Magyar Dolgozók Pártja

Die Magyar Dolgozók Pártja (kurz MDP; deutsch Partei der Ungarischen Werktätigen) war eine kommunistische Partei in Ungarn nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie war von 1949 bis 1956 die herrschende Partei der Volksrepublik Ungarn.

Magyar Dolgozók Pártja
Gründung 12. Juni 1948
Auflösung 31. Oktober 1956
Haupt­sitz 1056. Budapest, Akadémia utca 17
Jugend­organisation Ungarischer Kommunistischer Jugendverband (Magyar Kommunista Ifjúsági Szövetség, KISZ)
Zeitung Szabad Nép
Aus­richtung Marxismus-Leninismus,
Kommunismus
Internationale Verbindungen Informationsbüro der Kommunistischen und Arbeiterparteien ("Kominform")

Entstehung

Vorgeschichte

Die Kommunisten erreichten bei der Parlamentswahl am 4. November 1945, der letzten freien Wahl bis 1989, nur 16,9 % der Stimmen. Auch bei der halbfreien Parlamentswahl am 31. August 1947 erreichten sie nur einen Stimmanteil von 22,3 %.

Gründung

1948 empfahl die Kominform eine Vereinigung von Kommunisten (Kommunisták Magyarországi Pártja, KMP) und Sozialdemokraten zu einer gemeinsamen Arbeiterpartei. Durch den Druck der sowjetischen Besatzungsmacht wurde so eine gegen aufkommende Widerstände zwangsweise Vereinigung von Sozialdemokraten und Kommunisten durchgeführt und am 12. Juni 1948 entstand die MDP. Sozialdemokraten, die sich der Vereinigung widersetzten, wurden verfolgt.[1]

Persönlichkeiten

MDP-Vorsitzender wurde Árpád Szakasits. Das mächtige Amt des Generalsekretärs des Zentralkomitees erhielt Mátyás Rákosi, unter dessen Führung Ungarn einen streng an der Sowjetunion orientierten Kurs einschlug. Im Juli 1956 verlor Rákosi sein Amt an Ernő Gerő.

Politische Führung der Partei

Amtszeit Bezeichnung Name
07/1948 – 04/1950 Vorsitzender Árpád Szakasits
06/1948 – 06/1953 Generalsekretär des ZK Mátyás Rákosi
06/1953 – 07/1956 Erster Sekretär des ZK Mátyás Rákosi
07/1956 – 10/1956 Erster Sekretär des ZK Ernő Gerő
10/1956 Erster Sekretär des ZK János Kádár

Auflösung

Während des ungarischen Volksaufstandes löste János Kádár am 25. Oktober 1956 Ernő Gerő ab. Am 30. Oktober 1956 gab Ministerpräsident Imre Nagy das Ende des Einparteiensystems und die Auflösung der MDP bekannt.

Die Nachfolge der MDP als sozialistische Regierungspartei übernahm die nach dem Ende des Ungarnaufstands am 1. November 1956 gegründete Ungarische Sozialistische Arbeiterpartei (Magyar Szocialista Munkáspárt – MSzMP).

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Jürgen Dieringer: Das politische System der Republik Ungarn. Entstehung, Entwicklung, Europäisierung. Budrich, Opladen 2009, ISBN 978-3-86649-268-4, S. 70 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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