Manawan

Manawan (Dt.: Wo Möweneier gesammelt werden; b​is 1991 Manouane) i​st ein Atikamekw-Reservat i​n Québec, Kanada. Es l​iegt am südwestlichen Ufer d​es Sees Metapeckeka. Viereinhalb Stunden v​on den Großstädten Montreal u​nd Québec entfernt, führt e​ine 86 k​m lange Waldstraße v​on Saint-Michel-des Saints i​n die Gemeinschaft d​er First Nation. Mit 2060 Einwohnern (Stand: 2016) i​st es d​as zweitgrößte Reservat d​er Nation d​er Atikamekw.[2] Muttersprache d​er meisten Bewohner i​st Atikamekw. Die Zweitsprache d​er Gemeinde i​st Französisch.

Manawan

Lage in Québec
Manawan (Québec)
Manawan
Staat: Kanada Kanada
Provinz: Québec
Région administrative: Lanaudière
Koordinaten: 47° 13′ N, 74° 23′ W
Fläche: 7,97 km²
Einwohner: 2060 (Stand: 2016[1])
Bevölkerungsdichte: 258,5 Einw./km²
Zeitzone: Eastern Time (UTC−5)
Postleitzahl: J0K 1M0
Gründung: 1906
Website: www.manawan.com

Geographie

Manawan befindet s​ich westlich v​on La Tuque u​nd nördlich v​on Saint-Michel-des-Saints. Am südwestlichen Ufers d​es Sees Metapeckeka gelegen, gehört e​s zur Region Lanaudière d​er kanadischen Provinz Québec. Administrativ i​st das Reservat d​er Atikamekw First Nation v​on vier nicht-autochthonen Regionen umgeben: Lanaudière, Mauricie, Haute-Mauricie u​nd Hautes-Laurentides.[3]

Geschichte

Das Indianerreservat wurde am 29. August 1906 gegründet. Vor der Gründung des Reservats hieß der Ort des heutigen Manawans Metapeckeka (Dt.: Wo das Moor ankommt). Aufgrund der Nähe zum Jagdgebiet, war es bereits vor 1884 ein wichtiger Treffpunkt der Atikamekw. Jahrzehntelang lehnten die Indianer von Manawan ab, in für sie von der kanadischen Regierung vorgesehene Reservate zu ziehen. Nach zahlreichen Verhandlungen durch Schriftverkehr mit der Regierung und Reisen nach Ottawa (in einem Birkenrindenkanu) erreichten die Atikamekw von Metapeckeka, dass sie ihr Territorium für sich beanspruchen konnten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Dorf Metapeckeka, das tiefer lag als das heutige Manawan, überflutet. Grund war der Bau von Staudämmen am See Kempt.[4]

Flora und Fauna

Durch den Bau der Staudämme ab 1908 wurde der Fluss Manawan aufgestaut und viele Tiere, die an diesem Fluss lebten (z. B. Biber und Bisamratten) starben. Es wurden Wälder abgeholzt und das Holz konnte nun auf Wasserwegen transportiert werden. Diese Staudämme, die Abholzung, der Bau von Eisenbahnstrecken, der Lärm der Sägen und das Flößen des Holzes führten dazu, dass sich die natürliche Umgebung des Reservats veränderte: Die Pflanzenvielfalt nahm ab, die Gewässer wurden verschmutzt, die gewohnten Jagdgebiete wurden gestört und Freizeitjäger und -angler kamen in großen Zahlen in das Territorium der Atikamekw.[5] Heute haben sich Flora und Fauna trotz der veränderten Umgebung erholt. Manawan ist umgeben von Mischwäldern. Die häufigsten Baumarten sind Ahorn (einschließlich Zucker-Ahorn geeignet zur Gewinnung von Syrup[6]), Birke, Fichte und Tanne. Es wachsen verschiedene Beerenarten, darunter Wilderdbeeren, Heidelbeeren, Moosbeeren und Himbeeren. In den Wäldern und Seen um Manawan gibt es verschiedene Säugetier-, Vogel- und Fischarten. Zur ersten Gruppe zählen z. B. Elch, Biber, Bisamratte, Fuchs, Hase, Otter und andere Marderarten, Murmeltier und Stachelschwein. Häufig vorkommende Fischarten sind Zander, Glasaugenbarsch, Amerikanische Seeforelle, Kleine Maräne und andere Lachsarten und Hecht.[7]

Kultur

Manawan i​st die Heimat d​er bekannten Powwow-Trommlergruppe d​er "Black Bear Singers".

Einzelnachweise

  1. Statistics Canada: Census Profile, 2016 Census – Manawan, Indian reserve (Census subdivision), Quebec and Quebec (Province), abgerufen am 1. Juni 2021
  2. Conseil de la Nation Atikamekw
  3. La Nation Atikamekw de Manawan
  4. Communauté Atikamekw de Manawan
  5. La Nation Atikamekw de Manawan
  6. Atikamekw maple syrup: an ancestral tradition passed on with passion. In: Radio Canada Online. 4. Mai 2019, abgerufen am 13. September 2019 (englisch).
  7. La Nation Atikamekw de Manawan
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