Liste der Orte im Besitz des Domstifts Bautzen

Die Liste umfasst Orte und Teile von Ortschaften, die im Besitz der Domstifts Bautzen waren. Das Kollegiatstift St. Petri wurde wahrscheinlich um 1217/18 in Bautzen gegründet. Im Gegensatz zu den Gemeinden der Umgebung blieben einige der Ortschaften in dessen Besitz auch nach der Reformation katholisch. Die Stiftsorte kamen im Prager Frieden 1635 zusammen mit der Oberlausitz zum Kurfürstentum Sachsen. Einige Orte gehörten schon vorher nicht zur damals böhmischen Oberlausitz, sondern waren Erblande. Durch einen gesonderten Anhang zum Prager Friedensschluss, dem Traditionsrezess, in dem 1636 die Übergabe der Ober- und Niederlausitz am Sachsen geregelt wurden, durften die verbliebenen geistlichen Stifte nicht säkularisiert werden und die zugehörigen Pfarreien konnten katholisch bleiben.

Ab 1815 wurde durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses ein Teil der Oberlausitz preußisch und gehörte ab 1821 durch die päpstliche Bulle De salute animarum zum Erzbistum Breslau. Das Restgebiet des ehemaligen Bistums Meißen in der sächsischen Oberlausitz, zu der alle Orte des Domstifts gehörten, wurde häufig als Apostolische Präfektur (Ober-)Lausitz bezeichnet und ging in das 1921 wiedererrichtete Bistum mit Sitz in Bautzen über. Heute befinden sich die ehemalige Stiftsorte in den Landkreisen Bautzen und Görlitz des Bundeslandes Sachsen.

OrtObersorbisch
(in Klammern,
wenn nicht
im anerkannten
Siedlungsgebiet)
BemerkungKarteHeutige Gemeinde
(S – Stadt oder zur
Stadt gehörende
Ortschaft)
Bocka(Bukowc)teilweise
im Stiftsbesitz
Burkau
BrehmenBrěmjoGroßdubrau
Callenberg(Chemberk)Schirgiswalde-Kirschau (S)
Canitz-ChristinaKonjecyteilweise
im Stiftsbesitz
Kubschütz
CannewitzSkanecyteilweise
im Stiftsbesitz
Malschwitz
CöllnChelnoteilweise
im Stiftsbesitz
Radibor
CosulKózłyteilweise
im Stiftsbesitz
Großpostwitz
Cunewalde(Kumwałd)Cunewalde
DahlowitzDalicyGroßdubrau
EbendörfelBělšecyGroßpostwitz
GödaHodźijteilweise
im Stiftsbesitz
(in Erblanden)
Göda
Großdehsa(Dažin)Großteil
im Stiftsbesitz
Löbau (S)
GrubditzHruboćicyKubschütz
GrubschützHrubjelčicyDoberschau-Gaußig
HochkirchBukecyteilweise
im Stiftsbesitz
Hochkirch
Irgersdorf(Wostašecy)teilweise
im Stiftsbesitz
Wilthen (S)
Kirschau(Korzym)Schirgiswalde-Kirschau (S)
Kleinpostwitz(Bójswecy)Schirgiswalde-Kirschau (S)
LugaŁuhteilweise
im Stiftsbesitz
Neschwitz
MiltitzMiłoćicyNebelschütz
MönchswaldeMnišoncoberlausitzer
und erbländischer
Anteil
Obergurig
Neuschirgiswalde(Šěrachow)Schirgiswalde-Kirschau (S)
NiedercunnersdorfKottmar
NimschützHněwsecyteilweise
im Stiftsbesitz
– (Ruinen in der
Talsperre Bautzen)
ObercunnersdorfKottmar
OstroWotrowteilweise
im Stiftsbesitz
Panschwitz-Kuckau
PaßditzPozdecyGöda
Petersbach(Pětrownja)Schirgiswalde-Kirschau (S)
PommritzPomorcyteilweise
im Stiftsbesitz
Hochkirch
SalzenforstSłona BoršćBautzen (S)
SäuritzŽuricyteilweise
im Stiftsbesitz
Panschwitz-Kuckau
Schirgiswalde(Šěrachow)Schirgiswalde-Kirschau (S)
SchmeckwitzSmječkecyteilweise
im Stiftsbesitz
Räckelwitz
SchwarznaußlitzČorne NoslicyObergurig
SdierZdźěrGroßdubrau
SeidauŽidowBautzen (S)
SiebitzZejicyteilweise
im Stiftsbesitz
Panschwitz-Kuckau
SingwitzDźěžnikecyin ErblandenObergurig
SoculahoraSokolcaKubschütz
Stacha(Stachow)teilweise
im Stiftsbesitz
Demitz-Thumitz
SteindörfelTrjebjeńcaHochkirch
StrohschützStróžišćoRadibor
Suppo(Supow)Schirgiswalde-Kirschau (S)
TemritzĆemjercyBautzen (S)
WawitzWawicyteilweise
im Stiftsbesitz
Hochkirch
Wehrsdorf(Wernarjecy)Sohland an der Spree
Wilthen(Wjelećin)teilweise
im Stiftsbesitz
Wilthen (S)
ZscharnitzČornecyGöda
Zschornau(Čornow)teilweise
im Stiftsbesitz
Kamenz (S)

Literatur

  • Hugo von Bose: Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen. Adler und Dietze, Dresden 1847. S. 438–440. PDF
  • Karlheinz Blaschke und Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas 1790. Verlag Klaus Gumnior, Chemnitz 2009. ISBN 978-3-937386-14-0
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