Liste der Stolpersteine in Burgdorf

Die Liste d​er Stolpersteine i​n Burgdorf enthält a​lle Stolpersteine, d​ie im Rahmen d​es gleichnamigen Kunst-Projekts v​on Gunter Demnig i​n Burgdorf verlegt wurden. Mit i​hnen soll d​er Opfer d​es Nationalsozialismus gedacht werden, d​ie in Burgdorf lebten u​nd wirkten. Seit d​er ersten Verlegung i​m August 2006 wurden insgesamt 22 Stolpersteine verlegt.

Liste der Stolpersteine

f1 Karte m​it allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Bild Person, Inschrift Adresse Verlegedatum Anmerkung
Hier wohnte
Seewald Siegfried
Goldschmidt

Jg. 1880
deportiert 1942
ermordet in
Auschwitz
Braunschweiger Straße 10
11. Sep. 2007 Seewald Siegfried Goldschmidt wurde 2. November 1880 in Burgdorf geboren. Am 14. Oktober 1939 flüchtete er nach Belgien, wurde dann am 4. August 1942 aus dem SS-Sammellager Mecheln in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und später für tot erklärt.[1][2]
Hier wohnte
Isidor Samuelson
Jg. 1865
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 18.12.1942
Friederikenstraße 55
14. Sep. 2008 Isidor Samuelson wurde am 25. Mai 1865 in Christburg geboren. Am 23. Juli 1942 wurde er ab Hannover in das Ghetto Theresienstadt deportiert und starb dort am 18. Dezember 1942.[3][4]
Hier wohnte
Minna Samuelson
geb. Katzenstein
Jg. 1877
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 1944 in
Auschwitz
Minna Samuelson wurde am 16. August 1877 als Minna Katzenstein in Abterode geboren. Am 23. Juli 1942 wurde sie in das Ghetto Theresienstadt deportiert und am 15. Mai 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz.[5][4]
Hier wohnte
Kurt Samuelson
Jg. 1908
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 14.10.1944
Kurt Samuelson wurde am 7. Oktober 1908 in Peine geboren. Am 23. Juli 1942 wurde er in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er am 14. Oktober 1944 starb.[6][4]
Hier wohnte
Hertha Samuelson
Jg. 1912
deportiert 1941
Riga
ermordet
Hertha Samuelson wurde am 3. Februar 1912 in Burgdorf geboren. Am 15. Dezember 1941 wurde sie von Hannover-Ahlem nach Riga deportiert und starb dort nach dem 30. April 1943.[4]
Hier wohnte
Hermann Cohn
Jg. 1882
deportiert 1941
ermordet in
Riga
Gartenstraße 9
11. Sep. 2007 Hermann Cohn wurde am 12. September 1882 in Burgdorf geboren. Er war bis 14. Dezember 1938 im KZ Sachsenhausen inhaftiert und wurde am 6. Dezember 1941 ab Hamburg in das Lager Riga-Jungfernhof deportiert.[7][8]
Hier wohnte
Rosalie Cohn
geb. Lindenbaum
Jg. 1884
deportiert 1941
ermordet in
Riga
Rosalie Cohn wurde am 8. Oktober 1884 als Rosalie Lindenbaum in Dortmund geboren. Am 6. Dezember 1941 wurde sie ab Hamburg in das Lager Riga-Jungfernhof deportiert.[9][8]
Hier wohnte
Helene Vogelsang
geb. Cohn
Jg. 1887
deportiert 1942
ermordet in
Riga
Helene Vogelsang wurde am 15. Mai 1887 als Helene Cohn in Burgdorf geboren und lebte in Dortmund. Am 27. Januar 1942 wurde sie in das Ghetto Riga deportiert.[10][8]
Hier wohnte
Johanna Schweitzer
geb. Cohn
Jg. 1881
deportiert 1942
ermordet in
Minsk
Johanna Schweitzer wurde am 16. Februar 1881 als Johanna Cohn in Burgdorf geboren. Am 20. Juli 1942 wurde sie ab Köln in das Vernichtungslager Maly Trostinez bei Minsk deportiert.[11][8]
Hier wohnte
Meyer Löwenstein
Jg. 1866
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 11.5.1943
Louisenstraße 4
17. Aug. 2006 Meyer Löwenstein wurde am 29. Oktober 1866 in Fronhausen geboren. 1934 zog er mit seiner Frau nach Hannover. Am 23. Juli 1942 wurde er ab Hannover in das Ghetto Theresienstadt deportiert und starb dort am 11. Mai 1943.[12] Seine Frau Ida und der Sohn Paul überlebten den Holocaust.[13]
Hier wohnte
Margarete Kaufmann
geb. Löwenstein
Jg. 1896
deportiert 1941
ermordet in
Riga
Margarete Kaufmann wurde am 28. Januar 1896 als Margarete Löwenstein in Burgdorf geboren. Am 15. Dezember 1941 wurde sie mit ihrem Mann Arthur ab Hannover in das Ghetto Riga deportiert und später für tot erklärt.[14] Sie war die Tochter von Meyer Löwenstein.[13]
Hier wohnte
Henri Steinberg
Jg. 1885
deportiert 1941
Lodz
ermordet 6.9.1942
Marktstraße 43
14. Sep. 2008 Henri Steinberg wurde am 2. September 1885 in Burgdorf geboren und lebte in Hamburg. Von dort wurde er am 25. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) deportiert und starb dort am 6. September 1942.[15] Henri Steinberg war der Sohn von Jenny Steinberg.[16] Für ihn wurde in Hamburg ebenfalls ein Stolperstein verlegt.[17]
Hier wohnte
Jenny Steinberg
geb. Baruch
Jg. 1855
tot 18.1.1941
Hannover
Jenny Steinberg wurde am 7. Oktober 1855 als Jenny Baruch in Hamburg geboren. Seit 1882 war sie mit Salomon Steinberg verheiratet, lebe mit ihm in Burgdorf und hatte einen Sohn Henry. Ihr Mann verstarb 1924. Zuletzt lebte sie im Haus von Julius Cohn in der Uetzer Straße. Am 18. Januar 1941 soll es dort einen Suizidversuch gegeben haben, in dessen Folge Jenny Steinberg in das israelitische Krankenhaus nach Hannover gebracht wurde. Sie starb dort am gleichen Tag. Vermutlich erhielt sie an diesem Tag ihre Deportationsaufforderung.[17][16]
Hier wohnte
Julie Simon
Jg. 1869
deportiert 1943
Theresienstadt
ermordet 28.7.1944
Marktstraße 48
17. Aug. 2006 Julie Simon wurde am 8. Januar 1869 in Lohne geboren und lebte seit 1880 in Burgdorf. Am 7. Mai 1943 wurde sie ab Hamburg in das Ghetto Theresienstadt deportiert und starb dort am 28. Juli 1944.[18][19]
Hier wohnte
Emilie Neuhaus
geb. Moosberg
Jg. 1863
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 11.10.1942
Poststraße 1
14. Sep. 2008 Emilie Neuhaus wurde am 5. Februar 1863 als Emilie Moosberg in Burgdorf geboren und lebte zuletzt in Herleshausen. Sie heiratete 1892 den Kaufmann Moritz Neuhaus. Am 7. September 1942 wurde sie ab Kassel in das Ghetto Theresienstadt deportiert und starb dort am 11. Oktober 1942.[20][21]
Hier wohnte
Clara Palmbaum
geb. Moosberg
Jg. 1896
deportiert 1942
Warschau
ermordet
Clara Palmbaum wurde am 3. August 1896 als Clara Moosberg in Burgdorf geboren. Sie heiratete 1921 in Burgdorf den Kaufmann Julius Palmbaum und lebte mit ihm in Hildesheim, aus der Ehe ging 1924 der Sohn Kurt hervor. Vom 26./27. März 1942 an war sie im Sammellager Hannover-Ahlem inhaftiert und wurde von dort am 31. März 1942 in das Ghetto Warschau deportiert. Sie starb 1943 bei der Zerschlagung des Aufstandes im Warschauer Ghetto.[22][21]
Hier wohnte
Emma Blumenthal
Jg. 1855
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 9.10.1943
Poststraße 2

