Liste von Erhebungen in Gambia
Dies ist eine Liste von Erhebungen in Gambia.
Die Gestalt Gambias wird vom Gambia-Fluss bestimmt, der von Osten nach Westen fließt. Die Flusslandschaft wird dabei an beiden Ufern von niedrigen Hügeln aus Laterit umgeben. Gambia liegt zu 78 Prozent zwischen Meereshöhe und 20 m über dem Meeresspiegel. Rund 400 von 11.420 Quadratkilometer Fläche liegen oberhalb von 50 m über dem Meeresspiegel und bilden eine Sandsteinebene mit felsigen, unbewachsenen Hügeln.[1]
Der höchste Punkt liegt mindestens 53 m über dem Meeresspiegel.[2][3] Eine auf Informationen von 1966 basierende Karte der U.S. National Imagery and Mapping Agency verzeichnet bei Jah Kunda an der nördlichen Grenze (13° 31′ N, 14° 11′ W ) sowie bei Nyamanari ganz im Südosten (13° 21′ N, 13° 50′ W ), jeweils direkt an der Grenze zum Senegal, zwei Punkte mit einer Höhenangabe von 174 Fuß, also 53 m Höhe.[4] Jene bei Nyamanari ist auch in The World Factbook als höchster Punkt des Landes markiert.[3] Beide befinden sich innerhalb von Ebenen, die für mehrere Quadratkilometer über 50 Meter liegen.[1] Auf der Basis von SRTM-Daten berechnete die Seite peakbagger.com im Jahr 2019 einen höchsten Punkt von 64 m zwischen Sabi und dem senegalesischen Vélingara (13° 13′ N, 14° 10′ W ) am Rand des Vélingara-Kraters.[5][6] Die von USGS und USAID,[7] der Seite peakbagger.com[8] sowie Reiseberichten[9] auf Basis von falschen Wikipedia-Informationen als 53 m hoher Red Rock bezeichnete höchste Erhebung innerhalb einer rötlichen Sandsteinebene existiert laut Nachforschungen in der Wikipedia-Commity nicht.[10]
Gambia ist damit das Land in Afrika, dessen höchster Punkt am niedrigsten liegt. Weltweit liegen nur einige Inselstaaten noch tiefer, siehe Liste der höchsten Punkte nach Land.
Liste
Höhe [Anmerkung 1] |
Name | Koordinate | Bemerkung |
---|---|---|---|
mind. 53 m | höchster Punkt | Gambia erreicht seine größte Höhe an der Grenze zum Senegal, ohne dass sich dort ein definierter Hügel aus der Sandsteinebene erhebt | |
49 m | Kassang Hill | 13° 44′ N, 14° 55′ W | In der Nähe des Gassang Forest Park.[11] |
47 m | Balangar Hill | 13° 41′ N, 15° 22′ W | In der Nähe des Belel Forest Park.[12][13] |
47 m | namenlos | 13° 18′ N, 14° 14′ W | Der Name des Ortes Basse Santa Su bedeutet in der Mandinka-Sprache so viel wie „Compound oben, auf dem Hügel“ (santo „[sic]“ = oben, su = compound)[Anmerkung 2][14] |
38 m | Hügel bei Mansa Konko | 13° 28′ N, 15° 32′ W | Am Fuße eines Hügels liegt der Hauptort der Lower River Region, dessen Name „Königshügel“ bedeutet.[15] |
37 m | Konkoba Hill | 13° 26′ N, 15° 49′ W | Ein flacher, weitläufiger Hügel in der Lower River Region bei Tendaba.[16] |
33 m | Kliff bei Cape St. Mary | 13° 29′ N, 16° 42′ W | An der Küste von Bakau bis Fajara ragt das Kliff mehr als 20 Meter über den Meeresspiegel.[17] |
29 m | Mamayungebi Hill | 13° 31′ N, 14° 35′ W | Auf Karten ist nur ein alleinstehender Hügel mit Namen eingetragen. Um diesen Hügel in der Central River Region, den ungefähr 29 m hohe Mamayungebi Hill oder Mamayungehi Hill, zieht der Fluss Gambia eine Schleife.[18][19][20][21] |
28 m | Bansang Hill (oder: „Gamtel Hill“) | 13° 26′ N, 14° 39′ W | Hügel bei Bansang. Der Name „Gamtel Hill“ kommt wahrscheinlich von einem Mobilfunksender der Gambia Telecommunications Company (Gamtel).[22] |
Die freie Datenbank für geographische Objekte, GeoNames, nennt noch den Alligator Rock.[23][24] Die Datenbank nimmt Bezug auf einen rund 11 m über dem Meeresspiegel liegenden Punkt am Ufer des Gambia-Flusses (13° 22′ N, 14° 23′ W ). Es ist nicht geklärt, welche Art von Objekt dieser Datenbankeintrag (vom Typ „hill“) beschreibt, ein Bericht über eine britische geologische Vermessung von 1927 bezeichnet mit „Alligator Rock“ eine Schotterbank im Fluss.[25]
Siehe auch
Weblinks
Anmerkungen
- Höhenangaben über den Meeresspiegel stammen meist aus Google Earth
- Mit „Compound“ ist die gambische Form einer Siedlung gemeint, die kleiner ist als ein Dorf. So etwas wie ein Gehöft oder ein Weiler. Siehe auch Gambian Compounds. In: accessgambia.com. Abgerufen am 1. August 2019.
