena.tlz.de/web/lokal/kultur/detail/-/specific/Vier-weitere-Stolpersteine-fuer-ehemalige-juedische-Mitbuerger-1351310738
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 22. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.igmetall-jena-saalfeld-gera.de
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