11. Sep. 2007 Emma Blumenthal wurde am 18. August 1855 in Burgdorf im Gebäude der Synagoge in der Poststraße 2 geboren. Zuletzt lebte sie bei ihrem Bruder in Kassel. Am 7. September 1942 wurde sie ab Kassel in das Ghetto Theresienstadt deportiert und starb dort am 9. Oktober 1943.[23][24]
Hier wohnte
Gustav Italiener
Jg. 1884
deportiert 1942
ermordet in
Auschwitz
Gustav Italiener wurde am 23. September 1884 in der Wohnung des Rabbi in der Poststraße 2 in Burgdorf geboren. Er war mit Friederike Italiener geb. Heimann verheiratet und lebte mit ihr und den Söhnen Gerard und Henri in Hamburg. 1939 flüchtete er über Belgien nach Frankreich. Aus dem Sammellager Drancy wurden er und seine Familie am 4. September 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.[25][24]
Hier wohnte
Henriette Gumperz
geb. Fels
Jg. 1857
deportiert 1942
Auschwitz
ermordet 27.11.1942
Schloßstraße 10
17. Aug. 2006 Henriette Gumperz wurde am 29. Oktober 1857 als Henriette Fels in Einbeck geboren. Seit 1879 lebte sie mit ihrem Mann Bernhard Gumperz in Burgdorf, aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Ihr Mann starb 1910, sie selbst zog 1933 zu ihrem Sohn nach Düsseldorf. 1939 flüchtete sie in die Niederlande. Ab dem 18. November 1942 war sie im Durchgangslager Westerbork inhaftiert und wurde von dort am 24. November 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo sie am 27. November 1942 bei der Ankunft ermordet wurde.[26][27]
Hier wohnte
Julius Cohn
Jg. 1884
deportiert 1941
ermordet in
Riga
Uetzer Straße 12
17. Aug. 2006 Julius Cohn wurde am 26. Mai 1884 in Burgdorf geboren. Am 6. Dezember 1941 wurde er ab Hamburg in das Lager Riga-Jungfernhof deportiert.[28][29]
Hier wohnte
Elsa Cohn
geb. Rose
Jg. 1884
deportiert 1941
Riga
???
Elsa Cohn wurde am 12. Februar 1884 geboren.[30] Sie war mit Julius Cohn verheiratet.[29]
Hier wohnte
Arnold Cohn
Jg. 1924
deportiert 1941
ermordet in
Riga
Arnold Cohn wurde am 21. Mai 1924 als Sohn von Julius und Elsa Cohn in Burgdorf geboren. Am 6. Dezember 1941 wurde er ab Hamburg in das Lager Riga-Jungfernhof deportiert.[31] Er wurde bei der Zwangsarbeit im Süden Russlands erschossen.[29]

