Lotta (Fernsehserie)
Fernsehserie | |
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Titel | Lotta |
Originaltitel | Lotta på Bråkmakargatan |
Produktionsland | Schweden |
Originalsprache | Schwedisch |
Erscheinungsjahr | 1995 |
Länge | 24 Minuten |
Episoden | 7 in 1 Staffel |
Genre | Kinderfilm |
Idee | Astrid Lindgren |
Regie | Johanna Hald |
Produktion | Waldemar Bergendahl |
Musik | Stefan Nilsson |
Erstausstrahlung | 26. September 1992 (Film), 7. Januar 1995 (Fernsehserie) |
Deutschsprachige Erstausstrahlung |
2. April 1994 auf ZDF |
Besetzung | |
|
Lotta (Lotta på Bråkmakargatan) ist eine schwedische Fernsehserie nach den Romanen über Lotta aus der Krachmacherstraße von Astrid Lindgren. Die Fernsehserie wurde aus den Filmen Lotta aus der Krachmacherstraße (Lotta på braakmakargatan) und Lotta zieht um (Lotta flyttar hemifraan) erstellt. Die erste Folge Beim Zahnarzt (Lotta på braakmakargatan) enthält Szenen aus beiden Filmen. Der Inhalt der Folgen 2 bis 4 wurde dem für Lotta aus der Krachmacherstraße gedrehten Filmmaterial entnommen, während der Inhalt und die Chronologie der Folgen 5 bis 7 weitestgehend mit Lotta zieht um korrespondieren (abgesehen von dem Zahnarztbesuch, der bereits in Folge 1 zu sehen ist). Lotta aus der Krachmacherstraße wurde in der Fernsehserie um mehr als 30 Minuten verlängert, Lotta zieht um jedoch etwas verkürzt. Sowohl die Filme als auch die Serie enthalten exklusives Filmmaterial, allerdings ist die Serienfassung insgesamt länger. Während in Schweden zunächst die Filme gezeigt wurden und erst danach die Fernsehserie ausgestrahlt wurde, war es in Deutschland genau andersherum.
Handlung
Lotta lebt mit ihren Geschwistern Mia und Jonas in der Krachmacherstraße. Lotta ist sehr willensstark, weiß was sie möchte und ist bereit dafür zu kämpfen. Sie stellt allerhand an, doch niemand kann ihr für lange Zeit böse sein.
Besetzung & Synchronisation
Rolle | Schauspieler | Synchronsprecher |
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Lotta | Grete Havnesköld | Viola Scherff |
Jonas | Martin Andersson | Sebastian Schulz |
Mia-Maria | Linn Gloppestad | Berenice Weichert |
Mama | Beatrice Järås | Sonja Deutsch |
Papa | Claes Malmberg | Wolfgang Condrus |
Tante Berg | Margreth Weivers | Christel Merian |
Hintergrund
Lotta spielt Ende der 50er Jahre.[1] Astrid Lindgren hatte großen Einfluss auf das Drehbuch zur Serie. Bei den Dreharbeiten war sie allerdings nicht anwesend. Die Hauptdarstellerin Grete Havnesköld wurde von der Regisseurin Johanna Hald ausgewählt. Ursprünglich hatte Hald vorgehabt, Lindgrens Geschichte Als Adam Engelbrecht so richtig wütend wurde zu verfilmen. Sie hatte das Drehbuch dazu bereits geschrieben, aber Lindgren befand das Drehbuch nicht für gut genug und lehnte ab. Dafür durfte Hald die Filme über Lotta drehen.[2]
Episodenliste
Staffel 1
Nr. (ges.) |
Nr. (St.) |
Deutscher Titel | Originaltitel | Erstausstrahlung Schweden | Deutschsprachige Erstausstrahlung (ZDF) | Regie | Drehbuch |
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1 | 1 | Beim Zahnarzt | Lotta på braakmakargatan | 7. Januar 1995 | 3. Dezember 1994 | Johanna Hald | Astrid Lindgren |
Lotta muss zum Zahnarzt. Eigentlich hat sie gar keine Lust dazu. Gemeinsam mit ihrem Bruder Jonas geht Lotta in das Behandlungszimmer. Ihre Mutter ist überrascht, dass Lotta gut gelaunt und ohne zu weinen aus dem Behandlungszimmer kommt. Lotta erzählt ihr, dass sie richtig tapfer war, als ein Zahn gezogen wurde. Die Mutter ist stolz auf ihre Tochter und gibt ihr zur Belohnung ein wenig Geld. Da kommt der Arzt aus dem Zimmer. Es stellt sich heraus, dass nicht Lotta, sondern Jonas der Zahn gezogen wurde. Der Arzt sagt, Lottas Mutter müsste mit Lotta noch einmal kommen, da diese gar nicht den Mund aufgemacht habe. | |||||||
