Maria Weber (Bildhauerin)
Maria Weber (* 2. Februar 1899 in Landshut; † 8. Februar 1984 in München) war eine deutsche Bildhauerin.
Leben und Werk
1921 wurde Maria Weber als eine der ersten Frauen an der Akademie der Bildenden Künste München aufgenommen. Sie begann das Studium mit der Malerei bei Angelo Jank.[1] Wechselte dann in die Bildhauerklasse von Bernhard Bleeker, zuerst als Hospitantin, da dieser der Meinung war: „Die Bildhauerei ist doch zu schwer für eine Frau, da braucht man Kraft und Energie. Sie können sich aber als Hospitantin bei mir eintragen“.[1] Bei Diskussionen zu den Korrekturarbeiten wurden Werke von Maillol, Rodin, Despiau, aber auch Bildhauerwerke der San Zeno Maggiore in Verona oder der Kathedrale von Chartres, des Weiteren das Reiterstandbild des Marc Aurel besprochen. Bleeker zeigte Interesse an ihrer Arbeit und 1923 wurde sie als Meisterschülerin in seiner Meisterklasse aufgenommen. 1927 beendete sie ihr Studium und war seitdem regelmäßig in den Großen Münchner Kunstausstellungen vertreten.
Mit einem Reisestipendium der Stadt München kam Maria Weber 1930 zu einem Studienaufenthalt nach Paris, wo sie mit Aristide Maillol und Charles Despiau bekannt wurde. 1933 war sie in einer Kollektivausstellung im Kunstverein München vertreten und die Münchner Presse berichtete darüber.
Bis 1933 hatte Weber vor allem Tierplastiken geschaffen. Später traten die menschliche Gestalt und das menschliche Antlitz immer mehr in ihr Blickfeld. Als gesuchte Porträtistin schuf sie Bildnisse der Geigerin Herma Studeny, der Schriftstellerwitwe Marta Feuchtwanger, der Politikerin und Sozialreformerin Elly Heuss-Knapp, des Verlegers Reinhard Piper, der Dichterin Gertrud von le Fort, so wie der Wirtschaftler Carl Gabler und Hubert Tigges. Die Porträtbüsten des Malers Adolf Hengeler und des Philosophen Aloys Wenzl wurden vom Bayrischen Staat 1937 bzw. 1959 aufgekauft. Die Städtische Galerie hat die „Schlangenträgerin“ angekauft. 1953 schuf sie für den Ehrensaal im Deutschen Museum das Relief „Otto“ in Marmor, 1954 den kleinen „Flötenspieler“ in Bronze und 1964 entstand der große „Flötenspieler“ vor dem Freizeitgestaltungsheim in Fürstenried.
Von 1940 bis 1943 arbeitete Maria Weber im Erdgeschoss eines Ateliergebäude auf der Ainmillerstraße in Schwabing und ab 1944 bis 1966 wohnte sie auch dort.
Maria Weber starb sechs Tage vor ihrem 85. Geburtstag und wurde am 13. Februar 1984 auf dem Waldfriedhof Obermenzing beigesetzt.
Heute findet man ihre Arbeiten aus Stein, Bronze und Holz in der Bayrischen Staatsgalerie und der Städtischen Galerie in München, an öffentlichen Gebäuden wie z. B. die Bronzelöwen an den Türgriffen des Bayerischen Innenministeriums, aber auch in Gärten und Anlagen.
Auszeichnungen und Ehrungen
1980 erhielt Maria Weber den Pasinger Kunst- und Kulturpreis.[2]
Literatur
- Hubert Tigges: Die Bildhauerin Maria Weber. Bruckmann, München, 1970, ISBN 3765413747
- Frank Henseleit: in Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde an der Philologisch-Historischen Fakultät der Universität Augsburg: Der Bildhauer Bernhard Bleeker (1881–1968), Oktober 2006
- Gerhard J. Bellinger, Brigitte Regler-Bellinger: Schwabings Ainmillerstraße und ihre bedeutendsten Anwohner. Ein repräsentatives Beispiel der Münchner Stadtgeschichte von 1888 bis heute. Books on Demand, 2. Auflage, 2012, ISBN 3848228831
Einzelnachweise
- Trisha Balster: Frauenrechte in der Kunst. Abgerufen am 3. Januar 2021.
- Pasinger Kunst- und Kulturpreis, abgerufen am 19. Juni 2015.