Ludwig Georg Braun
Ludwig Georg Braun (* 21. September 1943 in Melsungen) ist ein deutscher Unternehmer. Er ist der Ehrenpräsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) und ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Pharma- und Medizinbedarfsunternehmens B. Braun Melsungen AG.
Leben
Nach der Reifeprüfung im Jahre 1963 machte Braun bis 1965 in Kassel eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Es folgten praktische betriebswirtschaftliche Studien in Großbritannien und den USA. Nach dem Wehrdienst arbeitete er zunächst in Brasilien als Leiter der dortigen Niederlassung des Familienunternehmens, dann in Deutschland, ab 1977 als Nachfolger seines Vaters Otto Braun als Vorstandsvorsitzender.
Zudem ist er auch Kommunalpolitiker für die FDP. So sitzt er in der Melsunger Stadtverordnetenversammlung und ist Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses.
Am 13. Februar 2001 wurde er Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages. Braun forderte im Januar 2004 eine dreijährige Nullrunde für Löhne und Gehälter. Er riet mehrfach kleinen und mittelgroßen Unternehmen, in den EU-Beitrittsstaaten zu investieren. Wiederholt riet er deutschen Unternehmen, Teile ihrer Produktion ins Ausland zu verlagern, statt auf bessere Politik zu warten. Vertreter der SPD warfen ihm daraufhin verantwortungsloses und unpatriotisches Verhalten vor. Brauns Amtszeit endete 2009. Ihm folgte DIHK-Vizepräsident Hans Heinrich Driftmann nach.
Braun ist in mehreren Aufsichtsräten tätig und ist Mitglied des Kuratoriums der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Robert Bosch Stiftung.[1] Seit 1986 ist er Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Er ist verheiratet, hat fünf Kinder und praktiziert nach eigenen Angaben den christlichen Glauben.
Ludwig Georg Braun war auf Vorschlag der FDP Hessen Mitglied der 13., 14. und 15. Bundesversammlung und nahm so an den Wahlen von drei deutschen Bundespräsidenten teil.
Seit April 2019 leitet seine Tochter Anna Maria Braun als Vorstandsvorsitzende das Familienunternehmen B. Braun Melsungen.
Preise und Auszeichnungen
- 1990 Verdienstkreuz I. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1998 Preisträger der Georg-August-Zinn-Medaille.
- 2001 wurde er Ehrenbürger der nordhessischen Gemeinde Morschen im mittleren Fuldatal.[2]
- Weiter wurde Braun 2001 zum Vorsitzenden des klostererhaltenden Vereins von Morschen gewählt.[3]
- Seit dem 5. Dezember 2002 trägt Braun einen Ehrendoktorgrad der Universität Freiburg.
- Das Land Hessen verlieh ihm am 6. September 2006 den Ehrentitel „Professor“.
- Am 5. Oktober 2009 wurde ihm das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht.[4]
- 2009 erhielt er den Heinz Herbert Karry-Preis.
- 2010: Reinhold-Maier-Medaille
- Preisträger des Deutschen Gründerpreises 2010 in der Kategorie Lebenswerk.
- Am 10. Mai 2011 erhielt er von Stefan Mappus den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg.[5][6]
Weblinks
- Literatur von und über Ludwig Georg Braun im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lebenslauf (PDF; 8 kB)
- Porträt (Manager Magazin)
- Porträt (Wirtschaftsmagazin Ostbrandenburg) (Memento vom 4. Januar 2011 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Robert Bosch Stiftung: Über uns (abgerufen am 22. April 2011)
- Archivierte Kopie (Memento vom 18. Dezember 2015 im Internet Archive)
- Förderer. Abgerufen am 8. März 2021.
- giessener-allgemeine.de: Mehmet Tanriverdi wurde von Bundespräsident Köhler mit Bundesverdienstorden ausgezeichnet, abgerufen am 13. Mai 2019
- hna.de: Mappus verleiht Verdienstorden des Landes an Prof. Dr. Braun, abgerufen am 13. Mai 2019
- Liste der Ordensträger 1975–2021. (PDF; 376 kB) Staatsministerium Baden-Württemberg, 23. Juli 2021