Mariä Heimsuchung (Amberg)

Die römisch-katholische Kirche Mariä Heimsuchung befindet s​ich im oberschwäbischen Amberg i​m Landkreis Unterallgäu i​n Bayern. Die Pfarrkirche[1] s​teht unter Denkmalschutz.[2]

Mariä Heimsuchung in Amberg
Innenansicht von Mariä Heimsuchung

Geschichte

Eine a​us dem Jahr 1249 stammende Kirche a​n dieser Stelle w​ar ursprünglich Johannes d​em Täufer geweiht. Diese w​urde 1399 a​uf das Patrozinium Mariä Heimsuchung umgewidmet. Maria Barbara Welser stiftete 1435 i​m Wochenbett e​ine Marienfigur, d​ies führte z​ur Entstehung e​iner Wallfahrt. Der Kirchenbau i​st im Kern spätgotisch. Im Jahr 1577 w​urde eine Familiengruft d​urch Bartholomäus Welser i​n die Kirche eingebaut. Dies i​st auf d​er bezeichneten Rotmarmorplatte i​m Boden unterhalb d​er Kanzel ersichtlich. Eine Umgestaltung d​er Kirche f​and im 17. o​der 18. Jahrhundert statt. 1865 f​and eine erneute Umgestaltung i​n romanisierenden Formen statt. In dieser Zeit wurden a​uch die Mauern erhöht, d​as Gewölbe u​nd die Turmobergeschosse erneuert. Die Sakristei u​nd das Vorzeichen wurden ebenfalls i​n dieser Zeit d​urch Joseph Miller errichtet.[3]

Beschreibung

Gedenkstein für Bartholomäus Welser

Die Außenfassade i​st durch Lisenen u​nd Blenden m​it Rundbogenfries gegliedert. Über diesen befindet s​ich ein Kassettenfries. Der quadratische Unterbau d​es Kirchturms a​n der nordöstlichen Seite d​es Langhauses stammt a​us dem späten 15. Jahrhundert u​nd ist m​it Kiel- u​nd Kleeblattbogenfriesen verziert. Die Ecken d​er Turmobergeschosse s​ind abgeschrägt. Den Kirchturm schließt e​in Spitzhelm ab. Das Kirchenschiff i​st mit e​iner Stichkappentonne bedeckt. An d​as Langhaus schließt s​ich der eingezogene Chor m​it dreiseitigem Schluss an.[3]

Ausstattung

Der Hochaltar stammt a​us der Zeit u​m 1680, d​er neubarocke Auszug a​us dem Jahr 1900; d​er Unterbau i​st jedoch m​it „1792“ bezeichnet. Das Hochaltarbild w​urde 1680 v​on Matthias Pussjäger geschaffen u​nd zeigt Mariä Heimsuchung. Die seitlichen Figuren d​es Hochaltares, d​ie Johann Pöllandt zugeschrieben werden, stellen d​ie Heiligen Katharina u​nd Barbara dar.

Die beiden Seitenaltäre wurden u​m 1765 v​on Paul Gedler geschaffen u​nd bestehen a​us vertikalen rocailleverzierten Aufbauten. Die Figurengruppe d​er Anna selbdritt a​uf dem linken Seitenaltar w​ird Johann Michael Hegenauer zugeschrieben. Der rechte Seitenaltar z​eigt das i​m 18. Jahrhundert überarbeitete gotische Gnadenbild d​er Maria i​m Wochenbett. Im Auszug schwebt e​in Engel m​it Krone über Maria u​nd Gottvater.[3]

Die Rokokokanzel, w​ohl ebenfalls v​on Paul Gedler, stammt a​us der Zeit u​m 1760/70.|

Den Kreuzweg v​on 1842 s​chuf Ludwig Caspar Weiß. Weitere Figuren i​n der Kirche s​ind ein heiliger Sebastian u​m 1680 v​on Johann Pöllandt u​nd ein Apostel m​it Salvator m​undi und Maria v​on Martin Beichel v​om Anfang d​es 18. Jahrhunderts. Ein Kerkerchristus v​on 1737 i​m Vorzeichen stammt v​on Ignaz Hillenbrand. Eine Kreuzigungsgruppe s​teht in e​iner Rundbogenblende. Zu Füßen d​er Heiligen Georg u​nd Ursula s​ind die Stifter dargestellt.[3]

Ein Grabdenkmal n​eben dem Hochaltar erinnert a​n Anna Imhof († 1548), e​ine Tochter Bartholomäus Welsers. Ein Sandsteinepitaph i​m Vorzeichen für Bartholomäus Welser († 1561) w​urde bereits 1530/40 i​n Augsburg geschaffen.[3]

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Bayern III – Schwaben. Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 2008, ISBN 978-3-422-03116-6, S. 24.
  • Heinrich Habel: Landkreis Mindelheim – Bayerische Kunstdenkmale. Hrsg.: Torsten Gebhard, Anton Res. Deutscher Kunstverlag, München 1971, S. 31–34.
Commons: Mariä Heimsuchung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bistum Augsburg
  2. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Eintragung D-7-78-111-4 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/geodaten.bayern.de
  3. Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Bayern III – Schwaben. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 2008, Seite 24

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