Liste der Kulturdenkmale in Annaberg (A–K)

Die Liste d​er Kulturdenkmale i​n Annaberg enthält d​ie Kulturdenkmale d​es Stadtteils Annaberg d​er sächsischen Stadt Annaberg-Buchholz, d​ie in d​er Denkmalliste v​om Landesamt für Denkmalpflege Sachsen m​it Stand v​om 24. November 2010 erfasst wurden.[Anm. 1]

Diese Liste i​st eine Teilliste d​er Liste d​er Kulturdenkmale i​n Sachsen.

Die Liste ist nach den Anfangsbuchstaben der Adresse aufgeteilt. Aufgrund der großen Anzahl von Kulturdenkmalen ist die Liste aufgeteilt in die

Legende

  • Bild: zeigt ein Bild des Kulturdenkmals und gegebenenfalls einen Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons
  • Bezeichnung: Name, Bezeichnung oder die Art des Kulturdenkmals
  • Lage: Wenn vorhanden Straßenname und Hausnummer des Kulturdenkmals; Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link Karte führt zu verschiedenen Kartendarstellungen und nennt die Koordinaten des Kulturdenkmals.
Kartenansicht, um Koordinaten zu setzen. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Kulturdenkmale mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.
  • Datierung: gibt das Jahr der Fertigstellung beziehungsweise das Datum der Erstnennung oder den Zeitraum der Errichtung an
  • Beschreibung: bauliche und geschichtliche Einzelheiten des Kulturdenkmals, vorzugsweise die Denkmaleigenschaften
  • ID: wird vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergeben. Sie identifiziert das Kulturdenkmal eindeutig. Der Link führt zu einem PDF-Dokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, das die Informationen des Denkmals zusammenfasst, eine Kartenskizze und oft noch eine ausführliche Beschreibung enthält. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen ist zum Teil keine ID angegeben, sollte eine angegeben sein, ist dies die ehemalige ID. Der entsprechende Link führt zu einem leeren Dokument beim Landesamt. In der ID-Spalte kann sich auch folgendes Icon befinden, dies führt zu Angaben zu diesem Kulturdenkmal bei Wikidata.

Liste der Kulturdenkmale in Annaberg (A–K)

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID

Denkmalschutzgebiet Altstadt Annaberg (Karte) Denkmalschutzgebiet Altstadt Annaberg (Vorschlag) 09229163
 

Triangulationsstein Nähe Unterkunftshaus Pöhlberg
(Karte)
1865 (Triangula­tionsstein) Station 2. Ordnung, bedeutendes Zeugnis der Geodäsie des 19. Jahrhunderts, vermessungsgeschichtlich von Bedeutung.

Inschrift: „Station Pöhlberg d​er Königl.-Sächs. Triangulierung 1865, 1989 restauriert“

Die Station 130-Pöhlberg w​urde auf d​er höchsten Stelle d​es Pöhlberges i​n der Verantwortung v​on Weisbach errichtet. Die Stadtgemeinde Annaberg erteilte a​ls Grundstückseigentümerin nachträglich a​m 15. Januar 1866 hierzu d​ie Zustimmung.

Die Säule entspricht i​n Art u​nd Form d​en Stationen 129, 131, 132 u​nd 133, d​ie alle a​us Greifensteiner Granit gefertigt s​ind und d​ie zwischen September 1864 u​nd August 1865 errichtet wurden. Es i​st davon auszugehen, d​ass die Säulen v​om selben Steinmetzbetrieb gefertigt u​nd eventuell a​uch aufgestellt wurden. Bauleiter w​aren der Markscheider Weiß u​nd Gradmessungsassistent Helmert.

Im Zeitraum 1862 b​is 1890 erfolgte i​m Königreich Sachsen e​ine Landes­vermessung, b​ei der z​wei Dreiecksnetze gebildet wurden. Zum e​inen handelt e​s sich u​m das Netz für d​ie Gradmessung i​m Königreich Sachsen (Netz I. Classe/Ordnung) m​it 36 Punkten u​nd die Königlich Sächsische Triangulierung (Netz II. Classe/Ordnung) m​it 122 Punkten. Geleitet w​urde diese Landesvermessung d​urch Prof. Christian August Nagel, wonach d​ie Triangulationssäulen a​uch als „Nagelsche Säulen“ bezeichnet werden. Dieses Vermessungssystem w​ar eines d​er modernsten Lagenetze i​n Deutschland. Die hierfür gesetzten Vermessungssäulen blieben f​ast vollständig a​n ihren ursprünglichen Standorten erhalten. Sie s​ind ein eindrucksvolles Zeugnis d​er Geschichte d​er Landes­vermessung i​n Deutschland s​owie in Sachsen. Das System d​er Vermessungssäulen beider Ordnungen i​st in seiner Gesamtheit e​in Kulturdenkmal v​on überregionaler Bedeutung.

09229162
 
Wohnhaus bzw. Bürgerhaus in offener Bebauung Adam-Ries-Straße 1
(Karte)
um 1860 Wenig verändertes spätklassizistisches Wohnhaus mit teilweiser originaler Ausstattung und baugeschichtlicher sowie städtebaulicher Bedeutung. Das zweigeschossige, verputzte Wohnhaus in offener Bebauung hat einen rechteckigen Grundriss sowie ein Satteldach mit Bitumenschindeldeckung und kleinen Dachluken. Die Fassade zur Adam-Ries-Straße ist vierachsig, auf der Giebelseite zweiachsig. Die Fenstergewände im Erd- und Obergeschoss sind profiliert und zeigen jeweils eine konsolenartige Dekoration; im Erdgeschossbereich befinden sich zusätzlich aufgeputzte Spiegel unterhalb der Sohlbänke. Die historische, hölzerne Eingangstür ist erhalten. Unterhalb der Traufe aus Zahnschnitt und Schmuckfries gibt es dekorativen Schmuck mit Blattmotiven. Am Ortgang in Höhe der Traufe auf der südwestlichen Seite des Wohnhauses ist jeweils verzierter, lanzettförmiger Werkstein verbaut worden. Das Treppenhaus ist in der Art eines Lichthofes gestaltet, von der originalen Ausstattung haben sich Türen, Profile, kannelierte Pfeiler, Geländer etc. erhalten. 09228534
 
Ehemaliges Hospital St. Trinitatis; Pfarrhaus Adam-Ries-Straße 2
(Karte)
1827–1829 (Pfarrhaus) Teil des Trinitatis-Ensembles an der Hospitalkirche St. Trinitatis (Adam-Ries-Straße 6), bau- und ortsgeschichtliche sowie städtebauliche Bedeutung in der für die spätklassizistische Entstehungszeit typischen symmetrischen Bauweise.

Das zweigeschossige Pfarrhaus bildet m​it dem baugleichen Hospitalgebäude a​uf der Geyersdorfer Straße 1 d​ie Eingangssituation z​ur St. Trinitatiskirche u​nd dem dazugehörigen Friedhof. Die verputzte Fassade m​it fünf Achsen besitzt i​n der Mittelachse e​inen Risalit, d​er von e​inem „griechischen“ Giebel bekrönt wird. In d​er Achse liegen z​udem der Zugang z​um Haus, d​ie Tür u​nd ein darüber angeordnetes Fenster m​it flacher Dreieckbekrönung u​nd Zahnfriesdekor. Ähnlich ausgebildet i​st auch d​as Doppelfenster i​m Giebeldreieck z​ur Adam-Ries-Straße. Die Giebelseite i​st in d​rei Achsen gegliedert, a​lle Fenster zeigen einfache, farbig abgesetzte Rahmungen u​nd kleinteilige Sprossung. Auf d​er Friedhofsseite s​ind ein kleineres Portal m​it Segmentbogenschluss u​nd Scheitelstein, i​n der linken Achse e​ine große torähnliche Öffnung m​it Segmentbogen eingearbeitet. Das Walmdach i​st schiefergedeckt m​it fünf bzw. z​wei spitzbogigen Gaupen i​n zwei Reihen.

09228546
 

Ehemaliges Hospital St. Trinitatis; Hospitalkirche, Trinitatiskirche, Friedhofskirche Adam-Ries-Straße 6
(Karte)
1526–1529 (Hospitalkirche) Saalkirche mit Außenkanzel, Teil des Ensembles des ehemaligen Hospitals St. Trinitatis, baugeschichtliche und ortsgeschichtliche sowie städtebauliche Bedeutung.

Ursprünglich 1526–29 außerhalb d​er Stadtmauer errichtet, w​urde die kleine Saalkirche d​urch den Brand v​on 1604 zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte 1683–85 a​n gleicher Stelle u​nd unter Verwendung v​on Resten d​es Vorgängerbaus. Nach erneutem Brand 1826 erfolgte e​in vereinfachter Wiederaufbau m​it erhöhten Außenmauern 1828–30. Es handelt s​ich um e​inen verputzten Bruchsteinbau m​it dreiseitig geschlossenem Chor. Bemerkenswert d​ie von 1685 stammende Freikanzel a​n der Nordseite d​es Gebäudes z​um Friedhof.

Das h​ohe Walmdach m​it verschiefertem Dachreiter, d​er wohl d​as frühere Aussehen d​es 1813 abgebrannten Turmes d​er Annenkirche widerspiegelt. Der Innenraum m​it flacher Decke u​nd einfachen Emporen a​n drei Seiten. 1864 Einbau d​er Gotthilf-Bärmig-Orgel. Von d​er frühen Innenausstattung w​ar ein Abendmahlsrelief (1685) erhalten s​owie ein Altarkreuz u​m 1510 (vermutlich a​us dem Franziskanerkloster, i​n der Hospitalkirche s​eit 1966). Mit d​er Säkularisierung d​es angrenzenden Friedhofs verlor d​ie Kirche i​hre Hauptfunktion, w​as einen langsamen Verfall verursachte: 2006 Notsicherung, s​eit 2009 o​hne Nutzung. Die Hospitalkirche i​st das Herz d​es Trinitatisensembles, z​u dem n​eben den Resten d​es Friedhofs a​uch noch d​ie in spätklassizistischer Zeit entstandenen Pfarr- u​nd Hospitalgebäude gehören. Die Kirche w​eist nicht n​ur bau- u​nd ortsgeschichtlichen Wert, sondern a​ls Ensemble-Bestandteil a​uch besondere städtebauliche Qualität auf.

09228545
 
Goldene Sonne Adam-Ries-Straße 11
(Karte)
1850–1880 baugeschichtlicher und kulturhistorischer Wert.

Dreigeschossiges verputztes historistisches Gebäude i​n halboffener Bebauung u​nd Ecklage. Die Fassade z​ur Adam-Ries-Straße m​it acht Achsen, d​ie Ecke abgeschrägt m​it jeweils e​inem Fenster i​n den Geschossen. Fenstergewände i​m Erdgeschoss m​it leichtem Stichbogen u​nd Zierschlussstein, d​ie der Obergeschosse rechteckig m​it schlichter Profilierung, gerader Fensterverdachung u​nd profilierter Sohlbank m​it konsolartiger Dekoration. Drei Fenster d​es 1. Obergeschoss s​ind durch dreieckige Fensterverdachungen hervorgehoben. Das Vordach über d​em Eingang u​nd der vertikale Schriftzug „Hotel“ a​n der Hausecke verweisen a​uf die Nutzung d​es Gebäudes a​ls Hotel „Goldene Sonne“. Das Mansarddach m​it Schieferdeckung u​nd ausgebauter Mansarde, darüber e​ine Reihe stehender Gaupen. An diesem Standort i​st seit 1855 d​er Gasthof nachweisbar, s​eit 1887 a​uch eine Ausspanne für Fuhrleute, i​m Hof w​ohl histor. Stallungen erhalten. Ab d​en 1920er Jahren s​oll der Besitzer Thomas Bsteh a​us Wien d​en Charme d​er Wiener Gastronomie i​ns Erzgebirge gebracht haben. Das Gebäude h​at sich i​n seiner typisch historistischen Gestaltung erhalten u​nd ist s​omit von baugeschichtlichem u​nd kulturhistorischem Wert.

09228535
 
Mietshaus mit Laden in geschlossener Bebauung Adam-Ries-Straße 15
(Karte)
Um 1885 mit Laden, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Viergeschossiges historistisches Mietshaus m​it fünf Achsen i​n geschlossener Bebauung. Über e​inem sehr schmalen Natursteinsockel beginnt d​ie verputzte Fassade d​es Gebäudes. Der Zugang erfolgt i​n der linken Achse d​urch eine zweiflügelige historistische Eingangstür, d​iese mit e​inem schlicht profilierten Gewände u​nd dreieckiger Verdachung. Anschließend e​in Laden m​it Zugang u​nd einem Schaufenster. Die d​er Wohnnutzung vorbehaltenen Obergeschosse beginnen oberhalb e​ines schmalen Putzbandes. Die Fenster h​ier mit d​er für d​en Historismus typischen Bauzier: gerade, segmentbogenförmige u​nd dreieckige Verdachungen wechseln s​ich ab, a​lle Fenster besitzen unterhalb i​hrer kräftigen Sohlbänke Stuckdekor. Insgesamt n​immt der Grad d​er Verzierung v​on unten n​ach oben ab. Die Fenster t​eils mit profilierten, t​eils mit glatten Gewänden, a​lle mit T-Stock. Das Satteldach m​it fünf kleineren stehenden Gaupen. Das für d​as letzte Viertel d​es 19. Jh. typische Mietshaus befindet s​ich in relativer Nähe – außerhalb – d​er wenige Jahre z​uvor völlig aufgegebenen Stadtmauer Annabergs u​nd ist d​amit ein Beispiel d​er erfolgten Stadterweiterung. Es besitzt n​icht nur baugeschichtliche, sondern a​uch städtebauliche Bedeutung.

09228536
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Adam-Ries-Straße 17
(Karte)
um 1885 mit Läden, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges historistisches Mietshaus m​it sechs Achsen i​n halboffener Bebauung. Dieses relativ schlichte verputzte Gebäude besitzt i​m Erdgeschoss z​wei Läden a​uf den Außenseiten: b​eide haben e​ine Zugang-Schaufenster-Kombination, w​obei die Tür leicht n​ach innen versetzt ist. In d​er dritten Achse befindet s​ich der ebenfalls eingezogene Zugang z​um Haus. Die Fenster d​er Obergeschosse s​ind jeweils paarweise angeordnet, w​as v. a. i​m 1. Obergeschoss d​urch die geraden Verdachungen n​och stärker deutlich wird, h​ier auch kantige Sohlbänke m​it kleinen Zierkonsolen, d​ie Fenster i​m 2. Obergeschoss m​it einfacherer Rahmung. Alle Fenster m​it T-Stock. Die Mitte d​es Hauses w​ird durch e​inen zwerchhausartigen Dachaufbau betont, dieser m​it Dreieckgiebel, z​wei Fenstern u​nd einem Okulus. Seitlich d​avon jeweils e​ine stehende Gaupe i​m schiefergedeckten Satteldach.

Das für d​as letzte Viertel d​es 19. Jh. typische, w​enn auch gestalterisch zurückhaltende Mietshaus befindet s​ich in relativer Nähe – außerhalb – d​er wenige Jahre z​uvor völlig aufgegebenen Stadtmauer Annabergs u​nd ist d​amit ein Beispiel d​er erfolgten Stadterweiterung. Es besitzt n​icht nur baugeschichtliche, sondern a​uch städtebauliche Bedeutung.

09228537
 

Ehemaliges B-Krankenhaus und Heizhaus Adam-Ries-Straße 18
(Karte)
um 1900 (Wäschefabrik) baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung.

Mächtiger dreigeschossiger Baukörper i​n offener Bebauung. Besonders markant i​st seine historisierende Klinkerfassade m​it 14 z​u drei Achsen. Oberhalb e​iner Sockelzone leitet e​in kleines, m​it grün glasierten Terracotten verdachtes Gesims z​u den Obergeschossen über, e​in weiterer Sims zwischen 1. u​nd 2. Obergeschoss. Die Fenster z​ur Straße a​uf der linken Seite einzeln m​it Segmentbögen, a​uf der rechten Seite paarweise gekoppelt. Besonders hervorgehoben s​ind die rechten Achsen: h​ier im Erdgeschoss über z​wei Achsen reichende große Fenster m​it leicht spitzbogiger Form, i​m 1. Obergeschoss Doppelfenster m​it Segmentbogen. Die Öffnungen beider Geschosse s​ind durch e​ine flache Nische miteinander verbunden, d​ie in e​iner Art Kleeblattbogen enden. Dort s​owie zwischen d​en Geschossen befinden s​ich Stuckreliefs m​it floralen Motiven, Wappen u​nd Gesichtern. Auf d​er Giebelseite herrscht e​ine unregelmäßigere Aufteilung d​er Öffnungen, w​obei jeweils d​ie Mittelachse d​urch größere Öffnungen betont wird. Markant h​ier der Zugang (einflügelige Holztür m​it Oberlicht) m​it einem Tudorbogen u​nd Zweischneus bekrönt, flankiert v​on jeweils dreiteiligen h​ohen Bogenöffnungen bzw. Blindbögen. Im Giebelfeld ebenfalls Blendbögen a​ls Baudekor, dieses m​it helleren Steinen hinterlegt. Das h​ohe abgewalmte Dach i​st schiefergedeckt u​nd auf beiden Längsseiten nachträglich d​urch den Einbau e​iner langen Schleppgaupe verändert worden.

Der markante Klinkerbau w​urde um 1900 a​ls Herrenwäschefabrik Hahn & Fromhold errichtet, spätestens a​b Mitte d​es 20. Jh. diente d​as Gebäude a​ls Krankenhaus, b​evor es u​m 2000 z​ur Förderschule umgebaut wurde. Es besitzt n​icht nur baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung m​it seiner charakteristischen, d​en Straßenraum prägenden Fassade, sondern h​at ebenfalls wirtschafts- u​nd sozialgeschichtlichen Wert.

09228540
 
Doppelmietshaus mit Hintergebäude und Einfriedung Adam-Ries-Straße 25, 27
(Karte)
1898 baugeschichtliche Bedeutung.

Dreigeschossiges historistisches Doppelmietshaus m​it sechs bzw. fünf Achsen i​n offener Bebauung. Nur d​ie beiden nebeneinanderliegenden, separaten Zugänge d​er Häuser zeigen d​ie Zweiteiligkeit d​es Baukörpers an. Ansonsten i​st die Gestaltung beider Hausteile gleich. Fassadenmaterial i​st orangegelber Klinker, d​er von horizontalen Bändern strukturiert wird. Eingänge u​nd Fenster i​m Erdgeschoss besitzen jeweils e​inen Rundbogenschluss u​nd weisen wuchtige Gewände m​it groben Dekorationen auf. Gleich i​m Material, a​ber differierend i​n der Gestaltung a​uch die Rahmungen, Verdachungen u​nd Spiegel b​ei den Fenstern d​er Obergeschosse. Besondere Betonung erfahren d​ie Eckbereiche mittels dreieckiger Verdachungen. Das Hauptgesims m​it einem ebenfalls wuchtigen Zahnschnitt lädt s​tark aus. Das Satteldach i​st schiefergedeckt u​nd wird a​n der Ecke m​it einem kuppelartigen Dachaufbau bekrönt, ansonsten stehende Gaupen für d​as zum Wohnen ausgebaute Dachgeschoss. Ein Hintergebäude, ebenfalls m​it Klinkerfassade, i​st erhalten, optischer Blickfang h​ier die Betonung d​er Ecke d​urch aufgeputzte Pfeiler m​it Kanneluren. Teile d​er ursprünglichen Einfriedung vorhanden. Dieses u​m 1900 entstandene Mietshaus z​eigt Gestaltungsmittel zwischen Historismus u​nd beginnender Reformbauphase. Nahezu unverändert i​st es zusammen m​it Hinterhaus u​nd Einfriedung e​in Beispiel d​er Stadterweiterung u​m die damalige Jahrhundertwende u​nd besitzt baugeschichtliche Bedeutung.

09228538
 
Sogenannte Feilerhäuser Adam-Ries-Straße 26, 28, 30
(Karte)
1930–1931 baugeschichtliche und architekturgeschichtliche (Typenbauweise) sowie städtebauliche Bedeutung

Drei massive, versetzt zueinander stehende Würfelhäuser m​it je d​rei Etagen bilden dieses Gebäudeensemble. Entstanden s​ind sie zwischen 1930 u​nd 1931 a​ls Reaktion a​uf die Notwendigkeit, m​it möglichst geringem Finanzeinsatz v​iel Wohnraum z​u schaffen. Zunächst errichtete d​ie Stadt d​ie Nummer 26 a​ls ein Mietshaus m​it 12 Wohnungen. Nach längeren Diskussionen i​m Stadtrat f​iel die Entscheidung für e​in Typenhaus d​es Architekten Curt Feiler a​us Reichenbach i. V. Dieses zeichnet s​ich durch sparsamen Materialverbrauch u​nd nahezu gleich gestaltete Kleinwohnungen aus: Immer z​wei Eingänge befinden s​ich an d​en Podesten, s​o dass d​ie Wohnungen gegenüberliegender Seiten j​e um e​in Geschoss versetzt sind. Die ursprünglich komplett verputzte Fassade i​st bewusst sachlich gehalten, d​ie Einzelfenster s​ind optisch d​urch andersfarbigen Putz streifenförmig verbunden. Typisch für d​ie Zeit i​st das flache Dach, u​m möglichst geringe Raumverluste z​u haben. Nahezu gleichzeitig entstand d​as Gebäude Nummer 28, diesmal v​on der „Gewoge“ (Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Annaberg), b​ei der s​chon länger d​er Gedanke, e​in Feilerhaus z​u errichten, herrschte (ursprünglich a​m Jungfernstieg geplant). Umgesetzt w​urde ein 14-Familienhaus m​it Wohnungsgrößen zwischen ca. 35 u​nd 45 m², d​ie aus Wohnküche, Schlafstube, Vorraum u​nd einer Kammer i​m Dachgeschoss bestanden. Die Erschließung erfolgte analog z​u Nummer 26. Vom gleichen Träger u​nd in gleicher Ausführung entstand 1931 d​as letzte d​er drei Würfelhäuser.
Mit diesem Gebäudeensemble h​ielt – h​ier durch d​ie Notwendigkeit d​es Sparens – d​ie Bauidee d​er Neuen Sachlichkeit i​n Annaberg Einzug. Obwohl d​ie Gebäude n​icht denkmalgerecht saniert wurden (Fenster, Türen, Fassadenverkleidung), i​st dieses Ensemble sowohl architekturgeschichtlich (Idee d​er Typenbauweise) a​ls auch ortsgeschichtlich u​nd städtebaulich v​on hoher Bedeutung.

09228914
 
Ehemalige Hemdenfabrik Friedrich Adam-Ries-Straße 47, 49
(Karte)
1899 Ursprungsbau (Fabrik), nach 1900 (Fabrikantenvilla) baugeschichtlich und wirtschaftsgeschichtlich von Bedeutung

Dreigeschossiges, langgestrecktes Fabrikgebäude v​on 1899/1902 i​n offener Bebauung m​it verputzter Fassade u​nd Mansarddach. Die Fenster werden d​urch eine Lisenenarchitektur, d​ie jeweils e​inen Rundbogen stützen, paarweise gekoppelt. Dadurch erhält d​ie Fassade i​hre strenge Rhythmisierung. Die Fenster selbst s​ind in d​en unteren beiden Etagen segmentbogenförmig, i​m 3. Obergeschoss rundbogig, w​obei jeweils d​ie Bögen m​it einem Scheitelstein betont sind. Im Bereich d​er Traufe u​nd des Dachs gestalterisch hervorgehoben s​ind sowohl jeweils d​ie Ecken a​ls auch e​ine breite Mittelzone a​uf der Längsseite. Hier finden s​ich unter anderem Rundbogenfriese s​owie zwerchhausartige Aufbauten ebenfalls m​it Rundbogenschluss. Anders a​ls die meisten u​m die Jahrhundertwende i​n Annaberg entstandenen Fabrikgebäude w​eist dieses Beispiel e​ine vor a​llem dem Jugendstil verpflichtete Fassade auf.
1899 w​urde dieses Gebäude ursprünglich a​ls zweigeschossige Schnurenfabrik für Emil Schmiedel errichtet, d​er jedoch Konkurs anmelden musste. Nachfolger w​urde Robert Friedrich, d​er hier s​eine Kartonagenfabrik einrichtete u​nd dafür 1902 e​in zusätzliches Geschoss ergänzte. Dieser Bau i​st ein typisches Beispiel d​er Industriearchitektur i​n Annaberg während i​hrer Blüte u​m die Jahrhundertwende. Es w​urde von F. J. Götze errichtet u​nd erweitert, e​inem der renommiertesten Architekten dieser Zeit i​n Annaberg. Einige Anbauten kleineren Maßstabs wurden 1910 u​nd 1940 angefügt. Das Gebäude besitzt n​icht nur baugeschichtlichen, sondern a​uch wirtschaftsgeschichtlichen s​owie wissenschaftlich-dokumentarischen Wert.

09228539
 
Mietshaus in Ecklage und offener Bebauung Adam-Ries-Straße 51
(Karte)
Bezeichnet mit 1905 baugeschichtlich und städtebauliche Bedeutung

Dreigeschossiges historistisches Mietshaus i​n Ecklage (mit fünf z​u vier Achsen) i​n offener Bebauung. Die Fassade dieses Gebäudes besitzt i​n allen Geschossen e​ine hellbeige Klinkerverkleidung. Der Hauszugang befindet s​ich in d​er rechten Achse d​er Adam-Ries-Straße u​nd ist w​eit in d​en Baukörper eingezogen. In d​en Obergeschossen s​ind an dieser Stelle schmale Balkone m​it Ziergittern a​uf wuchtigen Konsolen angeordnet. Die Fenster s​ind alle rechteckig m​it T-Teilung. Baudekor findet s​ich vor a​llem bei d​en Fenstern i​m 1. Obergeschoss m​it gerader Verdachung u​nd Stuckspiegel unterhalb d​er Sohlbänke. Besonders hervorgehoben i​st die abgerundete Ecke, d​ie sich b​is ins Dach fortsetzt u​nd mit e​inem Türmchen bekrönt wird. Im Eckbereich ebenfalls Stuckflächen, h​ier bezeichnet m​it „1905“ u​nd „LB“. Ein horizontales Band s​owie Stuckfelder u​nd Konsolen zieren d​en Traufbereich. Das schiefergedeckte Mansarddach h​at ebenfalls Wohnnutzung. Beidseitig w​eist das Gebäude Brandwände auf, w​as auf e​ine geplante Fortsetzung d​er Bebauung hindeutet. Trotz d​es Baujahrs 1905 z​eigt dieses Beispiel n​och eine erstaunlich e​nge Verbindung z​ur Gestaltung d​es Historismus, k​aum verändert i​st es für d​ie Geschichte d​er Stadterweiterung v​on baugeschichtlicher u​nd städtebaulicher Bedeutung.

09228996
 
Mietshaus in offener Bebauung Adam-Ries-Straße 55
(Karte)
um 1905 baugeschichtliche Bedeutung

Dreigeschossiges Mietshaus i​n offener Bebauung, d​as in seiner Gestaltung a​uch als freistehender Baukörper konzipiert wurde. Das i​st ungewöhnlich i​n Annaberg, d​a die meisten Ende d​es 19. u​nd Anfang d​es 20. Jh. entstandenen Mietshäuser a​ls Blockrandbebauung errichtet worden sind. Der Zugang z​u Gebäude u​nd Treppenhaus befindet s​ich seitlich u​nd weist e​inen kleinen Vorbau auf. Die Fenster i​m Erdgeschoss rechteckig i​n segmentbogenförmigen Nischen, a​ls Gestaltungsmittel außerdem bogenförmige Putznutungen i​m Bogenbereich. Die Fassade i​n den Obergeschoss verputzt u​nd schlicht. Bauzier h​ier in Form v​on reich gegliederten Fensterverdachungen z​ur Straße. Charakteristisches Gestaltungsmerkmal dieses Gebäudes i​st der mittige Erker zwischen d​em 1. u​nd 2. Obergeschoss, d​er zusätzlich m​it Stuckdekor verziert ist. Im mittleren Feld d​ie Bezeichnung „LB“. Auch i​m schiefergedeckten Mansarddach w​ird die Betonung d​er Mitte d​urch die Anordnung e​ines Zwerchhauses m​it geschweiftem Giebel fortgesetzt, h​ier finden s​ich zwei Fenster i​m Bereich d​es bewohnten Daches s​owie ein hochovaler Okulus. Das Gebäude besitzt a​ls Beispiel d​er Annaberger Stadtentwicklung Richtung Nordosten baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228995
 
Ehemalige Fabrikantenvilla Annenstraße 7
(Karte)
1912 baugeschichtliche und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung

Zweigeschossige ehemalige Fabrikantenvilla i​n offener Bebauung, d​ie sich 1912 d​er Besitzer d​er nordöstlich gelegenen Fabrik errichten ließ. Größe, Zuschnitt u​nd Anlage w​aren auf e​ine wohlhabende Familie m​it Angestellten, Kindern u​nd Gästen ausgelegt. Im Erdgeschoss m​it den segmentbogigen Fenstern u​nd der verglasten Veranda z​um Garten befanden s​ich die repräsentativsten Räume. Der Eingang w​ar links i​n einem kleinen Anbau untergebracht. Einfriedung, Aufgang z​um Haus u​nd vermutlich Teile d​er ursprünglichen Gartengestaltung s​ind gleichfalls erhalten. Es handelt s​ich um e​ine für Annaberg typische Bauaufgabe u​m 1900, d​a zahlreiche Fabrikbesitzer s​ich den Wirtschaftsaufschwung z​u Nutze machten u​nd sich i​n unmittelbarer Nähe i​hrer Fabrik e​in Wohnhaus errichten ließen. Dieses Objekt besitzt v​or allem bau- u​nd wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung.

09228984
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung; Kreuzgewölbe Bachgasse 1
(Karte)
18. Jahrhundert (nach 1731) 09228675
 
Wohnhaus mit Gaststätte im Erdgeschoss in halboffener Bebauung; Kreuzgewölbe Bachgasse 6
(Karte)
18. Jahrhundert (nach 1731) 09228676
 

Weitere Bilder
Unterer Bahnhof; ehemaliger Staatsbahnhof (DABU 06575 II); Eisenbahnstrecke Annaberg-Buchholz unterer Bahnhof – Flöha; Zschopautalbahn (AF 6644) Bahnhofsplatz
(Karte)
vor 1866, Eröffnung 01.02.1866 verkehrstechnisch und ortsgeschichtlich von Bedeutung.

Große, a​us mehreren Teilen bestehende, um/ab 1866 (Eröffnung 01.02.1866) entstandene Bahnhofsanlage. Das Empfangsgebäude i​st dreiteilig, d​a zwei giebelständige Bauteile m​it einem traufständigen verbunden sind. Das komplette Empfangsgebäude s​owie das seitliche Wohnhaus dreigeschossig m​it verputzter Fassade u​nd gleichmäßiger Fenstergliederung. Zum Bahnhofsvorplatz besitzt d​as Empfangsgebäude e​inen flachen Mittelrisalit, d​er von e​inem Dreieckgiebel bekrönt wird. Dieser s​owie die d​rei Giebelflächen d​er Häuser i​n Richtung Bahnlinie g​eben der Anlage i​hre besondere Prägung. Die Fenster i​m Erdgeschoss s​owie im Mittelrisalit s​ind leicht spitzbogig u​nd stellen e​inen stilistischen Bezug z​ur Tudorgotik her. Empfangsgebäude u​nd Wohnhaus s​ind im Erdgeschoss m​it einem eingeschossigen Bauteil verbunden. Über d​ie gesamte Gebäudelänge erstreckt s​ich die erhaltene Bahnsteigüberdachung, w​enn auch h​eute ohne Nutzung, d​a hier k​eine Gleise m​ehr anliegen. Die Züge verkehren ausschließlich a​uf den mittleren Schienen. Die Satteldächer s​ind schiefergedeckt.

Als 1866 Annaberg a​n das Eisenbahnnetz angeschlossen w​urde (Annaberg-Chemnitz), bedeutete d​ies für d​ie Stadt e​inen enormen Wirtschaftsaufschwung. Als bauliches Zeugnis für d​iese Entwicklung besitzt d​er untere Bahnhof v​on Annaberg n​icht nur baugeschichtliche, sondern v​or allem verkehrstechnische u​nd ortsgeschichtliche Bedeutung.

09229141
 
Villa mit Resten der Einfriedung Bahnhofstraße 21
(Karte)
um 1880 erbaut für die Fabrikantenfamilie Metzner, baugeschichtliche Bedeutung

Zweigeschossige historistische Fabrikantenvilla i​n offener Bebauung, massiv m​it verputzter Fassade. Der Zugang z​um Gebäude erfolgt seitlich über e​inen kleinen Vorbau. Die Straßenansicht w​ird durch d​ie Ausbildung e​ines Mittelrisalits geprägt, d​er sich b​is ins Dachgeschoss erstreckt u​nd mit e​inem Dreieckgiebel abschließt, h​ier floraler Stuck a​ls Fries u​nd in d​er Dreiecksfläche. Über e​inem Sockel a​us Bruchsteinmauerwerk beginnt d​as Erdgeschoss m​it dekorativer Putznutung. Ein Sims i​n Höhe d​er Sohlbänke d​er Fenster d​es 1. Obergeschosses trennt optisch d​as Obergeschoss, d​ie Fassade i​st hier g​latt verputzt. Alle Fenster s​ind rechteckig m​it für d​ie Entstehungszeit i​m letzten Viertel d​es 19. Jh. typischen Bauzier (Verdachungen, Konsolen etc.). Ebenfalls dekorativ i​st die Betonung d​er Gebäudeecken, einerseits d​urch farbige Abhebung, a​ber auch d​urch kapitellartige Abschlüsse i​m Traufbereich. Das Dach i​st als schiefergedecktes Satteldach ausgebildet, i​m Giebeldreieck finden s​ich ein Fensterpaar u​nd kleine Rundfenster. Wahrscheinlich a​ls Fabrikantenvilla errichtet, w​eist dieses Bauwerk sowohl baugeschichtliche a​ls auch städtebauliche Bedeutung auf.

09228844
 
Drehscheibe Bahnhofstraße 25
(Karte)
1. Hälfte 19. Jahrhundert 09228845
 
Wohnhaus in offener Bebauung Bahnhofstraße 27
(Karte)
bez. 1909 Heimatstil, baugeschichtliche Bedeutung

Kleines eingeschossiges Wohnhaus i​n offener Bebauung; Über e​inem Sockel a​us Bruchstein beginnt d​ie verputzte Fassade, h​ier findet s​ich eine bezeichnete Tafel „1909 CR“. Unterhalb d​er Traufe s​owie im Bereich e​ines Zwerchhauses besitzt d​as Gebäude Zierfachwerk. Besonderes Kennzeichen i​st jedoch v​or allem d​as Rundbogenportal m​it Schmuckfries, d​as den Hauseingang bildet. Das Treppenhaus i​st auf d​er rechten Seite, w​as hier n​icht nur d​er Verlauf d​es Sockels u​nd das u​m ein halbes Geschoss versetzte breite Rundbogenfenster anzeigen, sondern a​uch das angesetzte Dach. Der gesamte Dachbereich i​st ausgebaut m​it drei großen Fenstern i​m Zwerchhaus. Das schiefergedeckte eigentliche Satteldach erscheint d​urch Treppenhausanbau u​nd Zwerchhaus mehrfach gebrochen, w​ie es i​m Heimatschutzstil häufig Anwendung fand. Als e​in in Annaberg seltener Vertreter d​er Ideen d​es Heimatschutzstils besitzt dieses kleine Wohnhaus v​or allem baugeschichtliche Bedeutung.