Einzelnachweise
- Malanding S. Jaiteh, Baboucarr Sarr: Climate Change and Development in the Gambia: Challenges to Ecosystem Goods and Services. (PDF; 1,9 MB). S. 1–3. Höhendaten auf Basis von: The Gambia 50,000 database 2003 topographic data. Department of Local Government and Lands.
- Global Environment Facility, United Nations Environment Programme (Hrsg.): The Gambia’s Second National Communication under the United Nations Framework Convention on Climate Change. (PDF; 3,6 MB). Banjul, November 2012, S. 32.
- The World Factbook: The Gambia. Abschnitt Geography sowie Karte. Abgerufen am 30. Juli 2019.
- West Africa, Joint Operations Graphic 1:250,000: Karte ND 28-11 Tambacounda, Senegal (11 MB). U.S. National Imagery and Mapping Agency. Alter der Karteninformation angegeben mit 1966.
- Gambia High Point. Elevation: 64 meters, 210 feet. In: peakbagger.com. Abgerufen am 1. August 2019 (englisch).
- S. Master, D. P. Diallo, S. Kande, S. Wade: The Velingara Ring Structure in Haute Casamance, Senegal: A Possible Large Buried Meteorite Impact Crater. In: 30th Annual Lunar and Planetary Science Conference, 15.–29. März 1999, Houston, Texas (online bei researchgate.net).
- Ecoregion and Topography of The Gambia. USGS, USAID. Abgerufen am 1. Juli 2019.
- Red Rock, Gambia. Elevation: 53 meters, 174 feet. In: peakbagger.com. Archiviert vom Original am 22. Juli 2017; abgerufen am 30. Juli 2019 (englisch). Die im Web-Archiv noch als Red Rock bezeichnete Seite wurde korrigiert und aus SRTM-Daten eine neue höchste Erhebung berechnet, die nun schlicht als Gambia High Point bezeichnet wird.
- David Love: Around the Gambia. 1. April 2018, abgerufen am 1. August 2019. Ein Foto zeigt die rötliche Sandsteinebene.
- Atamari: Ein Berg, der nicht existiert. In: Wikimedia Foundation (Hrsg.): wp:kurier. 27. Juli 2019, abgerufen am 27. Dezember 2019.
- Kassang Hill. In: geonames.org. Abgerufen am 31. Juli 2019.
- Bild des Balangar Hill. (Memento vom 6. November 2012 im Internet Archive).
- Erwin Bucher: Unterwegs auf dem Gambia River, Oberer Flusslauf. 8.–22. 2. 2012. (PDF; 8,4 MB). Reisen mit einem Segelkatamaran. In: red-harlekin.ch. Abgerufen am 2. August 2019.
- Rosel Jahn: Gambia. Reiseführer mit Landeskunde. Mit einem Reiseatlas (= Mai’s Weltführer. Bd. 29). Mai, Dreieich 1997, ISBN 3-87936-239-4.
- Martin Barnack, Gambian-German Forestry Project (GGFP): Mansa Konko. In: martinbarnack.de. Archiviert vom Original am 9. Dezember 2011; abgerufen am 1. August 2019.
- Konkoba Hill. In: geonames.org. Abgerufen am 31. Juli 2019.
- Malanding S. Jaiteh: The Atlas of the Gambia. Landforms. In: Columbia.edu.
- Mamayungebi Hill. In: geonames.org. Abgerufen am 31. Juli 2019.
- Gambia. Scale 1:350,000. Vancouver, B.C. 2003, ISBN 1-55341-217-6.
- ITMB Publishing Ltd: Senegal & Gambia. Scale 1:740,000. Richmond, B.C. 2011, ISBN 978-1-55341-398-1.
- Stephen C. Stringall, Dody Broyles: Gambia. International Travel Maps, Vancouver 2003, ISBN 1-55341-217-6 (Landkarte, 96 × 61 cm, 1:350.000).
- Stephen Rice aus London nennt den Hügel so in seinem Blog: Eastern Gambia. (Memento vom 7. Juni 2015 im Internet Archive) Abgerufen im Juni 2010. Siehe das letzte Foto unter Eastern Gambia.
- Alligator Rock. In: geonames.org. Abgerufen am 31. Juli 2019.
- The Alligator Rock. In: geographic.org. National Geospatial-Intelligence Agency, Bethesda, MD, USA, abgerufen am 1. August 2019.
- William Gerald Groves Cooper: Report on a Rapid Geological Survey of the Gambia, British West Africa. H.F. & G. Witherby, 1927.