2 | 2 | Ein richtiges Fahrrad | Visst Kan Lotta Cykla | 14. Januar 1995 | 10. Dezember 1994 | Johanna Hald | Astrid Lindgren |
Lotta feiert ihren fünften Geburtstag. Sie hat sich nichts sehnlicher gewünscht als ein Fahrrad. Doch ihre Eltern meinen, sie sei noch zu klein dazu und sie solle noch ein Jahr mit dem Dreirad fahren. Lotta möchte jedoch jetzt ein Fahrrad haben. Sie stiehlt das große Fahrrad ihrer Nachbarin Frau Berg. Da das jedoch viel zu groß für sie ist, stürzt sie und verletzt sich ein wenig am Knie. Lotta ist traurig und findet ihren Geburtstag gar nicht mehr schön. Da kommt ihr Vater doch noch mit einem Fahrrad für sie an. Lotta ist überglücklich. | |||||||
3 | 3 | Jonas fällt ins Wasser | Lotta Aaker Paa Utflykt | 21. Januar 1995 | 17. Dezember 1994 | Johanna Hald | Astrid Lindgren |
Lotta und ihre Familie machen einen Ausflug zu einem See. Dabei passiert so einiges. Lotta findet Vogeleier, verliert ihren Teddy und findet ihn wieder und ihr Bruder Jonas klettert auf einen Felsvorsprung und fällt ins Wasser. Abends erzählen alle noch einmal, was sie an dem Ausflug am schönsten fanden. | |||||||
4 | 4 | Bahnfahren ist lustig | Lotta Aaker Till Landet | 28. Januar 1995 | 25. Januar 1996 | Johanna Hald | Astrid Lindgren |
Lotta fährt mit Mia, Jonas und ihrer Mutter mit der Bahn zu Lottas Großeltern. Die Fahrt gestaltet sich sehr abenteuerlich. Jonas und Mia steigen am Gleis aus und steigen buchstäblich in letzter Sekunde in einem anderen Abteil wieder ein. Lottas Mutter erfährt von einer anderen Reisenden, dass ihre Kinder am Gleis ausgestiegen sind. Sie weiß aber nicht, dass diese inzwischen wieder im Zug sind und macht sich große Sorgen. Sie bittet den Zugfahrer die Notbremse zu ziehen, welcher dieser Bitte gerade nachkommen will, als die beiden wieder aussteigen. Dann ist jedoch Lotta unterwegs. Ihre Mutter sucht diese im ganzen Zug und findet sie plötzlich bei einer Gruppe Soldaten wieder, die Lotta gerade lebendig unterhält. Lotta und ihre Geschwister spielen und picknicken später auf dem Bauernhof der Großeltern. Doch Lotta mag weder den Hering essen, noch will sie aufhören "Pfui Teufel" zu sagen, sie beschließt zu Papa zurück zu fahren. | |||||||
5 | 5 | Umzug auf den Dachboden | Lotta Flyttar Hemifraan | 20. April 1996 | 26. Januar 1996 | Johanna Hald | Astrid Lindgren |
Lottas Tag fängt nicht gut an. Sie wacht auf und glaubt, dass Jonas und Mia ihren Teddy geschlagen haben. Außerdem darf sie nicht ihr schönes Sonntagskleid anziehen, sondern soll den schrecklichen Kratzpulli tragen. Sie will das nicht und zerschneidet ihren Pulli, dann beschließt sie auszuziehen. Sie zieht auf den Dachboden bei ihrer Nachbarin Frau Berg. Erst findet Lotta alles spannend und toll. Sie kann mit der Puppe von Frau Bergs Tochter spielen und diese einkleiden. Als es jedoch abends dunkel ist, fühlt sie sich traurig und allein. Da kommt ihr Vater. Lotta erklärt, dass sie zurück nach Hause möchte. | |||||||
6 | 6 | Ein Weihnachtsbaum muss her | Visst Kan Lotta Naestan Allting | 27. April 1996 | 24. Dezember 1994 | Johanna Hald | Astrid Lindgren |