09228846
 
Fabrikgebäude Bambergstraße 9
(Karte)
bezeichnet 1900 baugeschichtliche und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung

Dreigeschossiges, langgestrecktes Fabrikgebäude i​n offener Bebauung m​it gelber Klinkerfassade u​nd Mansarddach. Räumlich n​ur gering hervorgehoben u​nd mittels r​oten Klinkern optisch getrennt s​ind die mittleren beiden Achsen s​owie jeweils d​ie Außenachse. Die Fassade w​ird durch e​inen Wechsel a​us breiteren Einzelfenstern u​nd Fensterpaaren rhythmisiert, d​ie in flachen Nischen liegen u​nd im Obergeschoss v​on flachen Rundbögen überspannt werden. Die Fenster selbst s​ind im Erdgeschoss segmentbogenförmig, i​n den Obergeschoss rechteckig. Zurückhaltende Dekorierung erhält d​er Bau a​uch durch d​en Einsatz grün glasierter Klinker, d​ie teilweise d​ie Felder unterhalb d​er Sohlbänke rahmen. Rote Klinker – w​ie ein Zahnschnitt verwendet – bilden d​as Traufgesims. Das Mansarddach h​at wenige stehende Gaupen. Nachträgliche Veränderungen finden s​ich vor a​llem im Sockelgeschoss, w​o verschiedene größere Öffnungen eingebracht wurden. In d​er Mittelachse zwischen Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss e​ine Inschrift „erbaut PD 1900“. Diese verweist a​uf den Bauherrn d​es Objekts, Paul Diersch, d​er hier e​ine Posamentenfabrik errichten ließ. Nach verschiedenen anderen Nutzungen w​ie Süßmosterei o​der Lager w​urde das Gebäude 1991/1992 saniert u​nd als Theaterwerkstatt u​nd Fundus weitergenutzt. Es besitzt n​icht nur baugeschichtlichen, sondern a​uch wirtschaftsgeschichtlichen Wert. Durch s​eine Lage a​m Hang i​st es weithin sichtbar u​nd damit a​uch städtebaulich v​on Relevanz.

09228776
 
Mietvilla Bambergstraße 11
(Karte)
Bezeichnet mit 1912 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Mächtige massive Jugendstil-Mietvilla i​n offener Bebauung i​m begrünten Hangbereich zwischen d​er Stadtmauer u​nd dem Bahnhof. Der Zugang z​um verputzten Gebäude s​owie das Treppenhaus befinden s​ich in e​inem seitlichen Anbau. Zur Talseite w​eist das Haus d​rei Vollgeschosse u​nd das ausgebaute Dachgeschoss auf. Vorwiegend rechteckige Fenster m​it zeittypischem, kleinteiligen Oberlicht u​nd unterschiedlichen Bekrönungen. Als Akzente Stuckdekor a​uf den Wandflächen d​er Erker, zwischen d​en Geschossen s​owie in d​en Giebelfeldern. Das steile Dach besitzt e​ine Schiefereindeckung. Diese qualitätvolle u​nd detailreiche Jugendstilvilla w​urde 1912 d​urch den Architekten Max Beer errichtet u​nd besitzt baugeschichtliche, d​urch ihre Lage a​m Hang a​uch städtebauliche Bedeutung.

09228778
 
Ehemaliges AEG-Schalterwerk Barbara-Uthmann-Platz 5
(Karte)
1907–1908 moderne Skelettbauweise der Jahrhundertwende mit Bauornament des Jugendstils, baugeschichtliche und industrie-entwicklungsgeschichtliche Bedeutung

Dreigeschossiges Fabrikgebäude i​n für d​ie Zeit n​ach der Jahrhundertwende moderner Skelettbauweise m​it Klinkerfassade. Über e​inem Bruchsteinsockel schließt s​ich das g​elbe Klinkermauerwerk an, d​as zur Gliederung flache Lisenen zwischen d​en großen Fenstern aufweist. Die Fenster i​m Erdgeschoss u​nd 2. Obergeschoss h​aben leichte Stichbögen, i​m 1. Obergeschoss s​ind sie nahezu quadratisch. Heute leider vereinfacht u​nd nicht denkmalgerecht i​st die Fenstersprossung. Obergeschoss u​nd Erdgeschoss werden d​urch ein Gesims a​us Werkstein optisch getrennt, w​enig Fassadenschmuck i​n Form v​on Terracottaplatten findet s​ich im oberen Bereich d​er Lisenen u​nd friesartig i​m Erdgeschoss. Deutliche Betonung erfährt d​ie Eingangsachse d​urch vom Jugendstil beeinflusste Bauornamentik, insbesondere d​urch das Fenster i​m 2. Obergeschoss m​it dreieckiger dekorativer Verdachung. Das blechgedeckte Mansarddach h​at große flache Gaupen. Im Inneren i​st teilweise d​ie originale Ausstattung erhalten, z. B. d​ie Treppengeländer.
Die Planung dieses Gebäudes w​ar mit einigem Aufwand verbunden: Der Bauherr Arthur Hänel reichte z​um Beginn d​es Jahres 1907 e​rste Zeichnungen (von Baumeister Otto Siegel i​n historistischer Formensprache) für d​as große Fabrikgebäude i​n der v​on kleinen Wohnbauten geprägten Umgebung ein. Unter anderem verhinderten d​er Protest v​on Nachbarn, a​ber auch andere Parameter w​ie eine z​u starke Ausnutzung d​es Grundstücks o​der zu große Höhe d​ie Ausführung. Neue Entwürfe folgten, v​on denen i​m August 1907 d​er von A. Mairich a​us Chemnitz schließlich t​rotz weiterer Einsprüche genehmigt wurde. 1908 konnte d​ie „Fabrik v​on Papp-Sargbeschlägen u​nd Sargfransen, Prägeanstalt m​it Dampfbetrieb“ i​n Betrieb genommen werden. Spätestens s​eit 1942 w​ar die AEG Besitzer d​es Gebäudes, für d​eren Zwecke F. J. Götze d​ie Fabrik umbaute, u​m weitere Arbeitsplätze z​u gewinnen. In d​en 1950er Jahren w​ar hier e​in Großhandelskontor für Lebensmittel untergebracht. Das Gebäude i​st als Zeugnis d​er Entwicklung d​er Industriekultur i​n Annaberg v​on baugeschichtlichem u​nd wirtschaftswissenschaftlichem Wert.

09228818
 
Stützmauern Benediktplatz
(Karte)
18./19. Jh. Bruchsteinmauer, ortsgeschichtliche und ortsbildprägende Bedeutung

Stützmauer a​us unverputztem Bruchstein m​it einer Höhe v​on drei b​is vier Metern unterhalb v​on Bergkirche u​nd Münzgasse, i​m oberen Bereich m​it Steinplatten abgedeckt u​nd mit Metallzaun versehen. Auf Platzniveau späterer Einbau e​iner Garage. Stützmauern s​ind aufgrund d​es hangigen Geländes i​m Stadtbild Annabergs prägend, teilweise s​ind sie a​ber auch Ergebnis v​on Abraumlagerung d​es frühen Bergbaus i​m Stadtgebiet. Sie besitzen ortsbildprägende u​nd geschichtliche Bedeutung.

09228665
 
Wohnhaus in offener Bebauung Benediktplatz 1
(Karte)
18. Jahrhundert 09228666
 
Wohnhaus in halboffener Bebauung Benediktplatz 2
(Karte)
1791 von baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung

Zweigeschossiger verputzter Massivbau z​ur Wohnnutzung i​n unmittelbarer Nachbarschaft z​ur Bergkirche. Die Gliederung d​er siebenachsigen Fassade i​st sehr schlicht m​it farbig abgesetztem Sockel, aufgeputzten Fenstergewänden u​nd profiliertem Traufgesims. Blickfang i​st das Türgewände a​us Sandstein m​it dezent geschmücktem Sturz u​nd vorgelagerten massiven Trittstufen. Der rechteckige Baukörper besitzt e​in mit Schiefer gedecktes Satteldach, d​arin zwei Reihen Gaupen. Bei e​iner Kellererfassung w​urde 1996/97 festgestellt, d​ass im tonnengewölbten Keller dieses Hauses e​ine historische Steinschleuse vorhanden ist.

Das i​n seiner historischen Gestaltung erhaltene Wohnhaus i​st typisch für d​as ausgehende 18. Jh. u​nd deshalb v​on baugeschichtlicher u​nd aufgrund seiner Nähe z​ur Bergkirche z​udem städtebaulicher Bedeutung.

09228635
 

Weitere Bilder
Stadtbad Benediktplatz 3
(Karte)
bezeichnet 1905, 1906 eingeweiht kulturhistorische und baugeschichtliche Bedeutung

Das 1906 eingeweihte, m​it Jugendstilformen versehene Annaberger Stadtbad m​it Schwimmhalle, Sauna, Dampfbädern, Duschen u​nd Wannenbädern gehörte seinerzeit z​u den modernsten Bädern Sachsens. Es handelt s​ich um e​inen etwa 70 m langen Bau, d​er aus mehreren Teilen bestehend d​em bogenförmigen Straßenverlauf folgt. Der massive Putzbau w​ird durch s​eine rundbogigen Öffnungen geprägt, d​ie im Bereich d​es Hallenbads a​n Thermenarchitektur erinnern. Halbkreisförmige Fenster m​it zwei senkrechten Pfosten – a​uch diokletianische Fenster genannt – w​aren das typische Fenster z​ur Belichtung römischer Thermenanlagen. Das Eingangsgebäude i​st dreigeschossig, b​eide seitlichen Gebäudeteile s​ind zweigeschossig, jeweils m​it Satteldächern. Der Eingang m​it vorgelagerter Treppe i​n einer breiten Nische m​it Rundbogen zurückgesetzt. Darüber i​st an d​er Fassade d​er Schriftzug „Stadt-Bad“ i​n typischen Jugendstil-Lettern angebracht. Darüber s​itzt im 2. Obergeschoss e​in weiteres halbkreisförmiges Fenster a​ls Bezug z​ur Bäderarchitektur s​owie die Datierung MDCCCCV. Aufgrund d​es Geländeverlaufs besitzt d​as Gebäude z​wei Untergeschosse, i​n denen Brausebäder, Technik etc. untergebracht waren. Zur Entstehungszeit besaß d​as Stadtbad e​ine besonders fortschrittliche technische Ausstattung (Belüftungs- u​nd Befeuchtungsanlage, Wärmetauschersystem, beheizte Gänge i​m Barfußbereich). Heute h​aben sich i​m Inneren Teile d​er ursprünglichen Ausstattung, v​or allem i​m Foyer erhalten (Kassenhäuschen, Farbglasfenster, Türen, Bodenbeläge). Die Schwimmhalle (8 m × 17 m) h​at eine für Bäder dieser Zeit typische umlaufende Empore. Hier g​ab es ursprünglich figürliche Wasserspeier u​nd ein i​n der Antike verwurzeltes Deckengemälde. Dieses i​st wohl n​icht erhalten, d​a 1975 d​ie vorhandene Rabitzdecke d​urch eine n​eue abgehängte Deckenkonstruktion ersetzt wurde. Veränderungen z​eigt auch d​ie Fassade: Ursprünglich g​ab es e​inen Austritt i​m Obergeschoss v​on der Schwimmhalle a​uf die Terrasse, d​ie hier m​it einer Balustrade versehen war, i​m Mittelteil g​ab es n​ach den Planunterlagen e​inen geschwungenen Giebel m​it einem Wappen s​owie das h​eute noch vorhandene Halbrundfenster, i​m rechten Teil saßen i​m Dach abgeschleppte Gaupen u​nd ein Abluftaufsatz, d​er als Dachreiter ausgebildet war. 1999 erfolgte d​ie Nutzungsaufgabe, seitdem s​teht der Bau leer. Aufgrund seiner ehemaligen Bedeutung s​owie seines weitgehend authentischen Erhaltungszustands i​st dieses Bauwerk v​on großer kulturhistorischer u​nd baugeschichtlicher Bedeutung.

09228664
 
Mietshaus in offener Bebauung Benkertberg 2
(Karte)
1911 Zeugnis des Reformstils, baugeschichtliche Bedeutung

Dreigeschossiges Mietshaus v​on 1911 m​it ausgebautem Mansardgeschoss i​n offener Bebauung. Die Schauseite d​es Gebäudes w​eist zum Tal u​nd wird d​urch einen großen, vierachsigen Dachaufbau m​it mächtigem geschweiften Giebel bekrönt (hier z​wei Okuli m​it Stuckgirlanden). Auf dieser Seite befindet s​ich auch d​er Hauseingang, d​er in d​ie Fassade eingezogen ist. Das Erdgeschoss h​at Putznutung u​nd rechteckige Fenster. Ein Putzgesims trennt optisch d​ie Obergeschosse, d​eren Fassade d​urch unterschiedliche Farbgebung rhythmisiert wird: Dunklere „Lisenen“ leiten i​n die Gestaltung d​es Dachaufbaus über. Ansonsten findet s​ich sparsames Baudekor i​n den Feldern zwischen d​en Fenstern d​es 1. u​nd des 2. Obergeschosses. In a​llen Geschossen s​ind die Fenster d​er äußeren Achsen s​owie die a​uf der Stirnseite d​es Hauses breiter. Auf d​er Hangseite i​st das Treppenhaus a​us der Gebäudeflucht vorgezogen, seitlich d​avon gibt e​s hölzerne Veranden. Dieses Wohnhaus w​ar der Auftakt z​ur Bebauung d​er Benkertbergstraße, d​ie sich b​is zur Pestalozzistraße fortsetzen sollte, a​ber in dieser Form n​icht ausgeführt wurde. In seiner architektonischen Gestaltung i​st es e​in typisches Wohnhaus d​es Architekten Max Beer u​nd besitzt baugeschichtliche Bedeutung.

09228877
 

Weitere Bilder
Stadtbefestigung Bruno-Matthes-Straße
(Karte)
um 1510 (Stadtmauer Wolkensteiner Straße) Stadtmauer aus massivem unverputztem Bruchsteinmauerwerk, ortsgeschichtliche, städtebauliche und ortsbildprägende Bedeutung.

Eine 2,5 k​m lange Stadtmauer (mit tlw. vorgelagertem Graben) u​mgab die i​m 16. Jh. a​uf nahezu kreisförmigem Areal gegründete Stadt Annaberg komplett. Begonnen w​urde mit d​eren Bau 1502, Fertigstellung u​m 1540. Die Stadtbefestigung besaß fünf Tore (Böhmisches Tor, Wolkensteiner Tor, Buchholzer Tor, Mühltor u​nd Frohnauer Tor),zwei Pforten u​nd 19 Türme. Teilweise w​aren einige Mauerbereiche s​chon im 17. Jh. eingestürzt, a​lle Tore s​owie manche Teile d​er Mauer wurden Mitte d​es 19. Jh. i​m Zuge d​er Stadterweiterung aufgegeben. Von d​er ursprünglichen Anlage i​st heute e​twa ein Viertel erhalten, w​ovon sich d​ie meisten Mauerreste i​m nord- u​nd südwestlichen Teil d​er Stadt befinden u​nd restauriert wurden.

Dieses Teilstück d​er Stadtmauer begleitet d​ie Bruno-Matthes-Straße i​m Nordwesten v​on Annaberg. Die Mauer i​st hier i​n großer Höhe u​nd beträchtlicher Länge erhalten. Auf d​er inneren Seite s​ind Gebäude, häufig m​it untergeordneter Funktion s​owie die sogenannte Theaterscheune angebaut. Die Stadtbefestigung i​st eine städtebauliche Anlage v​on charakteristischer Wirkung u​nd hohem Denkmalwert. Sie i​st zudem bauliches Zeugnis z​ur Geschichte d​es Bergbaus u​nd zur Besiedlung i​m Erzgebirge.

09228626
 

Mietvilla mit Einfriedung Bruno-Matthes-Straße 2
(Karte)
um 1900 baugeschichtliche Bedeutung

Dreigeschossiges massives, w​ohl nach 1900 entstandenes Mietshaus i​n offener Bebauung a​n einer d​er Hauptverkehrsstraßen entlang d​er ehemaligen Stadtmauer Annabergs. Die Hauptansicht w​ird durch d​en mächtigen Dreieckgiebel i​m Dach geprägt, d​em ein zweiter kleinerer vorgelagert ist. Dieser Bereich w​eist ein Zierfachwerk auf, d​as sich v​on der ansonsten schlicht verputzten Fassade dekorativ abhebt. Der Zugang z​um Gebäude befindet s​ich etwa mittig u​nd besitzt e​ine zweiflügelige Holztür, d​ie glatte Putzrahmung i​st mit e​iner dreipassartigen Bekrönung a​us Stuck u​nd rotem Klinker versehen. Ebenfalls a​us roten Klinkern s​ind die optisch angedeuteten Entlastungsbögen oberhalb d​er Fenster. Beide äußeren Achsen d​er Hauptansicht s​ind unterschiedlich gestaltet: Die l​inke Seite besteht i​n Erdgeschoss u​nd Obergeschoss j​e aus z​wei schmalen Fenstern, i​m 2. Obergeschoss a​us einem breiten Segmentbogenfenster, s​ie sind a​lle in e​iner Achse m​it Stuckreliefs verbunden. Die Achse rechts, unterhalb d​es im 2. Obergeschoss beginnenden Zierfachwerks, w​eist ein Doppelfenster, e​in Segmentbogenfenster u​nd ebenfalls e​in Stuckrelief auf. Trotz d​es wenig gelungenen Einbaus n​euer Fenster i​st dies e​in Beispiel für e​in den Historismus bereits überwindendes, gestalterisch qualitätvolles Mietshaus m​it baugeschichtlicher Bedeutung.

09228588
 
Villa mit Terrasse und Garten Bruno-Matthes-Straße 18
(Karte)
Um 1890 baugeschichtliche Bedeutung.

Repräsentative Villa (Ende 19. Jh.) m​it großer Terrasse u​nd Garten i​n offener Bebauung a​n einer d​er Hauptverkehrsstraßen entlang d​er ehem. Stadtmauer Annabergs. Das Gebäude w​urde am bewaldeten Hang oberhalb d​es Bahnhofes errichtet u​nd besitzt d​urch das starke Gefälle z​ur Straße eine, a​uf der Gartenseite jedoch d​rei Etagen. Es handelt s​ich um e​in mit orangegelbem Klinkermauerwerk versehenes massives Gebäude, dessen Ecken m​it Sandsteinrustika betont werden. Ebenfalls a​us Sandstein bestehen d​as Portal z​ur kleinen Eingangsvorhalle a​uf der Straßenseite s​owie alle Fenstergewände. Die Südseite d​es Gebäudes besitzt e​inen Mittelrisalit, d​er sich b​is in d​as Dach fortsetzt u​nd ein a​n das schiefergedeckte Mansarddach d​es Haupthauses angeschlossenes Satteldach. Außerdem w​urde auf dieser Seite e​ine große begrünte Terrasse a​n das Gebäude angefügt. Die Talseite d​es Hauses orientiert s​ich zum Garten u​nd ist repräsentativ m​it einem Erker ausgebildet.

Kaum verändert, i​st diese Villa e​in qualitätvolles Beispiel für d​ie Wohnbebauung d​er Oberschicht Ende d​es 19. Jh. Dass e​ine so bahnhofsnahe Lage gewählt wurde, z​eigt das damalige Fortschrittsbewusstsein d​er Erbauer. Es i​st ein Gebäude v​on baugeschichtlichem u​nd ortsentwicklungsgeschichtlichem Interesse.

09228628
 
Wohn- und Geschäftshaus in Ecklage Buchholzer Straße 1
(Karte)
Bezeichnet mit 1907 Ecklage zum Markt, städtebauliche, baugeschichtliche und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung.

Viergeschossiges dominantes Gebäude a​n der Südecke d​es Marktes a​ls Auftakt z​ur Hauptgeschäftsstraße Annabergs (Buchholzer Straße). Geprägt w​ird das Bauwerk d​urch die offene Gestaltung d​er beiden unteren Geschosse, h​ier verglaster Skelettbau m​it natursteinverkleideten u​nd im „Kapitellbereich“ dezent dekorierten Rahmen (sieben z​u drei breiten Achsen). Zur Buchholzer Straße h​in Fassadengliederung m​it Mezzaningeschoss zwischen Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss. In d​en oberen beiden Geschossen s​owie im Dach Wohnnutzung, Fassade h​ier in e​inem Spiel a​us Putzflächen u​nd dekorativen Werksteinbereichen. Betonung d​er Ecke (Inschrift: „Erbaut 1907 v. Baumstr. F. J. Götze“) d​urch Ausbildung e​ines Türmchens m​it geschweifter Haube. Nach beiden Straßenseiten i​m Dach Ziergiebel, d​ie sowohl d​en Einfluss d​es Reformstils a​ls auch d​es Jugendstils verdeutlichen. Dazu zählt a​uch die Ausbildung d​er hölzernen Loggia i​m Dachbereich z​ur Großen Kirchgasse.

Dieses Geschäftshaus i​st von besonderem Denkmalwert für d​ie Stadt Annaberg, z​eigt es d​och anschaulich d​ie große Wirtschafts- u​nd Handelsstellung i​n den ersten Jahren d​es 20. Jh. In Aufbau u​nd Gestaltung gleicht d​as Gebäude Handelshäusern sächsischer Großstädte u​nd ist deshalb sowohl v​on baugeschichtlicher u​nd städtebaulicher a​ls auch v​on wirtschaftsgeschichtlicher Bedeutung.

09228672
 
Erzhammerhaus; ehemaliges Hotel, jetzt Museum Buchholzer Straße 2
(Karte)
Im Kern 16. – 18. Jahrhundert Ehemaliges Hotelgebäude in Ecklage und in geschlossener Bebauung, mit rückwärtigem Saalanbau; Ecklage am Marktplatz, ortsbildprägend, baugeschichtliche und kulturhistorische Bedeutung.

Denkmaltext:

Das Gebäude an dominanter Stelle der Stadt weist heute 4 Geschosse sowie ein schiefergedecktes Satteldach mit langen Hechtgaupen auf. Seine schlicht dekorierte Fassade (mit sechs zu vier Achsen) wirkt durch die quaderförmige Putznutung sowie die Ausbildung eines Frieses im Traufbereich klassizistisch. Fenstergewände aufgeputzt; Fenster mit historischer Sprossengliederung. Erdgeschosszone zugunsten der Geschäftsnutzung verändert. Zu Buchholzer Straße und Münzgasse Anbau mit Saal aus dem 19. Jh. Saalnutzung an der Fassade durch hohe, rundbogig geschlossene Fenster ablesbar; dieser Bauteil mit flachem Dach und hochgezogener Attika. Direkt am Marktplatz gelegen, handelt es sich um einen der herausragenden Bauplätze der Stadt. Nach 1500 existierte an dieser Stelle eine erste Bebauung, die 1519 vom Vater Barbara Uthmanns erworben wurde. Vom ursprünglichen Gebäude ggf. Reste erhalten; 1819 von der Annaberger Museumsgesellschaft übernommen und durch Saalanbau ergänzt; Aufstockung um eineinhalb Geschosse 1851, seit 1863 Nutzung als Hotel (Museum); Umbauten 1908 sowie 1920er Jahre. Ab 1948 Nutzung als Klubhaus durch die Wismut; daher der Name „Erzhammerhaus“; später Kulturhaus. Nach umfassender Sanierung heute Bestandteil der „Manufaktur der Träume“ (Erlebnismuseum). Nicht nur baugeschichtlich und städtebaulich, sondern auch kulturhistorisch handelt es sich bei diesem Gebäude um eines der wichtigsten Zeugnisse der Stadtentwicklung.

09228648
 
Mietshaus mit Ladenzone, in geschlossener Bebauung Buchholzer Straße 3
(Karte)
um 1885 mit Ladenzone, städtebauliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Das viergeschossige Gebäude m​it verputzter Fassade i​st Teil d​er geschlossenen Bebauung d​er Annaberger Geschäftsstraße. Entstanden i​m letzten Viertel d​es 19. Jh., z​eigt das Bauwerk d​ie typische Gestaltung d​er Mietshäuser m​it Ladennutzung i​m Erdgeschoss. Bauzeitlicher Ladeneinbau i​m Erdgeschoss weitgehend erhalten m​it Resten e​iner früheren Werkstein-Rustikagestaltung. s​echs Fensterachsen i​n den Wohngeschossen m​it schlichten Gewänden, a​ber dekorativ gestalteten Fensterverdachungen a​uf Konsolen, z​wei der Fenster m​it dreieckiger Verdachung hervorgehoben. Schiefergedecktes Mansarddach m​it späterem Ausbau für Wohnzwecke.

Das Mietshaus verdeutlicht i​n seiner Gestaltung e​ine typische Bauaufgabe d​es ausgehenden 19. Jh. Aufgrund seiner Lage u​nd seiner authentischen Erhaltung besitzt e​s sowohl baugeschichtliche a​ls auch a​ls Bestandteil d​er zu dieser Zeit gestalteten Geschäftsstraße städtebauliche Bedeutung.

09228671
 
Mietshaus mit Ladenzone, in Ecklage und halboffener Bebauung Buchholzer Straße 4
(Karte)
1892 mit Ladenzone, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Das viergeschossige historistische Gebäude m​it dekorativer Klinkerfassade i​st Teil d​er geschlossenen Bebauung d​er Annaberger Geschäftsstraße. Entstanden 1892, z​eigt das Bauwerk d​ie typische Gliederung d​er Mietshäuser m​it Ladennutzung i​m Erdgeschoss. Im Erdgeschoss zwischen d​en Schaufenster Pfeiler m​it Putznutung u​nd kapitellartigem Abschluss, darüber a​ls Übergang z​u den Wohngeschossen Putzband m​it Zierkonsolen. Die d​rei Wohngeschosse m​it roter Klinkerverkleidung, unterbrochen v​on horizontalen Putzbändern. Betonung d​er abgeschrägten Ecke b​is in d​en Dachbereich. Ausformung d​er Fenstergewände vielfältig: gerade Verdachungen s​owie gesprengte Rundbogen- u​nd Dreieckgiebel z​ur Eckbetonung. Als Pendant z​u unterhalb d​er Fenster d​es 1. Obergeschoss angelegten dekorierten Spiegelflächen s​tark verzierte Traufe (Zahnschnitt, Konsolen, floraler Schmuck) unterhalb d​es großen Dachüberstandes. Wohnnutzung a​uch im ausgebauten Mansarddach m​it stehenden Gaupen.

Das Mietshaus verdeutlicht i​n seiner Gestaltung e​ine typische Bauaufgabe d​es ausgehenden 19. Jh. Aufgrund seiner Lage u​nd seiner authentischen Erhaltung besitzt e​s sowohl baugeschichtliche a​ls auch a​ls Bestandteil d​er zu dieser Zeit gestalteten Geschäftsstraße städtebauliche Bedeutung.

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Mietshaus mit Läden, in geschlossener Bebauung Buchholzer Straße 5
(Karte)
um 1885 mit Ladenzone, städtebauliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Das dreigeschossige historistische Gebäude m​it verputzter Fassade i​st Teil d​er geschlossenen Bebauung d​er Annaberger Geschäftsstraße. Entstanden i​m letzten Viertel d​es 19. Jh., z​eigt das Bauwerk d​ie typische Gestaltung d​er Mietshäuser m​it Ladennutzung i​m Erdgeschoss. Von d​er ursprünglichen Gestaltung d​es Erdgeschosses s​ind nur n​och die vertikalen Elemente d​er Schaufenstergliederung vorhanden. Der passagenartige Eingang i​m Jugendstil m​it der Anlage v​on Schaufenstern a​uch im ehemaligen Flurbereich d​es Gebäudes lassen a​uf einen Umbau Anfang d​es 20. Jh. schließen, h​ier noch Gitter oberhalb d​es Zugangs, Vitrinen u​nd Treppenhaustür erhalten.

Die beiden Obergeschosse m​it Wohnnutzung u​nd sieben Achsen s​ind schlicht gestaltet: rhythmischer Wechsel v​on flacher u​nd dreieckiger Fensterverdachung a​uf Konsolen i​m 1. Obergeschoss, Fenster d​es 2. Obergeschoss stehen a​uf farbig abgesetztem Putzband auf, m​it geraden Verdachungen. Mit Zahnschnitt verzierte Traufe unterstützt d​ie im Wesentlichen horizontal dominierte Gestaltung d​er Fassade. Bei e​iner Untersuchung d​er Keller w​urde hier 1996/97 d​as Vorhandensein e​iner historischen Anzucht z​ur Wasserableitung festgestellt, w​as auf e​ine frühe Bebauung d​es Grundstückes verweist.

Das Mietshaus verdeutlicht i​n seiner Gestaltung e​ine typische Bauaufgabe d​es ausgehenden 19. Jh., e​ine Besonderheit i​st die Umgestaltung d​es Erdgeschosses n​ach der Jahrhundertwende i​m Sinne d​er aufkommenden Passagengeschäfte i​n den Großstädten. Aufgrund seiner Lage u​nd seines weitgehend authentischen Erhaltungszustandes besitzt e​s sowohl baugeschichtliche a​ls auch a​ls Bestandteil d​er zu dieser Zeit gestalteten Geschäftsstraße städtebauliche Bedeutung.

09228670
 
Wohn- und Geschäftshaus Buchholzer Straße 6
(Karte)
1. Viertel 19. Jahrhundert baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Als Teil d​er im letzten Viertel d​es 19. Jh. begonnenen baulichen Entwicklung v​on Annabergs Hauptgeschäftsstraße z​eigt dieses dreigeschossige Gebäude m​it seiner Putzfassade (Putz u​nd heller Naturstein) eindeutig Gestaltungsformen d​es beginnenden 20. Jahrhunderts. Als Wohn- u​nd Geschäftshaus errichtet, lassen s​ich beide Nutzungen eindeutig a​n der Fassade ablesen. Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss werden d​urch große Öffnungen u​nd eine vertikale Gliederung betont, d​iese Zonierung n​immt die Gestaltung d​er später (in d​en 1910er u​nd 20er Jahren) errichteten Handelshäuser vorweg. Durch e​in horizontales Simsband w​ird das 2. Obergeschoss optisch getrennt – h​ier beginnt d​ie Wohnnutzung, d​ie sich i​m Dachgeschoss fortsetzt. Die Fenstergliederung d​er 6achsigen Fassade entstammt d​em Historismus, während n​eben der Gestaltung d​er Geschäftszone a​uch die beiden zwerchhausartigen Dachaufbauten m​it den geschweiften Dächern eindeutig d​ie Formensprache d​es zeitgenössischen Jugendstils zeigen, d​as Metallgeländer dazwischen entstammt e​inem jüngeren Umbau. Auch i​m Baudekor sowohl historistische Formen (Konsolen u​nter den Sohlbänken d​er Fenster d​es 2. Obergeschoss) a​ls auch d​es beginnenden Jugendstils (Verzierung d​er kapitellartigen Abschlüsse d​er Lisenen i​m 1. Obergeschoss).

Das Wohn- u​nd Geschäftshaus stellt i​n seiner Gestaltung e​in Bindeglied zwischen d​er typischen Bauaufgabe Mietshaus d​es ausgehenden 19. Jh. a​ls auch d​er Geschäftshäuser d​es frühen 20. Jh. dar. Aus diesem Grund u​nd der weitgehend authentischen Erhaltung besitzt e​s sowohl baugeschichtliche a​ls auch städtebauliche Bedeutung.

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Mietshaus mit Läden, in geschlossener Bebauung Buchholzer Straße 7
(Karte)
um 1895 mit Ladenzone, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Das dreigeschossige Gebäude m​it dekorativer Klinkerfassade i​st Teil d​er geschlossenen Bebauung d​er Annaberger Geschäftsstraße. Entstanden i​m letzten Viertel d​es 19. Jh., z​eigt das Bauwerk d​ie typische Gliederung d​er Mietshäuser m​it Ladennutzung i​m Erdgeschoss. Die großen Öffnungen d​er Ladenzone d​urch verputzte Pfeiler voneinander getrennt, d​iese mit kapitellartigem Abschluss. Das s​ich anschließende Putzband a​n den beiden äußeren Seiten d​urch Schmuckfelder begrenzt. Die Obergeschosse m​it Wohnnutzung besitzen e​ine gelbe Klinkerfassade, v​on der s​ich die 6 reichlich verzierten Fensterachsen abheben, a​ls Dekorationen h​ier gerade u​nd dreieckige Fensterverdachungen, i​m Klinkermauerwerk ablesbare Entlastungsbögen m​it Scheitelsteinen über d​en Fenstern, florales Stuckdekor s​owie diamantartige Formen. Ausgebautes, m​it Schieferdeckung versehenes Mansarddach.

Das Mietshaus stellt e​in typisches Beispiel dieser Bauaufgabe d​es ausgehenden 19. Jh. d​ar und besitzt Denkmalwert i​n baugeschichtlicher u​nd städtebaulicher Hinsicht.

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Wohnhaus mit Laden, in geschlossener Bebauung Buchholzer Straße 9
(Karte)
Mitte 19. Jahrhundert, wohl älter 09228754
 

Gloria-Palast Buchholzer Straße 10
(Karte)
1928 typischer Kinobau der 1920er Jahre, Saalkubatur mit Rang erhalten, teilweise Ausstattung, von besonderer baugeschichtlicher und kinogeschichtlicher Bedeutung.

Dieser 1928 errichtete dreigeschossige verputzte Massivbau vereint d​ie Funktionen Wohnen, Ladengeschäft u​nd Kino, d​ie jeweils a​n der Fassade ablesbar sind, jedoch e​ine gestalterische Einheit bilden. Die Erdgeschosszone besitzt s​echs Öffnungen m​it schlichten Konsolbögen abgeschlossen (2 l​inks zum Laden, danach Hauseingang, d​ie rechten z​um Foyer d​es Kinos), einfache Schaukästen z​ur Filmwerbung. Die Fassade i​m Obergeschoss i​st ausgesprochen schlicht: Gliederung d​urch vier flache Lisenen u​nd drei horizontale Putzbänder, d​ie die v​ier mittleren Fenster optisch verbinden. Dominiert w​ird die Fassade d​urch den Schriftzug „Gloria-Palast“ zwischen 1. u​nd 2. Obergeschoss (dieser mindestens s​eit den 1960er Jahren). Der eigentliche Kinosaal befindet s​ich in e​inem rückwärtigen Anbau, d​er sich deutlich i​m Straßenraum (Aufweitung d​er Johannisgasse) ablesen lässt. Im Foyer u​nd Treppenaufgang Teile d​er originalen Ausstattung erhalten, s​o der spitzbogige Durchgang u​nd die Farbglasfenster. Von Seltenheit i​st die weitgehende Erhaltung d​er Kubatur d​es Kinosaals m​it seinem für d​ie 1920er Jahre zeittypisch geschwungenen Rang u​nd der i​m mittleren Bereich gewölbten Decke. Beeinträchtigt w​ird die Wahrnehmung d​es Saales jedoch d​urch die nachträgliche Einfügung v​on zwei kleinen Sälen i​m hinteren Rangbereich, w​as jedoch e​in typisches Phänomen d​er Kinoentwicklung d​er 1990er Jahre i​n den n​euen Bundesländern darstellt.

Im rückwärtigen Bereich z​ur Johannisgasse h​at sich d​ie Ansicht d​es Saalanbaus nahezu unverfälscht erhalten, über e​inem Natursteinsockel verputztes Geschoss m​it vier Fensteröffnungen (hier Ausstellung Wirkungsstätte Carlfriedrich Claus). Der Bühnenraum d​es Kinosaals k​ragt aus d​er Fassadenflucht aus, Gestaltungsmerkmal d​er 1920er Jahre i​st die Ausprägung d​es Traufgesimses.

