Lukan
Lukan (auch Lucan) ist ein männlicher Vorname und auch Familienname. Die seltene weibliche Vornamensform lautet Lukana.
Herkunft und Bedeutung
Lukan ist die entlatinisierte Form des antiken römischen Namens Lucanus mit der Bedeutung „Mann aus Lukanien“ oder „aus Lukanien stammend“.[1] Verwandte Namen sind Luca/Luka und Lukas.
Vorkommen
In Kroatien und Albanien ist Lukan eine häufige Variante von Luka/Lukas, einem Vornamen, der häufiger von der kroatischen als von der serbischen Bevölkerung verwendet wird.[2] Der Vorname Lukan war vor allem um die Wende zum 20. Jahrhundert gebräuchlich.
Namenstage
- 27. Juli (Lukan von Säben),[3][4] 20. Juli in den Diözesen Bozen-Brixen und Belluno
- 30. Oktober (Lukan von Loigny)[5][6]
Bekannte Namensträger
Der bekannteste Namensträger ist der römische Dichter Marcus Annaeus Lucanus (39–65), der mit der Kurzform seines Cognomens Lucan bzw. im Deutschen normalerweise Lukan genannt wird.
Heilige
- Lukan von Säben. Der katholische Heilige lebte im 5. Jahrhundert nach Christus und war Bischof von Säben (Südtirol). Seine Reliquien werden heute in Belluno verehrt.[7]
- Lukan (auch Lucian, Lucain, Lucien) von Loigny in Beauce. Der katholische Heilige lebte im 5. Jahrhundert nach Christus und starb als Märtyrer durch Enthauptung.[8][9][10] Seine Reliquien werden heute in Paris (Kathedrale Notre-Dame) verehrt.[11]
Vorname
- Lukan Lukanović, jugoslawischer Kameramann[12]
Familienname
- Karl Lukan (1923–2014), österreichischer Bergsteiger, Amateurarchäologe und Autor
- Klara Lukan (* 2000), slowenische Leichtathletin
- Sylvia Lukan (* 1942), österreichische Schauspielerin
- Thomas Lukan (* 1961), österreichischer Komponist
Fiktion
In dem Roman Herdfeuer[13] des kroatischen Ustaschavordenkers Mile Budak ist die Figur des Lukan die Personifizierung des Guten und Edlen, Märtyrer und Beschützer des Herdfeuers[14] und Symbolgestalt für den nationalen Kampf des kroatischen Volkes für seine Unabhängigkeit gegen die Serben.[15]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Frauke Rüdebusch (GfdS): Vorname der Woche: Luca/Luka. Meldung der GfdS vom 16. April 2020, abgerufen am 23. Dezember 2020.
- Kroatische Vornamensdatenbank zum Namen Lukan. Abgerufen am 28. Dezember 2014. In: imehrvatsko.net
- Österreichischer Amtskalender 2004/2005, S. 1768
- Die Heiligen von A bis Z. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 13. April 2014; abgerufen am 25. August 2013 (Quelle: Jakob Torsy, Hans-Joachim Kracht: Der große Namenstagskalender. 3850 Namen und 1680 Lebensbeschreibungen der Namenspatrone. Herder, Freiburg i. Br. 2002).
- Paul Perdrizet: Le Calendrier parisien a la fin du Moyen age d'apres le Breviaire et les livres d'heures. Les Belles Lettres, Paris 1933 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Frank Parise: The Book of Calendars. Gorgias Press LLC, 2002, ISBN 978-1-931956-76-5, S. 372 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Lukan von Säben. Abgerufen am 28. Dezember 2014. In: heiligenlexikon.de
- Amable Bonnefons: Kurtze, Aber außerlesneste Leben Der Lieben Heiligen Gottes. Strötter, Gastel und Ilger, 1735, S. 452. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- Alban Butler: Leben der Väter und Märtyrer nebst auderer vorzüglichen Heiligen. S. Müllerschen Buchhandlung, 1825 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- Heinrich Detzel: Christliche Ikonographie: Die bildlichen Darstellungen der Heiligen. Herder, 1896 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- François Huot: Les manuscrits liturgiques du canton de Genève. Saint-Paul, 1990, ISBN 978-2-8271-0443-7, S. 79. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- Internet Movie Database (IMDb). Abgerufen am 26. August 2013.
- Mile Budak: Herdfeuer. Karl H. Bischoff Verlag, Berlin, Wien, Leipzig 1943. - Original: Ognjište. Roman iz ličkog seljačkog života („Der Herd. Roman aus dem bäuerlichen Leben der Lika“). 4 Bde. Matica hrvatska, Zagreb 1938.
- Ivo Frangeš: Geschichte der kroatischen Literatur. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Böhlau Verlag, Wien, Köln, Weimar 1995, ISBN 978-3412089955, S. 352.
- Emil Čić: Povijest hrvatskih neprijatelja. Vlastita autorska naklada, Zagreb 2002, ISBN 953-98968-0-0.