MaK GDT
Der MaK GDT ist ein im Jahr 1953 erstmals ausgelieferter Großraum-Dieseltriebwagen für Nichtbundeseigene Eisenbahnen.
MaK GDT | |
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T 3 der MWB (jetzt DEV) in Bruchhausen-Vilsen | |
Anzahl: | 13 |
Hersteller: | MaK |
Baujahr(e): | 1953–1961 |
Achsformel: | (1A)(A1) VT81: B’B’ |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 26.400 mm |
Höhe: | 4.050 mm |
Breite: | 2.825 mm |
Drehzapfenabstand: | 19.000 mm |
Drehgestellachsstand: | 2.500 mm |
Leermasse: | 36,0–41,0 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 70–75 km/h |
Installierte Leistung: | 2×107 kW (145 PS) 2×162 kW (220 PS) 2×169 kW (230 PS) |
Treibraddurchmesser: | 950 mm |
Motorentyp: | Deutz A12L714, ursprünglich A12L614 |
Nenndrehzahl: | 2000/min |
Anzahl der Fahrmotoren: | 2 |
Antrieb: | dieselhydraulisch |
Sitzplätze: | 108 |
Stehplätze: | 72 |
Fußbodenhöhe: | 1.225 mm |
Klassen: | 2. |
Geschichte
Der GDT ist Anfang der 1950er Jahre von der Maschinenbau Kiel für Klein- und Privatbahnen entwickelt worden. Er wurde in elf Exemplaren als Verbrennungstriebwagen (VT) für norddeutsche Privatbahnen gebaut.
Dabei griff die Firma im wagenbaulichen Teil auf die Konstruktion des Mitteleinstiegswagens der Deutschen Bundesbahn zurück. Die Dieselmotoren trieben jeweils die innenliegenden Achsen der Drehgestelle an, nur beim VT 81 der Kleinbahn Kiel–Segeberg wurden jeweils beide Achsen des Drehgestells angetrieben.
Auch die dänische Odsherred Jernbane (OHJ) wurde von MaK mit zwei artverwandten Triebwagen beliefert. Die 1961 gelieferten Fahrzeuge wurden dort als MO 25 und MO 26 eingereiht, die mit 66 Sitzplätzen ausgestatteten Fahrzeuge hatten Wagenübergänge und eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Zu diesen Triebwagen wurden die Beiwagen BL 230 und BL 231 beschafft.
MaK-Triebwagen der privaten deutschen Bahnunternehmen
Die Triebwagen wurden an folgende Bahnen geliefert:
- Kiel-Schönberger Eisenbahn (ein Exemplar)
- Kiel-Segeberger Eisenbahn (zwei Exemplare)
- Osthannoversche Eisenbahnen (OHE) (sieben Exemplare)
- Kleinbahn Niebüll-Dagebüll (ein Exemplar).
Nachdem der Personenverkehr der Kiel-Segeberger Eisenbahn eingestellt worden war, kamen deren MaK GDT zur Kiel-Schönberger Eisenbahn. Dort wurden die MaK-Triebwagen bei Bedarf mit Esslinger Steuerwagen gekuppelt.[1]
Nach Einstellung des Personenverkehrs wurden die Kieler Triebwagen und ein OHE-Triebwagen an süddeutsche Bahnen verkauft, sechs Triebwagen der OHE gingen 1976/77 nach Italien. Nachdem die Triebwagen in Italien abgestellt worden waren, wurden sie 2000 von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg (AVL) gekauft und wieder nach Deutschland gebracht.
Nur zwei Fahrzeuge wurden bisher verschrottet, die anderen sind auch heute noch vorhanden und teilweise betriebsfähig. Bei einigen Exemplaren wurde der Motor ausgebaut, danach waren sie nur noch als Beiwagen im Einsatz. 2010 waren betriebsfähig:
- VT 21 der Prignitzer Eisenbahn GmbH, verkauft an Westfälische Localbahn e. V., früher OHE GDT 0516
- GDT 0518 der AVL, früher OHE GDT 0518, eingesetzt als Heide-Express
- T3 des Deutschen Eisenbahn-Vereins, früher OHE GDT 0520, bis Juli 2010 Mittelweserbahn, eingesetzt auf der Strecke Syke–Eystrup der VGH. Hier fuhren von Dezember 2012 bis Juli 2014 werktags wieder planmäßige Schülerzüge zwischen Hoya und Eystrup, im Sommer fährt er mehrmals im Monat als Kaffkieker zwischen Syke und Eystrup.
Nicht mehr betriebsfähig ist der T3 der Nordfriesischen Verkehrsbetriebe. Er wurde nach längerer Abstellung im dänischen Tønder im Jahr 2008 nach Kiel auf den Rangierbahnhof Meimersdorf verbracht, wo er 2012 ausbrannte. Das Wrack wurde seitdem trotz mehrfacher Aufforderungen der Seehafen Kiel nicht vom heutigen Eigentümer entfernt.[2]
Siehe auch
Einzelnachweise
- Rolf Löttgers: Die Kleinbahnzeit in Farbe. Franckh’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1983, ISBN 3-440-05235-4, S. 47.
- Günter Schellhase: Wagen mit Geschichte auf dem Abstellgleis. In: kn-online.de. 7. Januar 2016, abgerufen am 7. Juli 2016.
Literatur
- Rolf Löttgers: Der Eilzugwagen stand Pate : Die Großraum-Dieseltriebwagen von MaK. In: Alfred B. Gottwaldt (Hrsg.): Lok Magazin. Nr. 110. Franckh’sche Verlagshandlung, W. Keller & Co., 1981, ISSN 0458-1822, S. 384–400.