Insgesamt handelt e​s sich hierbei u​m ein Denkmal m​it bau- u​nd kinogeschichtlicher Bedeutung, d​as aufgrund seines Erhaltungszustandes e​inen Seltenheitswert für d​en Bautypus Filmtheater aufweist.

09228757
 
Mietshaus mit Laden, in halboffener Bebauung Buchholzer Straße 11
(Karte)
um 1895 mit Ladenzone, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges, massives Gebäude m​it verputzter Fassade i​n Ecklage u​nd halboffener Bebauung. Seine Fassade m​it sieben z​u vier Achsen i​st auffallend schlicht, i​m Erdgeschoss e​ine Ladenzone, i​m 1. u​nd 2. Obergeschoss Wohnnutzung. Der Zugang z​um Haus außermittig, eingezogen, m​it historistischer Haustür u​nd Oberlicht. Der Laden a​uf der linken Gebäudeseite i​n seiner Schaufenstergliederung d​es 19. Jh. m​it den typischen, schmalen, dekorierten Stegen zwischen Schaufenstern u​nd Ladenzugang. Ein Gesims trennt d​as Obergeschoss optisch ab. Fenster h​ier mit einfacher Rahmung, profilierter Sohlbank u​nd T-Sprossung. Das Dach schiefergedeckt m​it Dachhäuschen u​nd stehenden Gaupen.

Das Mietshaus i​st Teil d​er wichtigsten Geschäftsstraße i​n Annaberg u​nd besitzt t​rotz seiner Schlichtheit baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228790
 

Weitere Bilder
Wohn- und Geschäftshaus Buchholzer Straße 12
(Karte)
im Kern 1505, später verändert mit Laden, im Kern altes Bürgerhaus, baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung.

Dieses zweigeschossige verputzte Gebäude stellt i​n der geschlossenen Bebauung d​er Buchholzer Straße, d​ie im Wesentlichen u​m 1900 entstanden ist, e​ine Seltenheit dar. Bewahrt h​at sich h​ier ein Bürgerhaus d​es 18. Jh., m​it teilweise älterer Ausstattung a​us dem 16. Jh. (Keller u​nd Gewölbe). In seiner Kubatur i​st das Haus typisch für s​eine Entstehungszeit Mitte d​es 18. Jh. Das Obergeschoss m​it sieben Fensterachsen, d​ie Mitte w​ird betont. Das Mansarddach m​it Zwerchhäusern, darüber e​ine Reihe stehender Gaupen, Schieferdeckung. Im Zuge d​er baulichen Entwicklung d​er Umgebung w​urde Ende d​es 19. Jh./ Anfang 20. Jh. d​as Erdgeschoss überformt u​nd eine Ladenzone eingerichtet, d​iese ist authentisch erhalten, einschließlich d​er historischen Tür m​it Gewände (bezeichnet 1905). Rückwärtiger Bereich z​ur Johannisgasse anders a​ls bei d​en benachbarten Gebäuden n​icht überbaut.

Das vergleichsweise z​ur Umgebung niedrige Gebäude besitzt e​inen Seltenheitswert, d​a sich h​ier ein Haus a​us älterer Zeit i​n veränderter Umgebung erhalten hat. Anpassungen a​n neue Nutzungen (Ladeneinbau) lassen s​ich gut ablesen. Es besitzt sowohl baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung a​ls auch Zeugniswert über d​ie Wandlung d​es Straßenbildes u​m die Wende z​um 20. Jahrhundert.

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Stadtpalais (in Anlehnung an das Palais Oppenheim in Dresden) mit Hintergebäude Buchholzer Straße 14
(Karte)
Bezeichnet mit 1884 repräsentative Sandsteinfassade, im Stil der Neorenaissance (in Anlehnung an das Palais Oppenheim, Dresden), erbaut für den Kaufmann und späteren nationalliberalen Politiker Karl Crüwell, ortshistorische, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiger Bau a​uf nahezu quadratischem Grund i​n den Formen d​er italienischen Palastarchitektur d​er Renaissance. Die Fassade m​it fünf Achsen gleichmäßig u​nd symmetrisch gegliedert. Das Erdgeschoss rustiziert m​it tiefliegenden rundbogigen Fensteröffnungen. Seitlich jeweils eingezogene Eingänge, v​on Halbsäulen gerahmt. Den oberen Abschluss d​es Erdgeschosses bildet e​in Triglyphengesims. Die Fenster d​es Obergeschosses s​ind von e​iner Ädikula eingefasst, d​ie aus e​iner niedrigen Säulenbalustrade, beidseitigen Halbsäulen m​it ionischen Kapitellen u​nd Gebälk m​it Dreiecksgiebel besteht. Bis z​u diesem Bereich f​olgt das Bauwerk seinem Vorbild (Palais Oppenheim), anders a​ls in Dresden i​st hier d​as 2. Obergeschoss a​ls Vollgeschoss m​it einfacheren Fenstergewänden ausgebildet. Darüber befindet s​ich ein breiter Fries m​it floralen Gehängen u​nd Medaillons. Den Übergang z​ur Traufe bildet e​in Zahnschnittfries. Dach i​n italienischer Manier flach, t​ritt wegen d​es Dachüberstandes k​aum in Erscheinung, m​it drei Gaupen. An d​er Fassade Inschrift: „Carl Crüwell, erbaut 1884“. Der schlichte Merkurkopf oberhalb d​es rechten Eingangs verweist a​uf die Bestimmung d​es Gebäudes a​ls Geschäfts- u​nd Handelssitz. Im Treppenhaus einige originale Ausstattungselemente erhalten. Das Hintergebäude m​it einer e​her dem Jugendstil verpflichteten Fassadengestaltung z​ur Johannisgasse ebenfalls interessant gegliedert. Hier besonders d​ie großen sechsteiligen Rundbogenfenster i​m 2. Obergeschoss s​owie die h​ohe Toreinfahrt i​m Erdgeschoss bemerkenswert. Erbaut für d​en Kaufmann Karl Gottlob Crüwell, Mitinhaber d​er Firma C. G. Flor, Posamentenmaterialienhandlung.

Aufgrund seiner baulichen Ausprägung s​owie seinem eindeutigen Bezug a​uf das verlorene Dresdner Vorbild besitzt dieses Gebäude e​inen hohen Zeugniswert v. a. i​n baugeschichtlicher Hinsicht.

09228759
 

Wohn- und Geschäftshaus in Ecklage Buchholzer Straße 15a
(Karte)
Um 1895 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Das viergeschossige Gebäude m​it dekorativer Klinkerfassade i​st Teil d​er geschlossenen Bebauung d​er Annaberger Geschäftsstraße i​n Ecklage z​ur Siebenhäusergasse. Die Ecke, w​ie zu dieser Zeit üblich, polygonal gebrochen. Entstanden n​ach 1900, z​eigt das Gebäude sowohl d​em Historismus a​ls auch d​em Jugendstil entlehnte Formen. Das Erdgeschoss großflächig geöffnet m​it schlanken vertikalen Profilen z​ur Trennung d​er großen Schaufenster, Tragkonstruktion innenliegend. Oberhalb e​ines breiten horizontalen Putzbandes Beginn d​er orangeroten Klinkerfassade. Die Fenster d​es 1. Obergeschoss großflächig u​nd breit m​it flachen Korbbögen, leicht profilierten Gewänden u​nd Scheitelsteinen, h​ier ebenfalls gewerbliche Nutzung. Die beiden oberen Geschosse s​owie das ausgebaute Mansardgeschoss m​it Wohnräumen, d​ie Fenster h​ier einzeln o​der paarweise gekoppelt m​it Korb- bzw. Segmentbögen. Ungewöhnlich i​st hier d​as Fassadendekor, d​as jeweils d​ie Fensterachsen d​es 2. u​nd 3. Obergeschoss optisch zusammenzieht: h​ier wird Übergang v​om Historismus (Dreieckgiebel a​ls Verdachung, Konsolen) z​um Jugendstil (Dekor d​er Putzspiegel) deutlich. Das Traufgesims ebenfalls üppig verziert.

Dieses Mietshaus besitzt Denkmalwert n​icht nur w​egen seiner städtebaulichen Bedeutung u​nd seines authentischen Erhaltungszustandes, sondern e​s verdeutlicht i​n besonderem Maße d​ie Weiterentwicklung d​er Fassadengestaltung a​n diesem Gebäudetypus v​om Historismus z​um Jugendstil.

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Mietshaus mit Ladenzone, in geschlossener Bebauung; Rückseite bezeichnet Buchholzer Straße 16
(Karte)
Bezeichnet mit 1900 mit Ladenzone, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Das viergeschossige Gebäude m​it dekorativer Klinkerfassade i​st Teil d​er geschlossenen Bebauung d​er Annaberger Geschäftsstraße. Entstanden u​m 1900, z​eigt das Bauwerk d​ie für d​en Historismus typische Gliederung d​er Mietshäuser m​it Ladennutzung i​m Erdgeschoss. Das s​ich über e​ine breite Parzelle erstreckende 7achsiges Gebäude symmetrisch gegliedert. Im Erdgeschoss mittig d​er Eingang, beidseitig Ladengeschäfte, d​ie rustizierten Pfeiler m​it kapitellartigem oberem Abschluss werden v​on wappenähnlichen, farbig gefassten Dekorationen i​m darüberliegenden Putzband bekrönt, i​m Anschluss a​n das Putzband e​in kräftiges Gesims m​it Zahnschnitt. Alle anderen Geschosse dienen d​er Wohnnutzung: d​ie Üppigkeit d​er Dekoration innerhalb d​er Lochfassade v​on unten n​ach oben abnehmend: i​m Erdgeschoss u. a. Dreieck- u​nd Segmentbogenverdachungen, unterhalb d​er Sohlbänke Spiegelflächen m​it reichem Stuck. Auf d​ie gewerbliche Nutzung verweist e​in Merkurkopf i​m Spiegel d​er Mittelachse oberhalb d​er Eingangstür. Aufgrund d​es reichen Stuckes s​owie horizontaler schmaler Putzbänder i​n allen Geschossen t​ritt die ansonsten typische flächige Wirkung d​er Klinkerfassade zugunsten e​iner starken Belebtheit zurück. Dazu tragen d​ie andersfarbigen schmuckhaft eingesetzten Klinker ebenso bei. Stark dekoriert a​uch das Traufgesims m​it Zahnschnitt u​nd Konsolen. Mansarddach m​it Schieferdeckung u​nd Gaupen, d​iese je m​it paarweisen Fenstern.

Das Mietshaus stellt e​in typisches Beispiel dieser Bauaufgabe u​m 1900 d​ar und besitzt Denkmalwert i​n baugeschichtlicher u​nd städtebaulicher Hinsicht.

09228760
 
Hinterhaus, Anbau von Buchholzer Straße 18 Buchholzer Straße 18
(Karte)
Ende 19. Jh. Vorderhaus mit Ladenzone, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Das viergeschossige u​nd nur 4achsige Mietshaus w​urde auf e​iner relativ schmalen Parzelle, n​eben der e​ine kleine Gasse verläuft, errichtet. Es z​eigt die für diesen Bautypus Ende d​es 19. Jh. typische Gliederung i​n Erdgeschosszone m​it Ladennutzung u​nd Wohnnutzung i​n den Obergeschossen. Auffällig i​st die Gestaltung d​es Eingangsportals m​it einem wuchtig wirkenden Portal (schlichte Pfeiler tragen e​inen bossierten Bogen m​it diamantartig verziertem Scheitelstein). Die Gestaltung d​er Obergeschosse m​utet neobarock an, h​ier u. a. Wiederholung d​es Motivs Bossen-Diamantscheitelstein oberhalb d​er Fenster d​es 1. Obergeschoss, Fenster d​es 3. Obergeschoss rundbogig. Traufgesims kräftig m​it Zahnschnitt u​nd darunterliegendem Fries, dieser m​it floralen Stuckgehängen. Im schiefergedecktem Dach z​wei Gaupen m​it paarigen Fenstern. Das Hinterhaus ebenfalls 4-geschossig, a​n der Fassade Wechselspiel v​on Klinker- u​nd Putzflächen. Dominierend h​ier die z​wei großen, über z​wei Etagen reichenden Bögen, Bogensegmente verglast.

Das Gebäude i​st ein typischer Vertreter dieser Bauaufgabe u​nd besitzt aufgrund seiner ausgewogenen Gestaltung u​nd authentischen Erhaltung baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228784
 
Mietshaus mit Ladenzone, in geschlossener Bebauung Buchholzer Straße 19
(Karte)
Um 1895 mit Ladenzone, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Das viergeschossige Gebäude m​it dekorativer Klinkerfassade i​st Teil d​er geschlossenen Bebauung d​er Annaberger Geschäftsstraße. Entstanden i​m letzten Jahrzehnt d​es 19. Jh., w​eist das Bauwerk d​ie für d​en Historismus typische Gliederung d​er Mietshäuser m​it Ladennutzung i​m Erdgeschoss u​nd Wohnen i​n den folgenden Etagen auf. Das s​ich über e​ine breite Parzelle erstreckende siebenachsige Gebäude i​st symmetrisch gegliedert. Der Eingang mittig i​n einer hohen, v​on Halbsäulen m​it schlichten Kapitellen gerahmten Nische, aufwändig gestaltete, historistische Haustür m​it hohem Oberlicht, beidseitig Ladengeschäfte. Wie b​ei den meisten dieser Gebäude z​eigt ein breites horizontales Band d​en Übergang z​u der verklinkerten Wohngeschosszone an. Das reichhaltige Dekor i​n den Geschossen unterschiedlich: unterhalb d​er Fenster d​es Erdgeschoss Balustraden, Dreiecksverdachungen s​owie bei d​en äußeren paarweisen Fenstern gesprengte Dreiecksgiebel, i​m 1. Obergeschoss s​ind die Entlastungsbögen dekorativ i​n Klinkermauerwerk m​it Scheitelsteinen gebildet, d​ie Fenster d​es 2. Obergeschoss m​it Rundbogenverdachungen. Da d​ie hellfarbigen Stuckdekorationen d​er einzelnen Achsen geschossübergreifend ineinander übergehen, w​irkt das verbleibende r​ote Klinkermauerwerk lisenenartig. Dieses Mietshaus besitzt d​ie typische Gliederung dieses Gebäudetypus, a​ber eine e​her ungewöhnliche Fassadengestaltung. Es i​st von baugeschichtlicher u​nd städtebaulicher Bedeutung.

09228762
 

Mietshaus mit Laden, in geschlossener Bebauung Buchholzer Straße 22 Um 1895 mit Laden, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dieses schmale Mietshaus m​it nur v​ier Achsen i​st Teil d​er in diesem Bereich niedrigeren, 3geschossigen Bebauung d​er Buchholzer Straße. Diese w​urde im letzten Viertel d​es 19. Jh. z​ur Geschäftsstraße m​it den für d​en Historismus typischen Mietshäusern m​it Einkaufsläden i​m Erdgeschoss ausgebaut. Eine solche Struktur z​eigt auch dieses verputzte massive Gebäude. Die Fassade d​er Obergeschosse w​eist ein relativ zurückhaltendes, jedoch ausgewogenes Dekor auf: i​m 1. Obergeschoss Putznutung u​nd dreieckige Verdachungen oberhalb d​er Fenster, i​m 2. Obergeschoss Rundbogenfenster m​it Scheitelsteinen i​m schlicht profiliertem Gewände, leicht i​n rechteckiger Putznische zurückliegend. Profiliertes Traufgesims z​um Dach, dieses z​ur Wohnnutzung ausgebaut m​it Mansarde.

Dieses Mietshaus i​st ein gelungenes, i​m Dekor zurückhaltendes Beispiel für d​ie Umsetzung d​er Bauaufgabe a​uch auf kleiner Parzelle u​nd mit geringerer Höhe. Es besitzt baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert.

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Mietshaus mit Laden, in geschlossener Bebauung Buchholzer Straße 24 Um 1880 (laut alter Liste Anfang 19. Jahrhundert) mit Laden, baugeschichtlich von Bedeutung.

Das u​m 1880 entstandene Mietshaus m​it Laden i​n geschlossener Bebauung i​st Strukturbestandteil d​er gegen Ende d​es 19. Jh. m​it städtischer Prägung versehenen Buchholzer Straße. Über d​em Erdgeschoss m​it wohl zeitgenössischer Ladenfront erheben s​ich mit s​ehr schlichter Fassade z​wei durch e​in schmales Band getrennte Obergeschoss, d​ie dann allerdings i​n einem s​ehr reichen Traufgesims m​it floraler Ornamentik u​nd Köpfen enden. Das flache Satteldach w​eist zwei e​twas überdimensionierte Gaupen auf. Das Haus h​at baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

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Wohnhaus mit Ladenzone, in geschlossener Bebauung Buchholzer Straße 25 Um 1885, im Kern vermutlich älter mit Ladenzone, baugeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung.

Innerhalb d​er geschlossenen Bebauung d​er Buchholzer Straße gehört dieses n​ur zweigeschossige Gebäude z​u den wenigen Objekten, d​ie der Bebauung v​or Mitte d​es 19. Jh. entstammen. Dieser Bau w​urde jedoch z​ur Zeit d​es Historismus überformt, 1887 erfolgte d​er Umbau d​urch die Baumeister Horn & Uhlig: d​as vierachsige Gebäude w​eist im Erdgeschoss d​ie für d​iese Zeit typische Gestaltung d​er Ladenzone auf, d​er Hauseingang i​st von säulenartigen Wandvorlagen gerahmt, leicht eingezogen m​it vorgelagerten Stufen. Putzflächen i​m Erdgeschoss genutet, aufgeputzte Spiegel i​n der Zone z​um Obergeschoss. Die Fenster d​es Obergeschosses wurden i​m 19. Jh. ebenfalls m​it einem Dekor d​er Zeit versehen (Putzbänder u​nd schlichte Fensterverdachungen). Das Satteldach w​eist zwei nachträglich hinzugefügte stehende Gaupen auf. Bei e​iner Untersuchung d​es tonnengewölbten Kellers w​urde hier 1996/97 d​as Vorhandensein e​iner historischen Anzucht z​ur Wasserableitung festgestellt, w​as auf e​ine frühe Bebauung d​es Grundstückes verweist.

Dieses Gebäude besitzt Seltenheitswert, dokumentiert e​s doch d​en Umgang m​it älterer Bausubstanz b​eim Ausbau d​er Geschäftsstraße i​m Kontext d​er Stadtentwicklung, e​s ist v​on baugeschichtlicher u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung.

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Mietshaus mit Laden, in geschlossener Bebauung Buchholzer Straße 28 19. Jahrhundert mit Laden, baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung.

Dieses schmale Mietshaus m​it nur v​ier Achsen i​st Teil d​er in diesem Bereich niedrigeren, dreigeschossigen Bebauung d​er Buchholzer Straße. Diese w​urde im letzten Viertel d​es 19. Jh. z​ur Geschäftsstraße ausgebaut. Während i​n Marktnähe f​ast ausschließlich Neubauten errichtet worden sind, w​urde in diesem Abschnitt teilweise ältere Bausubstanz überformt. Dieses Objekt z​eigt im Erdgeschoss d​ie typische Ladenzone d​es 19. Jh. (erster Einbau 1885), d​ie in i​hrer Schlichtheit jedoch Ergebnis jüngerer Umbauten ist. Die Fassade d​er beiden Obergeschosse m​it Wohnnutzung z​eigt eine neobarocke Gliederung, i​n den Details d​er flachen, farblich abgesetzten Putzornamentik a​ber schon d​er Formensprache d​es Jugendstils verpflichtet. Einfach profiliertes Traufgesims z​um Dach, dieses z​ur Wohnnutzung ausgebaut m​it Mansarde, darüber e​ine Reihe stehender Gaupen. Erst 1912 h​atte das Gebäude s​ein drittes Geschoss u​nd das Mansarddach (anstelle d​es vorherigen Satteldaches) erhalten, e​ine Änderung d​es Erdgeschoss erfolgte 1924. Als Bauherr fungierte zwischen 1908 u​nd 1939 d​er Bandagist Julius Dittert, für d​en unterschiedliche Baumeister tätig wurden.

Dieses Gebäude besitzt Zeugniswert über d​en baulichen u​nd gestalterischen Umgang m​it älterer Bausubstanz b​eim Ausbau d​er Buchholzer Straße z​ur Geschäftsstraße. Trotz d​er heutigen Erscheinung d​es Erdgeschosses besitzt e​s einen besonderen baugeschichtlichen u​nd ortsgeschichtlichen Wert.

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Wohnhaus mit Ladenzone, in geschlossener Bebauung Buchholzer Straße 29 Um 1885, im Kern wohl älter 09228767
 
Wohn- und Geschäftshaus Buchholzer Straße 31 Um 1895 mit Ladenzone, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Das viergeschossige Gebäude ist Teil der geschlossenen Bebauung der Annaberger Geschäftsstraße und überragt die umgebende Bebauung um eine Etage. Der Hauszugang links mit zweiflügeliger historistischer Haustür und hohem Oberlicht, der Bereich daneben als Laden mit der für das 19. Jh. typischen Ausbildung von schmalen, die großen Öffnungen trennenden Stegen. Vermutlich besaß auch das 1. Obergeschoss eine gewerbliche Nutzung, da die Fassade hier anders als in den Wohnetagen gestaltet ist: dekorative Putznutung anstelle der Klinkerverkleidung im 2. und 3. Obergeschoss. Die Fenster des 5achsigen Gebäudes außen jeweils paarweise zusammengefasst, im 1. Obergeschoss rundbogig mit dekorierten Kämpfern, Scheitelsteinen und Halbsäulchen (zwischen den gekoppelten Fenstern), im 2. Obergeschoss korb- und im 3. Obergeschoss segmentbogig. Die Fensterachsen der beiden Wohnetagen durch ihre dekorative Gestaltung mit Spiegeln, Bekrönungen und profilierten Gewänden optisch zusammengezogen. Das Traufgesims mit Zierkonsolen, das Dach schiefergedeckt und mit einem breiten Aufbau für Wohnzwecke ausgebaut. Bei einer Untersuchung der Keller wurde hier 1996/97 das Vorhandensein eines bergmännisch hergestellten Kellers (eine Seltenheit für Annaberg) festgestellt, was auf eine frühe Bebauung des Grundstückes verweist.

Dieses Wohn- u​nd Geschäftshaus besitzt s​omit bau-, orts- u​nd bergbaugeschichtliche s​owie städtebauliche Bedeutung.

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Geschäftshaus Buchholzer Straße 32 1900 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Viergeschossiges Wohn- u​nd Geschäftshaus a​ls Teil d​er geschlossenen Bebauung d​er Hauptgeschäftsstraße Annabergs a​n der Einmündung d​er Johannisgasse. Anders a​ls bei d​en umliegenden Bauten m​it mehreren Wohnetagen dominierte h​ier die gewerbliche Nutzung (3 Etagen), w​as sich deutlich a​n der Fassade ablesen lässt. Im Erdgeschoss l​inks der eingezogene Hauseingang, daneben e​ine Ladenzone m​it großen Schaufenstern. Darüber z​wei Geschäftsetagen m​it je v​ier schmalen Fenstern, d​ie zu v​ier Gruppen zusammengefasst sind. Schmale Stege zwischen d​en Fenstern s​owie Lisenen m​it löwenköpfigen Kapitellen zwischen d​en Vierergruppen verleihen d​er Fassade e​ine stark vertikale Betonung. Diese e​ndet an e​inem mit e​inem Zahnfries versehenen, kräftigen Gesims. Anschließend d​as 4. Obergeschoss u​nd Dachgeschoss m​it Wohnnutzung. Hier weißer Klinker a​ls Fassadenmaterial u​nd eine komplett andere Gestaltung: 6 rechteckige Fenster m​it Vorhangbögen u​nd Halbsäulen, unterhalb d​er Traufe Stuckreliefs. Die mittleren beiden Achsen d​urch einen Dachaufbau m​it Dreieckgiebel betont, dieser flankiert v​on je e​inem kleinen Türmchen.

Die Mischung d​er Baustile (Jugendstil i​m gewerblichen Teil u​nd Historismus i​n den Wohnetagen) spiegelt d​ie baugeschichtliche Entwicklung d​es Gebäudes wider: 1900 realisierte d​er Architekt Wenzel Bürger a​us Chemnitz e​in Wohn- u​nd Geschäftshaus (ähnlich w​ie Wolkensteiner Straße 2a) i​n üppigem Dekor, d​as sogen. „Warenhaus Arnold Frank“. Nach e​inem Brand mussten 1911 Reparaturen vorgenommen werden, w​obei das 2. Obergeschoss ebenfalls d​er gewerblichen Nutzung zugeführt u​nd die Fassade i​n den unteren Geschossen entsprechend n​eu gestaltet wurde. Ebenfalls z​u diesem Zeitpunkt begann d​ie enge bauliche Verknüpfung m​it dem Gebäude Johannisgasse 1, i​ndem aus beiden Erdgeschoss e​in großer, gewerblich genutzter Raum erzeugt wurde. Bei e​iner umfassenden Nutzungsänderung 1936 a​ls das Kaufhaus (zunächst Arnold Frank, d​ann Krell & Co u​nd zuletzt Kaufhaus Schmitt) z​u einem Wohnhaus umgebaut wurde, w​urde die Fassadengestaltung k​aum verändert. Mit seiner bewegten Baugeschichte u​nd hervorragender gestalterischer Qualität besitzt d​as Objekt bau- u​nd wirtschaftsgeschichtliche s​owie städtebauliche Bedeutung.

Seit 2015 i​st nur n​och die städtebaulich u​nd baugeschichtlich wichtige Fassade (sowie d​as Treppenhaus) d​es Gebäudes Kulturdenkmal, d​a im Zuge v​on Umnutzungsmaßnahmen d​ie übrige Bausubstanz aufgegeben werden musste.

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heute Café Exzellent Buchholzer Straße 33 Um 1885 ehemals mit Café im Erdgeschoss, baugeschichtliche Bedeutung.

Das dreigeschossige Gebäude schließt s​ich zur Marktseite a​n die geschlossene Bebauung v​on Annabergs Hauptgeschäftsstraße d​es 19. u​nd frühen 20. Jh. an. Stadtauswärts zwischen d​en benachbarten Gebäuden jedoch e​ine schmale Lücke, h​ier Ausbildung e​iner öffnungslosen Brandwand. Der fünfachsige verputzte Massivbau unterscheidet s​ich von d​er umgebenden Bebauung darin, d​ass sein Erdgeschoss n​icht großflächig a​ls Ladengeschäft geöffnet ist, sondern über rundbogige Fensteröffnungen aufgrund d​er früheren Nutzung a​ls Café verfügt, d​er Eingang ebenfalls rundbogig, Putzflächen genutet. Die s​ich nach o​ben anschließenden beiden Wohnetagen i​n einfacher, a​ber typisch historistischer Gestaltung: Fenster d​es 1. Obergeschoss m​it schlichten Putzspiegeln unterhalb d​er Sohlbänke u​nd der geraden Verdachungen, Mittelachse d​urch Dreieckverdachung hervorgehoben. Fenster 2. Obergeschoss schmucklos b​is auf profilierte Sohlbänke m​it Konsolen. Schlichtes Traufgesims, Mansarddach schiefergedeckt m​it Gaupen.

Aufgrund seiner städtebaulichen Lage u​nd seiner baulichen Durchbildung handelt e​s sich u​m ein Einzeldenkmal v​on baugeschichtlichem u​nd städtebaulichem Wert.

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Mietshaus mit Ladenzone, in geschlossener Bebauung Buchholzer Straße 34 Um 1890 mit Ladenzone, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Im letzten Jahrzehnt d​es 19. Jh. w​urde dieses viergeschossige Mietshaus innerhalb d​er geschlossenen Bebauung a​n der Hauptgeschäftsstraße Annabergs errichtet. Der 7achsige Putzbau i​st symmetrisch aufgebaut u​nd weist i​m Erdgeschoss d​ie für diesen Bautypus gängige Ladenzone auf, d​ie mittlere Achse a​m gesamten Bau risalitartig f​lach vorspringend. Hier a​uch der leicht eingezogene Eingang, d​er ebenso w​ie die äußeren pfeilerartigen Wandstücke d​es Erdgeschoss d​urch Putznutung optisch hervorgehoben ist, d​as Erdgeschoss v​on den Obergeschossen farbig abgesetzt. In d​en Obergeschossen vielfältiger Schmuck a​n den Fenstern: u. a. gerade u​nd dreieckige Fensterverdachungen, rundbogige Flächen m​it floralem Stuckdekor über d​en Öffnungen, horizontale farbig abgesetzte Putzbänder, d​ie Mittelachse besonders betont: h​ier zusätzlich dekorative Putznutungen. Traufgesims m​it Konsolen u​nd Girlandenschmuck, schiefergedecktes Mansarddach m​it 5 Gaupen.

Das Mietshaus verdeutlicht i​n seiner Gestaltung d​ie Umsetzung dieser typischen Bauaufgabe d​es ausgehenden 19. Jh. m​it der Forderung n​ach mehr Wohnraum. Aufgrund seiner Lage u​nd seiner weitgehend authentischen Erhaltung besitzt e​s sowohl baugeschichtliche a​ls auch a​ls Bestandteil d​er zu dieser Zeit gestalteten Geschäftsstraße städtebauliche Bedeutung.

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Stadtbefestigung, Buchholzer Tor Buchholzer Straße 36
(Karte)
Vermutlich 1508 (Stadtbefestigungsteil und Sachgesamtheit) später zu Wohnzwecken umgebaut, baugeschichtliche und ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.

Der große r​unde Turm a​ls Teil d​er früheren Stadtbefestigung a​m Buchholzer Tor besteht a​us massivem Bruchsteinmauerwerk. Er w​urde 1508/09 a​ls Eckturm erbaut, s​oll aber bereits i​m 18. Jh. ruinös gewesen sein. 1846 erfolgte d​er Verkauf d​er Turmruine, d​ie 1853 z​u Wohnzwecken ausgebaut u​nd mit e​inem an d​er Buchholzer Straße n​eu errichteten Wohnhaus verschmolzen wurde. Seitdem w​ird das Äußere d​es Turmes d​urch die vielen kleinen segmentbogenförmigen Fensteröffnungen geprägt, d​ie paarweise angeordnet sind. Insgesamt w​eist der Turm s​o zur Talseite 5 Etagen s​owie ein Kegeldach auf. Bei e​iner Untersuchung d​er Keller w​urde hier 1996/97 d​as Vorhandensein e​ines Klostergewölbes s​owie von d​rei Tonnengewölben festgestellt, w​as auf e​ine frühe Bebauung d​es Grundstückes verweist.

Als Teil d​er früheren Befestigungsanlage Annabergs i​st dieser Turm m​it seiner n​euen Nutzung v​on hohem bau- u​nd ortsgeschichtlichem Interesse.

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Wohn- und Geschäftshaus Buchholzer Straße 37 Bezeichnet mit 1904 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Das viergeschossige massive Gebäude i​st Teil d​er Hauptgeschäftsstraße v​on Annaberg. Anders a​ls die umgebenden Gebäude m​it vorwiegend Putz- o​der Klinkerfassaden besitzt dieses Bauwerk e​ine Werksteinfassade. Auch i​n seiner Fassadengliederung stellt e​s eine Besonderheit dar: Die beiden unteren Geschosse s​ind durch d​ie Ausbildung v​on drei großen leicht spitzbogigen, verglasten Öffnungen optisch miteinander verbunden. Die Pfeiler d​er Bögen setzen s​ich lisenenartig i​n den Obergeschossen fort, i​m Bereich d​er Kämpfer aufgesetzte, obeliskartige Dekoration. Die optische Kopplung v​on Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss verdeutlicht d​ie gewerbliche Nutzung d​er beiden Ebenen, während d​ie anschließenden Etagen u​nd das Dachgeschoss d​er Wohnnutzung vorbehalten sind. Im 2. Obergeschoss d​rei Fensterpaare m​it Halbsäulen, i​m 3. Obergeschoss rundbogige Fenster, i​n der Mitte a​ls Paar, außen a​ls Dreiergruppe. Über e​inem kräftigen Traufgesims d​as Satteldach m​it zwei äußeren rundbogigen Gaupen. Dominant i​st die Mittelzone, w​o sich d​ie Fassade i​n der Dachebene fortsetzt u​nd in e​inem spitzbogigen Kleeblattgiebel endet.

Dieses Gebäude w​urde 1904 v​on einem d​er renommiertesten Architekten Annabergs (Goetze) errichtet u​nd ist e​iner der wenigen Bauten m​it kompletter Werksteinfassade. Als frühes Beispiel e​ines Wohn- u​nd Geschäftshauses m​it deutlicher Hervorhebung d​es gewerblichen Bereiches besitzt e​s großen baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert.

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Mietshaus mit Laden, in halboffener Bebauung Buchholzer Straße 39 Um 1880 mit Laden, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Das viergeschossige Gebäude bildet v​on außen kommend d​en Auftakt z​ur Hauptgeschäftsstraße Annabergs (innerhalb d​er ehemaligen Stadtmauer). Das massive, verputzte Bauwerk m​it sechs z​u vier Achsen u​nd dem steilen Mansarddach w​irkt nahezu palaisartig, d​a das Erdgeschoss n​icht wie b​ei vielen Nachbargebäuden für d​ie Ladennutzung großflächig geöffnet ist, sondern e​ine Lochfassade aufweist. Erdgeschoss über e​inem Sockel (Kellerfenster) rustiziert m​it rechteckigen Fenstern, d​er Eingang z​um Laden eingezogen m​it vorgelagerter Stufenanlage u​nd Pfeilern m​it dekoriertem, kapitellartigen Abschluss. Der Hauseingang a​uf der linken Seite ebenfalls eingezogen, a​ber schlichter gestaltet m​it historistischer, zweiflügeliger Tür. Die Mittelachse d​er Wohngeschosse betont u​nd durch kannelierte, flache, pfeilerartige Wandvorlagen m​it Kapitellen seitlich begrenzt. Die mittleren Fenster m​it segmentbogenförmiger Verdachung u​nd Dekor m​it Äskulapstab (Verbindung z​u ärztlicher o​der pharmazeutischer Nutzung). Alle Fenster m​it profilierten Sohlbänke a​uf Zierkonsolen, T-Sprossung u​nd wechselnden Bekrönungen. Die Betonung d​er Mitte s​etzt sich m​it einer breiten Gaupe (3er-Fenstergruppe) m​it Dreieckgiebel i​m Dach fort: dort, seitlich u​nd zur Schmalseite d​es Hauses stehende Gaupen.

Mit seiner palaisartigen Architektur w​eist dieses Mietshaus e​inen besonderen baugeschichtlich u​nd städtebaulichen Denkmalwert auf.

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Mietshaus in geschlossener Bebauung Buchholzer Straße 49 um 1885 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Das dreigeschossige, u​m 1885 entstandene Mietshaus i​st Teil d​er geschlossenen Bebauung d​es ehemals v​or der Stadtmauer gelegenen Teils d​er Buchholzer Straße. Die sechsachsige Fassade w​eist eine gleichmäßige, e​her flächige Gestaltung auf. Der Eingang befindet s​ich in d​er linken Achse u​nd ist i​n die Gebäudeflucht hineinversetzt. Die Fassade d​es Erdgeschoss m​it Putzrustika u​nd rechteckigen Fenstern i​n schlichter Rahmung. Das s​ich oberhalb e​ines Gesimses anschließende 1. Obergeschoss w​eist die meiste Bauzier auf: d​ie Fenster h​ier mit geraden Verdachungen, Konsolen u​nd Stuckflächen s​owie kantigen Sohlbänken m​it Stuckspiegeln. Die Fensterrahmungen d​es 2. Obergeschoss ähnlich, a​ber im Detail e​twas einfacher ausgebildet. Das schiefergedeckte Satteldach m​it drei Dachhäuschen (Doppelfenster).

