Maria Häussler
Maria Häussler, auch Maria Häußler (* um 1940[1]), ist eine deutsche Schauspielerin.
Leben
Maria Häussler ist die Tochter des Schauspielerehepaars Richard Häußler und Maria Andergast.[2] In der Spielzeit 1956/57 trat sie am Hebbel-Theater in Berlin in dem Lustspiel Die Abiturientin (Matura) von Ladislas Fodor in einer Inszenierung von Erik Ode auf.[3] In der Spielzeit 1957/58 gastierte sie am Theater am Kurfürstendamm in Die Zeit und die Conways.[4] Nach dem Mauerbau 1961 ging Häussler in den Westen.[5]
Zu ihren weiteren Bühnenrollen gehörten u. a. die Prinzessin Sidselill in Schluck und Jau (Städtische Bühnen Frankfurt, Regie: Herbert Kreppel, Premiere: Spielzeit 1962/63) und die Viola in Was ihr wollt (Städtische Bühnen Lübeck, Premiere: Spielzeit 1963/64, Regie: Jürgen von Alten). In der Spielzeit 1964/65 spielte sie an den Bühnen der Hansestadt Lübeck in der Uraufführung des Theaterstücks Wo liegt Jena von Theodor Schübel.[6] Anschließend war sie am Wuppertaler Schauspielhaus engagiert.
Ihr Debüt als Filmschauspielerin gab Häussler als 16-Jährige unter der Regie von Hans Heinrich als junge, hübsche Schiffbaustudentin Anne Vollbeck in der DEFA-Binnenschifferkomödie Alter Kahn und junge Liebe (1957) an der Seite von Götz George, der in diesem Film seine erste größere Filmrolle spielte.[2] Häussler und George, für den Maria Häussler seine erste „richtige“ Freundin war, verliebten sich während der Dreharbeiten ineinander; die Liaison setzte sich nach den Dreharbeiten fort und dauerte zwei Jahre an.[7] Gelegentlich war sie zwischen 1956 und 1958 bei der DEFA auch als Synchronsprecherin tätig.[1][8][9] In einer TV-Verfilmung des Büchner-Dramas Dantons Tod (Erstsendung: März 1963) verkörperte sie unter der Regie von Fritz Umgelter die Julie Danton, die Gattin des Titelhelden.[10]
Häussler arbeitete auch als Hörspielsprecherin, u. a. beim SWR, beim Süddeutschen Rundfunk, beim WDR und beim NDR. Sie las u. a. Texte von Honoré de Balzac und Bertolt Brecht ein, wirkte in Hörspielen mit (u. a. Urfaust, Besuch im Pfarrhaus von Ilse Aichinger) und nahm Märchenhörspiele auf.[11][12][13] 1974 übernahm sie beim WDR eine Rolle in der Hörspiel-Produktion Es mußte sein, Elke, das war ja nicht mehr auszuhalten oder Die Ängste der Bürger von Renke Korn.[14]
Maria Häussler war ab 1963 mit dem Regisseur, Oberspielleiter und Dramaturgen Günter Ballhausen[15][16] (1929–2015) verheiratet. Die Ehe, aus der zwei Töchter hervorgingen, wurde später geschieden.
Filmografie
- 1957: Alter Kahn und junge Liebe (Kinofilm)
- 1963: Dantons Tod (Fernsehspiel)
Weblinks
- Maria Häussler in der Internet Movie Database (englisch)
- Maria Häussler bei filmportal.de
- Maria Häussler bei Discogs
- Maria Häussler – Autogrammkarte (1957)
Einzelnachweise
- DER FILM-OPA ERZÄHLT. Synchron-Forum der Deutschen Synchronkartei. Beitrag vom Juli 2017. Abgerufen am 20. August 2019. Anmerkung: Maria Häussler war bei den Dreharbeiten zum Film Alter Kahn und junge Liebe 16 Jahre alt und zwei Jahre jünger als Götz George. Somit ist wohl 1940 als Geburtsjahr anzunehmen.
- Jens Rübner: Karrierestart bei der DEFA. In: Faszination Kulisse – 60 Jahre DEFA. Engelsdorfer Verlag 2011. ISBN 978-3-86703-985-7.
- Die Abiturientin' von Ladislas Fodor. Programmheft. Abgerufen am 20. August 2019.
- DIE ZEIT UND DIE CONWAYS. Programmheft. Abgerufen am 20. August 2019.
- "Hol über" - für einen großen Schauspieler. In: der Freitag vom 27. Juni 2016. Abgerufen am 20. August 2019.
- WO LIEGT JENA?. Kritik zur Uraufführung. In: DIE ZEIT vom 4. Juni 1965. Abgerufen am 20. August 2019.
- Jens Rübner: Götz George. In: »Rotznasen«. Filmkinder – aus längst vergangenen Tagen. Engelsdorfer Verlag 2012. ISBN 978-3-86901-181-3.
- LES AMANTS DE VERONA. Filmdatenbank der DEFA-Stiftung. Abgerufen am 20. August 2019.
- LABAKAN. Filmdatenbank der DEFA-Stiftung. Abgerufen am 20. August 2019.
- Dantons Tod. Produktionsdetails. Abgerufen am 20. August 2019.
- Maria Häussler (Sprecher). audible.de. Abgerufen am 20. August 2019.
- Studiozeit Hörspiel: Besuch im Pfarrhaus. Produktionsdetails. Deutschlandfunk Kultur. Abgerufen am 20. August 2019.
- Goethes früher, fragmentarischer Faust als Hörspiel: Der Urfaust. Produktionsdetails. Deutschlandfunk Kultur. Abgerufen am 20. August 2019.
- Renke Korn. Hörspielproduktionen. Abgerufen am 20. August 2019.
- GÜNTER BALLHAUSEN (1929-2015). Nachruf. Offizielle Internetpräsenz Landestheater Württemberg-Hohenzollern. Abgerufen am 20. August 2010. Anmerkung: Ballhausen, in Essen geboren, war Regisseur an den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main, anschließend Chefdramaturg und Oberspielleiter der Bühnen der Hansestadt Lübeck. In den Jahren 1965 bis 1975 war er als Oberspielleiter und Mitglied der Theaterleitung am Wuppertaler Schauspielhaus tätig. Von 1990 bis 2000 war er Chefdramaturg am Theater der Stadt Heilbronn, von 1984 bis 1991 Oberspielleiter am Landestheater Württemberg-Hohenzollern.
- Günter Ballhausen. In: Who's Who. Abgerufen am 20. August 2019.