Liste von Wortwiederholungen
Die folgende Liste von Wortwiederholungen sammelt bekannte Wortwiederholungen. Aneinanderreihungen gleichartiger Wörter kommen in vielen Sprachen als Stilmittel oder Wortspiele vor. In natürlicher Sprache ist die Länge der Figuren beschränkt, da sonst die Verständlichkeit leidet. Längere Wiederholungen ergeben sich bei Verwendung von Homophonen (gleich klingenden Wörtern), Homographen (gleich geschriebenen Wörtern) oder von Metasprache (Sprache über Sprache). Dann sind beliebig lange grammatisch korrekte Sentenzen möglich.
- Deutsches Beispiel mit Metasprache:
- Die Firma heißt ‚Müller und Sohn‘.
- Im ersten Satz steht zwischen ‚Müller‘ und ‚und‘ und ‚und‘ und ‚Sohn‘ jeweils ein Leerzeichen.
- Im zweiten Satz steht zwischen „Müller“ und ‚und‘ und ‚und‘ und „und“ und „und“ und ‚und‘ und ‚und‘ und „und“ und „und“ und ‚und‘ und ‚und‘ und „Sohn“ jeweils ein Leerzeichen.
- Usw. mit zunehmender, nach oben unbeschränkter Länge.
Ein ähnlicher Effekt entsteht bei Ausdrücken wie „Der Inder in der Inderin“ oder „Bismarck biss Mark, bis Mark Bismarck biss“, bei denen allerdings keine gleichklingenden Wörter aufeinander folgen, sondern nur dieser Eindruck entsteht, wenn beim Sprechen die Leerzeichen zwischen den Wörtern nicht mehr hörbar sind. Auch Zungenbrecher bestehen meist aus Aneinanderreihungen gleichartiger Wörter, die jedoch aufgrund von kleinen Abweichungen schwierig auszusprechen sind.
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- Der japanische Kaiser Saga soll im frühen 9. Jahrhundert den Gelehrten Ono no Takamura mit folgendem Wortspiel getestet haben, ob er es lesen könne: 子子子子子子子子子子子子. Hier ist das Schriftzeichen 子 zwölfmal wiederholt, es wird aber jeweils unterschiedlich gelesen: In der Kun-Lesung ne für das chinesische Tierkreiszeichen der Ratte, in der üblichen Kun-Lesung ko für „Kind“, sowie in der On-Lesung shi bzw. im Wortinneren stimmhaft als ji. Daraus ergibt sich dann neko no ko koneko, shishi no ko kojishi („Das Kind einer Katze ist ein Katzenjunges, das Kind eines Löwen ist ein Löwenjunges“), was mit entsprechenden Schriftzeichen normalerweise als 猫の子子猫、獅子の子子獅子 geschrieben werden würde.
- Zhao Yuanrens Text „Löwen-essender Dichter in der Steinhöhle“ ist in klassischem Chinesisch geschrieben und besteht aus 92 Zeichen, die alle die Lesung shi haben, jedoch mit verschiedenen Tönen.
- Beim Holoreim folgen zwei homophone Verse aufeinander, etwa bei Louise de Vilmorin: « Étonnamment monotone et lasse / est ton âme en mon automne, hélas! » (”Erstaunlich monoton und müde / ist deine Seele in meinem Herbst, o weh!”).[1]
B
- „Bar barbar-bar-barbar bar bar barbar-bar-barbar“ (schwedisches Wortspiel), auf Deutsch etwa: „Ein nackter Barbar aus einer Bar für Barbaren trug einen nackten Barbaren aus einer Bar für Barbaren“
- bla, bla, bla (Wendung in verschiedenen Sprachen)
- „Buffalo buffalo Buffalo buffalo buffalo buffalo Buffalo buffalo“ (englisches Wortspiel)[2]
C
- „A soup can can can-can; can you?“ (englisches Wortspiel)[2]
D
- „Der Lehrer meinte, dass das ‚Das‘, das das das grüne Kleid tragende Mädchen an die Tafel geschrieben hatte, falsch sei“ (deutsches Wortspiel mit Metasprache)
- "Die, die die(jenigen), die die Diebe schützen, anzeigen, werden die Belohnung erhalten."
