Mallinden
Die Mallinden (manchmal auch Mahllinden[1]) sind ein Naturdenkmal und ein historischer Gerichtsplatz an der Grenze zwischen Oberdorla und Niederdorla in der Gemeinde Vogtei südlich von Mühlhausen im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen, unweit des Mittelpunkts Deutschlands.
Naturdenkmal
Bei den Mallinden handelt es sich um eine Gruppe aus drei alten Linden. Die älteste, eine Sommerlinde (Tilia platyphyllos) mit 9,30 m Stammumfang, wird auf ein Alter von 400 Jahren geschätzt. Die beiden anderen sind etwa 200 Jahre alte Winterlinden (Tilia cordata) mit Stammumfängen von 5,17 bzw. 3,52 m. Die drei Linden bilden eine gemeinsame Krone aus und sind an der höchsten Stelle 25 m hoch. Die Baumgruppe steht an der Landstraße 1016 von Mühlhausen nach Eisenach und ist seit 1936 als Naturdenkmal geschützt.[2] Der Stamm der ältesten der drei Linden soll schon vor 100 Jahren hohl gewesen sein und wurde zum Baumerhalt mit Ziegeln und Beton ausgefüllt.
Historische Bedeutung
Der Ort wird für die ehemalige Gerichtsstätte der Mark Dorla gehalten und ist mit einem Steinernen Tisch versehen, an dem nach der Überlieferung Gericht gehalten wurde. Nach alten Schriften wurden hier auch Hinrichtungen vollzogen, so an einer Frau, die auf dem Scheiterhaufen als Hexe verbrannt wurde.[3]
- Mallinden von Westen
- Im goldenen Herbstlaub
- Steinerner Tisch
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- n.n.: Interessante Bäume in Mühlhausen und Umgebung. In: Stadt Mühlhausen/Thür. (Hrsg.): e. Mühlhäuser Druckhaus, Mühlhausen/Thüringen 1994, S. 36.
- Weise, Ralf et al. (2007): Naturdenkmale im Unstrut-Hainich-Kreis, S. 56
- Infotafel am Mittelpunkt Deutschlands bei Niederdorla