Ljuboslaw Penew

Ljuboslaw „Lubo“ Mladenow Penew (bulgarisch Любослав Пенев; * 31. August 1966 in Dobritsch) ist ein ehemaliger bulgarischer Fußballspieler und einstiger Trainer der bulgarischen Fußballnationalmannschaft.

Ljuboslaw Penew
Ljuboslaw Penew im Jahre 2014
Personalia
Voller Name Ljuboslaw Mladenow Penew
Geburtstag 31. August 1966
Geburtsort Dobritsch, Bulgarien
Größe 187 cm
Position Stürmer
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1984–1989 ZSKA Sofia 101 (80)
1989–1995 FC Valencia 167 (67)
1995–1996 Atlético Madrid 37 (16)
1996–1998 SD Compostela 69 (32)
1998–1999 Celta Vigo 32 (14)
2000–2001 ZSKA Sofia 22 0(8)
2002 Lokomotive Plowdiw 4 0(0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1987–1998 Bulgarien 62 (13)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2009–2010 ZSKA Sofia
2010–2011 Litex Lowetsch
2011–2014 Bulgarien
2014 Botew Plowdiw
2015 ZSKA Sofia
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Karriere als Spieler

Penews erstes Profiteam war ZSKA Sofia aus der bulgarischen Hauptstadt. Sein Debüt in der ersten Mannschaft gab der Neffe Dimitar Penews[1] 1984 als 18-Jähriger. Das ZSKA der späten 1980er Jahre war der Stammklub einiger bulgarischer Fußballspieler, die in den 1990er Jahren Weltklasse wurden. In dieser Zeit spielte Penew zusammen mit Spielern wie Verteidiger Trifon Iwanow, Flügelspieler Emil Kostadinow und Stürmer Christo Stoitschkow. Mit ZSKA gewann Penew zwei Mal die bulgarische Liga (1987 und 1989) und holte drei Mal den bulgarischen Pokal (1987, 1988 und 1989). Auch wurde er 1988 zum bulgarischen Fußballer des Jahres gewählt.

Nachdem er es im bulgarischen Fußball zu großem Ruhm gebracht hatte, verließ er das Land 1989 und machte einen für seine Karriere wichtigen Schritt, indem er nach Spanien wechselte. In der Primera División spielte Penew für vier verschiedene Vereine: FC Valencia, Atlético Madrid, SD Compostela und Celta Vigo. Der Höhepunkt seiner Zeit in Spanien war die Saison 1995/96 mit Atlético, als der Klub sowohl den spanischen Meistertitel als auch den Pokal sichern konnte. Penew war der effizienteste Spieler der Meistermannschaft: In 44 Spielen erzielte er 22 Tore (sowohl in der Liga als auch im Pokal). 2001 beendete er seine Karriere in Bulgarien.

Penew repräsentierte Bulgarien auch an der EM 1996 in England und an der WM 1998 in Frankreich, wo er tragisch auffiel, als er gegen Frankreich ein Eigentor schoss.

Penews Lieblingsposition auf dem Spielfeld war die des Mittelstürmers. Mit seiner eindrucksvollen Statur von beinahe 190 Zentimetern war der Rechtsfüßer oft das Ziel der Flanken seiner Mannschaftskameraden. Zusätzlich zu seinen Fähigkeiten als Torschütze war und ist er für seinen großen Kampfgeist sowohl auf als auch neben dem Platz bekannt. Den größten Rückschlag seiner Karriere erlitt er 1994, als bei ihm Hodenkrebs diagnostiziert wurde. An der WM 1994 mit der wahrscheinlich besten bulgarischen Mannschaft aller Zeiten konnte er nicht teilnehmen, und das Ende seiner Karriere, wenn nicht sogar seines Lebens, zeichnete sich ab. Penew jedoch erholte sich sehr schnell und war in der nächsten Saison bereits wieder ein Schlüsselspieler beim Double von Atlético. Christo Stoitschkow beschrieb seinen engen Freund als einen wahren Kämpfer. Laut Stoichkov hätte ein schwächerer Mann aufgegeben, doch Penew biss einfach die Zähne zusammen und besiegte die Krankheit.

Karriere als Trainer

Penev arbeitete ab 2009 als Trainer im bulgarischen Vereinsfußball, zunächst ein knappes Jahr bei ZSKA Sofia. Im September 2010 heuerte er bei Litex Lowetsch an und führte die Mannschaft zum Meistertitel 2011. Wenige Monate später trat er zurück, um unmittelbar im Anschluss, im Oktober 2011, das Amt des bulgarischen Nationaltrainer zu übernehmen. In dieser Position durfte Penev gut drei Jahre lang wirken, ehe er aufgrund ausbleibenden Erfolgs im November 2014 beurlaubt wurde.[2] Davor verlängerte er seinen auslaufenden Vertrag am 1. November 2013 vorzeitig um weitere zwei Jahre, wobei er der Mannschaft zur Teilnahme an der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich verhelfen sollte.

Am 6. Juni 2014 wurde Penew als neuer Trainer von Botew Plowdiw vorgestellt, wobei er betonte seine Arbeit mit der bulgarischen Nationalmannschaft nicht zu vernachlässigen.[3] Aufgrund plötzlicher finanzieller Probleme des Klubs wurde sein Vertrag nach nur einem Monat und einem absolvierten Spiel, einem 4:0-Sieg über den AC Libertas in der 1. Qualifikationsrunde zur Europa League 2014/15, wieder aufgelöst.[4] Nach seinem Abgang konzentrierte sich Penew wieder mehr auf seine Tätigkeit bei der bulgarischen Fußballnationalmannschaft.[5] Doch auch diese musste er im November 2014 nach ausstehender Erfolge und einer Reihe schlechter Ergebnisse, zuletzt einem 1:1-Remis gegen Malta, verlassen.[6] Danach heuerte er Ende April 2015 bei seinem ehemaligen Klub ZSKA Sofia an und betreute diesen bis zum Saisonende 2014/15, nachdem er Interimstrainer Galin Iwanow, der für den abgegangenen Stojtscho Mladenow eingesprungen war, ablöste.[7]

Sportliche Erfolge

Als Spieler

mit CSKA

  • bulgarischer Meister: 1986/87 und 1988/89
  • bulgarischer Pokalsieger: 1985, 1987, 1988, 1989
  • bulgarische Superpokal: 1989

mit Valencia

  • spanischer Vizemeister: 1989/1990

mit Atlético Madrid

  • spanischer Meister: 1995/1996
  • spanischer Pokalsieger: 1995/1996

Als Trainer

Litex Lowetsch

Commons: Ljuboslaw Penew – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Cheftrainer von ZSKA Sofia zurückgetreten (Memento vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today)
  2. Penev in Bulgarien beurlaubt. In: fussball-em-total.de. FUSSBALL-EM-total, 21. November 2014, abgerufen am 21. November 2014.
  3. Любо Пенев: Работата ми в Ботев ще помогне на националния отбор (bulgarisch), abgerufen am 17. August 2015
  4. Причините, поради които Пенев и Ботев Пд се разделят (видео) (bulgarisch), abgerufen am 17. August 2015
  5. Penev leaves Botev to focus on Bulgaria (englisch), abgerufen am 17. August 2015
  6. Bulgaria sack coach Penev (englisch), abgerufen am 17. August 2015
  7. Въведоха нови правила в съблекалнята (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive) (bulgarisch), abgerufen am 17. August 2015
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