E
- „Wenn Elfen Elfen helfen helfen, helfen Elfen Elfen helfen“ (deutsches Wortspiel)
- „Es, es, es und es“ (deutsches Volkslied)[3]
- „Est! Est!! Est!!!“ (lateinische Phrase)
- „Weil einfach einfach einfach ist“ (deutscher Werbeslogan)[4]
- "Nie ess ich Essig. Ess ich Essig, ess ich Essig im Salat"
- "Eierlegende Eierlegende erreicht Eierlegende" (ein Eier-legendes legendäres Huhn legt keine Eier mehr (Eierleg-Ende))
F
- In mehreren skandinavischen Sprachen beginnt ein bekannter Zungenbrecher mit dem Satz „Far, får får får?“, welcher trotz verschiedener Schreibweisen nur aus gleichklingenden Silben besteht. Er endet mit der Antwort „Nei, får får ikke får, får får lam.“
- „Wenn hinter Fliegen Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen nach“ (deutsches Wortspiel)
G
- „Gaga gaga ga ga?“ (koreanisches Wortspiel)
- „Gore gore gore gore“ (kroatisches Wortspiel)
- „Wenn Grillen Grillen grillen, grillen Grillen Grillen“ (deutsches Wortspiel)
- „Wenn Griechen hinter Griechen kriechen, kriechen Griechen Griechen nach“ (deutsches Wortspiel)
H
- „James, while John had had ‘had’, had had ‘had had’; ‘had had’ had had a better effect on the teacher“ (englisches Wortspiel mit Metasprache)[2]
K
- „Kossyj s kossoju kossoju kossoju kossoju kossyw“ (Косий з косою косою косою косою косив) (ukrainisches Wortspiel)
L
R
- „Wenn hinter Robben Robben robben, robben Robben Robben hinterher“ (deutsches Wortspiel)
S
- „Bu yoğurdu sarımsaklasak da mı saklasak, sarımsaklamasak da mı saklasak?“ (türkisches Wortspiel)
- „Sayang, sayang, sayang sayang sayang. Sayang sayang sayang?“ (malaysisches Wortspiel)
- „Mit sieben Sieben sieben sieben Zwerge Mehl“ (deutsches Wortspiel)[1]
T
- „Tragen Tragen Tragen, tragen Tragen Tragen“ (deutsches Wortspiel)
U
- In Ulm und um Ulm und um Ulm herum.
- „... und, und, und, und, und, und, und, und, und“ (deutscher Titel eines Beitrags im Spiegel)[5]
- Aus dem Quizspiel Trivial Pursuit stammt folgendes Beispiel: Die Frage lautet: „Welcher deutsche Satz enthält neunmal und und ist dennoch richtig?“ Darauf die Antwort: „Zwischen ‚neunmal‘ und ‚und‘ und ‚und‘ und ‚und‘ und ‚und‘ und ‚ist‘ ist je ein Zwischenraum.“
V
- « Les vers verts levèrent le verre vert vers le ver vert » (französisches Wortspiel: "Die grünen Würmer heben dem grünen Wurm das grüne Glas entgegen.")[1]
W
- „Weichen Weichen weichen Weichen, weichen Weichen weichen Weichen.“ (deutsches Wortspiel)
- „Wenn hinter Walzen Walzen walzen, walzen Walzen Walzen hinterher.“ (deutsches Wortspiel)
- „Wydrze wydrzę wydrze wydrze wydrze wydrzę“ (polnisches Wortspiel)
Literatur
- Eckler, A. Ross (2012): A Soup Can Can Can-Can; Can You? In: Word Ways: Vol. 29: Iss. 2, Article 9. Zusammenfassung und Volltext (PDF, 500 kB)
Belege
- Der Holoreim, In: Blog.Franzoesisch-lernen-online.net
- Eckler, A. Ross (2012): A Soup Can Can Can-Can; Can You? In: Word Ways: Vol. 29: Iss. 2, Article 9.
- Es, es, es und es (Memento des Originals vom 22. Januar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- von dem Mobilfunkanbieter Simyo um 2010 verwendet
- Gerhard Mauz: „... und, und, und, und, und, und, und, und, und“. In: Der Spiegel. Nr. 10, 1988, S. 72–77 (online).