Malinke
Die Malinke (auch Malinké oder Maninka genannt) sind ein afrikanisches Volk, welches weite Regionen vom Senegal über Mali und Guinea über die Elfenbeinküste und Burkina Faso besiedelt.
Geschichte
Entstehung des Malireiches
Sie sind nach mündlicher Überlieferung Nachfahren der um 2760 v. Chr. dort eingewanderten Wangara. Sie waren das Hauptvolk des ehemaligen afrikanisch-islamischen Reichs Mali am oberen Niger, das zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert bestand. Es wurde im 13. Jahrhundert von den Arabern im Norden islamisiert und hatte im 15. Jahrhundert seine Blütezeit erreicht.
Die Malinke wurden in Europa insbesondere auch durch die Blüte ihres großen Königreichs Mali v. a. im 13.–15. Jahrhundert bekannt, dessen Reichtum und Prunk legendär war und von arabischen Reisenden weitervermittelt wurde. 1324 reiste der damalige König von Mali, Mansa Musa, von Mali nach Mekka und hielt Zwischenstation in Kairo. Er verschenkte dabei so viel Gold, dass nach damaligen Quellen der Kurs des Goldes auf die Dauer von 12 Jahren auf die Hälfte sank. Das Königreich von Mali mit einer Fläche von rund 1 Million km², wies zahlreiche Ministerien auf mit weitreichenden Entwicklungsplänen. Mansa Mussa ließ seine Agrarminister Experimente für verbesserte Reissorten auf Versuchsfeldern unternehmen. Er holte nordafrikanische Architekten ins Land, um die lokale Architektur zu verbessern, woraus als Mischkultur die sogenannte „sudanesische Architektur“ entstand (z. B. ersichtlich anhand der Moschee von Djenné in Mali, dem größten Lehmbauwerk der Welt oder der Freitagsmoschee von Timbuktu).[1]
Gegenwart
Die heutigen Malinke leben primär von der Landwirtschaft. Es wird hauptsächlich Hirse angebaut, darüber hinaus wird in kleinem Umfang Viehzucht betrieben, jedoch vorwiegend zum Handeln und aus Prestigegründen. Die Häuser der Malinke sind die typischen Rundhäuser der Region, strohgedeckt und in kleinen Dörfern mit Palisadenzaun gruppiert.[1]
Kultur
Sprache
Ihre Sprache, Maninka, in verschiedenen Varianten Malinke, Maninka, Manenka etc. genannt, ist eine der Hauptvarianten des Mandenkan (neben dem Bambara) und gehört damit zur Gruppe der Mande-Sprachen. Es wird in der eigenen N’Ko-Schrift geschrieben.
Musik
Die Malinke sind weltweit berühmt für ihre Musik, welche stark von unterschiedlichen Trommeln Gebrauch macht und sehr rhythmusstark ist. Insbesondere die Djembé ist zentraler Bestandteil der Malinke-Musik, aber auch die Basstrommeln Dununba (Doundounba), Sangban und Kenkeni (Kensedeni). In der Regel werden drei Basstrommeln zusammen mit drei Djembes gespielt, wobei die Basstrommeln einen 12/8 bzw. 16/8-Takt spielen. Die Begleitung der Trommeln erfolgt durch Balafon, Querflöten und Rasseln, dazu kommt häufig Gesang (aus einem Solisten und zwei Begleitstimmen) und Tanz.[2]
Ein international bekannter Musiker der Malinke ist Famoudou Konaté.
Weblinks
- Die Malinké (maninka)
- Bericht über die Malinke. Archiviert vom Original am 3. August 2010; abgerufen am 25. Januar 2014.
Einzelnachweise
- Britannica: Malinke
- Beat Etage: Die Wurzeln – Rhythmen der Malinké (Memento des Originals vom 20. November 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.