Luzerner Hammer
Der Luzerner Hammer, auch Falkenschnabel genannt, gehört zu den Stangenwaffen. Er ist ein Kriegshammer, der meistens drei Merkmale besitzt: eine Hammerseite mit scharfen Kanten, einen gegenüberliegenden scharfen Haken (Schnabel) sowie eine Stoßspitze (auch Spießeisen) auf einem mindestens 150 cm langen Schaft. Das Gewicht eines Luzerner Hammers beträgt meist 2 bis 6, selten bis zu 14 kg.
Luzerner Hammer | |
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Angaben | |
Waffenart: | Streithammer |
Bezeichnungen: | Falkenschnabel |
Verwendung: | Kriegswaffe, Statussymbol |
Entstehungszeit: | ca. 14. Jahrhundert |
Einsatzzeit: | ca. 15. Jh. – 17. Jh., später dekorativ |
Ursprungsregion/ Urheber: |
Deutschland |
Verbreitung: | Italien, Frankreich, Deutschland, Schweiz |
Gesamtlänge: | ca. 120 cm bis etwa 240 cm |
Klingenlänge: | bis ca. 50 cm |
Gewicht: | bis etwa 14 kg |
Griffstück: | Holz, Metall |
Besonderheiten: | heute nur noch als Deko- bzw. als Paradewaffe |
Listen zum Thema |
Manchmal wird der Luzerner Hammer auch als Mordaxt bezeichnet. Vor allem der ausgestellte, als „poleaxe“ (Mordaxt) bezeichnete Hammer in der Wallace Collection ist hierfür ein Beleg, da er den kontinentalen Funden sehr ähnlich ist. Diese Kriegshämmer wurden vom einfachen Fußvolk benutzt, waren aber auch bei der Ritterschaft im Zweikampf zu Fuß weit verbreitet.[1] Sie wurden zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert benutzt. Seinen Namen bekam der Luzerner Hammer durch einen Massenfund in der Nähe der Stadt Luzern (Schweiz).
Literatur
- André Schulze (Hrsg.): Mittelalterliche Kampfesweisen. Band 2: Der Kriegshammer, Schild und Kolben. Talhoffers Fechtbuch anno domini 1467. von Zabern, Mainz 2007, ISBN 978-3-8053-3736-6.
- Wendelin Boeheim: Handbuch der Waffenkunde. Das Waffenwesen in seiner historischen Entwickelung vom Beginn des Mittelalters bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Seemann, Leipzig 1890 (Seemanns kunstgewerbliche Handbücher 7, ZDB-ID 53757-3), (Nachdruck. Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, ISBN 3-201-00257-7).
Weblinks
Einzelnachweise
- Paulus Kal: Fechtbuch, gewidmet dem Pfalzgrafen Ludwig (vor 1480) – BSB Cgm 1507 Blatt 37 ff.
Hans Talhoffer: Fechtbuch (1467) – BSB Cod.icon. 394a Kapitel 4 de.wikisource