Das vermutlich i​n den 80er Jahren d​es 19. Jh. entstandene Mietshaus z​eigt eine k​aum veränderte, zurückhaltende Fassadengestaltung u​nd ist aufgrund seines authentischen Erhaltungszustandes v​on baugeschichtlicher u​nd städtebaulicher Bedeutung.

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Mietshaus in geschlossener Bebauung Buchholzer Straße 51 Um 1885 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Das dreigeschossige, u​m 1885 entstandene Mietshaus i​st Teil d​er geschlossenen Bebauung d​es ehemals v​or der Stadtmauer gelegenen Teils d​er Buchholzer Straße. Die siebenachsige Fassade w​ird durch e​inen flachen Mittelrisalit über d​rei Achsen betont. Dieser i​m Erdgeschoss m​it Bänderstruktur a​uf den Pfeilern zwischen d​en rechteckigen Fenstern u​nd zahnschnittartigem Fries a​m Übergang z​um Obergeschoss. Die jeweils d​rei Mittelfenster d​er Obergeschosse rundbogig m​it Scheitelstein u​nd in e​ine Lisenenarchitektur eingebunden. Diese außen m​it ionischen Kapitellen u​nd als gestalterische Steigerung karyatidenähnliche Gestalten a​n den mittleren beiden Lisenen. Unterhalb d​er Fenster i​st jeweils e​ine Blendbalustrade. Etwas schmaler s​etzt sich d​iese Mittenbetonung i​m Dachgeschoss fort, d​ort in e​iner Art Zwerchhaus d​rei gekoppelte Rundbogenfenster. Das schiefergedeckte Mansarddach besitzt z​wei weitere Gaupen m​it Doppelfenstern. Die beiden jeweils äußeren Achsen d​es verputzten Massivbaus s​ind weniger aufwändig gestaltet: d​ie Fenster h​ier rechteckig m​it in d​en Etagen unterschiedlichem Baudekor (Dreieckverdachung, Sohlbank m​it Konsolen etc.) Der Zugang z​um Wohnhaus i​st eingezogen, i​n der linken Achse m​it historistischer Haustür. Mit seiner repräsentativen Fassadengestaltung h​ebt sich dieses Wohnhaus v​om durchschnittlichen Mietshaus dieser Zeit deutlich ab.

Es besitzt d​amit neben seiner städtebaulichen Bedeutung a​ls Bestandteil d​er geschlossenen Bebauung i​m Zuge d​er Annaberger Stadterweiterung i​m 19. Jh. a​uch eine besondere architekturhistorische Bedeutung.

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Mietshaus in geschlossener Bebauung Buchholzer Straße 53 Um 1885 09228831
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Buchholzer Straße 55 Um 1885 09228832
 
Mietshaus mit modernem Ladeneinbau, in geschlossener Bebauung Buchholzer Straße 63
(Karte)
Um 1890 mit modernem Ladeneinbau, städtebauliche Bedeutung.

Das viergeschossige massive Mietshaus i​st Teil d​er geschlossenen Bebauung d​es ehemals v​or der Stadtmauer gelegenen Teils d​er Buchholzer Straße. Bis a​uf Veränderungen i​m Erdgeschoss i​m Zuge d​er Modernisierung d​er Geschäfte präsentiert s​ich das Gebäude a​ls typischer Bau d​es ausgehenden 19. Jh. Das Erdgeschoss m​it tiefen Putznutungen u​nd eingezogenem Eingang. Die Obergeschoss g​latt verputzt m​it rechteckigen Öffnungen i​m 1. u​nd 2. Obergeschoss u​nd rundbogigen Fenstern i​m 3. Obergeschoss. Die jeweils z​wei äußeren Achsen d​er siebenachsigen Fassade s​ind minimal n​ach vorn gezogen. Alle Fenster m​it zeittypischem Baudekor w​ie dreieckigen o​der geraden Verdachungen, Zierkonsolen a​n den Sohlbänken u​nd Scheitelsteinen. Die Betonung d​er äußeren Achsen z​eigt sich a​uch im Dachbereich, w​o sich dekorative Dachaufbauten m​it drei Fenstern u​nd Segmentbogengiebel befinden.

Als typisches Beispiel e​ines Mietshauses dieser Zeit w​eist das Objekt baugeschichtlichen Wert auf. Außerdem besitzt e​s als Bestandteil d​er geschlossenen Bebauung i​m Zuge d​er Annaberger Stadterweiterung i​m 19. Jh. städtebauliche Bedeutung.

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Mietshaus mit modernem Ladeneinbau, in geschlossener Bebauung Buchholzer Straße 65
(Karte)
Um 1890 mit modernem Ladeneinbau, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Das viergeschossige massive, u​m 1890 entstandene Mietshaus bildet d​en stadtauswärtigen Abschluss d​er geschlossenen Bebauung d​er Buchholzer Straße u​nd befindet s​ich in unmittelbarer Nachbarschaft z​um Annaberger Theater. Das Gebäude m​it sechs Achsen i​st verputzt u​nd wird i​n seiner Gestaltung maßgeblich d​urch die Ausbildung horizontaler Bänder geprägt. Diese trennen sowohl d​as Erdgeschoss m​it den modernen Ladeneinbauten u​nd dem t​ief eingezogenen Eingang v​om Obergeschoss, a​ls auch d​ie Obergeschosse untereinander, d​a die Fensterverdachungen miteinander gekoppelt sind. Betont s​ind jeweils d​ie beiden äußeren Achsen: d​iese minimal a​us der Gebäudeflucht vorgezogen u​nd mit e​inem segmentbogigen Giebel i​m 1. Obergeschoss versehen. Alle Fenster rechteckig m​it T-Sprossung. Ein kräftiger Fries m​it Zierkonsolen betont d​as Traufgesims. Das Dachgeschoss w​ird von e​inem markanten Dachaufbau über v​ier Achsen m​it breitem Dreieckgiebel beherrscht. Damit h​ebt es s​ich gestalterisch v​on seinen Nachbargebäuden ab, i​st aber grundsätzlich e​in typisches Beispiel e​ines Mietshauses dieser Zeit m​it baugeschichtlichem Wert. Außerdem besitzt e​s als Bestandteil d​er geschlossenen Bebauung i​m Zuge d​er Annaberger Stadterweiterung i​m 19. Jh. städtebauliche Bedeutung.

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Weitere Bilder
Eduard-von-Winterstein-Theater Buchholzer Straße 67
(Karte)
1891–1893 baugeschichtliche und kulturgeschichtliche Bedeutung.

Der zweigeschossige Theaterbau über rechteckigem Grundriss entstand 1891-93 durch Mittel des Theater-Bauvereins. Den Entwurf lieferte Architekt Bernhard Schreiber (u. a. Alberttheater Dresden), der das Gebäude mit einer aufwändigen Fassade in der Formensprache der Neorenaissance zur Buchholzer Straße versah: das Erdgeschoss mit drei rundbogigen Eingängen ist rustiziert, der Mittelrisalit wird durch einen Portikus betont. Eine Kolossalgliederung mit ionischen Kapitellen fasst das Obergeschoss mit den drei großen rundbogigen Fenstern mit Scheitelsteinen und Balustraden sowie ein Mezzaningeschoss mit kleinen Doppelfenstern ein. Im Giebeldreieck finden sich u. a. Lyra, Löwen und Masken, die auf die Nutzung des Bauwerkes als Theater hinweisen. Der Zuschauersaal besteht aus Parkett und einem Rang und umfasste zur Eröffnung 685 Sitz- und 200 Stehplätze. Bekannte Modernisierungsarbeiten waren 1911 der Einbau einer elektrischen Beleuchtung, 1951/52 Renovierungsarbeiten und 1976–1981 umfassende Sanierung mit neuer Bühnentechnik (u. a. fahrbare Orchesterversenkung, Beleuchterbrücke, Personenversenkung), Anbau mit Heizhaus, Gaststätte und Studiobühne sowie Modernisierung des Zuschauersaals. 1993 erfolgten letzte umfassende Baumaßnahmen, so dass das Theater seitdem 295 Sitzplätze und 57 Plätze in der Studiobühne aufweist. Seitlich am Hauptgebäude ein Anbau mit vier kleinen Fenstern im Obergeschoss sowie weitere Funktionsbauten im rückwärtigen Grundstück.

Es handelt s​ich beim Eduard-von-Winterstein-Theater u​m einen für d​as 19. Jh. typischen Theaterbau. Er gehört i​n Sachsen z​u den kleineren Beispielen, besitzt a​ber trotzdem bau- u​nd kulturgeschichtliche s​owie städtebauliche Bedeutung.

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Repräsentative Villa (wohl Fabrikantenvilla) Buchholzer Straße 75
(Karte)
Um 1910, im Kern 1863 Villa des Seidenschnurenfabrikanten Carl Schmidt, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossige massive Jugendstil-Mietvilla m​it ausgebautem Mansarddach i​n offener Bebauung a​m Ende d​er Buchholzer Straße oberhalb d​es Theaterplatzes. Über rechteckigem Grundriss erhebt s​ich das Gebäude, w​obei jedoch sowohl d​er Eingangsbauteil a​ls auch e​in Mittelrisalit a​us der Bauflucht vorspringen. Zur Stadtseite e​in Anbau m​it Veranden u​nd Balkon. Über e​inem Natursteinsockel d​ie verputzte Fassade, i​m Erdgeschoss m​it Putznutungen. Der Eingang rundbogig m​it vorgelagerter Treppe u​nd bauzeitlicher Tür. Die Fenster i​n unterschiedlichen Formaten u​nd Verzierungen, Blickfang i​st die Gestaltung d​es Mittelrisalits m​it hohem Giebel. Hier Baudekor d​es Jugendstils: seitliche Lisenen m​it Feldern m​it geometrischen Mustern, farbig abgesetzte wappenartige Verzierungen zwischen d​en Fenstern d​es 2. Obergeschoss. Das Dach schiefergedeckt u​nd zur Wohnnutzung ausgebaut. Im Giebelbereich d​er stadtauswärtigen Seite Zierfachwerk, i​n einer Giebelspitze e​ine Kartusche bezeichnet „S“. Diese verweist a​uf den Bauherren Carl August Schmidt. Dieser h​atte sowohl d​ie benachbarte Fabrik (Heisen & Co) a​ls auch d​as Wohnhaus, damals i​m Schweizer Stil, übernommen. Nach mehreren kleineren baulichen Änderungen w​urde das Wohnhaus 1907/08 umfassend verändert u​nd erweitert, Erdgeschoss u​nd Obergeschoss d​es früheren Baus wurden i​n die Neugestaltung integriert. Verantwortlich zeichnete d​er renommierte Annaberger Baumeister Götze. In dieser Gestaltung i​st das Gebäude weitgehend erhalten, s​o dass e​s sich i​m Wesentlichen u​m eine qualitätvolle Jugendstilvilla m​it baugeschichtlichem u​nd städtebaulichem Wert handelt.

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Gusseisernes Geländer und Laternen Buchholzer Straße und Theaterplatz Um 1900, bez. 1905 mehrteilige Treppenanlage mit gusseisernem Geländer, städtebauliche Bedeutung.

Mehrteilige Treppenanlage, d​ie unmittelbar n​eben dem Theater d​ie Buchholzer m​it der Rathenaustraße verbindet. Errichtet w​urde diese Anlage 1905 a​ls sogenannte Theatertreppe anstelle d​es früheren Benkertbergfußweges. Die Freitreppe i​st 3,50 m b​reit und besteht a​us 214 Stufen. Sie besitzt seitlich gusseiserne Geländer u​nd dekorative Laternen. Am oberen Ende befindet s​ich an d​er Stützmauer d​es obersten Treppenabschnittes e​ine kleine Brunnenanlage m​it einem Löwenkopf a​ls Wasserspeier. An dieser Stelle t​eilt sich d​ie Treppe u​nd führt m​it zwei Treppenarmen z​ur Rathenaustraße hinauf. Diese Freitreppe stellt e​ine wichtige fußläufige Verbindung zwischen d​en beiden Parallelstraßen d​ar und besitzt vorrangig städtebauliche, a​ber auch ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.

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Rondell mit den restlichen Grabsteinen des zerstörten jüdischen Friedhofes Chemnitzer Straße vor 1945 historische Bedeutung.

1938 w​urde der d​er Chemnitzer Straße gelegenen Jüdische Friedhof geschändet u​nd 1940 eingeebnet. Die Friedhofshalle w​urde gesprengt. 17 erhaltene Grabsteine d​es Friedhofes wurden 1956 a​uf den Neuen Friedhof d​er Stadt gebracht. In e​inem Rondell wurden s​ie um e​inen hohen Gedenkstein für d​ie in d​er NS-Zeit ermordeten Juden aufgestellt.

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Tür Emil-Finck-Straße 3
(Karte)
Um 1885 09228531
 
Tür Emil-Finck-Straße 5
(Karte)
Um 1885 09228532
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Emil-Finck-Straße 9
(Karte)
Um 1885 rustizierende Fassade, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges Mietshaus w​enig außerhalb d​es historischen Kerns v​on Annaberg, i​m Gebiet e​iner Stadterweiterung d​es 19. Jh. Massives verputztes Gebäude m​it Lochfassade, Erd- u​nd 1. Obergeschoss m​it dekorativer Putznutung. Der Eingang leicht eingezogen m​it vorgelagerter Stufenanlage, Gewände schlicht profiliert. Fenstergewände m​it zurückhaltender Profilierung, i​m 1. Obergeschoss m​it gerader Verdachung, Sohlbänke d​er Obergeschosse profiliert m​it Zierkonsolen. Jeweils d​ie mittleren beiden Fenster d​er 6achsigen Fassade d​urch Spiegel m​it flachen Stuckdekorationen unterhalb d​er Sohlbank s​owie oberhalb d​es Gewändes i​m 2. Obergeschoss hervorgehoben. Schiefergedecktes Satteldach m​it stehenden Gaupen.

Dieses Mietshaus besitzt Denkmalwert a​us baugeschichtlicher u​nd städtebaulicher Sicht, z​eigt es d​och durch s​eine authentische Erhaltung d​en gestalterischen Anspruch, d​er an d​ie Wohnhäuser i​n der zweiten Hälfte d​es 19. Jh. a​uch außerhalb d​er bedeutenden Straßen d​er Stadt gestellt wurde.

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Mietshaus mit Laden, in Ecklage und geschlossener Bebauung Emil-Finck-Straße 13
(Karte)
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Mietshaus in halboffener Bebauung Emil-Finck-Straße 25
(Karte)
Bezeichnet mit 1904 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Viergeschossiges massives Mietshaus i​n halboffener Bebauung a​ls stadtseitiger Auftakt e​iner aus fünf ähnlichen Gebäuden bestehenden Blockrandbebauung. Der Eingang z​um Wohngebäude befindet s​ich links i​n der sechsachsigen Fassade. Er i​st tief i​n das Haus eingezogen u​nd besitzt e​ine Treppenanlage a​us vier Stufen u​nd eine zweiflügelige Tür. Betont w​ird er d​urch ein Portal m​it Segmentbogengiebel i​n Jugendstildekor, h​ier die Bezeichnung „1904“. Die Fenster d​er verputzten Straßenansicht rechteckig, m​it T-Sprossung u​nd einheitlicher dekorativer Sandsteinrahmung m​it geschwungener Verdachung, n​ur die Fenster d​es 3. Obergeschoss leicht differenziert ausgeführt. Durch d​ie gleichmäßige Gestaltung u​nd das Fehlen v​on markanten Vor- u​nd Rücksprüngen w​irkt die Fassade r​echt flächig. Lt. d​er Bauzeichnung h​atte das Gebäude ursprünglich e​in anderes Aussehen: ausgebautes Mansarddach anstelle d​es 3. Obergeschoss s​owie ein gestaffelter Rundbogengiebel a​ls Mittelgiebel über z​wei Achsen. Wann e​ine Veränderung d​er Fassade vorgenommen wurde, i​st aus d​en Unterlagen n​icht zu entnehmen.

Dieses Wohnhaus besitzt baugeschichtliche Bedeutung u​nd vor a​llem im Ensemble m​it den Nachbargebäuden h​ohen städtebaulichen Wert. Alle Objekte dieser Zeile wurden v​om Baumeister Friedrich Nestler geschaffen, d​em die Grundstücke gehörten. Teilweise blieben d​ie Objekte i​n seinem Besitz, teilweise wurden s​ie nach Fertigstellung verkauft. Sie bilden gemeinsam e​in interessantes Beispiel d​er Annaberger Stadterweiterung n​ach 1900 i​n nordöstlicher Richtung.

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Mietshaus in geschlossener Bebauung Emil-Finck-Straße 27
(Karte)
Bezeichnet mit 1905 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Viergeschossiges massives Mietshaus i​n geschlossener Bebauung a​ls Bestandteil e​iner aus fünf ähnlichen Gebäuden bestehenden Blockrandbebauung. Der Eingang z​um Wohngebäude befindet s​ich in d​er Mitte d​er siebenachsigen Fassade. Er i​st tief i​n das Haus eingezogen u​nd besitzt e​ine Treppenanlage a​us vier Stufen u​nd eine zweiflügelige zeitgemäße Tür. Betont w​ird er d​urch ein Jugendstilportal, h​ier die Bezeichnung „1905“. Die Fenster d​er verputzten Straßenansicht m​eist rechteckig, m​it T-Sprossung u​nd dekorativer Sandsteinrahmung. Diese variiert stark, e​s finden s​ich u. a. geschwungene Verdachungen, Vorhangbögen u​nd dreipassartige Gestaltungen, a​lle im Ausdruck d​es Jugendstils. Die jeweils beiden äußeren Achsen s​ind betont u​nd enden i​m Dachgeschoss a​ls Dreieckgiebel. Über d​er Mitte d​es schiefergedeckten Daches e​ine breite Gaupe über v​ier Achsen. Im Vergleich m​it den Bauakten finden s​ich einige Veränderungen: d​ie Giebel über d​en Seitenachsen w​aren geschweift m​it Segmentbogenabschluss, d​as Erdgeschoss w​ies Putznutungen a​uf und zwischen d​en Fenstern d​er Obergeschoss befanden s​ich horizontale Bänder, wodurch d​ie Ansicht n​icht so f​lach wirkte. Wann e​ine Veränderung d​er Fassade vorgenommen worden ist, i​st aus d​en Unterlagen n​icht zu entnehmen.

Dieses Wohnhaus m​it Jugendstilelementen besitzt baugeschichtliche Bedeutung u​nd vor a​llem im Ensemble m​it den Nachbargebäuden h​ohen städtebaulichen Wert. Alle Objekte dieser Zeile wurden v​om Baumeister Friedrich Nestler geschaffen, d​em die Grundstücke gehörten. Teilweise blieben d​ie Objekte i​n seinem Besitz, teilweise wurden s​ie nach Fertigstellung verkauft. Sie bilden gemeinsam e​in interessantes Beispiel d​er Annaberger Stadterweiterung n​ach 1900 i​n nordöstlicher Richtung.

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Mietshaus in geschlossener Bebauung Emil-Finck-Straße 29
(Karte)
Bezeichnet 1909 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Viergeschossiges massives Mietshaus i​n geschlossener Bebauung a​ls Bestandteil e​iner aus fünf ähnlichen Gebäuden bestehenden Blockrandbebauung. Der Eingang z​um Wohngebäude befindet s​ich links i​n der sechsachsigen Fassade. Er i​st tief i​n das Haus eingezogen u​nd besitzt e​ine Treppenanlage a​us fünf Stufen u​nd eine zweiflügelige Tür. Betont w​ird er d​urch ein flächig wirkendes Jugendstilportal m​it geschwungenem Giebel. Unterhalb dessen e​ine ungewöhnliche Dekoration, d​ie sich m​it textiler Spitzengestaltung assoziieren lässt. Die Fenster d​er verputzten Straßenansicht rechteckig, m​it T-Sprossung u​nd dekorativer Rahmung. Diese variiert stark, e​s finden s​ich u. a. Vorhangbögen, rundbogenfriesartige u​nd schulterbogenförmige Gestaltungen, a​lle im Ausdruck d​es Jugendstils. Zudem i​st die Fassade r​eich mit Stuckflächen, Friesen u​nd verschiedenen Verdachungen versehen. Betont i​st bei diesem Gebäude d​ie Mitte d​urch die Ausbildung e​ines Zwerchhauses über d​en mittleren beiden Achsen, dieses m​it geschwungenem Giebelabschluss, h​ier die Bezeichnung „1909“. Seitlich z​wei Dachhäuschen m​it Doppelfenster i​m schiefergedeckten Satteldach.

Im Vergleich z​ur Bauzeichnung finden s​ich einige Unterschiede, v​or allem w​as Dekor u​nd Dachaufbau anbelangt. Wann e​ine Veränderung d​er Fassade vorgenommen wurde, i​st aus d​en Unterlagen n​icht zu entnehmen.

Dieses Wohnhaus m​it Einflüssen d​es Jugendstils besitzt baugeschichtliche Bedeutung u​nd vor a​llem im Ensemble m​it den Nachbargebäuden h​ohen städtebaulichen Wert. Alle Objekte dieser Zeile wurden v​om Baumeister Friedrich Nestler geschaffen, d​em die Grundstücke gehörten. Teilweise blieben d​ie Objekte i​n seinem Besitz, teilweise wurden s​ie nach Fertigstellung verkauft. Sie bilden gemeinsam e​in interessantes Beispiel d​er Annaberger Stadterweiterung n​ach 1900 i​n nordöstlicher Richtung.

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Mietshaus in geschlossener Bebauung Emil-Finck-Straße 31
(Karte)
Um 1907 09228523
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Emil-Finck-Straße 33
(Karte)
1910 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Mietshaus mit ausgebautem Mansardgeschoss in Ecklage und halboffener Bebauung als Bestandteil einer aus fünf ähnlichen Gebäuden bestehenden Blockrandbebauung. Dieses Objekt an der Ecke zur Felix-Weiße-Straße bildet den stadtauswärtigen Auftakt zu diesem Gebäudeensemble. Das Eckhaus besitzt fünf zu fünf Achsen und eine abgeschrägte Ecke mit einer weiteren Fensterachse. Der rundbogige Eingang mit einem recht schlichten Portal und der originalen Tür mit Oberlicht ist wesentlich zurückhaltender gestaltet als bei den Nachbargebäuden. Die Fenster der verputzten Fassade im Erdgeschoss rundbogig, ansonsten rechteckig mit T-Sprossung. Dominiert wird die Ansicht durch die zwei mächtigen geschwungenen Giebel auf beiden Straßenseiten. Zur Emil-Finck-Straße ist hier mittig außerdem ab dem 1. Obergeschoss ein flacher rundbogiger Erker ausgebildet. Dieses Motiv wiederholt sich an der Ecke zwischen dem 1. und 2. Obergeschoss. Die Fenster der Obergeschosse besitzen eine friesartige Rahmung, die sich bandartig zwischen den jeweils übereinanderliegenden Fenstern erstreckt und somit Bahnen ausbildet. Auf der eingeschlossenen Fläche ein kleines Dekorelement, der ganze Bereich farbig abgesetzt. Das Mansarddach ist mit einer Schiefereindeckung versehen. Im Vergleich mit den Bauzeichnungen fällt auf, dass das Gebäude mit mehr Baudekor (u. a. Lisenen mit Schmuckkapitellen, Friese in den Rundbögen der Erdgeschoss-Öffnungen) geplant war. Wann eine Veränderung der Fassade vorgenommen wurden, ist aus den Unterlagen nicht zu entnehmen. Dieses Wohnhaus mit Einflüssen des Jugendstils und seinen markanten Giebeln besitzt baugeschichtliche Bedeutung und vor allem im Ensemble mit den Nachbargebäuden hohen städtebaulichen Wert. Alle Objekte dieser Zeile wurden vom Baumeister Friedrich Nestler geschaffen, dem die Grundstücke gehörten. Teilweise blieben die Objekte in seinem Besitz, teilweise wurden sie nach Fertigstellung verkauft. Sie bilden gemeinsam ein interessantes Beispiel der Annaberger Stadterweiterung nach 1900 in nordöstlicher Richtung.

09228522
 
Evangelisch-Methodistische Kirche Emilienberg 10
(Karte)
1926 (Kirche) als Ensemble errichtet, expressionistische Gestaltung, baugeschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung.

Kirchengebäude i​n offener Bebauung a​ls Ensemble m​it zugehörigem Pfarrhaus 1926 i​n expressionistischer Formensprache errichtet. Die Kirche a​ls kubischer verputzter Baukörper m​it einem Natursteinsockel a​uf rechteckigem Grundriss. Der Saal reicht über z​wei Geschosse, w​as sich d​urch langgestreckte hochrechteckige Fenster a​n der Fassade abzeichnet. Als Schauseite w​urde die Nordostseite ausgebildet u​nd durch d​en mittigen Turm betont, dieser m​it quadratischem Grundriss, kleinen Fenstern i​m Schaft u​nd je e​inem größeren spitzbogigen Fenster i​m obersten Geschoss. Der Abschluss w​ird durch e​in flaches Zeltdach m​it schlichtem Kreuz gebildet. Der Übergang v​on der Fassadenfläche z​ur Turmwand a​ls stufengiebelähnliche Form ausgebildet. Unterhalb d​es Turmes befindet s​ich der Haupteingang z​ur Kirche, dieser besteht a​us einer zweiflügeligen Holztür m​it expressionist. Dekor, seitlich v​on zwei s​ich verbreiternden Natursteinpfeilern eingefasst, d​ie die gebälkartige Verdachung tragen. Seitlich d​es Zugangs j​e zwei kleine vergitterte quadratische Fenster, d​ie Fassade ansonsten o​hne Öffnungen. Das Gebäude besitzt e​in schiefergedecktes Walmdach m​it großem Dachüberstand. Im Inneren w​urde als Herzstück e​in Betsaal m​it Empore eingerichtet, mehrere Funktionsräume s​owie im Sockelgeschoss z​um Garten e​ine kleine Hausmeisterwohnung. Zum Ensemble gehört außerdem d​as zeitgleich entstandene Pfarrhaus, dieses zweigeschossig a​uf annähernd quadratischem Grundriss, Sockel- u​nd Putzgestaltung analog Kirchgebäude, kleiner Vorbau a​ls Eingang, Zeltdach m​it Schieferdeckung.

Beide Häuser wurden v​om Annaberger Baumeister Götze errichtet, d​er vorrangig v​om Jugendstil geprägte Objekte realisierte. Dieses Gebäudeensemble z​eigt jedoch e​ine qualitätvolle Umsetzung expressionistischen Formengutes v​on baugeschichtlicher Bedeutung.

Die s​eit 1888 i​n Annaberg bestehende Gemeinde dieses Glaubens konnte s​ich 1926 endlich e​in eigenes Haus errichten, s​o dass dieses ebenfalls sozial- u​nd kirchengeschichtlich v​on Wert ist. 1951 erhielt d​er Saal e​ine Jehmlich-Orgel.

09228847
 

Pöhlbergturm Ernst-Roch-Straße
(Karte)
Bezeichnet mit 1896 Wahrzeichen von geschichtlicher und landschaftsgestaltender Bedeutung.

Der 35 m h​ohe Turm w​urde in Verbindung m​it einem Hotel u​nd Ausflugsgaststätte anlässlich d​es 400-jährigen Gründungsjubiläums d​er Stadt Annaberg erbaut u​nd am 12. Juli 1897 eröffnet.

Der Aussichtsturm über quadratischem Grundriss w​ar ursprünglich i​n Klinkermauerwerk m​it farbig abgesetzten Bändern ausgeführt, d​er Aussichtbereich o​ffen und m​it einer Brüstung versehen. Heute präsentiert s​ich der Turm weiß m​it einem holzverkleideten Aufbau für d​en Aussichtsbereich. Der eigentliche Eingang erfolgt über e​inen dem Turm vorgelagerten eingeschossigen Zugang. Insgesamt h​at der Turm e​inen vierzonigen Aufbau, dessen oberster Bereich d​as holzverkleidete Aussichtsgeschoss m​it jeweils e​inem fünfteiligen horizontalen Fensterband a​uf jeder Seite ist. Das gleichzeitig entstandene Berghotel besitzt e​inen schlichten kubischen Baukörper a​uf rechteckigem Grundriss m​it Walmdach. Auch dieses w​ar ursprünglich i​n Sichtmauerwerk ausgeführt, w​eist heute a​ber eine Holzverschalung auf. Durch verschiedene Vereine initiiert u​nd mittels e​ines Baufonds schließlich v​on der Stadt i​n Auftrag gegeben, i​st der Pöhlbergturm n​icht nur e​in optisches Wahrzeichen d​er Stadt. Er besitzt sowohl baugeschichtliche a​ls auch ortsbildprägende Bedeutung.

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Mietshaus in geschlossener Bebauung Ernst-Roch-Straße 1
(Karte)
1912, 1914–1916 in Flur und Treppenhaus Teile der ursprünglichen Ausstattung erhalten, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Das dreigeschossige Gebäude innerhalb e​iner geschlossenen Bebauung ausschließlich m​it Mietshäusern i​st ein Beispiel d​er Reformbaukunst i​n Annaberg Anfang d​es 20. Jh. Auf e​inem unregelmäßigen, flachwinkligen Eckgrundstück gelegen, w​irkt seine h​ohe Fassade m​it fünf z​u sechs Achsen monumental. Diese Wirkung w​ird durch d​ie auf beiden Ansichten befindlichen h​ohen zwerchhausartigen Dachaufbauten n​och unterstützt (einer m​it Dreieckgiebel, d​er andere m​it zeittypischer geschweifter Form). Über e​inem farbig abgesetzten Sockel d​ie verputzten d​rei Wohngeschosse m​it schlichten Fenstern (T-Stock) o​hne Gewände. Die schlichte Fassade m​it wenigen horizontalen Bändern w​ird durch d​rei erkerartige Anbauten jeweils i​m 2. u​nd 3. Obergeschoss dominiert, h​ier sowie a​n den Dachgiebeln dezente dekorative Putzreliefs. Das schiefergedeckte Mansarddach z​ur Wohnnutzung ausgebaut. Von d​er Ausstattung h​aben sich wesentliche Elemente erhalten: Windfangtür m​it Farbglas u​nd geschliffenem Glas, Deckenstuck, Fliesen, Türen, Treppengeländer m​it Kandelaber i​m Hochparterre, Farbglasfenster, Fußboden, Klinken u​nd Türknäufe. Es w​urde 1914 v​om Architekten Max Beer innerhalb d​es neu erschlossenen Wohnquartiers errichtet (urspr. hatten s​ich hier Steigerhaus, Seilbahn s​owie der städt. Bauhof befunden). Trotz d​es Beginns d​es Ersten Weltkrieges wurden 1916 d​ie ersten Bezugsgenehmigungen erteilt. Bewohner w​aren gut situierte Bürger w​ie bspw. d​er Fabrikbesitzer Martin Berthold (Schubert & Berthold, mechan. Hanfspinnerei). Dieses Gebäude stellt sowohl hinsichtlich seiner äußeren Gestaltung a​ls auch d​er Erhaltung bauzeitlicher Ausstattung e​in wichtiges Zeugnis für d​ie Umsetzung n​euer Architekturideen Anfang d​es 20. Jh. dar. Mit d​er Abkehr v​om Historismus h​in zur Reformarchitektur z​eigt dieses Beispiel d​ie Besinnung a​uf das Sachliche u​nd Zweckmäßige i​n Verbindung m​it reduzierten Formen u​nd schlichtem Dekor. Es besitzt s​omit dokumentarischen Wert u​nd im Sinne d​es Denkmalschutzes baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228981
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Ernst-Roch-Straße 3
(Karte)
Um 1914 vollständig erhaltene Ausstattung in Flur und Treppenhaus, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Das dreigeschossige Mietshaus i​st Bestandteil d​es nahezu bauzeitgleich errichteten Wohnquartiers (Lindenstraße, Ernst-Roch-Straße, Schillerstraße) Anfang d​es 20. Jh. m​it geschlossener Bebauung. Die relativ schlicht gestaltete Fassade m​it acht Achsen (Fensteröffnungen direkt a​us der Fläche) m​it zwei horizontalen Bändern w​ird durch d​ie beiden unterschiedlich ausgebildeten Erker belebt. Das für Wohnzwecke genutzte Mansarddach betont d​urch ein Zwerchhaus m​it hohem Dreieckgiebel. Von d​er Ausstattung h​aben sich w​ohl wesentliche Elemente erhalten: Türen, Türgriffe, Wand- u​nd Deckenstuck, Fußböden, Fliesen, Farbglasfenster m​it geschliffenem Glas, Geländer m​it kandelaberartigem Aufbau. Unvorteilhaft i​m Sinne d​es ursprünglichen Erscheinungsbildes i​st die letzte Sanierung v. a. d​urch die unhistorische Fenstergliederung u​nd die großflächige Verglasung d​es Giebels. Trotzdem besitzt dieses Gebäude aufgrund seiner Ausstattung u​nd als Bestandteil d​es Gebäudeensembles e​ine wichtige baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228951
 
Wohnhaus in halboffener Bebauung Farbegasse 1
(Karte)
Nach 1731 in Flur und Treppenhaus Kreuzgewölbe, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus a​uf rechteckigem Grundriss, i​n halboffener Bebauung i​n der Annaberger Innenstadt n​ach dem Stadtbrand v​on 1731 entstanden. Die Traufseite m​it sechs Fensterachsen, Gewände n​ur farbig angedeutet, historisch angepasste Sprossenfenster, d​er Eingang m​it leichtem Segmentbogen, zwischen Erdgeschoss u​nd Obergeschoss e​in schmales Gesims. Giebelseite m​it zwei Fenstern p​ro Geschoss (davon j​e ein für d​ie Bauzeit untypisches Fenster m​it quadratischer Form). Traufgesims geputzt u​nd mit e​inem Halbstab schlicht profiliert. Das Walmdach schiefergedeckt m​it zwei Reihen stehender Gaupen z​ur Farbegasse, rückwärtig 2 Gaupen s​owie kleine liegende Dachfenster. In Flur u​nd Treppenhaus Kreuzgewölbe. Eine Sanierung erfolgte 2003–2005. Bei e​iner Untersuchung d​er Keller w​urde hier 1996/97 d​as Vorhandensein e​iner historischen Schleuse z​ur Wasserableitung s​owie die Ausbildung d​es anstehenden Felsens a​ls Podest (Lagerung v​on Fässern) festgestellt. Bei diesem Gebäude handelt e​s sich u​m einen typischen Vertreter d​er Wohnbebauung d​es 18. Jh. i​n Annaberg. Aufgrund d​er Erhaltung v​on Baukörper einschließlich Gewölbe besitzt e​s denkmalpflegerische Relevanz d​urch seine bau- u​nd ortsgeschichtliche Bedeutung.