Verlegungen

  • 17. August 2006: sieben Stolpersteine an vier Adressen
  • 11. September 2007: sieben Stolpersteine an drei Adressen
  • 14. September 2008: acht Stolpersteine drei Adressen

Literatur

  • Rudolf Bembenneck, Judith Rohde: Das ist das Ende: Weg-Weiser zu den Biographien der Jüdinnen und Juden aus Burgdorf 1933–1945. BoD, Norderstedt 2019, ISBN 978-3-7528-2487-2 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Commons: Stolpersteine in Burgdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Goldschmidt, Seewald Siegfried Sebald. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  2. Stolperstein Braunschweiger Straße 10 In: burgdorf.de, abgerufen am 13. Juni 2019.
  3. Samuelson, Isidor. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  4. Stolpersteine Friederikenstraße 55 In: burgdorf.de, abgerufen am 13. Juni 2019.
  5. Samuelson, Minna. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  6. Samuelson, Kurt. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  7. Cohn, Hermann. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  8. Stolpersteine Gartenstraße 9 In: burgdorf.de, abgerufen am 13. Juni 2019.
  9. Cohn, Rosa Rosalie. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  10. Vogelsang, Helene. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  11. Schweitzer, Johanna. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  12. Löwenstein, Meyer. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  13. Stolperstein Louisenstraße 4 In: burgdorf.de, abgerufen am 13. Juni 2019.
  14. Kaufmann, Margarete Margarethe Johanna. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  15. Steinberg, Henri Henry. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  16. Stolpersteine Marktstraße 43 In: burgdorf.de, abgerufen am 13. Juni 2019.
  17. Stolperstein Henri Steinberg in Hamburg In: stolpersteine-hamburg.de, abgerufen am 13. Juni 2019.
  18. Simon, Julie. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  19. Stolperstein Marktstraße 48 In: burgdorf.de, abgerufen am 13. Juni 2019.
  20. Neuhaus, Emilie. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  21. Stolpersteine Poststraße 1 In: burgdorf.de, abgerufen am 13. Juni 2019.
  22. Palmbaum, Klara Clara. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  23. Blumenthal, Emma. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  24. Stolpersteine Poststraße 2 In: burgdorf.de, abgerufen am 13. Juni 2019.
  25. Italiener, Gustav. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  26. Gumperz, Henriette. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  27. Stolperstein Schloßstraße 10 In: burgdorf.de, abgerufen am 13. Juni 2019.
  28. Cohn, Julius. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
  29. Stolperstein Uetzer Straße 12 In: burgdorf.de, abgerufen am 17. Juni 2019.
  30. Rudolf Bembenneck, Judith Rohde: Das ist das Ende Weg-Weiser zu den Biographien der Jüdinnen und Juden aus Burgdorf 1933–1945. BoD, Norderstedt 2019, ISBN 978-3-7528-2487-2, S. 23 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  31. Cohn, Arnold Abraham Karl. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. Juni 2019.
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