Liste der Stolpersteine in Trossingen

Die Liste der Stolpersteine in Trossingen führt die vom Künstler Gunter Demnig verlegten Stolpersteine in der Stadt Trossingen auf. Mit diesen kleinen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die während des Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.

Soweit bekannt gab es vor 1945 in Trossingen keine jüdischen Einwohner.

Im Oktober 2021 wurden zunächst fünf Stolpersteine verlegt. Die fünf Menschen, denen damit gedacht wird, wurden 1940 im Rahmen der Aktion T4 in der Tötungsanstalt Grafeneck ermordet. Die Verlegung weiterer Stolpersteine ist geplant. Stand Oktober 2021 sind 13 Trossinger Einwohner namentlich bekannt, die in Grafeneck ermordet wurden; es wird recherchiert, ob es weitere NS-Opfer aus Trossingen gab. Die Initiative zur Verlegung der Stolpersteine ging vom Trägerverein des Museum Auberlehaus und dessen Vorsitzenden Volker Neipp aus, der Trägerverein kam auch für die Kosten der ersten fünf Stolpersteine auf. Die Entscheidung im Gemeinderat über die Verlegung der Stolpersteine fiel im September 2021 mit großer Mehrheit.[1][2][3]

Liste

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Stolperstein Inschrift Standort Name, Leben
HIER WOHNTE
ADOMINA BIRK
GEB. SEEGER
JG. 1904
EINGEWIESEN 1931
HEILANSTALT ROTTENMÜNSTER
VERLEGT 16.9.1940
GRAFENECK
ERMORDET 16.9.1940
'AKTION T4'
Ernst-Hohner-Straße 46
()
Adomina Birk
HIER WOHNTE
HANS HOHNER
JG. 1904
EINGEWIESEN
DIAKONIE STETTEN
VERLEGT 29.11.1940
GRAFENECK
ERMORDET 29.11.1940
'AKTION T4'
Tuninger Straße 10
()
Hans Hohner
HIER WOHNTE
ERNST KOCH
JG. 1913
EINGEWIESEN 1937
HEILANSTALT ROTTENMÜNSTER
VERLEGT 5.8.1940
GRAFENECK
ERMORDET 5.8.1940
'AKTION T4'
Butschstraße 20
()
Ernst Koch
HIER WOHNTE
BERTA ANNA LANG
JG. 1903
EINGEWIESEN 1928
HEILANSTALT ROTTENMÜNSTER
VERLEGT 25.9.1940
GRAFENECK
ERMORDET 25.9.1940
'AKTION T4'
Vogtswinkel 10
()
Berta Anna Lang galt als fröhliche, lebensfrohe und intelligente junge Frau, als sie nach dem Schulabschluss ihr Elternhaus verließ und in einen Haushalt „in Stellung“ kam. Einige Jahre später, im Alter von 25 Jahren, begann sie eine Arbeit als Servierfräulein in Mühlacker. Dort wurde sie Opfer massiver sexueller Belästigung. Sie kehrte schwer traumatisiert zu ihren Eltern nach Trossingen zurück. Sie wurde in die Irren-, Heil- und Pflegeanstalt Rottenmünster in Rottweil eingeliefert. Von dort wurde sie 1940 im Rahmen der Aktion T4 nach Grafeneck transportiert und dort ermordet.[3]
HIER WOHNTE
JOHANN MAURER
JG. 1906
EINGEWIESEN 1927
HEILANSTALT ROTTENMÜNSTER
VERLEGT 22.8.1940
GRAFENECK
ERMORDET 22.8.1940
'AKTION T4'
Eberhardstraße 5
()
Johann Maurer

Verlegedaten

  • 20. Oktober 2021: 5 Stolpersteine (A. Birk, H. Hohner, E. Koch, B. Lang, J. Maurer)
  • weitere in Planung

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Auch Trossingen verlegt Stolpersteine, Heuberger Bote, 23. September 2021
  2. Protokoll der Gemeinderatssitzung vom 20. September 2021 auf trossingen.de
  3. Verlegung der Stolpersteine, trossingen.de
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