Ludwig Wahl

Ludwig Wahl (* 7. September 1831 i​n Waldsee; † 6. Juni 1905 i​n Schirgiswalde) w​ar Titularbischof v​on Cucusus s​owie Apostolischer Präfekt d​er Oberlausitz u​nd Apostolischer Vikar i​n den Sächsischen Erblanden (übriges Sachsen, Sachsen-Altenburg, Reuß ältere u​nd jüngere Linie) u​nd damit Administrator d​er beiden katholischen Jurisdiktionsbezirke i​n Sachsen u​nd Dekan d​es Bautzener Domstifts.

Ludwig Wahl, Apostolischer Vikar

Leben

Werdegang

Ludwig Wahl stammte a​us dem württembergischen Waldsee u​nd wurde a​m 9. August 1856 i​n Rottenburg a​m Neckar z​um Priester geweiht. Er w​ar Priester d​er Diözese Rottenburg-Stuttgart. Zunächst wirkte e​r als Kaplan i​n Ulm, d​ann als Repetent a​m theologischen Seminar z​u Tübingen. 1859 g​ing Ludwig Wahl a​ls Kaplan d​es Prinzen u​nd späteren Königs Georg n​ach Sachsen u​nd trat i​n die sächsisch-erbländische Diözese über. Am Deutsch-Französischen Krieg 1870–71 n​ahm Wahl a​ls sächsischer Feldgeistlicher teil, 1871 w​urde er königlicher Hofprediger. 1886 erhielt d​er Priester d​ie Ernennung z​um Päpstlichen Hausprälaten, i​m gleichen Jahr avancierte e​r zum Domherrn i​m Kollegiatkapitel St. Petri z​u Bautzen.

Wirken als Bischof

Am 11. Juli 1890 ernannte man Ludwig Wahl zum Administrator der beiden katholischen Jurisdiktionsbezirke in Sachsen, zum Apostolischen Vikar und zum Titularbischof von Cucusus. Am 20. Juli 1890 empfing er die Bischofsweihe vom Kölner Erzbischof Philipp Krementz. Von Amts wegen gehörte der Prälat der I. Kammer des Sächsischen Landtags an; bei der königlichen Familie stand er in sehr hohem Ansehen. Er bemühte sich besonders um die Arbeiterschaft und förderte die katholischen Gesellenvereine, deren Präses er seit 1860 war. 1881 initiierte er das monumentale Kolpinghaus in der Käufferstraße zu Dresden, in dem er auch die Grauen Schwestern aus Neisse ansiedelte. Seit 1899 war Ludwig Wahl schwer krank und verfiel mehr und mehr in Siechtum. Am 29. Oktober 1899 weihte er in Begleitung seines Nachfolgers Georg Wuschanski noch den neuen Chorraum der Kirche St. Simon und Juda in Crostwitz[1] Ab 1900 konnte Wahl sein Amt nicht mehr ausüben und Prälat Georg Wuschanski vertrat ihn als Apostolischer Administrator in der Lausitz; 1904 wurde Wuschanski dort sein offizieller Nachfolger. Schon im Dezember 1903 hatte dieser Wahl auch als Apostolischen Vikar in den Sächsischen Erblanden abgelöst. Ludwig Wahl starb am 6. Juni 1905 nach schwerem Leiden in Schirgiswalde, wohin er sich zurückgezogen hatte.

Literatur

Commons: Ludwig Wahl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Zur Geschichte der Kirche von Crostwitz, mit Erwähnung von Bischof Ludwig Wahl, 1899
VorgängerAmtNachfolger
Franz BernertApostolischer Vikar in den Sächsischen Erblanden
1890–1900
Carl Maaz (als Provikar)
Franz BernertApostolischer Präfekt der Oberlausitz
(für Meißens ehem. Diözesangebiet dort)
1890–1900
Georg Wuschanski (zunächst als Dekansadministrator)
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