Liste der Stolpersteine in Bleckede

Die Liste d​er Stolpersteine i​n Bleckede enthält a​lle Stolpersteine, d​ie im Rahmen d​es gleichnamigen Kunst-Projekts v​on Gunter Demnig i​n Bleckede verlegt wurden. Mit i​hnen soll Opfern d​es Nationalsozialismus gedacht werden, d​ie in Bleckede lebten u​nd wirkten. Am 27. Februar 2017 wurden d​ie ersten d​rei Stolpersteine a​n einer Adresse verlegt.[1]

Liste der Stolpersteine

f1 Karte m​it allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Bild Inschrift Adresse Verlegedatum Person
Hier wohnte
JOSEPH ROSEN
Jg. 1874
deportiert 1942
Theresienstadt
1944 Auschwitz
ermordet
Friedrich-Kücken-Straße 16
27. Feb. 2017 Joseph Rosen (1874–1944)
wurde am 23. Oktober 1874 in Mönchengladbach geboren. Er war mit Ottilie Rosen verheiratet und lebte in der Friedrich-Kücken-Straße 16. 1935 waren sie gezwungen, ihr Haus zu verkaufen und in das „Judenhaus“ in der Lüneburger Straße 45 zu ziehen. Am 19. Juli 1942 wurde er mit seiner Frau über Hamburg in das Ghetto Theresienstadt und von dort am 15. Mai 1944 weiter in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.[2] Er wurde später für tot erklärt.[3]
Hier wohnte
OTTILIE ROSEN
geb. Lindenbaum
Jg. 1873
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 18.1.1944
Ottilie Rosen (1873–1944)
wurde am 27. März 1873 als Otilie Lindenbaum in Dortmund-Dorstfeld geboren. Sie wohnte mit ihrem Mann und ihrem Enkel Otfried in der Friedrich-Kücken-Straße 16, bis sie 1935 in das „Judenhaus“ in der Lüneburger Straße 45 umziehen mussten. Am 19. Juli 1942 wurde sie mit ihrem Mann über Hamburg in das Ghetto Theresienstadt deportiert und starb dort am 18. Januar 1944.[4][5]
Hier wohnte
OTFRIED ROSEN
Jg. 1917
verhaftet 12.9.1939
Sachsenhausen
1940 Flossenbürg
ermordet 10.9.1940
Otfried Rosen (1917–1940)
wurde am 1. Oktober 1917 als unehelicher Sohn von Grethe Rosen (1901–1918), der Tochter von Joseph und Ottilie Rosen, in Bleckede geboren. Grethe Rosen starb 1918 und Otfried Rosen wuchs bei seinen Großeltern im Haus Friedrich-Kücken-Straße 16 auf. Er musste nach dem Verkauf des Hauses mit ihnen in das „Judenhaus“ umziehen. Ab ca. 1939 wurde er zum Wehrdienst bei der Wehrmacht eingezogen, wo er bei der Infanterie in Eutin Dienst leistete. Am 12. September 1939 wurde er in der Sonderaktion Wehrmacht als „SAW-Häftling“[6] im KZ Sachsenhausen inhaftiert und am 6. April 1940 in das KZ Flossenbürg verlegt. Dort starb er am 10. September 1940, angeblich durch einen Narkoseschock bei einer Blinddarmoperation.[7][8]
Commons: Stolpersteine in Bleckede – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Maria Nielsen: Bleckede: Drei erste Stolpersteine in Bleckede. In: svz.de. 1. März 2017, abgerufen am 13. März 2019.
  2. Joseph Rosen In: judeninbleckede.de, abgerufen am 13. März 2019.
  3. Rosen, Joseph Josef. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. März 2019.
  4. Ottilie Rosen geb. Lindenbaum In: judeninbleckede.de, abgerufen am 13. März 2019.
  5. Rosen, Ottilie. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. März 2019.
  6. Reimer Möller: Wehrmacht und Konzentrationslager. Hrsg.: KZ-Gedenkstätte Neuengamme (= Beiträge zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung in Norddeutschland. Nr. 13). Edition Temmen, Bremen 2012, ISBN 978-3-8378-4033-9, S. 9 (edition-temmen.de [PDF; 185 kB] Editoral).
  7. Otfried Rosen In: judeninbleckede.de, abgerufen am 13. März 2019.
  8. Rosen, Otfried. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 13. März 2019.
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