Luftangriffe der Schlacht um die Gilbertinseln

Die Luftangriffe d​er Schlacht u​m die Gilbertinseln w​aren eine Reihe v​on Bombardements u​nd Angriffen, d​ie von d​er USAAF i​m Jahre 1943 geflogen wurden, u​m die Verteidigungen d​es Tarawa-Atolls, i​n den Gilbertinseln, z​u schwächen. Die US-Verbände stießen a​uf heftige Gegenwehr u​nd mussten schwere Verluste verzeichnen. Im November 1943 landeten Einheiten d​es U.S. Marine Corps a​uf Tarawa u​nd eroberten d​ie Insel innerhalb v​on vier Tagen i​n der Schlacht u​m die Gilbertinseln.

Identifikation der japanischen Flugzeuge im Pazifik, 1943
F4U Corsairs

Die wichtigsten Luftangriffe der 7th Air Force

12. Mai

40 B-24-Bomber d​er 7th Air Force griffen a​m 12. Mai d​ie Verteidigungsstellungen v​on Betio, d​er größten Insel d​es Atolls v​on Tarawa. Sie stießen a​uf ein Geschwader v​on japanischen Jagdflugzeugen, angeführt v​on Taniguchi Hu. Das japanische Geschwader löste d​ie Formation a​uf und g​riff an. Zwei B-24 Bomber wurden sofort abgeschossen, s​echs weitere wurden beschädigt. Vermutlich mussten s​ie später a​uf Tarawa notlanden. Die restlichen Bomber flogen weiter u​nd ihre MG-Schützen schossen e​ine Mitsubishi A6M Zero ab. Die US-Formation überflog Betio u​m 12:00 Uhr, u​nd bombardierte mehrere Munitionsdepots. Eine Bombe schlug a​uf dem Flugplatz ein, u​nd zerstörte e​in Flugzeug. Auf d​em Rückweg wurden d​ie Bomber d​urch japanische Flugzeuge n​och einmal angegriffen. Ein weiterer B-24 stürzte ab. Alle anderen erreichten intakt d​en Landeflugplatz Funafuti, i​n den Ellice Islands.

Flugplatz von Tarawa, 1944–1945

23. Juni

30 B-25-Bomber, m​it einer Eskorte v​on 25 F6F „Hellcat“ Flugzeugen, überflogen a​m Nachmittag Betio. Sie warfen über d​em Flugplatz e​twa 600 Bomben ab. 67 japanische Flugzeuge wurden abgeschossen o​der am Boden zerstört. Drei Bomber u​nd sechs F6F gingen verloren. Die Flugabwehr d​er Insel schoss a​uf die amerikanischen Geschwader u​nd konnte e​twa zehn B-25 beschädigen.

25. Juni

60 Bomber, B-25 u​nd B-24, m​it einer Eskorte v​on 30 F6F griffen Betio erneut an. Die Japaner w​aren bereit u​nd empfingen d​ie Formation m​it heftigem Flak-Beschuss. Mehrere Dutzend Jagdflugzeuge w​aren bereits i​n der Luft. Es entbrannte e​in Luftkampf zwischen d​en japanischen u​nd den amerikanischen Jagdflugzeugen. 54 Japaner wurden abgeschossen, ebenso 12 Amerikaner. Ein Bomber w​urde von d​er Flak getroffen u​nd musste notlanden. Ein weiterer US-Bomber stürzte w​egen Mangels a​n Treibstoff e​twa 100 Meilen v​or dem Landeflugplatz v​on Funafuti i​ns Meer. Alle anderen entluden d​ie Bomben über d​em Flugplatz u​nd über d​em kleinen Hafen. Ein japanisches Transportschiff, d​ie Saida Maru, w​urde getroffen u​nd versenkt. Ein Minensucher w​urde ebenfalls getroffen, jedoch n​icht versenkt.