Es ist bald Weihnachten. Lottas Familie hat noch keinen Weihnachtsbaum und als Lottas Vater einen besorgen möchte, muss er schon bald feststellen, dass es keinen mehr gibt. Lotta versucht auf eigene Faust einen Weihnachtsbaum zu besorgen. Sie ist zunächst wenig erfolgreich. An einer Tankstelle hat sie jedoch Glück. Ein Laster verliert einen Weihnachtsbaum. Lotta nimmt ihn mit nach Hause und präsentiert ihrer Familie den Baum. Diese ist überglücklich und kann nun Weihnachten unter dem Weihnachtsbaum feiern. | |||||||
7 | 7 | Schokoladenweihnachtsmänner zu Ostern | Visst Aar Lotta En Glad Unge | 4. Mai 1996 | 2. April 1994 | Johanna Hald | Astrid Lindgren |
Es ist Ostern. Jedoch hat der Süßigkeitenladen in der Stadt geschlossen, da der Eigentümer zurück nach Griechenland ziehen möchte. Lottas Vater bekommt daher keine Osterschokolade zum Verstecken. Lotta wäre nicht Lotta, wenn sie nicht eine Idee hätte. In der Osternacht steht sie heimlich auf und versteckt die Weihnachtssüßigkeiten, die sie von dem Eigentümer des Süßigkeitenladens zu dessen Geschäftsauflösung bekommen hat, im Garten. |
Kritik
Das Lexikon des internationalen Films urteilte, Lotta sei „kindgerecht, voller Charme, mit einer natürlich agierenden kleinen Hauptdarstellerin“.[3]
Mark Spörrle von Die Zeit bemerkte, dass seine Tochter nach dem Schauen der Fernsehserie Lottas Ausdrücke übernahm, wie zum Beispiel zum Teufel oder Oberdoofer Papi!, als dieser sie nicht noch eine Folge schauen ließ. Außerdem stampfte sie, wie Lotta, mit den Füßen auf. Er glaubt daher, dass die filmische Umsetzung von Lotta sich eher negativ auf Kinder auswirken könne. Viele der Kommentatoren des Artikels stimmten jedoch nicht mit Spöttles Meinung überein. Einige sehen in dem Verhalten der Auflehnung der Tochter einen ganz normalen Entwicklungsschritt. So erklärte Leser Phantasie, dass das Aussprechen von Schimpfworten der "Fähigkeit zur Selbstbehauptung und dem Wunsch, sich in einer anderen Rolle (frei von Zwängen) auszuprobieren" gleich käme. Anstatt die Serie zu verbieten, solle der Vater seine eigenen Grenzen aufzeigen und ihr erklären, wie er sich fühle, wenn seine Tochter diese Worte nutze. Auch Leser raabbel unterstützt diesen Vorschlag und glaubt, dass bei der Tochter nur so ein Lerneffekt eintreten könne. Er glaubt, dass die Tochter gelernt habe, dass man diese Wörter benutzt, wenn man wütend ist. Die Eltern sollen ihre Ausbrüche zulassen, wenn sie eine Ich-Botschaft mit dazugehörigem Grund nennen würde, wie Ich möchte weiter Fernsehen, weil ich finde es gerade so spannend. Leserin Mirinord glaubt, dass Astrid Lindgren den Kindern eine Stimme verleihe und sie aussprechen lasse, wie ihnen wirklich zumute sei. Das sei nicht immer angenehm, aber für die psychische Gesundheit sehr hilfreich. DeralteFritz kritisiert, dass der Autor seiner Meinung nach erwarte, dass die Kinder aus der Krachmacherstraße lieb und angepasst sein müssten und keinen Krach machen dürften. Ma Rou findet es unangebracht, die eigenen Erziehungsschwierigkeiten auf Astrid Lindgren zu schieben. Sie glaubt, dass es in der beschriebenen Situation eher um eine Streitfrage bezüglich Fernsehen oder nicht Fernsehen ging und das wenig mit der gezeigten Serie zu tun habe. Ein gemeinsames Schauen und Reflektieren der Serie hielten viele der Kommentatoren für angebracht.[4]
Weblinks
- Lotta in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Auftakt mit Lotta aus der Krachmacherstraße und Lotta zieht um.
- Gudrun Lukasz-Aden: "Ich fragte mich, muss es denn so niedlich sein?".
- Lotta. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 9. Januar 2019.
- Mark Spörrle: Vorsicht vor Astrid Lindgren!.