MÁV-Baureihe BCmot
Die Fahrzeuge der MÁV-Baureihe BCmot (später ABmot) waren zweiachsige Triebwagen für den Nebenbahnverkehr der ungarischen Staatsbahn Magyar Államvasutak (MÁV).
MÁV-Baureihe BCmot ČSD-Baureihe M 150.1 MÁV-Baureihe ABmot | |
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BCmot 397 im Bahnhistorischen Park Budapest (2010) | |
Nummerierung: | MÁV: BCmot 351, 352–413, 430–431, 434–441 ČSD: M 150.101 |
Anzahl: | MÁV: 128 |
Hersteller: | Ganz & Co., Budapest |
Baujahr(e): | 1926–1937 |
Ausmusterung: | nach 1970 |
Achsformel: | 1'A |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 11.490 mm |
Gesamtradstand: | 6.700 mm |
Dienstmasse: | 17,8 t |
Reibungsmasse: | 8,9 t |
Radsatzfahrmasse: | 8,9 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 50 km/h |
Installierte Leistung: | 90 PS |
Treibraddurchmesser: | 750 mm |
Motorentyp: | Ganz & Co. |
Motorbauart: | 6-Zylinder-Reihe |
Nenndrehzahl: | 1.150/min |
Leistungsübertragung: | mechanisch |
Bremse: | Druckluftbremse KNORR Handbremse |
Sitzplätze: | 47 |
Klassen: | 2./3. |
Geschichte
Wie überall in Europa nahmen die Ungarischen Staatsbahnen in der Mitte der 1920er Jahre die Produktion von Triebwagen mit Verbrennungsmotor auf. Der BCmot von Ganz & Co. war der erste serienmäßig dort hergestellte Triebwagen. 1926 erschien der BCmot 351 und wurde ausgiebig getestet. Dabei brachte das Fahrzeug günstige Betriebsergebnisse, so dass in den Jahren bis 1937 insgesamt 128 Fahrzeuge geliefert wurden.
Der Gysev und anderen Privatbahnen wurden für den Nebenstreckendienst Fahrzeuge geliefert. Bereits 1928 ließen die MÁV in Szentes ein Triebwagendepot errichten. Es zählte zu den ersten seiner Art in Europa. Die hier eingesetzten Fahrzeuge leisteten täglich 7.000 Zugkilometer.
Über viele Jahre leisteten die Fahrzeuge Dienst auf Nebenbahnen. Dabei erfuhren sie zahlreiche technische Verbesserungen. Zur Ablösung kam es in den 1970er Jahren durch die Triebwagen der Reihe Bzmot. Viele Fahrzeuge sind erhalten geblieben. Fahrfähig sind die BCmot 353, BCmot 390 (Freilichtmuseum Skanzen in Szentendre), BCmot 397 und der BCmot 468.
Ein Fahrzeug blieb nach 1945 infolge Kriegsereignissen in der damaligen Tschechoslowakei. Das dreiachsige Fahrzeug, ein Einzelfahrzeug, wurde 1949 an die MÁV zurückgegeben.
Technische Merkmale
Die technische Beschreibung und die angeführten technischen Daten beziehen sich auf den BCmot 351. Die Daten der späteren Lieferungen weichen geringfügig ab.
Der Wagenkasten bestand aus einem blechverkleideten Stahlskelett. Der Fahrgastraum bot 12 Sitzplätze in der 2. Wagenklasse und 35 Sitzplätze in der 3. Klasse. Außerdem besaß er eine Toilette und einen Gepäckraum. Die beiden Führerstände befanden sich an den Enden des Wagenkastens. Für Strecken mit Achslast unter zehn Tonnen wurden Fahrzeuge mit drei Achsen als Mittelachsfahrzeuge geliefert.
Ursprünglich waren sie mit Mittelpufferkupplung verschiedener Bauarten für die unterschiedlichen Bahnverwaltungen ausgerüstet. Später erhielten sie normgerechte Zug- und Stoßvorrichtungen.
Die Antriebsanlage war unter dem Wagenboden angebracht und so aufgehängt, dass sie möglichst wenig Schwingungen an den Fahrgastraum abgab. Ursprünglich bestand sie aus einem Benzinmotor. Von 1930 an wurden die Fahrzeuge mit einem Dieselmotor nach Bauart Ganz-Jendrassik ausgerüstet. Die älteren Fahrzeuge erhielten diesen Motor als Tausch. Dadurch konnte die Geschwindigkeit auf 60 km/h erhöht werden.
Dem Motor schloss sich über eine Hardyscheibe das dreigängige Wechselgetriebe an. Die Zahnräder der einzelnen Gänge waren ständig im Eingriff, die Kraftübertragung wurde pneumatisch geschaltet.
Zur Kühlung diente der auf dem Wagendach angebrachte Rippenkühler. Ursprünglich war der Kraftstoffbehälter auf dem Dach angeordnet, später wurde er unter den Fahrzeugboden verlegt. Die Heizung des Fahrgastraumes erfolgte durch das Kühlwasser des Verbrennungsmotors.
Siehe auch
Literatur
- Generaldirektion der Magyar Államvasutak, Autonomieabteilung für Presse, Reklame und Propaganda (Hrsg.): Eisenbahnnostalgie in Ungarn. Hungaria Sport Egri Nyomda, Eger 902436.
- Mihály Kubinszky (Hrsg.): Ungarische Lokomotiven und Triebwagen. Akadémiai Kiadó, Budapest 1975, ISBN 963-05-0125-2.
Weblinks
- Bilder des BCmot auf bahnbilder.de
- Bilder des ABmot auf bahnbilder.de