Mare de Chiya
Die Mare de Chiya (auch: Mare de Chia) ist ein ephemerer See in der Gemeinde Gaffati im Süden Nigers.
Mare de Chiya Mare de Chia | ||
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Geographische Lage | Region Zinder, Niger | |
Daten | ||
Koordinaten | 13° 47′ 46″ N, 9° 9′ 29″ O | |
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Höhe über Meeresspiegel | 400 m[1] | |
Fläche | 2,5 km²[1] | |
Maximale Tiefe | 2 m[1] | |
Besonderheiten |
Geographie
Die Mare de Chiya liegt nördlich der Dörfer Chiya Habou, Chiya Mala und Chiyata Anga in der Landgemeinde Gaffati, die zum Departement Mirriah in der Region Zinder gehört.[2] Klimatisch ist das Gebiet Teil der Sahelzone.
Das Einzugsgebiet des Sees ist ein endorheisches System.[3] Er wird durch Niederschläge gespeist, die von Jahr zu Jahr stark schwanken können.[1] Die regenreichsten Monate sind üblicherweise der Juli und der August.[3] Die Ausdehnung der Mare de Chiya kann von völliger Austrocknung bis 250 Hektar schwanken. Der See erreicht eine Tiefe von bis zu zwei Metern.[1]
Ökologie
Das Wasser des Sees ist etwas brackig. Die ziemlich sandigen Sedimente weisen einen niedrigen Phosphor- und einen durchschnittlichen Stickstoff-Gehalt auf.
Das Chiya-Feuchtgebiet ist als Important Bird Area klassifiziert. Es wird angenommen, dass hier regelmäßig mehr als 20.000 Wasservögel anzutreffen sind. Häufig vertretene Arten sind die Spießente (Anas acuta), die Knäkente (Anas querquedula) und die Löffelente (Anas clypeata). Noch in den 1970er Jahren zu Hunderten beobachtete Weißstörche (Ciconia ciconia) wurden später nicht mehr dokumentiert. Im Wasser leben Westafrikanische Lungenfische (Protopterus annectens), Nilbuntbarsche (Oreochromis niloticus) und Aalraubwelse (Clarias anguillaris).
Die Vegetation ist von der Seerosen-Art Tigerlotus (Nymphaea lotus) und der Reis-Art Oryza longistaminata geprägt. Typisch sind auch mehrere Hühnerhirsen-Arten, Wassermimosen (Neptunia oleracea), Wasserspinat (Ipomoea aquatica) und vereinzelt Wassersalat (Pistia stratiotes). Im Waldgebiet um den See wachsen Anabäume (Acacia albida), Arabische Gummi-Akazien (Acacia nilotica), Seyal-Akazien (Acacia seyal), Afrikanische Affenbrotbäume (Adansonia digitata), Anogeissus leiocarpa, Äthiopische Palmyrapalmen (Borassus aethiopum), Hyphaene thebaica, Piliostigma reticulatum und Echte Dattelpalmen (Phoenix dactylifera).[1]
Wirtschaftliche Bedeutung
Die lokale Bevölkerung kann den See, der im Besitz der Regierung steht, unter Aufsicht nutzen. Er spielt eine wichtige Rolle für den Ackerbau und als Viehtränke. Außerdem wird Fischerei betrieben.[1]
Literatur
- P. Giraudoux: Kurze Mitteilungen. Fang von Weißstörchen auch in Niger. In: Die Vogelwarte. Nr. 29, 1978, S. 267–277 (zobodat.at [PDF]).
- Ibrahim Mamadou, Kaïgama Hamissou Salao: Géodynamique récente de l’hydrosystème de Zinder-Gaffati-Chiya dans la région de Zinder au Niger. In: Cahiers du Centre Béninois de la Recherche Scientifique et de l’Innovation. Nr. 12, Dezember 2017, ISSN 1840-703X, S. 272–292 (researchgate.net).
Weblinks
- Important Bird Areas factsheet: Chiya wetland. BirdLife International (englisch).
- Observations for location mare de Chia. In: West African Bird DataBase. (englisch).
Einzelnachweise
- Joost Brouwer, S. François Codjo, Wim C. Mullié: Niger. In: Lincoln D. C. Fishpool, Michael I. Evans (Hrsg.): Important Bird Areas in Africa and associated islands. Priority sites for conservation (= BirdLife Conservation Series. Nr. 11). Pisces Publications/BirdLife International, Newbury/Cambridge 2001, ISBN 1-874357-20-X, S. 670 (datazone.birdlife.org [PDF; abgerufen am 24. Mai 2021]).
- Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 644–645, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
- Ibrahim Mamadou, Kaïgama Hamissou Salao: Géodynamique récente de l’hydrosystème de Zinder-Gaffati-Chiya dans la région de Zinder au Niger. In: Cahiers du Centre Béninois de la Recherche Scientifique et de l’Innovation. Nr. 12, Dezember 2017, ISSN 1840-703X, S. 272–292 (researchgate.net [abgerufen am 25. Mai 2021]).