Magda von Dulong
Magda von Dulong, eigentlich Meta von Dülong, geborene Meta Zahn, Pseudonym Magda Lossen (* 29. Februar 1872 in Giebichenstein; † 13. Mai 1950 in Starnberg, Oberbayern), war eine deutsche Konzertsängerin (Mezzosopran/Alt).[1]
Leben
Sie war die Tochter des Pfarrers D. Adolph Zahn und der Pauline von der Heydt aus Elberfeld. Dülong war Schülerin von Anton Hromoda, Amalie Joachim und Elka Gerster. Ihr Debüt gab sie im Jahr 1895 unter dem Künstlernamen Magda Lossen.
Ein Jahr später heiratete sie am 8. August 1896 in Stuttgart den Tenor und späteren Professor und Gesangsmeister Franz Henri von Dülong (* 26. Februar 1861 in Hamm, Westfalen; † 13. April 1944 in Garmisch-Partenkirchen), vormals Gutsherr auf Harrersberg, Landkreis Züllichau.[2] Aus dieser Ehe stammen die beiden Zwillingsschwestern Ingeborg (1897–1935) und Irmela von Dülong (1897–1985), Schauspielerin und Rezitatorin. Seit der Eheschließung trat Meta von Dülong unter dem Namen Magda von Dulong auf. Schon vor dem Jahr 1907 wurde sie wieder geschieden und heiratete in zweiter Ehe den Unternehmer und Schriftsteller Robert Friedlaender-Prechtl.[3]
Dülong verdankte ihre Karriere in Deutschland und England vor allem den Auftritten als Konzert- und Liedsängerin sowie den gemeinsamen Auftritten mit ihrem ersten Ehemann Henri. Beide zusammen galten als die virtuosesten Duettsänger ihrer Zeit. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs lag ihr Arbeitsschwerpunkt im pädagogischen Bereich.
Ein Kritiker nahm sie einmal als Beispiel für schlechte Sänger, die „oft in Theatralik schwelgten“, da sie „bei Stellen von starkem Empfindungsreiz hinsterbend die Augen schließt und durch krampfhaftes Falten der Hände Zeugnis ablegt von der Gewalt ihrer inneren Bewegung“.[4]
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B Band XXI, Seite 69, Band 108 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1995, ISBN 3-7980-0700-4
- Dulong, Magda von. In: Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Seite 793, Verlag Francke, 1987, ISBN 3317016388 bzw. ISBN 9783317016384
- Dulong, Magda von, in: Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Unvergängliche Stimmen, Seite 190, Verlag Francke, 1975, ISBN 3772011454 bzw. ISBN 9783772011450
- Dulong, Magda von. In: Josef Seiling: Illustrierter Tonkünstler Kalender. Biographische Notizen aus allen Zweigen musikalischen Schaffens mit 730 Porträts, Verlag G. Müller, 1909
- Dulong, Magda von. In: Henry Saxe Wyndham, Geoffrey L'Epine: Who's who in music. A biographical record of contemporary musicians, Seite 299, Verlag I. Pitman & Sons, 1915
Weblinks
- Magda von Dulong bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons
- Gästebuch-Eintrag auf Schloss Neubeuern (März 1903) mit Kurzbiografie (PDF-Datei; 16 kB)
- http://www.gaestebuecher-schloss-neubeuern.de/biografien/Dulong_Henri_und_Magda_von.pdf (mit Biografie auch zum ersten Ehemann!)
Einzelnachweise
- Das GHdA B XXI (1995) gibt ihren Vornamen mit Meta an.
- Franz Henri von Dülong, geboren als Henri Dulon, war der Sohn des königlich preußischen Geheimen Regierungsrats Wilhelm Dulon (1827–1895), der am 15. Oktober 1884 in Baden-Baden in den preußischen Adelsstand mit Namensführung „von Dülong“ erhoben wurde, und der Kaufmannstochter Emma Overlach (1838–1911). Henri von Dülong hatte bereits in einer ersten Ehe am 10. Oktober 1889 in Lübeck Rosa Boy (* 9. August 1871 in Lübeck; † in Jülich) geheiratet, von der er sich im Jahr 1893 hatte scheiden lassen. Sie war die Tochter des Großkaufmanns Karl Boy und der Schriftstellerin Ida Ed. Nach seiner Scheidung von seiner zweiten Ehefrau Meta (Magda) heiratete er am 14. Juli 1907 in Tegernsee (Oberbayern) Hanne Ahrendts (* 1. August 1873 in Wernigerode), von der er sich 1919 scheiden ließ, und schließlich in vierter Ehe am 12. August 1919 in Berlin Alice Leven (* 26. November 1894 in Altona a.d.Elbe; † in Dänemark). - Quellen: Genealogisches Handbuch des Adels-Adelslexikon Band III, Seite 40, Band 61 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1975, sowie Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B, Band XXI, Seite 69 (1995).
- Biografischer Artikel zu Robert Friedlaender-Prechtl Abgerufen am 21. November 2010
- Edward F. Kravitt: Das Lied. Spiegel der Spätromantik, Seite 93, Georg Olms Verlag, 2004, ISBN 348712663X bzw. ISBN 9783487126630 (Digitalisat)