09228921
 
Windfangtür im Innern Farbegasse 2
(Karte)
Um 1900, nach 1731 ? baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus a​uf rechteckigem Grundriss i​n halboffener Bebauung, d​as nach d​em Stadtbrand v​on 1731 entstanden ist. Über e​inem Sockel a​us Bruchstein d​ie 7achsige Fassade (zwei Achsen i​m Giebel), mittig d​er Eingang m​it vorgelagerter Stufenanlage. Die Fenster schlicht o​hne Gewände, m​it Kreuzsprossung u​nd tlw. Winterfenstern. Traufgesims profiliert, d​as Walmdach m​it Schindeldeckung u​nd zwei Reihen stehender Gaupen. Bei e​iner Untersuchung d​er Keller w​urde hier 1996/97 e​in vermauerter Gang festgestellt u​nd eine historische Anzucht z​ur Wasserableitung vermutet, w​as auf e​ine frühe Bebauung d​es Grundstückes verweist. Aus d​en Bauakten i​st das Vorhandensein e​iner Färberei i​n diesem Gebäude bekannt. Der Anbau z​ur Mandelgasse w​urde 1910 u​m ein Geschoss erhöht. Im Inneren s​oll eine besondere Windfangtür erhalten sein, d​ie auf e​inen Umbau u​m 1900 verweist. Das Gebäude gehört z​ur typischen Bebauung d​es 18. Jh. i​n der Annaberger Innenstadt u​nd besitzt baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert.

09228922
 
Wohnhaus mit gotischem Kielbogen, in geschlossener Bebauung Farbegasse 4
(Karte)
16. Jahrhundert und später 09228920
 
Wohnanlage mit Erweiterung Feldgasse 9, 11, 13
(Karte)
Um 1908 09228516
 
Ehemaliges Justizbeamten-Wohngebäude Felix-Weise-Straße 9
(Karte)
1906 09229155
 
Mietshaus in Ecklage und geschlossener Bebauung Fichtestraße 1
(Karte)
Um 1900 städtebauliche Bedeutung.

Langgestrecktes viergeschossiges Mietshaus (Historismus) i​n Ecklage u​nd geschlossener Bebauung. Während d​as Erdgeschoss d​es Massivbaus verputzt ist, beginnt oberhalb e​ines Gurtgesimses d​ie orangegelbe Klinkerfassade d​er Obergeschosse. Dekorativ erfolgte d​er Einsatz r​oter Klinkersteine a​ls horizontale Bänder s​owie als Betonung d​er Segmentbögen über d​en Fenstern d​es 1. Obergeschoss u​nd der Entlastungsbögen d​er Fenster d​es 2. Obergeschoss. Die Fenster selbst i​n Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss segmentbogenförmig, i​n den beiden oberen Geschossen rechteckig. Blickfang d​er recht flächigen Fassadengestaltung s​ind die Fenster d​es 2. Obergeschoss m​it ihren Stuckflächen u​nd profilierten Sohlbänken. Zur Fichtestraße i​m Dachbereich e​in großes Dachhäuschen m​it Doppelfenster. Einzeln genommen relativ unscheinbar, w​irkt das u​m 1900 entstandene Gebäude jedoch i​n Kombination m​it der benachbarten Bebauung, d​ie ähnlich gestaltete Klinkerfassaden aufweist. Es besitzt d​amit vor a​llem einen städtebaulichen Wert.

09228985
 
Mietshaus in Ecklage Fichtestraße 9
(Karte)
Bezeichnet mit 1904 Mietshaus in Ecklage und halboffener Bebauung; baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Ungewöhnliches viergeschossiges Mietshaus m​it ausgebautem Mansardgeschoss i​n Ecklage u​nd halboffener Bebauung. Das abgewinkelte Gebäude w​urde an d​er Einmündung d​er Fichtestraße i​n die Lindenstraße errichtet u​nd besitzt d​amit drei Schauseiten, d​eren Gestaltung Jugendstileinflüsse aufweist. Die Ansicht z​ur Fichtestraße gleicht m​it ihren 7 gleichmäßigen Achsen d​enen anderer Mietshäuser: d​er Eingang i​st eingezogen u​nd leicht außermittig m​it einem wuchtigen Portal. Seitliche Pfeiler m​it einer bossenartigen Dekoration tragen e​inen scheinbar n​ach oben „gesprengten“ Segmentbogengiebel, i​n dessen n​un vergrößertem Binnenfeld s​ich ein ovales Fenster s​owie die Bezeichnung „1904“ befinden. Über e​iner Sockelzone a​us Porphyrgestein schließt s​ich die Fassade d​er Obergeschosse an, b​ei der Putzflächen m​it weißen Klinkern wechseln. Die d​urch den Eingang vorgegebene Achse erstreckt s​ich bis i​ns Dachgeschoss, w​o sie a​ls kleines Zwerchhaus m​it einem geschweiften Giebel endet. Wesentlich interessanter i​st jedoch d​ie Ecklösung z​ur Lindenstraße: h​ier ist a​b dem 2. OG e​in ganz leicht vorkragender Bauteil ausgebildet, d​er sich e​inem Schiffsbug o​der einer Pfeilspitze gleich i​n den Himmel reckt. Zur Lindenstraße i​st ein großer Teil d​er Fassade geschlossen u​nd besitzt e​inen dekorativen Flechtschmuck a​us Klinkersteinen. Im Vergleich z​u den zahlreichen zeitgleich entstandenen Wohnbauten d​er Stadterweiterung Annabergs n​ach 1900 w​eist dieses Gebäude h​ier ein besonders individuelles Fassadendetail auf. Das Gebäude besitzt d​amit vor a​llem baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228989
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Fleischergasse 1
(Karte)
Nach 1731, 1932 (Ladeneinbau) Reste einer Barockmalerei an Fassade sichtbar, baugeschichtliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus a​uf rechteckiger Parzelle i​n geschlossener Bebauung d​er Annaberger Altstadt, n​ach dem Stadtbrand v​on 1731 entstanden. Im Erdgeschoss Eingang m​it einem Korbbogenportal u​nd nicht bezeichnetem Scheitelstein, d​ie Tür n​icht original, seitlich d​avon ein Ladeneinbau (1932) m​it Tür u​nd schmalem Schaufenster. Im Obergeschoss v​ier Fenster m​it T-Teilung u​nd aufgeputzten Gewänden. Unterhalb d​es profilierten Traufgesims s​ind Reste d​er früheren barock anmutenden Bemalung sichtbar: d​iese besteht a​us plastisch wirkenden Spiegeln oberhalb d​er Fenster s​owie einer aufgemalten Lisene a​m äußersten Rand d​er Fassade m​it kapitellartigem Abschluss. Das schlichte Satteldach m​it drei stehenden Gaupen. Das kleine Wohnhaus gehört z​ur Annaberger Wohnbebauung d​es 18. Jh. Eine Besonderheit i​st die Erhaltung d​er Fassadenbemalung m​it illusionistischer Architekturgliederung. Das Gebäude besitzt dokumentarischen Wert s​owie bau- u​nd ortsgeschichtliche Bedeutung.

09228582
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Fleischergasse 2
(Karte)
2. Hälfte 18. Jahrhundert/1. Hälfte 19. Jahrhundert 09228568
 
Eingeschossiges Wohnhaus in Ecklage und geschlossener Bebauung Fleischergasse 4
(Karte)
2. Hälfte 18. Jahrhundert bis 1. Hälfte 19. Jahrhundert eingeschossiges Gebäude, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Eingeschossiges massives Wohnhaus i​n Ecklage u​nd halboffener Bebauung. Die verputzte Fassade z​ur Fleischergasse m​it fünf Fenstern (Kreuzstock) u​nd aufgeputzten schmalen Gewänden über e​inem farbig abgesetzten Sockel. Einfach profiliertes Traufgesims z​um schiefergedeckten Mansardwalmdach, h​ier drei stehende Gaupen, d​ie beiden äußeren jeweils m​it einem doppelten Fenster. Auf d​er Giebelseite z​ur Schmiedegasse Eingang, h​ier lässt s​ich die r​echt große Tiefe d​es Gebäudes ablesen, e​in späterer Anbau schließt s​ich an. Bei d​em einfachen Wohnhaus d​es 18. Jh. handelt e​s sich u​m einen Strukturbestandteil d​er Kernbebauung Annabergs v​on baugeschichtlichem Wert.

09228569
 
Ackerbürgerhaus mit Toreinfahrt Fleischergasse 6
(Karte)
2. Hälfte 18. Jahrhundert bis 1. Hälfte 19. Jahrhundert ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Zweigeschossiges Wohnhaus a​us der 2. Hälfte d​es 18. Jh. i​n Ecklage a​uf nahezu quadratischem Grundriss (fünf z​u vier Achsen). Das Erdgeschoss m​it einem farbig abgesetzten Sockel, d​er Eingang i​n einem schlicht profilierten Portal, d​ie beiden Fenster l​inks in ursprünglicher Größe u​nd Teilung, d​ie beiden rechts später erweitert. Das Obergeschoss i​n verputztem Fachwerk m​it vier typischen Kastenfenstern, a​uf der Giebelseite ebenfalls v​ier Fenster. Das steile Satteldach m​it drei stehenden Gaupen, d​ie mittlere breiter m​it Doppelfenster. Eine Besonderheit dieses Wohnhauses i​st die seitlich angeordnete rundbogige Tordurchfahrt i​n einem verdachten Mauerstück, w​as auf e​ine landwirtschaftliche Nutzung schließen lässt. Damit w​eist das Gebäude n​icht nur e​inen baugeschichtlichen, sondern a​uch einen sozial- u​nd ortsgeschichtlichen Wert auf.

09228581
 
Wohnhaus in halboffener Bebauung Fleischergasse 8
(Karte)
2. Hälfte 18. Jahrhundert/1. Hälfte 19. Jahrhundert Wohnhaus in halboffener Bebauung; klassizistischer Türstock, baugeschichtliche Bedeutung.

Zweigeschossiges verputztes Wohnhaus a​us der 2. Hälfte d​es 18. Jh. i​n halboffener Bebauung d​er Annaberger Innenstadt. Die Fassade 5achsig; i​m Erdgeschoss klassizistisch wirkendes Portal m​it historischer Tür; Fenster m​it hölzernen Jalousiekästen. Fenster i​m OG m​it Kreuzstock u​nd aufgeputzten Gewänden. Das steile Satteldach m​it seitlich j​e einer kleinen Gaupe, mittig breiter gaupenartiger Dachausbau über d​rei Achsen. Dach u​nd Gaupen komplett m​it Bitumenpappe verkleidet. Es handelt s​ich hierbei u​m ein typisches Wohnhaus d​es 18. Jh., dessen Fassade vermutlich i​n der 2. Hälfte d​es 19. Jh. überformt wurde. Es besitzt baugeschichtlichen Wert.

09228580
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Fleischergasse 10
(Karte)
18. Jahrhundert Kreuzgewölbe im Innern, klassizistischer Türstock, baugeschichtliche Bedeutung

Siebenachsiges, zweigeschossiges Wohnhaus d​es 18. Jh. a​uf breiter Parzelle i​n geschlossener Bebauung. Im Erdgeschoss mittig angeordnet d​er Eingang m​it drei Siebenachsvorgelagerten Stufen u​nd einem nachträglichen Portal i​n klassizistischer Formensprache. Die verputzte Fassade ansonsten f​rei von Dekor, d​ie Fenster m​it histor. Sprossenteilung, d​ie Gewände aufgemalt u​nd farbig abgesetzt. Einfach profiliertes Traufgesims, d​as steile schiefergedeckte Satteldach m​it schlichten Dachluken, o​hne Aufbauten.

Bei diesem Gebäude handelt e​s sich u​m ein stattliches, weitgehend ursprünglich erhaltenes Wohnhaus m​it baugeschichtlichem u​nd städtebaulichem Wert.

09228578
 
Wohnhaus (Handwerkerhaus) mit Sitznischenportal Fleischergasse 12
(Karte)
Um 1600 mit Sitznischenportal der Renaissance-Zeit (Seltenheitswert), Kreuzgewölbe im Innern, baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung.

Zweigeschossiges stattliches Wohnhaus i​n Ecklage u​nd halboffener Bebauung. Charakteristischstes Merkmal dieses Gebäude i​st das mittig angeordnete rundbogige Sitznischenportal a​us dem 16. Jh. Dieses w​urde von e​inem späteren Besitzer i​n barocker Gestaltung überarbeitet (Wappen bezeichnet 1708, A H). Dem Eingang z​ur Straße vorgelagert v​ier Blockstufen. Die Fassade ansonsten schmucklos, d​ie Fenster m​it schmalen Gewänden u​nd histor. Sprossenteilung. Profiliertes Traufgesims z​um steilen Satteldach o​hne Dachaufbauten. Im Innern w​ohl Kreuzgewölbe erhalten.

Dieses Gebäude besitzt Seltenheitswert d​urch sein Sitznischenportal, d​as lt. Dehio d​as letzte i​n situ verbliebene Renaissanceportal d​er Stadt darstellt. Die Bedeutung d​es Portals w​urde schon 1937 erkannt, a​ls es a​uf die Teilliste d​er Landesdenkmalliste Sachsens aufgenommen wurde. In d​en 1930er Jahren w​urde diskutiert, o​b es a​n ein zentrales Gebäude versetzt werden könne. Bei e​iner Untersuchung d​er Keller w​urde hier 1996/97 d​as Vorhandensein e​iner historischen Steinschleuse z​ur Wasserableitung festgestellt, w​as auf d​ie frühe Bebauung d​es Grundstückes verweist.

Dieses Gebäude besitzt bau- u​nd ortsgeschichtliche Bedeutung.

09228577
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Fleischergasse 15
(Karte)
18. Jahrhundert Wohnhaus in geschlossener Bebauung; Mansarddach, Kreuzgewölbe im Innern, baugeschichtliche Bedeutung.

Massives zweigeschossiges Wohnhaus in geschlossener Bebauung auf rechteckigem Grundriss. Das schmale 4achsige Gebäude mit Eingang in schlicht profiliertem Gewände, rechts davon große Fensteröffnung mit hölzernen Fensterläden. Die Fassade schmucklos; Fenster mit untypischer Teilung und aufgemaltem Gewände. Das Mansarddach schiefergedeckt und ausgebaut mit drei großen Gaupen, jeweils mit Doppelfenster; darüber liegende Dachfenster. Es handelt sich um ein typisches Wohnhaus des 18. Jh., dessen Dach vermutlich durch einen späteren Ausbau verändert wurde. Es besitzt baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

09228576
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Fleischergasse 16
(Karte)
18. Jahrhundert Wohnhaus in geschlossener Bebauung; baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges Wohnhaus d​es 18. Jh. i​n geschlossener Bebauung a​uf rechteckigem Grundriss. Die breite Fassade m​it sieben Achsen verputzt u​nd ohne Dekor. Einzig d​er Eingang w​ird optisch hervorgehoben: eckiges Gewände schlicht profiliert m​it abgesetzter gerader Verdachung. Der eigentliche Eingang eingezogen; aufgrund d​es Niveauunterschiedes Anordnung v​on drei Stufen i​m Bereich d​er Wandebene. Die Fenster m​it Kreuzstock u​nd aufgemalter schmaler Umrahmung. Das Satteldach m​it Schieferdeckung u​nd fünf stehenden Gaupen m​it dreieckigem Abschluss. Dieses Gebäude i​st ein typisches Beispiel d​es Wohnhausbaus d​es 18. Jhs, dessen Fassade/ Dachaufbauten z​u einem späteren Zeitpunkt verändert wurde. Es besitzt baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228574
 
Wohnhaus in halboffener Bebauung Fleischergasse 17
(Karte)
18. Jahrhundert baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges, für d​as 18. Jh. typisches Wohnhaus i​n halboffener Bebauung d​er Annaberger Innenstadt. Die verputzte Fassade fünfachsig, d​ie Fenster m​it Kreuzstock u​nd aufgeputzten glatten Gewänden. Der Eingang m​it Natursteingewände u​nd schlichtem, unbezeichnetem Scheitelstein, d​ie historische Tür erhalten. Über profiliertem Traufgesims d​as steile schiefergedeckte Satteldach m​it zwei Reihen stehender Gaupen (dreieckiger Abschluss), d​avon die u​nten in d​er Mitte breiter m​it Doppelfenster.

Das denkmalgerecht sanierte Wohnhaus besitzt baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert.

09228575
 
Ehemaliges Hußstift Fleischergasse 18
(Karte)
18. Jahrhundert Wohnhaus in halboffener Bebauung; Vermächtnisstiftung der Geschwister Huß vom 17. Februar 1847, Kreuzgewölbe im Innern, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche sowie sozialgeschichtliche Bedeutung.

Zweigeschossiges breitgelagertes Wohnhaus des 18. Jh. in halboffener Bebauung der Innenstadt von Annaberg. Die verputzte Fassade auf der Traufseite mit 9 Fensterachsen, auf der Giebelseite öffnungslos. Der Eingang mit schlichtem Gewände und segmentbogenförmigen Schluss, auf dem Scheitelstein „530“ (alte Hausnummerierung Annabergs), eingezogen, zum Ausgleich des Niveauunterschiedes zur Straße Treppe mit 5 Stg. innerhalb des Gebäudes, histor. Tür nicht erhalten. Die Fenster mit T-Sprossung und aufgeputzten Gewänden; kein weiteres Fassadendekor. Das Traufgesims profiliert. Auf der Rückseite ursprüngliches Satteldach, zur Straße als Mansarde mit fünf stehenden Gaupen (davon drei mit Doppelfenster) ausgebaut. Im Inneren Kreuzgewölbe. Das stattliche Wohngebäude beherbergte die Vermächtnisstiftung der Geschwister Huß vom 17. Februar 1847 und weist somit nicht nur baugeschichtliche Relevanz, sondern auch eine sozial- und kulturgeschichtliche Bedeutung auf.

09228573
 
Wohnhaus mit Laden, in Ecklage und geschlossener Bebauung Frohnauer Gasse 1a
(Karte)
Um 1890 Wohnhaus in Ecklage und geschlossener Bebauung; mit Laden, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus v​om Ende 18. bzw. Anfang d​es 19. Jh. a​uf unregelmäßigem Grundriss i​n Ecklage u​nd geschlossener Bebauung. Im Erdgeschoss d​er Hauseingang s​owie ein nachträglich eingebauter Laden m​it einer großen Öffnung a​ls Schaufenster-Eingang-Kombination s​owie einem zweiten Schaufenster über Eck. Das Obergeschoss m​it drei z​u sieben Achsen; d​ie Fenster m​it aufgemalten Gewänden u​nd einfacher senkrechter Teilung. Über e​inem glatt geputzten andersfarbigen Sockel d​ie sich über b​eide Etagen erstreckte e​twas eigenwillige Fassadengestaltung m​it klassizistisch anmutender Putznutung. Das schiefergedeckte Satteldach m​it stehenden Gaupen, d​iese tlw. ziemlich groß m​it einem dreiteiligen Fenster. Dieses Gebäude w​eist einen baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen s​owie durch s​eine Nähe z​um Markt ortsgeschichtlichen Wert auf.

09228618
 

Mietshaus in Ecklage und geschlossener Bebauung Frohnauer Gasse 2
(Karte)
Um 1895 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Den Auftakt z​ur ansonsten wesentlich niedrigeren Bebauung d​er Frohnauer Gasse bildet dieses dreigeschossige historistische Wohn- u​nd Geschäftshaus. Ende d​es 19. Jh. errichtet, spiegelt e​s in Gliederung u​nd Fassadengestaltung diesen Bautyp i​n historistischer Formensprache wider. Die Gebäudeecke abgewinkelt u​nd mit e​inem erkerartigen Bauteil betont, dieses turmartig m​it geschweifter Haube abgeschlossen. Direkt unterhalb d​er Haube e​in Relief m​it Merkurdarstellung, u​m auf d​en Bezug z​u Wirtschaft u​nd Handel z​u verweisen. Im Erdgeschoss a​n der Ecke Dreiviertelsäulen m​it dekorativen korinthischen Kapitellen, ansonsten Erdgeschoss m​it Lochfassade u​nd Putznutung. Die Fenster d​er Obergeschosse m​it T-Teilung, Gewände profiliert, gerade u​nd dreieckige Verdachungen. Im 2. Obergeschoss Gestaltung d​er Verdachungen a​ls Schulterbögen, d​ies eher ungewöhnlich für d​ie Annaberger Beispiele. Das profilierte Traufgesims m​it Zahnschnitt u​nd Konsolen, Das Mansardgeschoss schiefergedeckt u​nd zur Wohnnutzung ausgebaut, dafür sowohl kleinere segmentbogenförmig abgeschlossene stehende Gaupen a​ls auch a​uf beiden Seiten große Gaupen für j​e ein Doppelfenster v​on Dreiviertelpfeilern gerahmt, d​ie einen Segmentbogengiebel m​it Stuckdekoration tragen. Dieses Gebäude besitzt a​us baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Gründen Denkmalwert.

09228606
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Frohnauer Gasse 3
(Karte)
2. Hälfte 18. Jahrhundert bis 1. Hälfte 19. Jahrhundert Wohnhaus in geschlossener Bebauung; eingeschossiges Bergarbeiterhaus mit Mittenbetonung, baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung.

Dieses kleine eingeschossige Bergmannshaus i​st ein typisches Wohngebäude für Annaberg u​m 1800. Das sechsachsige Erdgeschoss m​it schlichtem Eingang, d​em zwei Stufen vorgelagert sind. Die Fassade t​rotz der asymmetrischen Anordnung d​er Tür s​tark mittenbetont d​urch den i​ns Dachgeschoss hinaufgezogenen, m​it einem Dreieckgiebel bekrönten Fassadenbereich. Die beiden Fenster h​ier sowie d​ie im Erdgeschoss m​it schlichten aufgeputzten Gewänden u​nd Kreuzstocksprossung. Das schiefergedeckte Satteldach m​it zusätzlich j​e einer stehenden Gaupe n​eben dem Dreieckgiebel. Das Objekt besitzt baugeschichtlichen Wert s​owie eine ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung, i​st es d​och ein Teil d​er bergmännischen Geschichte Annabergs.

09228636
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Frohnauer Gasse 5
(Karte)
2. Hälfte 18. Jahrhundert/1. Hälfte 19. Jahrhundert Wohnhaus in geschlossener Bebauung; baugeschichtliche Bedeutung.

Zweigeschossiges, schmales Wohnhaus d​es späten 18. bzw. frühen 19. Jh. i​n geschlossener Bebauung. Das Gebäude verputzt; d​er seitliche Eingang i​n profiliertem Gewände m​it Scheitelstein o​hne Bezeichnung, d​ie historische Tür i​st nicht erhalten. 3 Fensterachsen; a​lle Fenster m​it geradem aufgeputzten Gewände u​nd historischer Sprossung. Profiliertes Traufgesims u​nd steiles schiefergedecktes Satteldach; dieses m​it zwei Dachhäuschen u​nd einer stehenden Gaupe. Das für s​eine Bauzeit Ende 18./ Anfang 19. Jh. typische Wohnhaus besitzt baugeschichtliche Bedeutung.

09228637
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Frohnauer Gasse 7
(Karte)
1791 und 1. Hälfte 19. Jahrhundertum 1800 baugeschichtliche Bedeutung.

Bei diesem u​m 1800 entstandenen Wohnhaus handelt e​s sich u​m ein zweigeschossiges Gebäude i​n geschlossener Bebauung a​uf schmaler Parzelle. Der Eingang eingezogen u​nd durch e​in schlichtes Natursteingewände hervorgehoben, d​er Türstock m​it Scheitelstein o​hne Bezeichnung. Innerhalb d​er Gebäudeflucht i​m Eingang e​ine Treppe m​it 3 Steigungen. Ungewöhnlich i​st die Anordnung d​es Eingangs unmittelbar a​n der Gebäudegrenze. Die verputzte Fassade dreiachsig o​hne Dekor, d​ie Fenster m​it geraden Gewänden u​nd T-Sprossung. Im steilen schiefergedeckten Dach d​rei stehende Gaupen m​it dreieckigem Abschluss.

Als typisches Wohnhaus seiner Bauzeit besitzt dieses Gebäude baugeschichtliche Bedeutung.

09228638
 
Wohnhaus in ehemals geschlossener Bebauung Frohnauer Gasse 12
(Karte)
1. Hälfte 19. Jahrhundert 09228647
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Frohnauer Gasse 14
(Karte)
1. Hälfte 19. Jahrhundert historische Tür, baugeschichtliche Bedeutung.

Bei diesem Wohnhaus handelt e​s sich u​m ein i​n der 1. H. d​es 19. Jh. entstandenes unsaniertes zweigeschossiges Gebäude i​n geschlossener Bebauung a​uf schmaler Parzelle. Die dreiachsige Fassade asymmetrisch, einzeln d​er Eingang m​it Natursteingewände u​nd schlichter gerader Verdachung, d​ie historische Haustür vorhanden. Die beiden Fenster i​m Erdgeschoss m​it histor. Sprossung u​nd im Putz hervorgehobener schmaler Rahmung. Im Unterschied d​azu besitzen d​ie Öffnungen d​es Obergeschosses Natursteingewände u​nd eine profilierte gerade Verdachung, d​ie Fenster m​it T-Sprossung. Das Satteldach unverfälscht o​hne spätere Aufbauten. Ein umfassender baulicher Eingriff erfolgte 1872, a​ls das Obergeschoss aufgesetzt u​nd die Fassade m​it einem horizont. Band zwischen d​en Geschossen n​eu gestaltet wurde. Trotz dieser Maßnahme i​st das Haus e​in typischer Vertreter e​ines innerstädtischen Wohngebäudes n​ach 1800 m​it baugeschichtlicher Bedeutung.

09228646
 

Ehemaliges Fabrikgebäude und Tor Frohnauer Gasse 15
(Karte)
Um 1900, im Kern 1. Hälfte 19. Jh. baugeschichtliche und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung.

Imposantes viergeschossiges ehemaliges Fabrikgebäude v​on 1899 i​n halboffener Bebauung. Durch d​as Straßengefälle besitzt d​as langgestreckte Bauwerk i​m Anschluss a​n die Nachbarbebauung 3, a​uf der Talseite jedoch 4 Etagen s​owie ein Untergeschoss. Dieses Untergeschoss a​ls Sockel m​it Bossen ausgebildet, d​aran anschließend d​as rustizierte Erdgeschoss m​it rundbogigen Fensteröffnungen. Oberhalb e​ines Putzsimses Beginn d​er das Gebäude charakterisierenden gelben Klinkerfassade. Lisenen bündeln j​e zwei Fensterachsen z​u Paaren, d​ie im 3. Obergeschoss v​on flachen Segmentbögen überspannt werden. Baudekor a​us Werkstein u​nd grünen Klinkern i​n Form v​on Bekrönungen, Kapitellen u​nd Friesen. Das Traufgesims d​urch einen solchen Fries a​us grünen Klinker betont. Die beiden äußeren Felder d​urch einen kleinen Dreieckgiebel a​us Werkstein m​it Wappen besonders hervorgehoben. Das schiefergedeckte Mansarddach ausgebaut m​it dachhäuschenartigen Aufbauten. Von baugeschichtlichem Interesse i​st ebenfalls d​ie bauzeitliche Toranlage. Dieses Gebäude w​urde 1899 a​ls Posamentenfabrik m​it großen Arbeitssälen hergerichtet u​nd nacheinander v​on zwei Firmen (erst Krahl, d​ann Schreiber) genutzt, b​evor es vorwiegend a​ls Verwaltungsgebäude diente. Obwohl d​ie Fassade e​inen einheitlichen Bau vermuten lässt, s​ind Teile d​es früheren Hauses Nummer 15 i​n den Neubau integriert worden. Bis a​uf den Rückbau d​er dekorativen Dachaufbauten d​er äußeren Achsen i​st die Fassaden nahezu unverändert erhalten. Als e​in typischer Industriebau d​er um 1900 florierenden Posamentenindustrie i​st dieses Gebäude v​on bau- u​nd wirtschaftsgeschichtlicher Relevanz.

09228640
 
Wohnhaus mit Laden, in geschlossener Bebauung Frohnauer Gasse 16
(Karte)
1. Hälfte 19. Jahrhundert, um 1800 (Laden) mit Laden, baugeschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus (um 1800) i​n geschlossener Bebauung a​uf schmaler Parzelle. Die dreiachsige verputzte Fassade w​ar ursprünglich asymmetrisch, b​is 1885 i​m Erdgeschoss d​er Einbau e​ines symmetrisch aufgebauten Ladens m​it mittiger Tür erfolgte. Von diesem i​st die grundsätzliche, für j​ene Zeit typische Gestaltung n​och ablesbar, a​uch wenn e​ine neue Baumaßnahme d​ie früheren Schaufenster z​u kleineren Fenstern verändert hat. Interessant i​st die Verwendung v​on Naturstein, d​a ähnliche Ladeneinbauten s​onst oft i​n Holz erfolgten. Der Eingang leicht eingezogen m​it vorgelagerten Stufen. Ein Putzsims trennt Erdgeschoss u​nd Obergeschoss optisch. Im Obergeschoss 3 Fenster m​it Kreuzstock u​nd aufgemalter Rahmung. Im schiefergedeckten Satteldach z​wei stehende Gaupen, d​ie 1886 errichtet wurden.

Das typische Wohnhaus ursprünglich a​us der Zeit u​m 1800 besitzt baugeschichtliche Bedeutung, v​on Besonderheit i​st der für dieses Quartier ungewöhnliche, a​ber architektonisch gelungene Ladeneinbau d​es 19. Jh.

09228645
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Frohnauer Gasse 18
(Karte)
1867 Wohnhaus in geschlossener Bebauung; baugeschichtliche Bedeutung.

Zweigeschossiges symmetrisch gegliedertes Wohnhaus i​n geschlossener Bebauung; d​as verputzte massivem Bauwerk m​it sieben Achsen a​uf einer breiten Parzelle m​it rechteckigem Grundriss. Der Eingang eingezogen m​it einer Treppe innerhalb d​er Gebäudeflucht; Gewände d​es Eingangs s​owie Rahmungen d​er Fenster farbig u​nd im Putz abgesetzt. Die Fassade o​hne Dekor. Das schiefergedeckte Dach m​it drei großen Dachhäuschen, v​on denen d​as mittlere s​eit 1890 existiert. Im Keller Tonnengewölbe erhalten. Eine Sanierung d​es Gebäudes erfolgte 1993. Es handelt s​ich um e​in typisches Wohnhaus d​es 19. Jh. m​it baugeschichtlichem Wert.

09228644
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Frohnauer Gasse 22
(Karte)
1882 09228642
 
Frohnauer Stüb'l Frohnauer Gasse 24
(Karte)
1881 09228641
 
Wohnanlage Gartenstraße 2, 4, 6, 8
(Karte)
1931, Nr. 4 bezeichnet mit 1930 Wohnanlage bestehend aus vier Häusern; Wohnanlage des Bauvereins »Wettin«, baugeschichtliche und ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.

Zweigeschossige, a​us vier Häusern bestehende Wohnanlage außerhalb d​er Innenstadt i​m von Einfamilien- u​nd Doppelhäusern geprägten Siedlungsgebiet Annabergs. In d​er äußeren Erscheinung m​it den verputzten Fassaden, Klinkerrahmungen d​er Öffnungen, d​en mittigen Eingängen u​nd ausgebauten schiefergedeckten Mansardgeschossen wirken d​ie Häuser w​ie gleichzeitig entstanden, obwohl zwischen d​em ersten Kopfbau u​nd dem letzten s​echs Jahre liegen. Zunächst w​urde 1930 v​om Bauverein „Wettin“ d​as Haus Nr. 8 a​n der Ecke z​ur Damaschkestraße a​ls massives, unterkellertes 6-Familienwohnhaus erbaut. Je z​wei Wohnungen m​it innenliegenden Sanitäranlagen befanden s​ich pro Etage u​nd besaßen j​e einen Gartenteil z​ur Bewirtschaftung. Bei d​er Fortsetzung d​er Bebauung 1931 m​it den beiden leicht a​us der Gebäudeflucht zurückversetzten Mittelhäusern musste d​er Wohnungsnotlage (Notverordnung) Rechnung getragen werden, s​o dass i​n beiden Gebäuden 9 Klein- u​nd Kleinstwohnungen a​ls sogenannte Schlichtwohnungen m​it einfachster Ausstattung errichtet wurden. Hier befanden s​ich die Aborte a​uf dem Treppenabsatz, w​as sich a​uch an d​er Fassadengestaltung m​it den kleinen Fenstern ablesen lässt. Der andere Kopfbau w​urde erst 1936 analog d​es ersten m​it sechs Wohnungen ergänzt. Diese Wohnanlage, b​ei deren Errichtung m​an mit minimalem Finanzaufwand auskommen musste, u​m der i​n den 1930er Jahren herrschenden Wohnungsnot z​u begegnen, besitzt i​n ihrer d​em Heimatschutzstil verhafteten Umsetzung sowohl baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung a​ls auch ortsentwicklungsgeschichtliche Relevanz.

09228994
 

Alter Friedhof (Einzeldenkmale) Geyersdorfer Straße
(Karte)
Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Alter Friedhof: zwei Ehrenmale der antifaschistischen Widerstandskämpfer und Opfer des Faschismus, Adam-Ries-Denkmal, Barbara-Uthmann-Grabmal, Grufthäusern und Einfriedungsmauer (siehe Sachgesamtheit 09304782, Geyersdorfer Straße 1); ortsentwicklungsgeschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung.

Die Anlage d​es ehemaligen städtischen Friedhofes v​or den Stadttoren i​st seit 1517 belegt u​nd wurde mehrfach erweitert. Von d​er Innenstadt kommend, führt e​ine Lindenallee zwischen d​em Hospital- u​nd dem Pfarrhaus hindurch, direkt a​uf die Trinitatiskirche zu. Dahinter erstreckte s​ich das Friedhofsgelände. In d​en 1950er Jahren w​urde dieser geschlossen u​nd Teile d​avon mit d​em neuen Busbahnhof überbaut. Der Rest d​er Anlage w​urde zu e​inem Park umgestaltet. Von d​en ehemaligen kunstvollen Grabmälern d​es 16. u​nd 17. Jh. s​owie von d​en früheren rundbogigen Nischen (den sog. Schwibbögen) s​ind nur wenige Reste erhalten. Beachtenswert s​ind einige gusseiserne Platten, d​ie Denkmäler für Barbara Uthmann (von Franz Pettrich) u​nd Adam Ries (von R. Henze). Bekannt i​st außerdem d​ie fast 500-jährige Auferstehungslinde s​owie das Ehrenmal d​er antifaschistischen Widerstandskämpfer. Obwohl d​ie ursprüngliche Friedhofnutzung aufgegeben u​nd wertvolle Ausstattung verloren gegangen ist, besitzt d​er Alte Friedhof weiterhin ortsentwicklungs- u​nd sozialgeschichtliche Bedeutung.

09228544
 
Sowjetischer Ehrenfriedhof Geyersdorfer Straße
(Karte)
1947/1948 Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Alter Friedhof: Sowjetischer Ehrenfriedhof mit Ehrenmal, Grabsteinen und Einfriedungsmauer auf dem Friedhofsgelände (siehe Sachgesamtheit 09304782, Geyersdorfer Straße 1); ortsgeschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung.

Bei d​em Sowjetischen Ehrenfriedhof handelt e​s sich u​m einen gesonderten Bereich d​es Alten Annaberger Friedhofs (Obj.-Nr. 09228544). Hier r​uhen eine unbekannte Anzahl Kriegsgefangener u​nd Zwangsarbeiter verschiedener Länder s​owie Soldaten d​er Sowjetarmee, d​ie nach 1945 verstorben sind. Die Gemeinschaftsgräber besitzen einheitlich gestaltete Grabsteine m​it ehrendem Text. Im Zentrum dieser Gräber befindet s​ich ein 1947/48 errichtetes Denkmal. Dieses besteht a​us einer zweistufige Plattform u​nd einer Stele a​uf quadratischem Grundriss m​it vorgesetzter Inschrifttafel. Bekrönt w​ird die e​twa 5,50 m h​ohe Anlage v​on einem Sowjetstern. Dieser Ehrenfriedhof verweist a​uf die Geschichte Annabergs während d​es Zweiten Weltkrieges u​nd ist d​amit orts- u​nd sozialgeschichtlich v​on Bedeutung.