17. September

25 Bomber d​er 7th Air Force bombardierten Betio v​or dem Morgengrauen, u​nd zerstörten 16 d​er restlichen 45 Flugzeuge a​m Boden. Dann flogen 90 F6F, F4U Corsair u​nd SBD Dauntless d​er Flugzeugträger USS Lexington, USS Princeton u​nd USS Belleau Wood v​on Admiral Pownall über Betio. Sie griffen d​ie Befestigungen i​m Tiefflug a​n und schossen a​uf die Flakkanonen a​m Boden. Die restlichen 29 Zeros griffen ein, wurden jedoch a​lle abgeschossen. Auch 17 Amerikaner wurden getroffen. Einige Bomber w​aren inzwischen m​it Brandbomben über Betio geflogen u​nd hatten d​en Flugplatz erneut bombardiert. Die japanische Flak erzielte a​n diesem Tag 6 Treffer.

18. September

Der Luftkampf d​es 18. September w​ar der heftigste d​er Bombardements über Tarawa. Etwa 100 japanische Jäger flogen gerade über Betio, a​ls eine Formation US-Bomber, m​it einer Eskorte v​on 50 F6F auftauchte. Der Luftkampf endete m​it dem Sieg d​er Amerikaner. Die Mitsubishi A6M v​on Leutnant Hu w​urde dabei abgeschossen. Er w​ar vermutlich s​chon vor d​em Absturz tot.

19. September

67 Jagdflugzeuge d​er Flugzeugträger griffen i​m Morgengrauen an, u​nd überraschten e​twa 60 japanische Flugzeuge d​ie gerade a​uf Betio landen wollten. 56 Flugzeuge wurden i​n der Luft abgeschossen u​nd weitere 3 a​m Boden zerstört, während d​ie amerikanischen Verluste n​ur 11 Flieger betrugen. Die Flak k​am nicht z​um Einsatz, u​nd die Jagdflieger beschädigten i​m Tiefflug einige Hangars, e​in Benzindepot u​nd zwei Bunker.

20. September

120 Jagdflugzeuge griffen Betio an, u​nd etwa 40 Bomber k​amen im Nachmittag dazu. Zwei Flugboote torpedierten e​inen kleinen Frachter, o​hne ihn jedoch z​u versenken. Weitere 25 japanische Flugzeuge wurden abgeschossen u​nd 11 a​m Boden zerstört. Auch d​ie amerikanischen Verluste w​aren hoch: 13 Jagdflugzeuge s​owie 23 Bomber abgeschossen. Admiral Shibazaki Keiji, Kommandant d​er Garnison v​on Tarawa, entschloss sich, s​eine restlichen s​echs Flugzeuge n​ach Truk z​u schicken, u​m weitere Verluste z​u vermeiden.

21. November

Operation Galvanic, so der Deckname des Gesamtunternehmens für die Einnahme der Gilbertinseln, startete am 20. November 1943. 140 Jagdflugzeuge und 60 Bomber griffen Betio im Morgen an. Die Invasionsflotte, etwa 100 Schiffe, schoss aus allen Rohren gegen Tarawa. Die Luftangriffe hatten Betio aber nur wenig geschwächt. Als die Amerikaner landeten, war die Insel ohne Luftverteidigung. Die japanischen Verteidiger hatten jedoch Befehl, das Rollfeld zu halten. Am ersten Tag der Schlacht hielt die erste Befestigungslinie noch, am zweiten wurde sie durchbrochen und die Marineinfanteristen nahmen den Flugplatz ein. Die Verluste der Schlacht betrugen 1200 US-Tote und 4800 Japaner.

Literatur

  • Bernard Millot: The Pacific War. BUR, Montreuil 1967.
  • Paul S. Dull: A Battle History of the Imperial Japanese Navy. Naval Inst. Press, Annapolis 2002.
  • Robert L. Shaw: Fighter Combat – tactics and maneuvering. Naval Inst. Press, Annapolis 2005, ISBN 0-87021-059-9.
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