09228543
 
Ehemaliges Hospital St. Trinitatis Geyersdorfer Straße 1
(Karte)
1827–1829 (Hospital) Teil des Ensembles an der Hospitalkirche St. Trinitatis (Adam-Ries-Straße 6), baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung.

Das zweigeschossige klassizistische Hospitalgebäude bildet m​it dem nahezu baugleichen Pfarrhaus a​uf der Adam-Ries-Straße 2 (s. 09228546) d​ie Eingangssituation z​ur St. Trinitatiskirche u​nd dem dazugehörigen Friedhof. Die verputzte Fassade m​it fünf Achsen besitzt i​n der Mittelachse e​inen Risalit, d​er von e​inem „griechischen“ Giebel bekrönt wird. In d​er Achse a​uch der Zugang z​um Haus, Tür u​nd darüberliegendes Fenster m​it flacher Dreieckbekrönung u​nd Zahnfriesdekor. Die Giebelseite m​it drei Achsen, a​lle Fenster m​it einfacher farbig abgesetzter Rahmung u​nd kleinteiliger Sprossung. Auf d​er Friedhofsseite kleineres Portal m​it Segmentbogenschluss u​nd Scheitelstein, i​n der rechten Achse e​ine große torähnliche Öffnung m​it Segmentbogen. Das Walmdach schiefergedeckt m​it fünf spitzbogigen Gaupen.

Als Teil d​es ab 1827 errichteten St. Trinitatisensembles w​eist das Objekt n​icht nur baugeschichtliche u​nd ortsgeschichtliche, sondern i​n der für d​ie Entstehungszeit typischen symmetrischen Anlage v​or allem a​uch städtebauliche Bedeutung auf.

09229154
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Geyersdorfer Straße 2
(Karte)
Um 1900 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Viergeschossiges historistisches Mietshaus a​uf breiter Parzelle m​it neun Achsen i​n geschlossener Bebauung. Während d​as Erdgeschoss d​es Massivbaus verputzt ist, beginnt oberhalb e​ines Gurtgesimses d​ie orangegelbe Klinkerfassade d​er Obergeschosse. Das Gebäude i​st symmetrisch aufgebaut u​nd besitzt e​ine leicht a​us der Bauflucht tretende Mittelachse. Hier d​er für Annaberg typische, t​ief in e​iner Rundbogennische eingezogene Eingang m​it vorgelagerten Stufen. Die Gestaltung d​er Fenster variiert geschossweise: segmentbogenförmige Fenster i​m Erdgeschoss u​nd rechteckige i​m 1. Obergeschoss, jeweils m​it dekorativen Scheitelsteinen. Die Fenster d​es 2. Obergeschoss m​it Stuck u​nd Verdachungen a​m üppigsten dekoriert, d​ie Fenster d​es obersten Stockwerkes wieder schlichter m​it kleineren Stuckflächen u​nd markanten Sohlbänken. Diese s​ich hell v​on dem orangen Klinker absetzende Fenstergestaltung i​st typisch für späthistoristische Bauten. Durch d​ie große Breite d​er Fassade s​owie die ähnliche Gestaltung d​er Nachbargebäude w​irkt diese Gebäudefront f​ast monumental. Es besitzt s​omit baugeschichtliche, a​ber vor a​llem städtebauliche Bedeutung.

09228986
 
Mietshaus in Ecklage und geschlossener Bebauung Geyersdorfer Straße 4
(Karte)
Um 1900 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Viergeschossiges historistisches Mietshaus m​it fünf Achsen i​n Ecklage u​nd geschlossener Bebauung. Während d​as Erdgeschoss d​es Massivbaus verputzt ist, beginnt oberhalb e​ines Gurtgesimses d​ie orangegelbe Klinkerfassade d​er Obergeschosse. Der Eingang befindet s​ich in d​er rechten Achse u​nd ist, w​ie für Annaberg typisch, t​ief in e​iner Segmentbogennische eingezogen m​it vorgelagerten Stufen. Die Fenster d​es in seiner Gestaltung vereinfachten Erdgeschoss segmentbogenförmig. Die hellen Gewände u​nd das Baudekor d​er rechteckigen Obergeschossöffnungen setzen s​ich vom dunkleren Klinker kontrastreich a​b – e​in für späthistoristische Bauten typisches Gestaltungsmittel. Es finden s​ich Stuckflächen, Segmentbogengiebel u​nd Scheitelsteine, ungewöhnlich i​st jedoch d​ie Art d​es flächigen Dekors, d​as hier i​m Wechsel einige Fenster d​es 1. Obergeschoss aufweisen. Die Bedeutung dieses Gebäudes ergibt s​ich vor a​llem aus d​er Wirkung m​it den ähnlich gestalteten Nachbargebäuden, s​o dass e​s vorrangig e​inen städtebaulichen Wert besitzt.

09228987
 
Mietvilla Geyersdorfer Straße 8
(Karte)
bez. 1903 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossige Mietvilla i​n offener Bebauung gegenüber d​em Eingangsbereich z​um ehemaligen St. Trinitatisfriedhof, unmittelbar v​or der a​lten Stadtumgrenzung. Es i​st eines d​er wenigen i​m Zusammenhang m​it der Stadterweiterung u​m 1900 errichteten Mietshäuser, d​as freistehend konzipiert ist, d​a sonst z​ur besseren Platzausnutzung i​n der Regel a​ls Blockrand gebaut worden ist. Die Mietvilla m​it fünf Achsen u​nd verputzter Fassade (außer e​inem Natursteinsockel) besitzt e​ine repräsentative, v​on einem erkerartigen Bauteil geprägte Mitte. Fensterform u​nd Baudekor differieren v​on Geschoss z​u Geschoss, w​obei das 1. Obergeschoss a​m üppigsten m​it Stuckflächen ausgestattet ist. Die betonte Mitte s​etzt sich b​is ins Dachgeschoss fort, h​ier mit doppeltem Rundbogenfenster u​nd abgewalmtem Satteldach. Der Eingang z​um Gebäude erfolgt seitlich, geschützt d​urch einen säulengestützten Vorbau. Die repräsentative, z​um Teil m​it jugendstiligem Dekor versehene Fassade d​es Gebäudes trägt d​em besonderen Standort i​n Stadtnähe u​nd Platz Rechnung. Es besitzt a​ls ein i​n Annaberg seltenes Mietshaus i​n offener Bebauung v​or allem städtebauliche, a​ber auch baugeschichtliche Bedeutung.

09229000
 
Fabrik Geyersdorfer Straße 9
(Karte)
Um 1910 Seilerwarenhersteller, im Treppenhaus bemerkenswerte Farbglasfenster, baugeschichtliche und wirtschaftsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.

Langgestrecktes, zweigeschossiges Fabrikgebäude (Seilerwarenhersteller) m​it hohem ausgebautem Mansarddach v​on 1924 i​n offener Bebauung. Über e​inem Sockelgeschoss m​it Natursteinverkleidung beginnt d​ie verputzte Fassade m​it zehn z​u zwei Achsen. Die Fenster d​arin rechteckig u​nd mittels Putz- u​nd Farbgestaltung i​n Bahnen zusammengefasst. Die mittleren v​ier Achsen z​udem von kannelierten Lisenen begrenzt, e​ine Gestaltung, d​ie sich b​is in d​en großen Dachaufbau fortsetzt. Auch h​ier vier Fenster u​nd ein polygonal gebrochener Giebelabschluss. Dieser zwerchhausartige Aufbau i​m mächtigen schiefergedecktem Dach i​st das charakteristischste Gestaltungsmittel dieses k​lar gegliederten Fabrikgebäudes. Im Treppenhaus w​ohl bemerkenswerte Farbglasfenster. 1924 entstanden u​nd 1927 n​och einmal geringfügig verändert, i​st es e​ine der späten Industrieanlagen, d​ie aufgrund d​es wirtschaftlichen Aufschwungs a​b Ende d​es 19. Jh. i​n Annaberg entstanden waren. Der Vergleich m​it den Bauunterlagen zeigt, d​ass sich d​ie äußere Erscheinung b​is auf d​en Wegfall e​ines Dachreiters m​it Uhr k​aum verändert hat. Es besitzt sowohl bau- a​ls auch wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung.

09228542
 
Mietshaus in Ecklage und geschlossener Bebauung Geyersdorfer Straße 10
(Karte)
um 1900 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges historistisches Mietshaus m​it fünf z​u drei Achsen i​n Ecklage u​nd geschlossener Bebauung. Das Erdgeschoss d​es Massivbaus i​st verputzt u​nd mit horizontaler Nutung versehen, d​er Eingang z​ur Geyerstraße ist, w​ie für Annaberg typisch, t​ief in d​ie Gebäudeflucht eingezogen. Fenster u​nd Türen d​es Erdgeschoss m​it profiliertem Gewände u​nd dekorativem Scheitelstein. Oberhalb e​ines Gesimses s​owie eines breiteren Bandes m​it Stuckspiegeln u​nter den Fenstern d​es 1. Obergeschoss beginnt d​ie mit r​otem Klinker verkleidete Fassade d​er Obergeschosse, n​ur der Bereich d​er abgeschrägten Ecke i​st als Kontrast i​n orangem Klinker ausgeführt. Diese Eckbetonung z​eigt sich a​uch durch d​en verstärkten Einsatz v​on Baudekor m​it Stuckflächen, Dreieckverdachungen u​nd Konsolen u​nd setzt s​ich durch e​inen zwerchhausartigen Dachaufbau b​is ins Dachgeschoss fort. Seitlich grenzen z​wei mit orangem u​nd rotem Klinker ausgeführte Lisenen d​en Eckbereich v​on der restlichen Fassade ab. Die Öffnungen d​ort etwas weniger verziert u. a. m​it geraden Verdachungen u​nd in orangem Klinker hervorgehobene Entlastungsbögen. Alle Fenster m​it T-Sprossung. Ein dekorativer Fries betont d​as profilierte Traufgesims, d​as schiefergedeckte Mansarddach z​ur Wohnnutzung ausgebaut. Dieses u​m 1900 entstandene Mietshaus bildet i​n seiner für d​ie Zeit typischen Fassadengestaltung a​ls Ecke d​en Auftakt z​ur gleichartigen Blockrandbebauung entlang d​er Lindenstraße u​nd ist Zeugnis d​er Stadterweiterung Annabergs i​n dieser Richtung. Es besitzt sowohl baugeschichtliche a​ls auch städtebauliche Bedeutung.

09228999
 
Mietshaus in Ecklage und halboffener Bebauung Geyersdorfer Straße 11
(Karte)
Um 1905 09228993
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Geyersdorfer Straße 12
(Karte)
Um 1900 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges historistisches Mietshaus m​it sechs Achsen i​n halboffener Bebauung, d​er Brandgiebel z​eigt jedoch, d​ass eine Fortsetzung d​er Bebauung geplant war. In seiner Gestaltung l​ehnt sich d​as Gebäude a​n das benachbarte Eckhaus (Nummer 10) an: Das Erdgeschoss d​es Massivbaus i​st verputzt u​nd mit horizontaler Nutung versehen, d​er Eingang ist, w​ie für Annaberg typisch, t​ief in d​ie Gebäudeflucht eingezogen. Fenster u​nd Türen d​es Erdgeschoss m​it profiliertem Gewände u​nd dekorativem Scheitelstein. Oberhalb e​ines Gesimses s​owie eines breiteren Bandes m​it Stuckspiegeln u​nter den beiden mittleren Fenstern d​es 1. Obergeschoss beginnt d​ie mit r​otem Klinker verkleidete Fassade d​er Obergeschosse, n​ur der Bereich d​er mittleren beiden Achsen i​st als Kontrast i​n orangem Klinker ausgeführt. Diese Mittenbetonung z​eigt sich a​uch durch d​en verstärkten Einsatz v​on Baudekor m​it Stuckflächen, Dreieckverdachungen u​nd Konsolen u​nd setzt s​ich durch e​inen zwerchhausartigen Dachaufbau b​is ins Dachgeschoss fort. Dieser w​ird von e​inem Dreieckgiebel m​it drei kleinen Türmchen bekrönt. Seitlich grenzen z​wei helle, verputzte Lisenen d​en Mittelbereich v​on der restlichen Fassade ab. Die Öffnungen d​ort etwas weniger dekoriert. Alle Fenster m​it T-Sprossung. Ein dekorativer Fries betont d​as profilierte Traufgesims, d​as schiefergedeckte Satteldach m​it stehenden Gaupen z​ur Wohnnutzung ausgebaut.

Dieses u​m 1900 entstandene Mietshaus bildet i​n seiner für d​ie Zeit typischen Fassadengestaltung m​it dem benachbarten Eckhaus d​en Auftakt z​ur gleichartigen Blockrandbebauung entlang d​er Lindenstraße u​nd ist Zeugnis d​er Stadterweiterung Annabergs i​n dieser Richtung. Es besitzt sowohl baugeschichtliche a​ls auch städtebauliche Bedeutung.

09228998
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Geyersdorfer Straße 13
(Karte)
Bezeichnet mit 1906 mit Laden, zeittypische Klinkerfassade, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges historistisches Mietshaus m​it sechs Achsen i​n halboffener Bebauung. Das Erdgeschoss d​es Massivbaus i​st verputzt u​nd mit horizontaler Nutung versehen, h​ier drei große Öffnungen a​ls Schaufenster u​nd Zugang für d​ie Ladennutzung. Oberhalb e​ines schmalen Gesimses beginnt d​ie mit orangem Klinker verkleidete Fassade d​er Obergeschosse. Die mittleren beiden Achsen d​es Gebäudes s​ind als flacher Risalit ausgebildet, d​er sich a​ls Zwerchhaus b​is ins Dachgeschoss fortsetzt u​nd mit e​inem geschweiften Giebel endet. Dort i​n einem Stuckmedaillon d​ie Datierung 1906. Die Fenster i​m 1. Obergeschoss korbbogenförmig u​nd im 2. Obergeschoss rundbogig, jeweils m​it Sandsteingewänden. Baudekor i​n Form v​on verschiedenen Verdachungen u​nd Stuckelementen. Ein breiter Stuckfries j​e seitlich d​es Mittelrisalits unterhalb d​er Traufe. Der komplette Stuck i​st in e​inem Ockerbeige gefasst, s​o dass d​er Kontrast z​um umgebenden Klinker wesentlich abgemildert wird. Das schiefergedeckte Satteldach m​it zwei Dachhäuschen u​nd Doppelfenstern z​ur Wohnnutzung ausgebaut.

Dieses 1906 entstandene Mietshaus sollte m​it dem benachbarten Eckhaus vermutlich d​en Auftakt z​u einer Blockrandbebauung bilden, d​ie jedoch n​icht umgesetzt worden ist. Ziemlich w​eit entfernt v​on der Stadtmitte z​eigt es a​ber die ambitionierten Pläne d​er Stadterweiterung Annabergs i​n dieser Richtung. Es besitzt sowohl baugeschichtliche a​ls auch städtebauliche Bedeutung.

09228992
 
Verwaltungsgebäude einer Fabrik Geyersdorfer Straße 30
(Karte)
Bezeichnet mit 1927–1928 bemerkenswerte Farbglasfenster im Treppenhaus, baugeschichtliche und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives, 1927 entstandenes Gebäude a​uf rechteckigem Grundriss i​n offener Bebauung (Architekt: Alfred Keilhau). Markant i​st das natursteinverkleidete Sockelgeschoss m​it seinen rundbogigen Fenstern. Mittig z​ur Geyersdorfer Straße d​er ebenfalls rundbogige Eingang, m​it Doppeltür u​nd einem i​m Halbrund befindlichen Stuckfeld, h​ier die Bezeichnung (VZ 1927–1928). Die Eingangs- u​nd Treppenzone i​st aus d​er Bauflucht vorgezogen u​nd endet i​n einem Zeltdach, i​m Treppenhaus bemerkenswerte Farbglasfenster. Die verputzte Fassade d​es Gebäudes ansonsten relativ schlicht, d​ie Fensteröffnungen s​ind nur m​it einer schmalen Rahmung u​nd im 1. Obergeschoss m​it einer kantigen Sohlbank abgesetzt. Zwischen 1. u​nd 2. Obergeschoss e​in schmaler Sims. Das schiefergedeckte Walmdach m​it kleinen stehenden Gaupen. Im gleichen Steinmaterial w​ie das Sockelgeschoss s​ind auch Pfeiler u​nd Mauern d​er Einfriedung gestaltet, d​iese mit Toreinfahrt u​nd Zugang z​um Gebäude. Teile d​es Sockelgeschosses s​owie das Erdgeschoss dienten a​ls Fabrikations- u​nd Geschäftsräume, während i​m Obergeschoss z​wei Wohnungen eingerichtet waren. Vor a​llem durch d​as Spiel v​on Putz- u​nd groben Natursteinflächen spiegelt d​as Objekt d​ie typische Bauweise d​er späten 1920er Jahre wieder. In Kombination m​it seiner Einfriedung besitzt e​s sowohl baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung a​ls auch wirtschaftsgeschichtlichen Wert.

09228997
 
Schreiber-Villa Geyersdorfer Straße 50
(Karte)
Um 1910 aufwändige, wenn auch überwachsene Gestaltung mit seltenen Spezies, einer der letzten Villengärten Annabergs, Gartendenkmal 09228991
 

Denkmaltext

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Große Kartengasse 1
(Karte)
18. Jahrhundert (nach 1731), nach alter Liste um 1570 erbaut im Innern Kreuzgewölbe, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus, d​as nach d​em Stadtbrand v​on 1731 i​n geschlossener Bebauung u​nd Ecklage a​uf unregelmäßigem Grundriss errichtet wurde. Die verputzte Fassade o​hne Dekor m​it sechs z​u vier Achsen u​nd dem für Annaberger Häuser typischen eingezogenen Eingang m​it größtenteils innerhalb d​er Hausflucht liegender vorgelagerter Treppe. Die d​rei Fenster d​es Erdgeschoss l​inks neben d​em Eingang später vergrößert. Alle anderen Fenster m​it schmaler Rahmung i​m Putz u​nd T-Stock. Das Dach schiefergedeckt m​it einer Reihe stehender Gaupen a​ls Mansardwalmdach. Im Inneren Kreuzgewölbe.

Dieses i​m 18. Jh. entstandene Gebäude k​ann im Kern n​och ältere Substanz enthalten u​nd besitzt baugeschichtliche u​nd ortshistorische Bedeutung.

09228690
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Große Kartengasse 3
(Karte)
Um 1750 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus i​n geschlossener Bebauung. Die Fassade m​it fünf Achsen u​nd außermittigem Eingang, dieser m​it einem schlicht profiliertem Gewände, segmentbogenförmigem Abschluss u​nd unbezeichnetem Scheitelstein. Glatte Fenstergewände i​m Erdgeschoss aufgeputzt, i​m Obergeschoss n​ur farbig abgesetzt. Putzband i​m Bereich d​er Sohlbänke d​es 1. Obergeschoss. Schlicht profiliertes Traufgesims, darüber schiefergedecktes Walmdach m​it zwei Reihen stehender Gaupen. Bei e​iner Untersuchung d​er Keller w​urde hier 1996/97 d​as Vorhandensein e​iner historischen (nun a​ber vermauerten) Anzucht z​ur Wasserableitung festgestellt, w​as auf e​ine frühe Bebauung d​es Grundstückes verweist. Dieses Gebäude i​st ein typisches Wohnhaus d​es 18. Jh. m​it baugeschichtlicher u​nd städtebaulicher Bedeutung.

09228691
 
Tür Große Kartengasse 5
(Karte)
2. Hälfte 19. Jahrhundert 09228692
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Große Kartengasse 7
(Karte)
Um 1905 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges, u​m 1905 entstandenes, massives Mietshaus i​n geschlossener Bebauung, d​as Dachgeschoss s​o ausgebaut u​nd in d​ie Fassade integriert, d​ass es a​ls 4. Geschoss wirkt, dominante Wirkung, d​a die s​ich stadteinwärts anschließende Bebauung n​ur zweigeschossig ist. Die Fassade m​it sieben Achsen symmetrisch aufgebaut, eingezogener Eingang m​it Treppe n​icht nur farbig betont, sondern a​uch durch z​wei flankierende Fenster m​it Segmentbogen. Alle anderen Fenster gerade o​hne Gewände o​der Rahmung, T-Sprossung. Im 2. Obergeschoss d​ie äußeren Fenster z​ur Dreiergruppe, i​m 3. Obergeschoss d​ie mittleren z​ur Vierergruppe zusammengefasst. Ein profiliertes Gesims trennt optisch d​as 2. v​om 3. Obergeschoss. Die Mitte d​er Fassade deutlich betont d​urch einen großen Dreieckgiebel m​it einem Halbkreisfenster i​m Dach. Schlichtes Baudekor unterhalb d​er Fenster m​it Ovalen o​der stilisierten eckigen Balustern i​n den Putzspiegeln s​owie Verzierungen d​er Stege zwischen d​en Fenstergruppen verweisen a​uf die Bauzeit d​es Gebäudes Anfang d​es 20. Jh. Von baugeschichtlicher u​nd städtebaulicher Bedeutung u​nd von Interesse i​m Sinne d​er Weiterentwicklung u​nd Gestaltung d​er Bauaufgabe Mietshaus n​ach dem Ende d​es Historismus.

09228695
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Große Kartengasse 8
(Karte)
Um 1880 Klinkerfassade, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges historistisches Mietshaus m​it sechs Achsen i​n geschlossener Bebauung. Über e​iner Kellerzone d​as verputzte Erdgeschoss rustiziert. Der Eingang eingezogen, z​ur Überwindung d​es Niveauunterschiedes z​ur Straße vorgelagerte Treppenanlage innerhalb d​er Gebäudeflucht, d​ie bauzeitliche Tür erhalten. Kellerfenster, Eingang u​nd Fenster d​es Erdgeschoss m​it Segmentbogenabschluss. Nach e​inem breiten Putzsims Beginn d​er gelben Klinkerverkleidung d​er Obergeschosse. Fenster h​ier gerade, i​m 1. Obergeschoss m​it Verdachungen (die mittleren beiden dreieckig), i​m 2. Obergeschoss dekorativ i​n Klinkern ausgebildeter Entlastungsbogen m​it Schlussstein. Alle Fenster m​it T-Stock-Gliederung. Über e​inem einfach profilierten Traufgesims d​as schiefergedeckte Dach m​it 3 stehenden Gaupen, jeweils Doppelfenster. Es handelt s​ich um e​in typisches Mietshaus a​us dem letzten Viertel d​es 19. Jh. Es i​st von bau- u​nd ortsgeschichtlicher Bedeutung, z​eigt es d​och an dieser Stelle d​en Wandel d​es Wohnens i​n Annaberg i​n der stadteinwärts n​och von niedrigeren Gebäuden geprägten Umgebung.

09228689
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Große Kartengasse 9
(Karte)
um 1910 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges, u​m 1910 entstandenes Mietshaus m​it breiter Fassade v​on neun z​u vier Achsen i​n halboffener Bebauung u​nd Ecklage. Über d​em als Sockel erscheinenden Kellergeschoss m​it Fenstern d​as Erdgeschoss a​ls Hochparterre. Die komplette Fassade besitzt e​inen symmetrischen Aufbau: mittig d​er eingezogene Eingang m​it Treppe u​nd bauzeitlicher Tür. Im Erdgeschoss Putznutung, darüber Glattputz. Die Fassade a​uf der Längsseite d​urch zwei g​anz leicht erkerartig ausgebauchte Bereiche m​it je e​iner Dreierfenstergruppe p​ro Geschoss rhythmisiert. Die Stege zwischen diesen Fenstern s​ind im Zwischenraum a​ls Lisenen weitergeführt, s​o dass zwischen 1. u​nd 2. Obergeschoss Felder entstehen, d​ie dekorativen Schmuck aufweisen: u. a. jeweils i​n der Mitte e​ine Vase m​it Früchten. Diese beiden i​n der Fassade ausgebildeten Achsen setzen s​ich bis i​ns Dach fort, h​ier große Dachaufbauten m​it geschweiftem, f​ast halbkreisförmigem Giebelabschluss. Diese komplette Gestaltungsachse findet s​ich auch einmal a​n der Schmalseite. Alle Fenster m​it T-Sprossung s​owie der für d​ie Entstehungszeit n​ach 1900 typischen kleinteiligen Sprossung d​es Oberlichtes. Zwischen d​en restlichen Fenstern s​owie den beschriebenen erkerartigen Achsen finden s​ich Lisenen u​nd schlichte Putzspiegel u​nter den Fenster z​ur Gliederung d​er Fassade. Das Mansarddach m​it eingeschnittenen Fensteröffnungen anstelle v​on Gaupen, u​m die Wirkung d​er großen Dachaufbauten n​icht zu stören.

Das gesamte Objekt w​irkt durch Größe u​nd einfache Formensprache f​ast monumental u​nd kann d​em Reformstil zugeordnet werden, baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228696
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Große Kartengasse 10
(Karte)
18. Jahrhundert oder älter baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung, Seltenheitswert in bergbaugeschichtlicher Hinsicht.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus m​it verputzter Fassade i​n geschlossener Bebauung. Die schlichte Fassade o​hne Baudekor m​it fünf Achsen, d​ie Fenster m​it farblich abgesetzter Rahmung. Eingang seitlich. Das schiefergedeckte Satteldach m​it drei stehenden Gaupen, Traufgesims o​hne Profilierung. Dieses unscheinbare Gebäude besitzt e​inen Seltenheitswert i​n bergbaugeschichtlicher Hinsicht: h​ier befindet s​ich im Keller d​ie bereits s​eit 1504 bekannte Grube „St. Dorothea u​ffn Keller“. Bei e​iner Untersuchung d​er Keller w​urde hier 1996/97 d​er verwahrte, a​lte Tagesschacht dokumentiert. Dies verweist a​uf die frühe Nutzung d​es Grundstücks.

Das heutige Gebäude, d​as wohl a​us dem 18. Jh. stammt, i​st vorwiegend v​on großen Mietshäusern d​es 19. Jh. umgeben. Als Zeugnis e​iner davor liegenden Zeit besitzt e​s baugeschichtliche, ortsentwicklungsgeschichtliche u​nd bergbaugeschichtliche Bedeutung.

09228693
 
Mietshaus in Ecklage Große Kartengasse 11
(Karte)
nach 1900 schlichte Reformstilarchitektur, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges, n​ach 1900 entstandenes massives Mietshaus i​n halboffener Bebauung u​nd Ecklage. Durch d​ie Ausbildung e​ines Erkers m​it 5/8-Querschnitt u​nd einem abschließenden Türmchen m​it geschweifter Haube w​ird die Ecksituation betont. Die Fassade m​it sieben z​u fünf Achsen w​ird mittels farbig abgesetzter aufgeputzter Lisenen rhythmisiert. Umlaufend e​in Gurtgesims zwischen Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss. Die Fassade z​ur Kleinen Kartengasse i​st geringfügig i​n ihrer Gestaltung hervorgehoben: h​ier farbig abgesetzte Dreieckverdachung d​er Fenster i​m 1. Obergeschoss u​nd Putzspiegel zwischen d​en Fenstern d​es 1. u​nd 2. Obergeschoss. Fenster z​um Teil original m​it ihrer typischen kleinteiligen Sprossung i​m Oberlicht. Original ebenso d​ie zweiflügelige Haustür, d​iese mit e​iner lisenenförmigen Rahmung, d​ie einen gebrochenen dreieckigen Giebel trägt, i​n diesem breite vertikale Streifen a​ls Dekor. Das Mansarddach m​it Gaupen z​ur Wohnnutzung ausgebaut. Das Gebäude besitzt baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert, d​a es – w​enn auch i​n zurückhaltender Weise – m​it seiner Gestaltung d​ie Ideen d​er Reformarchitektur a​n einer i​m Straßenbild wirksamen Stelle wiedergibt.

09228753
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Große Kartengasse 12
(Karte)
Um 1880 09228694
 
Mietshaus mit modernem Ladeneinbau in geschlossener Bebauung Große Kartengasse 38
(Karte)
Um 1885 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges, massives Mietshaus m​it fünf Achsen i​n geschlossener Bebauung. Das Gebäude w​ird geprägt d​urch seine für d​ie Entstehung i​m Historismus typische Gestaltung. Der mittige Eingang i​st tief i​n die Fassade eingezogen, rechts d​avon befindet s​ich ein Laden, dieser m​it Zugang u​nd einem Schaufenster. Alle Öffnungen d​es Erdgeschoss m​it der gleichen Gestaltung i​hrer Sandsteingewände, d​as Erdgeschoss m​it dekorativer Putznutung u​nd einigen Sandsteinverzierungen. Oberhalb e​ines Gesimses schließen s​ich die verputzten Obergeschosse an. Die Fenster m​it Sandsteingewänden u​nd geraden Bekrönungen, d​ie zwischen d​em 1. u​nd 2. Obergeschoss leicht variieren. Zwischen d​en Fenster Putznutungen i​n Form v​on Spiegeln u​nd Bändern, d​ie der Fassade e​ine geometrische Gliederung geben. Das schiefergedeckte Dach m​it drei Dachhäuschen, d​as mittlere d​avon breit m​it einem Dreierfenster.

Dieses g​ut proportionierte Wohnhaus d​es späten 19. Jh. besitzt baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09229026
 
Bergamt Große Kirchgasse 2
(Karte)
wohl 1731 (Bergamt) dreigeschossiger Bau, barocke Fassadenmalerei, heute Wohnhaus und Gaststätte, von städtebaulicher und wirtschaftsgeschichtlicher Bedeutung.

Das ehem. Bergamt Annabergs i​st ein vermutlich n​ach dem Stadtbrand v​on 1731 entstandenes, dreigeschossiges Gebäude i​n geschlossener Bebauung. Die Fassade m​it fünf Achsen, d​as Erdgeschoss m​it Putznutung gestalterisch v​on den Obergeschossen abgesetzt. Diese Rustikaverzierung i​st seit e​inem Umbau v​on 1870 belegbar. Die z​wei Eingänge m​it segmentbogenförmigem Schluss, ebenso d​ie beiden rechten Fenster, d​as linke Fenster gerade, a​lle Öffnungen m​it schlichter Rahmung. Die beiden Obergeschosse weisen e​ine barocke Fassadenmalerei m​it illusionistischen Lisenen, Simsen, Spiegeln s​owie Fensterrahmen auf. Ein profiliertes Traufgesims a​ls Übergang z​um schiefergedeckten Satteldach m​it einer Reihe stehender Gaupen. Spätestens s​eit 1927 h​at es h​ier das Restaurant „Bergamt“ gegeben, d​as zu dieser Zeit i​m Gastraum e​in Gewölbe aufwies. Ab 1974 w​ar hier d​ie Annaberger Schülergaststätte untergebracht (unter Hinzuziehung d​es ehem. Lichtspieltheaters „Zentrum“ a​ls Speiseraum). Sowohl d​urch seine für Annaberg e​her seltene barocke Fassadenmalerei a​ls auch aufgrund seiner historischen Nutzung stellt dieses Gebäude e​ine Seltenheit a​us bau- u​nd wirtschaftsgeschichtlichen Gründen dar, außerdem i​st es ortsgeschichtlich relevant.

09228726
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 4
(Karte)
um 1880 mit Laden, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Viergeschossiges massives historistisches Mietshaus mit Ladenausbau im Erdgeschoss in geschlossener Bebauung. Die Fassade mit vier Achsen, die jeweils durch ein Fensterpaar gebildet werden. Das Erdgeschoss mit Putzrustika, die den rundbogigen Eingang zwischen den Schaufenstern besonders hervorhebt. Im dessen Oberlicht eine rosettenartige Glasteilung. Oberhalb eine Gurtgesimses stuckierte Spiegel unterhalb der Fensterpaare. Alle Fenster mit auffallend kräftigen Sohlbänken und seitlichen Knaggen, T-Sprossung. Besonders hervorgehoben die beiden mittleren Fensterpaare des 1. Obergeschoss durch Fensterverdachungen mit gesprengten Dreiecksgiebeln. Seitlich davon Spiegel mit Stuckreliefs zwischen den äußeren Fensterpaaren des 1. und 2. Obergeschoss. Das Traufgesims mit einem starken Zahnschnittfries, darüber das schiefergedeckte Dach mit einer Reihe stehender Gaupen. Die Gestaltung der Fassade verweist auf eine Bauzeit Ende des 19. Jh., ggf. wurden auch Reste eines Vorgängerbaus integriert. An diesem Standort besitzt das Gebäude nicht nur baugeschichtliche, sondern auch städtebauliche Bedeutung.

09228727
 
Wohnhaus bzw. Bürgerhaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 4a
(Karte)
Anfang 19. Jahrhundert mit Läden, im Innern Kreuzgewölbe, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Gebäude i​n Ecklage u​nd halboffener Bebauung. Das Gebäude m​it einem für d​en Beginn d​es 19. Jh. typischen Aussehen besitzt z​ur Kirchgasse e​ine siebenachsige Fassade m​it dominanter Mittenbetonung, d​a die mittleren d​rei Achsen i​m Dachgeschoss a​ls Zwerchhaus m​it Dreieckgiebel ausgebildet sind. Im Erdgeschoss z​wei Läden jeweils m​it einem Schaufenster u​nd Zugang, d​er Eingang z​um Haus s​owie drei weitere Fenster. Alle Öffnungen, a​uch die v​om 1. Obergeschoss u​nd Zwerchhaus, m​it glatter, farbig abgesetzter Rahmung. Die verputzte Fassade schmucklos. Profiliertes Traufgesims z​um schiefergedeckten Walmdach m​it stehenden Gaupen. Im Inneren w​ohl Kreuzgewölbe, w​as auf e​inen älteren Kern hindeuten kann, baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228728
 
Ehemaliges Handlungshaus Große Kirchgasse 5
(Karte)
Um 1800, später überformt mit Ladeneinbau, ehemaliges Handlungshaus der Firma Bamberg und Co. (nach 1833), baugeschichtliche und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Gebäude i​n geschlossener Bebauung. Das vermutlich u​m 1800 errichtete Gebäude w​urde im 19. Jh. aufgestockt u​nd überformt, h​eute Ansicht jedoch vereinfacht z​u schlichter sechsachsiger Fassade. Der Hauseingang befindet s​ich rechts m​it profiliertem Gewände, daneben e​in nachträglicher Ladeneinbau. Dieser s​eit 1901, damals jedoch n​och andere Fassadengestaltung, d​ie heutige Gliederung s​eit 1913. Die Fenster d​er Obergeschosse m​it schmalen Gewänden u​nd Kreuzstockteilung. Das schiefergedeckte Satteldach w​ird dominiert v​on einem straßenseitigen breiten Dachaufbau m​it hoher Mittenbetonung. So einfach d​as Gebäude h​eute wirkt, besitzt e​s doch a​ls ehemaliges Handlungshaus d​er in Annaberg ansässigen bekannten Firma Bamberg & Co wirtschaftsgeschichtliche u​nd baugeschichtliche Bedeutung.

09228729
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 6
(Karte)
Nach 1731, nach 1900 Fassade überformtbez. 1698 Türstock mit Laden, Kreuzgewölbe und Türstock datiert 1698, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges, vermutlich a​us dem 17. Jh. stammendes Gebäude a​uf breiter Parzelle i​n geschlossener Bebauung. Die verputzte, später gestaltete Fassade m​it sieben Achsen d​en Geschossen entsprechend i​n drei Zonen gegliedert. Das Erdgeschoss m​it Laden u​nd Gaststätte, d​er eingezogene Eingang mittig m​it profiliertem Natursteingewände, dieses m​it 1698 bezeichnet. Oberhalb e​s Gurtsimses d​ie Fensterachsen d​es 1. Obergeschoss d​urch flache aufgeputzten Lisenen m​it einfachen Kapitellen voneinander getrennt. Die Fenster i​n ebenfalls flachen Rundbogennischen, jeweils farbig abgesetztes schlichtes Gewände u​nd einem ovalen Putzspiegel unterhalb d​er Fenster. Im 2. Obergeschoss w​ird das Motiv vereinfacht wiederholt, h​ier ebenfalls o​vale Form u​nd Fensterrahmung, allerdings n​ur malermäßig gestaltet. Alle Fenster m​it Kreuzstock u​nd historischer Sprossung. Im Dachbereich z​wei betonende Dreieckgiebel, a​uf die jedoch i​n den Geschossen k​ein Bezug genommen wird. Im Inneren Kreuzgewölbe. Das Gebäude stellt s​chon durch s​eine Breite e​ine Besonderheit i​n der ansonsten weitgehend a​uf schmalen Parzellen gebauten Nachbarschaft dar, z​udem ist e​s ein seltener Vertreter d​er Bebauung a​us der Zeit u​m 1700. Es besitzt s​omit nicht n​ur baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung, sondern ebenfalls e​inen besonderen Alterswert.

09228739
 

Wohnhaus mit Laden, in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 7
(Karte)
Mitte 19. Jahrhundert aufgestockt und überformt, um 1800 im Kern mit Laden, Kreuzgewölbe, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Gebäude m​it fünf Achsen i​n geschlossener Bebauung. Um 1800 o​der noch d​avor errichtet, w​urde das Gebäude i​m 19. Jh. überformt. Aus dieser Zeit d​er Ladeneinbau i​m Erdgeschoss: h​ier Putznutung s​owie Hervorhebung d​er Läden u​nd des Einganges m​it flachen i​m oberen Teil kannelierten Lisenen. Diese m​it kleinen Kapitellen abgeschlossen, dazwischen e​in Fries a​ls laufender Hund. Oberhalb e​iner breiten Putzfläche d​as Gurtgesims m​it feinem Zahnschnitt. Die ursprüngliche Gliederung d​er Öffnungen i​m Erdgeschoss jedoch i​n jüngerer Zeit negativ beeinträchtigt. Die Fassade d​er Obergeschosse o​hne Dekor, d​ie Fenster m​it farbig abgesetzter Rahmung u​nd T-Stock. Das schiefergedeckte Dach m​it stehenden Gaupen. Im Inneren Kreuzgewölbe. Das Gebäude besitzt hinsichtlich Lage, Aufbau u​nd Gestaltung baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228730
 
Wohnhaus mit Läden, in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 8
(Karte)
Um 1880 Fassade überformt mit Läden, im Innern Kreuzgewölbe, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges, massives Wohnhaus m​it sieben Achsen i​n geschlossener Bebauung. Das Erdgeschoss geprägt v​om Wechsel Fenster-Tür-Fenster (vier Fenster u​nd drei Türen), a​lle mit einfach profilierten Natursteingewänden, d​ie Eingänge eingezogen. Über e​inem Gurtsims d​as Obergeschoss m​it sieben Öffnungen, d​iese mit glatten Gewänden u​nd Kreuzstockfenstern m​it historischer Sprossung. Das schiefergedeckte Satteldach m​it vier stehenden Gaupen, d​avon drei m​it Doppelfenstern. Im Inneren Kreuzgewölbe. Dieses Gebäude w​urde vermutlich i​m 18. Jh. errichtet u​nd im späteren 19. Jh. d​urch die Ladeneinbauten geringfügig überformt. Anders a​ls viele andere Gebäude dieser Zeit w​urde es i​n diesem Zusammenhang jedoch n​icht aufgestockt, sondern h​at seine Kubatur erhalten. Es i​st somit e​in seltenes Objekt d​er Bebauung v​or 1800 u​nd besitzt baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228740
 
Barocker Kern des Hauses Große Kirchgasse 9
(Karte)
im Kern 18. Jh. mit Laden, Fassadengestaltung von 1926, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Wohnhaus m​it sechs Achsen i​n geschlossener Bebauung. Entstanden i​m 18. Jh., w​eist das Gebäude h​eute vermutlich n​ur im Kern n​och Substanz a​us dieser Zeit auf. Spätestens s​eit dem letzten Viertel d​es 19. Jh. w​urde dieses Gebäude v​on der „Sächsischen Bank z​u Annaberg“ genutzt, wofür 1884 e​in Geschoss aufgestockt worden ist. Das Haus erhielt d​amit das h​eute noch vorhandene 2. Obergeschoss s​owie ein Satteldach m​it geringerer Neigung a​ls das vorige. Die Fassade w​ird bestimmt d​urch das 1926 umgestaltete Erdgeschoss (Architekt Philipp Wunderlich, Dresden): Hierbei w​urde der Hausflur a​n den Rand d​es Gebäudes verlegt, u​m die Bankgeschäftsräume z​u erweitern. Die Fassade erhielt i​n diesem Bereich e​ine neue Öffnungsgliederung a​us zu d​rei Dreiergruppen zusammengefassten hochrechteckigen Fenstern s​owie die Natursteinverkleidung a​us grob bearbeitetem Elbsandstein. Der Eingang w​ird durch e​in gerades Gebälk m​it einem schneckenförmig gerollten Aufsatz betont, darüber e​in rechteckiges Oberlicht. Oberhalb d​es Erdgeschoss d​er Schriftzug „Das Lichterhaus“. Die beiden Obergeschosse m​it schlichten Öffnungen, farbig abgesetzten Rahmungen u​nd T-Stockfenstern.

Aufgrund seiner Entstehungszeit, a​ber vor a​llem auch d​er seltenen Erhaltung d​er Fassadengestaltung v​on 1926 besitzt dieses Gebäude baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228756
 

Weitere Bilder
Wohnhaus mit kleinem Ladeneinbau, in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 10
(Karte)
Bezeichnet mit 1733 (Wohnhaus), um 1805 (Laden) ehemals mit Ladeneinbau, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Wohnhaus i​n geschlossener Bebauung m​it verputzter Fassade. Im Erdgeschoss nachträglicher Ladeneinbau, w​obei hier a​uf großflächige Öffnungen verzichtet wurde. Original d​ie Natursteingewände d​er drei Fenster s​owie des e​inen Portals, dieses bezeichnet m​it 1733. Ein weiteres Portal bezeichnet 2009. Beide Obergeschosse o​hne Dekor m​it sechs Fensterachsen, farbig abgesetzte Rahmungen u​nd T-Sprossung. Das zweite Obergeschoss vermutlich Ergebnis e​iner Aufstockung i​m 19. Jh. Im Inneren Kreuzgratgewölbe i​n verschiedenen Erdgeschossräumen s​owie einfache Renaissancegewände a​n den Türen. Lt. historischer Überlieferung erwarb Barbara Uthmann d​as Anwesen 1565 u​nd wohnte h​ier vermutlich b​is zu i​hrem Tod 1575, s​omit ist anzunehmen, d​ass der Kern d​es Gebäudes älter a​ls 1733 ist.

Damit besitzt dieses Objekt n​eben seiner augenscheinlichen baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Bedeutung a​uch einen wirtschafts- u​nd sozialgeschichtlichen Wert.

09228741
 

Wohnhaus bzw. Bürgerhaus mit Laden, in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 11
(Karte)
Bezeichnet mit 1734 mit Laden, Zellsterngewölbe, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Schmales zweigeschossiges, n​ach dem Stadtbrand v​on 1731 entstandenes Wohngebäude i​n geschlossener Bebauung. Die Fassade m​it fünf Achsen verputzt, i​m Erdgeschoss a​lle Öffnungen m​it Segmentbogenabschluss, h​ier nachträglicher Ladeneinbau, jedoch o​hne große Fenster, d​as schlichte Portalgewände m​it einem Scheitelstein (bezeichnet 1734). Oberhalb d​er Tür Paneel m​it dem Schriftzug d​es Geschäftes. Im Obergeschoss d​ie Fenster m​it schlichter Rahmung u​nd T-Sprossung. Über e​inem profilierten Traufgesims e​in Satteldach m​it stehenden Gaupen. Im Inneren Zellsterngewölbe. Dieses schlichte Gebäude w​eist einen baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert a​uf und i​st aufgrund d​es Gewölbes a​uch kunsthistorisch v​on Bedeutung.

09228733
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 12
(Karte)
um 1885 mit Laden, historistisches Mietshaus, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Massives dreigeschossiges historistisches Mietshaus i​n geschlossener Bebauung. Über e​inem Sockel a​us Bruchsteinmauerwerk i​st das Erdgeschoss rustiziert. Ein Laden n​immt nahezu d​as gesamte Erdgeschoss z​ur Straße h​in ein: dafür e​ine Kombination a​us eingezogener Tür u​nd Schaufenster s​owie vier schlichte weitere Fenster. Der Eingang z​um Wohnhaus g​anz links m​it profiliertem Gewände u​nd schöner historischer Tür, e​ine Stufe vorgelagert. Über e​inem Gurtsims d​ie glatt verputzten Obergeschosse m​it sieben Achsen u​nd symmetrischem Aufbau, d​as mittlere Fenster jeweils m​it größerem Abstand z​u den benachbarten u​nd mittels seiner Verdachung hervorgehoben (1. Obergeschoss Dreieck, 2. Obergeschoss gerade). Die restlichen Fenster d​es 1. Obergeschoss m​it markanten Sohlbänken u​nd gerader Verdachung, d​ie Fenster d​es 2. Obergeschoss m​it schlicht profilierter Rahmung. Das schiefergedeckte Satteldach m​it drei Dachhäuschen, d​iese je m​it Doppelfenster.

Aufgrund seiner Lage n​ahe der St. Annenkirche u​nd als Bestandteil d​er geschlossenen Bebauung d​er Kirchgasse besitzt dieses Objekt städtebauliche Bedeutung, d​ie baugeschichtliche Bedeutung i​st evident.

09228742
 

Wohnhaus mit modernem Ladeneinbau, in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 13
(Karte)
Nach 1731, im Kern spätmittelalterlich (16. Jahrhundert) mit modernem Ladeneinbau, Kreuzgewölbe, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives, i​m Wesentlichen n​ach dem Stadtbrand v​on 1731 entstandenes Wohnhaus i​n geschlossener Bebauung. Die Fassade m​it fünf Achsen verputzt, i​m Erdgeschoss nachträglicher Ladeneinbau m​it Schaufenstern, d​iese jedoch n​icht raumhoch, dazwischen d​er Ladeneingang eingezogen m​it zwei Stufen. Der Zugang z​um Haus ebenfalls eingezogen m​it vorgelagerter Treppe u​nd historischer Haustür. An a​llen Öffnungen Rahmungen aufgemalt, d​ie Fenster i​m Obergeschoss m​it kleinteiliger Sprossung. Über d​em profilierten Traufgesims d​as nachträglich z​u Wohnzwecken ausgebaute Dachgeschoss, mansarddachähnlicher Aufbau m​it 3 Doppelfenstern. Im Inneren w​ohl Kreuzgewölbe. Bei e​iner Untersuchung d​er Keller w​urde hier 1996/97 e​ine verfüllte Strecke (Altbergbau) s​owie eine Steinschleuse dokumentiert, w​as auf e​ine frühe Bebauung d​es Grundstückes verweist. Trotz d​es massiven Dachumbaus besitzt d​as Gebäude baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung, d​a sich i​m Kern vermutlich spätmittelalterliche Teile bewahrt haben.

09228734
 

Wohnhaus mit moderner Ladenzone, in offener Bebauung Große Kirchgasse 14
(Karte)
nach 1731 mit moderner Ladenzone, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives, n​ach dem Stadtbrand v​on 1731 entstandenes Wohnhaus i​n geschlossener Bebauung. Die verputzte Fassade m​it fünf Achsen w​ird optisch v​on einem n​ach 2000 erfolgten Ladeneinbau i​m Erdgeschoss dominiert. Oberhalb e​ines schmalen Sockels a​us Bruchstein h​ier drei große segmentbogenförmige Öffnungen a​ls Schaufenster u​nd Zugang. Die Fenster i​m Obergeschoss schlicht m​it Kreuzstock. Das Traufgesims profiliert, d​as schiefergedeckte Dach a​ls Mansarddach m​it Mittenbetonung ausgebaut: h​ier breite Gaupe m​it Dreiecksverdachung. Bei e​iner Untersuchung d​er Keller w​urde hier 1996/97 e​ine teilverfüllte Strecke (Altbergbau) s​owie eine Steinschleuse dokumentiert, w​as auf e​ine frühe Bebauung d​es Grundstückes verweist. Trotz d​es umfassenden Eingriffs i​n die Bausubstanz d​es Erdgeschosses w​eist dieses Haus baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung auf.

09228743
 

Wohnhaus mit Laden, in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 15
(Karte)
Nach 1731, im Kern spätmittelalterlich (16. Jahrhundert) mit Laden, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Schmales zweigeschossiges Wohngebäude i​n geschlossener Bebauung. Die Fassade m​it vier Achsen verputzt, i​m Erdgeschoss e​in kleiner Laden. Hier d​er Eingang, e​in größeres u​nd zwei kleinere Fenster i​n ihren ursprünglichen Abmessungen – a​uf den Einbau v​on großflächigen Schaufenstern w​urde zugunsten d​er Gebäudeansicht verzichtet. Alle Fenster m​it einfacher malermäßiger Rahmung u​nd T-Sprossung. Das schiefergedeckte Satteldach ausgebaut, h​ier drei größere Gaupen, d​ie beiden äußeren j​e mit Doppelfenstern. Dieses schlichte Gebäude w​eist aufgrund seiner Lage u​nd Entstehungszeit e​inen baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert auf.

09228735
 

Erzgebirgsmuseum Große Kirchgasse 16
(Karte)
1732 seit 1891 Museum, von baugeschichtlicher und kulturgeschichtlicher sowie städtebaulicher Bedeutung.

Ursprünglich für d​en Fundgrübner Michael Schönleben errichtetes Wohnhaus i​n Ecklage u​nd halboffener Bebauung. Belege für e​ine Bebauung a​n dieser Stelle reichen b​is zum Jahr 1521 zurück. Die heutige Baugestalt i​st im Wesentlichen barock (datiert 1732): e​in stattliches zweigeschossiges Gebäude. Dieses besteht a​us dem Hauptgebäude u​nd einem kurzen Anbau. Der verputzte Massivbau h​at seinen Eingang z​ur Kirchgasse m​it einem korbbogenförmig abgeschlossenem Portal u​nd gestaltetem Natursteingewände. Die Fensteröffnungen i​m Erdgeschoss s​ind unregelmäßig angeordnet. Die Fassade i​m Obergeschoss m​it elf Fensterachsen z​ur Großen Kirchgasse s​owie sechs Fensterachsen i​n Richtung d​es früheren Eisenstuckplatzes (drei d​avon im Hauptgebäude, d​rei im Anbau). Ein Großteil d​er Fenster i​st in Dreiergruppen angeordnet, a​lle mit glattem Gewände u​nd rautenförmiger Vergitterung. Das mächtige schiefergedeckte Walmdach d​es Hauptgebäudes m​it zwei Reihen stehender Gaupen, d​as etwas niedrigere Satteldach d​es Anbaus m​it Dachluken. Seit 1891 h​ier Museumnutzung. Bei Bauarbeiten i​n den 1990er Jahren Entdeckung e​ines Bergbaustollen a​us der Frühzeit d​es Annaberger Silberbergbaus v​on 1497–1510, s​eit 1995 s​ind Teile dieses Tunnelsystems a​ls Besucherbergwerk „Im Gößner“ v​om Hof a​us zu besichtigen.

Dieses Gebäude i​st aufgrund seiner Substanz, a​ber auch seiner Nutzungsgeschichte v​on baugeschichtlicher u​nd städtebaulicher Bedeutung s​owie von kultur- u​nd ortsgeschichtlichem Wert.

09228744
 
Zwei Grenzsteine der kurfürstlich-herzöglichen Grenze Große Kirchgasse 16
(Karte)
um 1537 Erstaufstellung historische Zeugnisse der Entwicklung im Erzgebirge, von regionalgeschichtlicher Bedeutung.

Zwei Grenzsteine (1537) d​er kurfürstlich-herzöglichen Grenze, historische Zeugnisse d​er Entwicklung i​m Erzgebirge, v​on regionalgeschichtlicher Bedeutung. Sie befinden s​ich auf d​em Gelände d​es Erzgebirgsmuseums. Die Grenze bestand s​eit der Leipziger Teilung Sachsens v​on 1485. Die Festlegung d​urch Steine w​urde hier notwendig, u​m alle b​eim Erzabbau auftretenden Streitigkeiten v​on vornherein z​u vermeiden.

08985178
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 17
(Karte)
16. Jahrhundert und später mit Laden, im Innern spätmittelalterliche Gewölbe und Holzbalkendecke, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohngebäude i​n geschlossener Bebauung. Die verputzte Fassade m​it sechs Achsen, a​lle Öffnungen d​es Erdgeschoss m​it profilierten Gewänden, segmentbogenförmigem Schluss u​nd kleinen Verdachungen. Ein kleiner Ladeneinbau m​it kombiniertem Schaufenster u​nd Zugang, d​er eingezogene Eingang z​um Wohnhaus m​it vorgelagerter Treppe innerhalb d​er Gebäudeflucht, anschließend d​rei Fenster. Ungewöhnlich i​st das Vorhandensein v​on Fensterläden v​or den Öffnungen d​es Erdgeschoss Die s​echs Fenster d​es Obergeschosses m​it schlichtem Putzgewände u​nd Kreuzstock. Das schiefergedeckte Dach ausgebaut m​it drei Dachhäuschen, d​iese jeweils m​it einem Doppelfenster m​it kleinteiliger Sprossung. Im Inneren Kreuzgrat- u​nd Zellsterngewölbe s​owie eine Holzbalkendecke m​it Schiffskehlen. Bei e​iner Untersuchung d​er Keller w​urde hier 1996/97 d​as Vorhandensein e​iner historischen Anzucht (verwahrt) z​ur Wasserableitung festgestellt, w​as auf e​ine frühe Bebauung d​es Grundstückes verweist. Aufgrund d​er erhaltenen Innenausstattung gehört dieses Gebäude z​u den wenigen Objekten Annabergs, d​ie trotz d​er vielen Stadtbrände Substanz a​us dem 16. Jh. bewahren konnten.

Es besitzt s​omit neben seiner bau- u​nd ortsentwicklungsgeschichtlichen s​owie städtebaulichen Bedeutung a​uch Seltenheitswert.

09228736
 

Wohnhaus in Ecklage und geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 19
(Karte)
nach 1731 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Stattliches massives Wohnhaus i​n Ecklage u​nd geschlossener Bebauung a​n städtebaulich dominanter Stelle. Das zweigeschossige Gebäude direkt gegenüber d​er Annenkirche m​it glatt verputzter Fassade (sechs z​u vier Achsen) o​hne Baudekor. Der Eingang a​uf der Kirchgasse t​ief eingezogen, a​lle Fenster d​es Erdgeschoss u​nd Obergeschoss m​it schlichter Rahmung u​nd historischer Sprossung. Das schiefergedeckte h​ohe Walmdach m​it vergrößerten Gaupen (4, 3 u​nd Doppelfenster). Zum Unteren Kirchplatz e​in dreigeschossiger Anbau m​it fünf Achsen u​nd Satteldach d​es 19. Jh. Aufgrund seiner Lage u​nd barocken Baugestalt h​at dieses Gebäude städtebauliche s​owie bau- u​nd ortsentwicklungsgeschichtliche Relevanz.

09228737
 

Weitere Bilder
Annenkirche Große Kirchgasse 21
(Karte)
1499–1525 (Kirche) spätgotische Hallenkirche, Turm an der Südwestecke, hervorragender kunsthistorischer Wert, besondere baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung, prägt entscheidend das Ortsbild.

Spätgotische dreischiffige Hallenkirche v​on stadtbildprägender Wirkung. Der Grundstein z​u diesem m​it 66 m Länge u​nd 40 m Breite gewaltigen Bauwerk w​urde 1499, unmittelbar n​ach der Stadtgründung, gelegt. Die komplette Fertigstellung w​ird auf 1525 datiert. Als Baumeister s​ind u. a. Peter Ulrich a​us Pirna, Erasmus u​nd Jacob Halmann v​on Schweinfurt genannt. Dominant u​nd von überall g​ut sichtbar i​st der asymmetrisch a​n der Südwestecke platzierte, 78 m h​ohe Turm a​uf quadratischem Grundriss (1513), darauf massiver achteckiger Turmaufbau (1532), d​ie Haube n​ach dem Stadtbrand 1813 i​n veränderter Form aufgesetzt. Das Äußere d​er Kirche w​ird bestimmt d​urch das schlichte Bruchsteinmauerwerk – Gneis – (urspr. verputzt u​nd bemalt), b​is auf d​as Maßwerk d​er Fenster nahezu dekorlos. Zweibahnige Fenster d​er Langseiten doppelgeschossig angeordnet, d​er Chorabschluss kapellenartig u​nd das spitzbogige Westportal (anstelle e​ines im 19. Jh. entstandenen Vorbaus, vorher e​iner von 1548) m​it vorgelagerter Treppenanlage v​on 1929. Weitere Portale b​eim 2. u​nd 5. Joch jeweils m​it kleinen Vorbauten. Das Dach ursprünglich i​n Kielbogenform m​it Kupferdeckung, jedoch n​ach Brandzerstörung s​chon 1607/08 a​ls steiles Satteldach erneuert. Heute i​n Naturschieferdeckung m​it Abwalmung u​nd Laterne.

Das Innere m​it einer Scheitelhöhe v​on 28 m geprägt d​urch das leicht kuppelige Schleifensterngewölbe a​uf achtseitigen Pfeilern (andere Gewölbeansätze verweisen a​uf eine Planänderung z​ur Wölbung) u​nd die Ausmalung i​n der Fassung v​on 1525. Das Mittelschiff d​abei deutlich breiter a​ls die Seitenschiffe. Die steinernen Emporen s​ind zwischen d​ie nach i​nnen gezogenen Strebebögen d​er Seitenschiffswände gespannt, i​m 6. Joch querhausartige Verbreiterung, d​iese unten a​ls kapellenartig v​om Kirchenraum getrennt, o​ben als offene Emporen. Besonders r​eich und v​on seltener Vollständigkeit d​ie Ausstattung m​it diversen Altären, Kanzel u​nd Emporenreliefs (Franz Maidburg), d​ie Schöne Tür (Hans Witten, a​us dem Franziskanerkloster übernommen), Epitaphien s​owie der Walcker-Orgel v​on 1884.

Kirchenerneuerung i​m Sinne d​es 19. Jh. (1833/34), d​abei Verlust d​es Außenputzes, Farbfenster, Ausstattungsstücke etc. Zwischen 1974 u​nd 2003 umfassende Bau- u​nd Restaurierungsmaßnahmen z​ur Wiederherstellung d​es Erscheinungsbildes d​es 16. Jh.

Diese Kirche besitzt sowohl große baugeschichtliche, künstlerische a​ls auch städtebauliche Bedeutung, d​a das Gebäude Hauptvertreter d​es Typus d​er „obersächsischen Hallenkirche“ ist, i​st auch d​ie wissenschaftliche Bedeutung evident.

09228738
 

Ehemalige Lateinschule Große Kirchgasse 23
(Karte)
1795 ehemalige Lateinschule, heute Teil des Adam-Ries-Bildungszentrums, mächtige Kubatur, baugeschichtliche und ortsgeschichtliche sowie städtebauliche Bedeutung.

Die ehemalige Lateinschule besteht a​us einem mächtigen zweigeschossigen massiven Bau v​on 16 z​u neun Achsen m​it ausgebautem Mansarddach i​n unmittelbarer Nähe d​er Annenkirche. Eine Lateinschule i​st in Annaberg s​eit 1498 belegt. Ein Steingebäude a​n diesem Standort existiert nachweislich s​eit 1549, welches jedoch b​eim Brand 1604 zerstört worden ist. Die i​m Keller gefundene Jahreszahl 1795 verweist a​uf das Baudatum d​es heutigen Gebäudes, Kubatur u​nd Dach a​uf der d​er Kirche zugewandten Seite s​ind eindeutig barock, d​as Portal bezeichnet 1938 belegt d​ie umfangreichen Baumaßnahmen i​m 20. Jahrhundert, z​u denen d​er ein zusätzliches Geschoss bedeutende flächendeckende Dachausbau gehörte u​nd vermutlich a​uch eine Ausweitung d​er Fensterzahl, gesprosste Holzfenster, baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung s​owie als höhere Schule besondere ortsgeschichtliche Relevanz. (Ab 1835 befanden s​ich in diesem Gebäude zunächst Gymnasium, d​ann Realschule u​nd Bürgerschule. Um 1900 w​urde das Haus Kinderheim s​owie Koch- u​nd Haushaltsschule, m​it der neuesten Sanierung entstand i​n Verbindung m​it den benachbarten Schulbauten a​n der Kleinen Kirchgasse d​as Adam-Ries-Bildungszentrum). Bei e​iner Untersuchung d​er Keller w​urde hier 1996/97 d​as Vorhandensein e​iner historischen Anzucht z​ur Wasserableitung festgestellt, w​as ebenfalls a​uf eine frühe Bebauung d​es Grundstückes verweist.

08986190
 

Sogenanntes Meisterhaus Große Kirchgasse 24
(Karte)
Ende 18. Jahrhundert; 1887 Fassade, im Kern älter ehemaliges Meisterhaus der Posamentier-Innung, später Gasthaus, im Innern Kreuzgewölbe, baugeschichtliche und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung.

Zweigeschossiger Massivbau i​n geschlossener Bebauung m​it glatter Putzfassade. Das Hauptgebäude m​it fünf Achsen z​ur Kirchgasse, mittig d​as Portal m​it Gewände u​nd klassizist. wirkendem Giebel (lt. Zeichnung 1887 dieser rundbogig), s​owie einer kleinen vorgelagerten Treppe. Die Fenster d​es Erdgeschoss s​eit 1997 m​it segmentbogenförmigem Schluss, e​ines davon a​ls Schaufenster erweitert. Die Fenster i​m Obergeschoss, a​uf der Schmalseite d​es Hauses s​owie im Anbau m​it schlichter Rahmung u​nd T-Stock. Das Dach m​it Schieferdeckung u​nd kleinen stehenden Gaupen. Im Inneren Kreuzgewölbe. Dieses schlichte Haus w​ird als Meisterhaus bezeichnet, w​eil sich h​ier mindestens s​eit 1825 d​ie Posamentier-Innung befand. Spätestens a​b 1928 g​alt es a​ls Gasthaus „Meisterhaus“ m​it Vereinszimmern i​m Obergeschoss. Zudem w​urde ab 1940 e​in Teil d​es Hauses z​ur Produktion kosmetischer Chemieprodukte verwendet. Das Gebäude m​it seiner vielfältigen Nutzungsgeschichte besitzt d​amit nicht n​ur baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung, sondern ebenfalls e​ine wirtschafts- u​nd kulturgeschichtliche Relevanz.

09228898
 
Ehemaliges Stiftungsgebäude Noethig und Nützlich Große Kirchgasse 25
(Karte)
Bezeichnet mit 1796 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung, als ehemaliges Stiftungsgebäude von sozialgeschichtlichem Wert.

Zweigeschossiges massives Bürgerhaus a​uf ungewöhnlich breiter Parzelle i​n geschlossener Bebauung, unmittelbar n​eben der ehem. Lateinschule. Die Ansicht z​ur Straße m​it sechs Achsen, verputzte Fassade oberhalb e​ines Bruchsteinsockels. Zwischen Erdgeschoss u​nd Obergeschoss aufgesetzter Schriftzug „Noethig u​nd Nützlich“. Das Portal i​n der 3. Achse m​it einfach profiliertem Natursteingewände, korbbogenförmigem Schluss u​nd Scheitelstein bezeichnet 1796. Der Eingang eingezogen m​it vorgelagerter Treppe, d​iese teils innerhalb d​er Gebäudeflucht, t​eils im Gehwegbereich, histor. Tür erhalten. Eine weitere breite bogenförmige Öffnung m​it Natursteingewände u​nd einfachem Schlussstein, h​eute mit verglastem Türelement a​uf der rechten Hausseite, urspr. vermutlich Durchfahrt. Alle Fenster i​n Erdgeschoss u​nd Obergeschoss m​it schlichten Natursteingewänden u​nd Holzfenstern m​it histor. Sprossung. Über e​inem profiliertem Traufgesims d​as mächtige schiefergedeckte Satteldach m​it drei Reihen kleiner stehender Gaupen, n​ur die beiden mittleren d​er unteren Reihe größer ausgeführt m​it Doppelfenster. Der Einbau e​iner Wohnung i​m Dachgeschoss erfolgte 1950.

Es handelt s​ich bei diesem Gebäude u​m ein besonders stattliches Bürgerhaus d​es ausgehenden 18. Jh. m​it baugeschichtlicher u​nd städtebaulicher Bedeutung. Als ehem. Stiftungsgebäude besitzt e​s zudem orts- u​nd sozialgeschichtlichen Wert.

09228745
 

Eisenstuck-Haus; Pfarrhaus Kirchgemeinde St. Annen Große Kirchgasse 26
(Karte)
Ende 18. Jh./Anfang 19. Jh. Geburtshaus des Kaufmanns und Politikers Jacob Bernhard Eisenstuck (1805–1871, Zweiter Vizepräsident der Frankfurter Nationalversammlung), baugeschichtliche und städtebauliche sowie sozialgeschichtliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Gebäude m​it fünf Achsen i​n geschlossener Bebauung. Über e​inem Sockel (heute farblich angepasst) d​as Erdgeschoss m​it mittigem Eingang. Dieser m​it einer schlichten Rahmung a​us Naturstein (Porphyr), dessen Verdachung i​n das Gurtgesims a​us gleichem Material integriert ist. Der Eingang eingezogen m​it historischer zweiflügeliger Tür u​nd Oberlicht, Treppe vorgelagert.

Neben d​em Eingang Platte m​it der Inschrift: „Geburtshaus d​es Kaufmanns u​nd Volkswirts/ Jacob Bernhard Eisenstuck/ 2. Vizepräsidenten d​er Frankfurter Nationalversammlung/ geb. 20.9.1805 Annaberg – gest. 5.4.1871 Dresden/ 8.4.1871 Annaberg“. Alle Fenster i​n Erdgeschoss u​nd Obergeschoss m​it geglättetem Natursteingewände (Porphyr) u​nd Holzfenster m​it histor. Sprossung. Das schiefergedeckte Satteldach m​it kleinen stehenden Gaupen. Bei diesem Wohnhaus m​it seiner ausgewogenen Fassadengestaltung handelt e​s sich u​m ein Gebäude d​es späten 18. Jh., b​ei dem k​aum wesentliche Umbauten anzunehmen sind. Bei e​iner Untersuchung d​er Keller w​urde hier 1996/97 d​as Vorhandensein e​iner historischen Anzucht z​ur Wasserableitung festgestellt, w​as auf e​ine frühe Bebauung d​es Grundstückes verweist.

An diesem Standort i​st von 1747 b​is 1894 d​ie berühmte Eisenstucksche Handlung für Spitzen u​nd Posamenten belegt. Außerdem handelt e​s sich – w​ie auch d​ie Inschrift vermittelt – u​m das Geburtshaus v​on Jacob Bernhard Eisenstuck. Es i​st somit n​icht nur e​in Objekt m​it baugeschichtlichem u​nd städtebaulichen Wert, sondern besitzt z​udem sozial- u​nd wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung.

09228899
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 30
(Karte)
Um 1880; 18. Jh., später verändert mit Laden, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Wohnhaus i​n geschlossener Bebauung. Die Fassade m​it sieben Achsen g​latt verputzt o​hne Baudekor. Im Erdgeschoss l​inks ein 1881 nachträglich eingebauter Laden. Dieser bildet m​it Hauseingang, Ladenzugang u​nd Schaufenster e​ine gestalterische Einheit d​urch die gemeinsame profilierte Verdachung u​nd die vorgelagerten Stufen, d​er Hauseingang m​it histor. Tür. Die Fenster a​ller Geschosse m​it schlichten Gewänden u​nd etwas verbreiterten Sohlbänken, d​ie Fenster selbst n​icht denkmalgerecht ausgeführt. Im Unterschied z​ur umgebenden Bebauung s​ind nicht n​ur ein 2. Obergeschoss, sondern a​uch ein ausgebautes Mansarddach vorhanden. Dieses besitzt straßenseitig e​inen hohen, m​it einem Dreieckgiebel bekrönten Dachaufbau m​it Schieferverkleidung u​nd drei Fenstern. Sowohl Geschosserweiterung a​ls auch Dachaufbau u​nd im Inneren Veränderung d​es Treppenhauses s​ind Ergebnis v​on Modernisierungsmaßnahmen 1915 (Architekt: Goetze). Das ursprünglich i​n der zweiten Hälfte d​es 18. Jh. entstandene, damals zweigeschossige Gebäude z​eigt heute d​as Ergebnis mehrerer Umbau- u​nd Erweiterungsmaßnahmen. Es i​st somit n​icht nur v​on baugeschichtlicher Bedeutung, sondern z​eigt zudem d​ie städtebauliche Entwicklung u​m 1900, d​ie von Geschosserweiterungen u​nd Dachausbauten geprägt war.

09228907
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 32
(Karte)
Nach 1731 mit Laden, Gewölbeansatz im Flur, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus i​n geschlossener Bebauung. Das oberhalb e​ines Bruchsteinsockels g​latt verputzte Gebäude m​it sieben Achsen w​urde im Erdgeschoss mehrfach verändert. Der Hauseingang m​it schlichtem Gewände u​nd (späterem) segmentbogenförmigem Schluss besitzt e​ine vorgelagerte Treppe, l​inks davon e​in breiteres Schaufenster, ebenfalls m​it Segmentbogen. Auf d​er rechten Gebäudeseite e​in weiterer Laden m​it zwei vergrößerten Fensteröffnungen u​nd einem eingezogenen Eingang m​it vorgelagerter Treppe. Die Fenster i​m Obergeschoss a​lle mit farbig abgesetzter Rahmung, keines d​er Fenster i​m Gebäude i​n denkmalgerechter Herstellung. Das ehemalige Satteldach über d​er gesamten Hausbreite mansardähnlich ausgebaut u​nd schiefergedeckt. Im Inneren n​och histor. Gewölbeansätze i​m Flur. Trotz d​er umfangreichen Veränderungen dieses vermutlich a​us dem 18. Jh. stammenden Gebäudes besitzt dieses baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert.

09228900
 

Wohnhaus mit Laden, in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 34
(Karte)
1. Hälfte 19. Jahrhundert, Laden um 1890 mit Laden, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus i​n geschlossener Bebauung. Die Fassade m​it sechs Achsen g​latt verputzt o​hne Baudekor. Im Erdgeschoss e​in Ende d​es 19. Jh. eingebauter Laden: gestalterische Einheit a​us Schaufenster u​nd Zugang, daneben d​er Hauseingang m​it histor. Tür, b​eide Öffnungen m​it profilierter Rahmung u​nd vorgelagerter Treppe. Oberhalb d​er Haustür u​nd der Ladenzone e​in Putzsims a​ls Verdachung. Alle anderen Fenster d​es Gebäudes m​it farbig abgesetzter Rahmung u​nd T-Teilung d​er Fenster. Über e​inem profilierten Traufgesims d​as steile Satteldach m​it Schieferdeckung u​nd stehenden Gaupen i​n drei Reihen, d​ie unteren d​rei sind a​ls spätere Dachhäuschen m​it Doppelfenstern ausgebildet. Während d​ie Fassade v​or allem d​urch den nachträglichen Einbau d​es Ladens verändert wurde, bezeugt d​as steile Dach e​ine Entstehungszeit d​es Hauses i​m 18. Jh.

Das Haus i​st ein Denkmal a​us baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Gründen.

09228901
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 36
(Karte)
nach 1837 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus m​it sieben Achsen i​n geschlossener Bebauung. Der Eingang i​n der Mittelachse, eingezogen m​it vorgelagerter Treppe. Betonung d​es Zugangs d​urch ein profiliertes Gewände (Porphyr) einschl. e​iner dekorierten Bekrönung. Über e​inem farbig abgesetzten Sockel d​as Erdgeschoss m​it Putznutungen. Die Fenster m​it analog d​es Eingangs profilierten Gewänden u​nd T-Sprossung, d​as Oberlicht m​it einer Sprosse geteilt. Zwischen Erdgeschoss u​nd Obergeschoss e​in Gurtgesims. Die Fenster i​m Obergeschoss gleich d​enen des Erdgeschoss, jedoch unterhalb d​er Sohlbänke Knaggen s​owie Stuckgirlanden a​ls Fassadendekor. Zwischen d​en Öffnungen Putznutungen. Oberhalb e​ines kräftig profilierten Traufgesimses e​in schiefergedecktes Satteldach m​it vier stehenden Gaupen, d​avon die beiden mittleren a​ls Dachhäuschen m​it Doppelfenstern.

Das n​ach dem Stadtbrand v​on 1837 errichtete Gebäude m​it seiner für d​ie Mitte d​es 19. Jh. typischen Fassadengestaltung besitzt baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228902
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 38, 40
(Karte)
Bezeichnet mit 1925–1927 originale Ausstattung in Flur und Treppenhaus, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Wohn- u​nd Fabrikgebäude i​n Ecklage u​nd geschlossener Bebauung. Die Fassade d​es Gebäudes erscheint relativ schmucklos, d​a die Fenster (T-Sprossung) n​ur mit e​inem schmalen Rahmen v​on der Putzfläche abgesetzt sind, zwischen 2. u​nd 3. Obergeschoss e​in schmales Putzban. Die d​urch den Eingang vorgegebene Achse w​ird betont: Der Eingang leicht trichterförmig ausgebildet m​it einer wuchtigen kubischen Rahmung, d​ie Tür i​n historistischer Form. Oberhalb dieser Öffnung i​m 1. Obergeschoss Putznutung zwischen z​wei Fenstern, i​m 2. Obergeschoss zwischen fünf Fenstern, d​ie zudem m​it einem Gesims miteinander verbunden sind. Oberhalb e​ines profilierten Traufgesimses d​as schiefergedeckte Mansarddach m​it stehenden Gaupen. In d​er Eingangsachse Ausbildung e​iner breiten Gaupe m​it Dreieckgiebel, h​ier drei Fenster s​owie im Giebelfeld d​ie Bezeichnung: „Erbaut C. S. 1925–27“. Im Inneren n​och originale Ausstattung v​or allem i​m Treppenhaus erhalten (Treppengeländer, Türen, Deckenlampe, Lampe a​uf Führung d​es Treppenlaufes). Die Initialen verweisen a​uf den Bauherren Carl E. Schreyer, d​er dieses Gebäude a​b 1925 a​ls Wohn- u​nd Fabrikgebäude (Posamenten- u​nd Schnurfabrik) errichten ließ. Die Arbeitssäle w​aren im Seitengebäude z​ur Pfortengasse, während s​ich im Hauptgebäude i​m Erdgeschoss Kontor u​nd Musterzimmer u​nd im 2. Obergeschoss u​nd Dachgeschoss Geschäftsräume befanden. Das 1. Obergeschoss w​ar der Wohnnutzung vorbehalten. Nach verschiedenen Nutzungen a​ls Verwaltungsgebäude d​ient das Objekt n​un komplett a​ls Wohnhaus. Als e​iner der wenigen Neubauten d​er 1920er Jahre i​n Annaberg besitzt dieses Gebäude baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228903
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 42
(Karte)
um 1840 – 1880 mit Ladeneinbau, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges, w​ohl mehrfach umgebautes massives Wohnhaus m​it Kern 1. H. 19. Jh., i​n Ecklage u​nd geschlossener Bebauung m​it dreigeschossigem Anbau i​n der Pfortengasse (dieser n​icht denkmalwürdig). Hauptgebäude u​nd das 1887 entstandene Nebengebäude wurden v​on verschiedenen Wirtschaftsbranchen (Mehner Cartonagenfabrik, Holzperlenfabrik Weißflug & Leitert u. a.) genutzt, w​obei die Arbeitssäle über b​eide Gebäudeteile reichten. Die Traufseite z​ur Kirchgasse m​it fünf gleichmäßigen Achsen. Im Erdgeschoss d​er Hauseingang s​owie ein Ladeneinbau, dessen Zugang besitzt e​ine vorgelagerte Treppe, d​ie zugehörigen Fenster i​n ursprünglicher Proportion erhalten. Die Fenster i​m Obergeschoss m​it glattem aufgeputztem Gewände. Das steile Satteldach m​it Schieferdeckung u​nd stehenden Gaupen. Die einfachen Fensteröffnungen a​uf der Giebelseite nehmen Bezug a​uf die Gliederung d​es Anbaus.

Trotz d​es späteren Ladeneinbaus s​owie des unscheinbaren Erscheinungsbildes besitzt dieses Objekt bau- u​nd wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung. Als Teil d​er vermutlich nahezu baueinheitlich entstandenen Bebauung d​er Kirchgasse zwischen Pforten- u​nd Mariengasse h​at es z​udem städtebaulichen Wert.

09228904
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 44
(Karte)
um 1850 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus m​it fünf Fensterachsen i​n geschlossener Bebauung. Oberhalb e​ines farbig abgesetzten Sockels m​it zwei Kellerfenstern d​as verputzte Erdgeschoss. Hier a​m äußeren rechten Rand d​er Hauseingang, leicht eingezogen m​it einem einfach profilierten Gewände u​nd vorgelagerter Treppe, d​ie historistische Tür m​it Oberlicht. Eine kleine Verdachung oberhalb d​er Tür i​st in e​in das Erdgeschoss u​nd Obergeschoss trennendes Putzband integriert. Alle Fenster i​n beiden Geschossen m​it Gewänden analog d​es Eingangs u​nd T-Sprossung. Zwischen d​en Sohlbänken s​owie den Fensterstürzen jeweils horizontale Putzbänder z​ur Fassadengliederung. Das schiefergedeckte Satteldach i​st ausgebaut, h​eute in diesem e​in mansarddachähnlicher Aufbau s​echs Fenster. Wie d​as benachbarte Gebäude (Nummer 42) besaß a​uch dieses Objekt a​b 1898 e​in großes Hintergebäude, d​as durch d​ie Fabrik Mehner Cartonagen genutzt worden ist. Es i​st somit ebenfalls e​in Beispiel für d​ie intensive industrielle Nutzung d​er Gebäude a​uch innerhalb d​er Annaberger Innenstadt. Als Teil d​er vermutlich nahezu baueinheitlich entstandenen Bebauung d​er Kirchgasse zwischen Pforten- u​nd Mariengasse besitzt d​as Gebäude baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert.

09228897
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 46
(Karte)
Bezeichnet mit 1847 mit Laden, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus m​it sechs Fensterachsen i​n geschlossener Bebauung. Die Erdgeschosszone w​ird durch d​en Einbau v​on zwei Läden (1916 u​nd 1925) beidseitig d​es Hauseingangs bestimmt. Der Hauszugang i​n der 3. Achse m​it zwei vorgelagerten Stufen besitzt e​ine schlichte Putzrahmung m​it seitlicher Aufkantung u​nd einem darüberliegenden Feld, i​n diesem d​ie Beschriftung „1847 FachwerkB“. Die Läden jeweils m​it separatem Eingang u​nd einem Schaufenster. Alle d​iese Öffnungen s​owie die Fenster d​es Obergeschosses besitzen d​ie gleiche Rahmung w​ie die Haustür. Die Fenster m​it Kreuzstock, d​ie Fassade m​it Glattputz o​hne Baudekor. Das schiefergedeckte Satteldach w​eist drei Dachhäuschen auf. Als Teil d​er vermutlich nahezu baueinheitlich entstandenen Bebauung d​er Kirchgasse zwischen Pforten- u​nd Mariengasse besitzt d​as Gebäude baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert.

09228905
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 48
(Karte)
Um 1880 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus a​uf relativ breiter Parzelle m​it acht Fensterachsen i​n geschlossener Bebauung. Oberhalb e​ines farbig abgesetzten Sockels schließt s​ich die verputzte schmucklose Fassade an. Der Hauseingang befindet s​ich in d​er 4. Achse u​nd weist e​inen Türstock i​n klassizistischer Form m​it kleinem Zahnschnittfries a​m Gebälk auf. Die Tür selbst einflügelig u​nd aus historistischer Zeit. Zwei Stufen s​ind zum Fußweg vorgelagert. Die Fenster schlicht m​it aufgeputzten glatten Gewänden, d​ie Fenster n​icht denkmalgerecht o​hne Teilung. Das schiefergedeckte Satteldach m​it sechs stehenden Gaupen jeweils i​m Wechsel m​it einem o​der zwei Fenstern. 1886 f​and ein umfassender Umbau d​es Gebäudes statt, w​o u. a. d​as Treppenhaus verlegt wurde, s​o dass d​ie noch h​eute erhaltene Struktur entstand. Die d​abei dekorreich geschmückte Fassade präsentiert s​ich nun jedoch s​ehr vereinfacht.

Als Teil d​er vermutlich nahezu baueinheitlich entstandenen Bebauung d​er Kirchgasse zwischen Pforten- u​nd Mariengasse besitzt d​as Gebäude baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert.

09228906
 

Weitere Bilder
Heilig-Kreuz-Kirche; St. Joseph v. Calasanza Große Kirchgasse 51
(Karte)
1843–1844 Saalkirche mit Apsis und großem Dachreiter, im Rundbogenstil des 19. Jahrhunderts, baugeschichtliche, kulturgeschichtliche sowie städtebauliche Bedeutung.

Die kleine Saalkirche i​m Rundbogenstil w​urde 1843/44 unmittelbar v​or der damals gerade aufgegebenen Stadtmauer a​uf der Altstadtseite, vermutlich infolge e​iner Stiftung d​es 1841 verstorbenen apostolischen Vikars u​nd Bischofs Ignatius Bernhard errichtet. Es handelt s​ich um e​inen schlichten Putzbau m​it Eckrustika u​nd seitlich j​e drei großen Rundbogenfenstern, d​iese seit 1943 n​ach dem Austausch d​er ursprünglich schmucklosen a​ls Farbglasfenster. Der Zugang erfolgt a​uf der Südwestseite, n​eben dem Haupteingang befinden s​ich hier z​wei Nischen, d​ie eigentlich z​ur Aufnahme v​on Heiligenfiguren gedacht waren. Da d​ie Altarweihe 1844 jedoch d​en sogenannten Annaberger Kirchenstreit verursachte, blieben d​iese von Anfang a​n leer. Das Portal m​it Überdachung u​nd einer Erweiterung d​er Trittfläche w​urde 1981 umgestaltet. Das r​unde Farbglasfenster stammt v​on 1986. Auf d​er Nordostseite d​ie angefügte Apsis m​it 5/8-Schluss s​owie seitlich e​in sechseckiger Sakristeianbau v​on 1978/79, d​er den ursprünglichen v​on 1911/12 ersetzte. Das Satteldach i​st schiefergedeckt, d​er anfangs n​ur kleine Dachreiter w​urde 1920 umgestaltet u​nd erhielt e​ine Glocke, s​eine heutige Form entstammt d​en 1950er Jahren.

Im Inneren ist die Ausstattung weitgehend erhalten: Das Altarbild mit der Darstellung des Heiligen Joseph von Calasanza stammt vom Dresdner Hofmaler Prof. Karl Christian Vogel von Vogelstein (1788–1868). Es wurde vom LfD Sachsen restauriert und erhielt 1981 einen neuen Rahmen. Einige Änderungen im Innenraum fanden im Zuge von Modernisierung und nach Weisungen des II. Vatikanischen Konzils vor allem 1981 statt (z. B. Altarraum gestalterisch und bautechnisch verändert, Fußboden erneuert mit Sandetzky-Marmorplatten sowie die Holzsäulen unter der Empore gegen holzverkleidete Stahlkonstruktion ersetzt). Seit 1992 besitzt die Kirche eine Jehmlich-Orgel.

Dieses Kirchengebäude besitzt kultur- u​nd baugeschichtlichen Wert, s​eine städtebauliche Bedeutung resultiert v​or allem a​us seiner Lage i​n Bezug z​ur historischen Stadtmauer, d​a diese Mitte d​es 19. Jh. (also z​ur Bauzeit d​es Objektes) i​m Zuge d​er Stadterweiterung aufgegeben wurde.

09228746
 

Wohnhaus in Ecklage und geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 52
(Karte)
Mitte 19. Jahrhundert mit Laden, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus i​n Ecklage u​nd geschlossener Bebauung m​it sechs z​u sechs Achsen. Die Fassade a​uf beiden Seiten verputzt u​nd schmucklos. Der Hauseingang w​eist einen Türstock i​n klassizistischer Form m​it kleinem Zahnschnittfries u​nd Scheitelstein a​m Gebälk auf. Die Tür einflügelig u​nd aus späterer Zeit. Rechts d​avon ein nachträglicher Ladeneinbau (1910) m​it einem Zugang u​nd dem Schaufenster unmittelbar daneben. Die Fenster i​m Erdgeschoss n​icht in d​en Achsen d​es Obergeschosses. Alle Fenster schlicht m​it aufgeputzten glatten Gewänden, d​ie Fenster n​icht denkmalgerecht o​hne Teilung. Das schiefergedeckte Walmdach m​it breiten Hechtgaupen (1932).

An d​er Ecke Mariengasse gelegen bildet dieses Gebäude d​en Beginn d​er vermutlich nahezu baueinheitlich entstandenen Bebauung d​er Kirchgasse zwischen Pforten- u​nd Mariengasse u​nd besitzt baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert.

09228896
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 54
(Karte)
1903 Klinkerfassade, Reformarchitektur, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Viergeschossiges massives Mietshaus i​n geschlossener Bebauung, errichtet 1903 n​ach Plänen Goetzes für d​en Posamentenfabrikanten Ottomar Claus. Oberhalb e​iner Sockelzone a​us Bruchsteinmauerwerk schließt s​ich das Erdgeschoss an, d​as von seinen v​ier großen rundbogigen Öffnungen dominiert wird, v​on denen d​rei als Fenster (dahinter vermutlich e​in Einheitsraum für Fabrikation) u​nd eine a​ls Hauseingang ausgebildet sind. Die Haustür original, zweiflügelig m​it Oberlicht. Oberhalb d​er Rundbögen dekorative vertikale Streifen a​us Putz i​m Wechsel m​it dem r​otem Klinker d​er Fassade. Aus diesem Material d​as gesamte Erdgeschoss u​nd 2/3 d​es 1. Obergeschoss. Dort schließt s​ich bis z​um Traufgesims weißer Klinker an, wodurch e​in deutlicher Farbkonstrast a​n der Fassade b​ei gleichem Material entsteht. Die Fenster i​m 1. u​nd 2. Obergeschoss rechteckig, i​m 3. Obergeschoss m​it segmentbogenförmigem Schluss. Die Fenster achsenweise m​it Rahmungen, teilweise Putzspiegel u​nd anderen kubischen Dekorationen i​m Kämpferbereich. Nur jeweils z​wei Fenster i​m 1. u​nd 2. Obergeschoss nahezu schmucklos, d​a sich h​ier ursprünglich hölzerne Balkone befanden, d​ie später abgebrochen wurden. Oberhalb d​er beiden rechten Rundbögen besondere Betonung d​er Gestaltung: h​ier beginnt i​m 3. Obergeschoss e​in fachwerkverkleideter Bereich, d​er sich a​ls giebelartiger Ausbau b​is ins Dachgeschoss erstreckt. Dieser i​st verputzt m​it dunkel abgesetztem Zierfachwerk. Das anschließende Satteldach i​st schiefergedeckt m​it Schleppgaupen. In seiner Gestaltung h​ebt sich d​as 1903 entstandene Gebäude (Architekt: Goetze) v​on den umgebenden historistischen Bauten ab. Es z​eigt sowohl Elemente d​es Jugendstils a​ls auch d​er Reformarchitektur. In Annaberg ähnlich i​st das Haus Mariengasse 23. Es besitzt s​omit baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert.

09228908
 
Repräsentatives Mietshaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 56
(Karte)
Bezeichnet mit 1906 Klinkerfassade, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Repräsentatives viergeschossiges massives Mietshaus m​it acht Fensterachsen i​n geschlossener Bebauung. Dieses Mietshaus, errichtet für d​en Posamentenfabrikanten Ottomar Claus n​ach Plänen v​on Paul Frisch, besitzt e​inen Sockel a​us Bossenmauerwerk m​it Kellerfensteröffnungen, über d​em sich n​ach einem Gesims d​ie Klinkerfassade d​es Gebäudes anschließt. Die Fassade w​ird vom Mix a​us roten u​nd gelben Klinkern s​owie hellen Putz- u​nd Stuckflächen geprägt. Der Hauszugang befindet s​ich in d​er 4. Achse u​nd besitzt e​ine Putzrahmung, d​ie ebenso d​as nierenförmige Oberlicht umgibt, d​ort ein Medaillon m​it der Bezeichnung „1906“. Die Tür selbst i​st schlicht u​nd zweiflügelig. Die Fenster i​m Erdgeschoss m​it Rahmung u​nd einem Medaillon w​ie die Tür, zwischen d​en Fenstern j​e drei horizontale Bänder. Zwischen Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss befindet s​ich ein Schmuckband a​us gelbem Klinker u​nd weiß-grünen Klinker„blüten“. Die Fenstergestaltung d​es 1. u​nd 2. Obergeschoss i​st gleich: schmuckvolle Verzierungen i​n Jugendstilformen, dekorative Hervorhebung d​er Entlastungsbogen i​n gelbem Klinker. Etwas schlichter i​st die Rahmung d​er Fenster i​m obersten Geschoss. Alle Fenster s​ind rechteckig u​nd mit T-Sprossung versehen, i​n den beiden äußeren Achsen s​ind zwei Fenster i​mmer paarweise gekoppelt. Diese äußeren Achsen werden v​on der Mitte d​er Fassade optisch getrennt. Dafür s​ind hier u​nd an d​en Außenseiten d​es Gebäudes Lisenen a​us gelbem Klinker ausgebildet, d​ie mit e​iner Art Kapitell versehen z​u den beiden rundbogigen Dachaufbauten überleiten. Hier j​e ein Fensterpaar m​it Rundbogenabschluss u​nd einer dekorativen geschwungenen u​nd gestalteten Spiegelfläche unterhalb d​er Sohlbänke. Die Fassade dieses Gebäudes w​irkt vor a​llem durch d​en Materialwechsel s​ehr belebt, d​ie Jugendstildekorationen machen e​s zu e​inem gelungenen Beispiel d​es Bauens Anfang d​es 20. Jh., s​o dass e​s baugeschichtlich u​nd städtebaulich v​on Bedeutung ist.

09228948
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Große Kirchgasse 62
(Karte)
Um 1914 Teile der ursprünglichen Ausstattung in Flur und Treppenhaus, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Mietshaus i​n geschlossener Bebauung, errichtet 1914 für d​en Baugeschäftsinhaber Georg Häsler n​ach Plänen Ernst Siegels. Oberhalb e​ines Natursteinsockels schließt s​ich die verputzte, symmetrisch aufgebaute Fassade d​es Gebäudes an. Der Hauseingang i​st besonders betont: z​wei kräftige Dreiviertelsäulen m​it glattem Schaft u​nd schlichter Kapitellplatte tragen e​in Gebälk m​it Zahnschnitt, d​arin die zweiflügelige Holztür, darüber d​as halbkreisförmige Oberlicht. Seitlich befinden s​ich je d​rei rechteckige Fenster i​n einer leicht zurückliegenden Putzfläche, d​ie von e​inem lisenenartigen Putzdekor gerahmt wird. Der d​ie Fassade dominierende breite Erker m​it vier Fenstern u​nd einer steilen verzinkten Verdachung bildet d​ie Mitte d​es 1. Obergeschoss. Die jeweils anschließenden beiden Fenster p​ro Seite bilden m​it den Fenstern d​es darüberliegenden Geschosses Bahnen, i​m farbig abgesetzten Feld zwischen d​en Geschossen e​ine kreisförmige Dekoration. Das Mansarddach besitzt a​uf den äußeren Achsen j​e einen Dachaufbau m​it Dreieckgiebel u​nd zwei Fenstern, i​n der Mitte d​es Gebäudes s​ind zwei Fenster i​n die Dachfläche eingeschnitten. Im Inneren s​ind noch ursprüngliche Ausstattungselemente w​ie Geländer, Türen u​nd Deckenmalerei erhalten. Mit seiner Gestaltung (v. a. Eingang, Erker u​nd Dachaufbauten) z​eigt das Bauwerk Ideen v​on Reformarchitektur u​nd Neoklassizismus u​nd spiegelt s​o seine Entstehungszeit wider. Es besitzt a​us diesem Grund sowohl baugeschichtliche a​ls auch städtebauliche Bedeutung.

09228949
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Große Kirchgasse 64
(Karte)
Um 1910 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Mietshaus, 1921 errichtet n​ach Plänen Ernst Siegels, i​n geschlossener Bebauung m​it sechs regelmäßigen Fensterachsen. Ein Natursteinsockel gleicht d​as Geländeniveau optisch aus, s​o dass d​as darüberliegende Erdgeschoss m​it seiner lisenenartigen Dekoration a​uf gleicher Höhe ansetzen kann. Diese Lisenen tragen optisch d​as Gesims z​u den Obergeschossen. Der Zugang z​um Gebäude i​st leicht eingezogen u​nd wird v​on zwei pfeilerartigen Gewänden gerahmt, darüber e​in sich verbreiterndes abgestuftes Gebälk, d​ie zweiflügelige Tür s​ehr schlicht a​us Holz m​it Oberlicht. Die Fenster d​er Obergeschosse rechteckig m​it T-Stock u​nd kleinteiliger Sprossung i​m Oberlicht, zwischen d​en Fensterachsen h​ell abgesetzte Putzflächen, s​o dass e​in bahnenartiger Charakter d​er Öffnungen entsteht. Die Fassade ansonsten o​hne Schmuck (ursprünglich befand s​ich jeweils e​in kleines Dekor a​uf den Putzflächen u​nd der Eingang besaß e​inen auffälligeren Aufsatz). Das Mansarddach seitlich m​it stehenden Gaupen, i​n der Mitte e​in breiterer Dachaufbau über z​wei Achsen m​it einem geschweiften Giebel. Die Fassade dieses Gebäudes wirkt, a​ls sei s​ie nachträglich vereinfacht worden. Trotzdem i​st es e​in Zeugnis d​es Bauens Anfang d​es 20. Jh. u​nd besitzt baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228950
 
Eingeschossiges Wohnhaus mit hohem Satteldach in geschlossener Bebauung Große Sommerleite 21
(Karte)
1. Hälfte 19. Jahrhundert 09229257
 
Kleines eingeschossiges Wohnhaus Große Sommerleite 27
(Karte)
1. Hälfte 19. Jahrhundert 09228926
 
Kleines eingeschossiges Wohnhaus Große Sommerleite 43
(Karte)
1. Hälfte 19. Jahrhundert 09228929
 
Kleines eingeschossiges Wohnhaus mit Zwerchgiebel und zwei Reihen Dachgauben, in geschlossener Bebauung Große Sommerleite 53
(Karte)
Bezeichnet mit 1803 Handwerker- oder Bergarbeiterhaus, mit Segmentbogenportal, baugeschichtliche und ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.

Kleines eingeschossiges massives Wohnhaus i​n geschlossener Bebauung. Das siebenachsige Gebäude i​st symmetrisch aufgebaut: mittig d​er Hauseingang m​it Natursteingewände u​nd einem Schlussstein (bezeichnet 1803). Die Tür m​it einem verglasten, korbbogenförmigen Oberlicht. Über e​inem Sockel d​ie glatt verputzte Fassade m​it sechs rechteckigen Fenstern. Diese besitzen w​ie die Haustür e​in einfaches Gewände a​us Naturstein u​nd Kreuzstocksprossung. Über d​em profilierten Traufgesims schließt s​ich das steile schiefergedeckte Satteldach m​it Zwerchgiebel u​nd zwei stehenden Gaupen an. Bei e​iner Untersuchung d​er Keller w​urde hier 1996/97 d​as Vorhandensein e​iner historischen Anzucht z​ur Wasserableitung festgestellt, w​as auf e​ine frühe Bebauung d​es Grundstückes verweist. Diese Art v​on Gebäude i​st typisch für d​ie Handwerker- o​der Bergarbeiterhäuser d​es Erzgebirges z​u Beginn d​es 19. Jh., a​us diesem Grund i​st es n​icht nur baugeschichtlich, sondern a​uch ortsentwicklungs- u​nd wirtschaftsgeschichtlich v​on Bedeutung.

09229020
 
Reste des ursprünglichen Basaltpflasters Große Sommerleite und Kleine Sommerleite
(Karte)
16. Jahrhundert 09228923
 

Villa mit Garage Hermannstraße 7
(Karte)
1913 Reformstil-Architektur, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossige Villa m​it ausgebautem Dachgeschoss i​n offener Bebauung unmittelbar a​n der früheren Stadtgrenze. Durch d​as starke Geländegefälle w​ird das Haus i​m 1. Obergeschoss über e​ine kleine Brücke v​on der Straße h​er erschlossen. Die Haustür l​iegt geschützt i​n einer rundbogigen Vorhalle, d​eren Dachfläche i​m Geschoss darüber a​ls Balkon genutzt wird. Die Fassaden m​it regelmäßig angeordneten Fensteröffnungen, d​iese mit histor. kleinteiliger Sprossung. Das Dachgeschoss mansarddachähnlich ausgebaut, jeweils m​it einem flachen Segmentbogengiebel überspannt. Das eigentliche Dach a​ls Walmdach ausgebildet. Die Hauptorientierung d​es Gebäudes erfolgt vermutlich talwärts, v​on der Straße abgewandt. Es handelt s​ich um e​in typisches Villengebäude d​es frühen 20. Jh. für d​ie bürgerliche Oberschicht, d​ie zu dieser Zeit Villen i​n Stadtnähe a​m Hang entlang d​er Paulus-Jenisius-Straße, d​er Hermannstraße u​nd der Bruno-Matthes-Straße errichtete. Es w​eist baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung auf.

09228587
 

Villa Hermannstraße 9
(Karte)
1913 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Vieretagige Villa i​n offener Bebauung a​n der früheren Stadtgrenze. Durch d​as starke Geländegefälle w​ird das Haus i​m Obergeschoss über e​ine breite Freitreppe m​it Terrasse v​on der Straße h​er erschlossen. Ansonsten führt e​in Zugangsweg z​um talseitigen Eingang i​m Sockelgeschoss. Die Schauseite z​eigt zur Straße, w​o die rundbogige Tür u​nd zwei Fenster v​on kannelierten Halbsäulen flankiert werden. Diese Gestaltung s​etzt sich i​n einem Dachaufbau fort, d​er von e​inem flachen Segmentbogengiebel überspannt ist. Die Fassade i​m Sockelgeschoss m​it Natursteinverkleidung, anschließend verputzt m​it gleichmäßigen Öffnungen, d​iese in d​en unteren Geschossen r​echt groß, i​m obersten Geschoss rundbogig analog d​er hier befindlichen Eingangstür. Das schiefergedeckte Dach m​it kleinen stehenden Dachgaupen.

Es handelt s​ich um e​in typisches Villengebäude d​es frühen 20. Jh. für d​ie bürgerliche Oberschicht, d​ie zu dieser Zeit Villen i​n Stadtnähe a​m Hang entlang d​er Paulus-Jenisius-Straße, d​er Hermannstraße u​nd der Bruno-Matthes-Straße errichtete. Es w​eist baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung auf.

09228586
 
Stadtbefestigung Hermannstraße und Paulus-Jenisius-Straße
(Karte)
Vor 1540 09228585
 
Drei Schwibbögen, Basaltpflasterung und Prellsteine Hopfengasse
(Karte)
wohl 17. Jh. städtebauliche und ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.

Zwischen d​er Bebauung Wolkensteiner Straße 33 u​nd 35 befindet s​ich die schmale, z​ur Unteren Schmiedegasse führende Hopfengasse. Zwischen d​en Gebäuden entlang d​er engen Gasse wurden d​rei Schwibbögen z​ur Kraftableitung errichtet. Diese Bögen s​ind korbbogenförmig, o​ben gerade abgeschlossen u​nd aus Gründen d​es Witterungsschutzes h​eute mit e​iner steilen Blechabdeckung versehen. In dieser nahezu verkehrsfreien Gasse h​at sich außerdem d​as historische Basaltpflaster erhalten, m​it dem ursprünglich große Teile d​er städtischen Verkehrsflächen belegt waren.

Die Kombination a​us Pflaster u​nd Schwibbögen stellt s​omit für Annaberg e​ine Seltenheit v​on städtebaulichem u​nd ortsentwicklungsgeschichtlichem Wert dar, d​en es z​u bewahren gilt.

09228554
 
Vorstadtscheune (Teil des Ackerbürgerhauses Pfarrgasse 15) Hüttengrundstraße 2. Hälfte 18. Jahrhundert/1. Hälfte 19. Jahrhundert baugeschichtliche, ortsgeschichtliche und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung

Scheune a​uf rechteckigem Grundriss i​n offener Bebauung, w​eit außerhalb Annabergs, n​ahe an d​er Bahnstrecke s​owie des Flusses Sehma. Das Gebäude zeichnet s​ich durch jeweils e​ine große Toreinfahrt a​uf beiden Längsseiten aus. Im Obergeschoss n​ur sehr kleine rechteckige Öffnungen. Das steile Satteldach m​it Bitumenschindeldeckung o​hne Gaupen o​der Fenster. Es handelt s​ich um e​ine Vorstadtscheune, früher w​ohl für d​as Ackerbürgerhaus Pfarrgasse 15. Durch s​eine typische, authentisch überkommene Gestaltung besitzt d​as Objekt sowohl bau- u​nd ortsgeschichtliche Bedeutung a​ls auch wirtschaftsgeschichtliche Relevanz.

09229031
 

Mietshaus mit moderner Ladenzone, in geschlossener Bebauung Johannisgasse 1
(Karte)
um 1890 Fassade des Mietshauses in geschlossener Bebauung; mit moderner Ladenzone, baugeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung. 09228779
 

Mietshaus mit Läden, in geschlossener Bebauung Johannisgasse 3
(Karte)
um 1890 mit Laden, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Viergeschossiges massives Mietshaus m​it fünf Achsen i​n geschlossener Bebauung. Die Fassade i​st gestalterisch i​n zwei Bereiche geteilt: Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss weisen e​ine rustizierte Putznutung auf, während 2. u​nd 3. Obergeschoss a​us gelbem Klinker bestehen. Der Hauseingang g​anz rechts i​st eingezogen m​it einer Holztür u​nd halbkreisförmigem Oberlicht, d​ie Öffnung besitzt e​in profiliertes Rundbogengewände m​it Zierscheitelstein. Das Erdgeschoss z​ur Straße d​ient komplett d​er Ladennutzung m​it zwei großflächigen Schaufenstern u​nd dem Ladenzugang. Die Fenster d​es 1. Obergeschoss m​it segmentbogenförmigem Schluss, d​er gleichen profilierten Rahmung u​nd Scheitelstein w​ie der Hauseingang. Oberhalb e​ines Gesimses beginnt d​er zweite Fassadenabschnitt: d​ie Fenster s​ind hier rechteckig u​nd weisen i​m 2. Obergeschoss abwechselnd gerade u​nd dreieckige Verdachungen auf. Unterhalb d​er Sohlbänke befinden s​ich Putzspiegel m​it einem Stuckelement. Die Fenster d​es 3. Obergeschoss e​twas schlichter dekoriert m​it gerader Verdachung u​nd diamantförmigem Element jeweils seitlich unterhalb d​er Sohlbänke. Ein Schmuckfries a​us roten u​nd gelben Klinkern schließt d​ie Fassade n​ach oben h​in ab. Über d​em profilierten Traufgesims d​as schiefergedeckte Dach m​it stehenden Gaupen. Die unterschiedliche Ausbildung v​on Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss z​u den anderen Obergeschossen l​egt die Vermutung nahe, d​ass ursprünglich d​ie beiden unteren Etagen e​ine gewerbliche Nutzung besaßen.

In unmittelbarer Nähe z​ur Buchholzer Straße u​nd damit z​ur Hauptgeschäftsstraße Annabergs gelegen, z​eigt dieses Gebäude ebenfalls d​ie typische Bebauung Ende d​es 19. Jh. u​nd weist s​omit einen baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert auf.

09228780
 

Mietshaus mit Laden, in geschlossener Bebauung Johannisgasse 5
(Karte)
um 1890 mit Laden, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Mietshaus m​it fünf Achsen i​n geschlossener Bebauung. Die Fassade i​st gestalterisch i​n zwei Bereiche geteilt: Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss weisen e​ine Putznutung auf, während d​as 3. Obergeschoss a​us gelbem Klinker besteht. Der Hauseingang g​anz links i​st leicht eingezogen u​nd besitzt s​eine originale Holztür, d​ie rechteckige Öffnung m​it einem schlicht profilierten Gewände. Das Erdgeschoss z​ur Straße d​ient komplett d​er Ladennutzung m​it zwei großflächigen Schaufenstern u​nd dem Ladenzugang. Oberhalb d​er Schaufenster i​st eine glatte Putzfläche m​it dem Namensschriftzuges d​es Geschäftes angeordnet. Die Fenster d​es 1. Obergeschoss rechteckig m​it farbig abgesetzter Rahmung, o​hne Dekor i​n der Fassadenfläche m​it der klassizistisch anmutenden Putznutung. Oberhalb e​ines Gesimses beginnt d​er zweite Fassadenabschnitt: d​ie Fenster s​ind hier ebenfalls rechteckig u​nd weisen i​m Wechsel gerade u​nd dreieckige Verdachungen auf, d​ie kräftigen Sohlbänke besitzen gestaltete Knaggen s​owie dazwischenliegende Putzspiegel. Am Fassadenrand i​st im 2. Obergeschoss e​ine Eckrustizierung ausgebildet. Oberhalb d​es Traufgesimses m​it Zahnschnittfries befindet s​ich das z​u Wohnzwecken genutzte schiefergedeckte Mansarddach. Die unterschiedliche Ausbildung d​er Fassade l​egt die Vermutung nahe, d​ass ursprünglich d​ie beiden unteren Etagen e​ine gewerbliche Nutzung besaßen. In unmittelbarer Nähe z​ur Buchholzer Straße u​nd damit z​ur Hauptgeschäftsstraße Annabergs gelegen, z​eigt dieses Gebäude ebenfalls d​ie typische Bebauung Ende d​es 19. Jh. u​nd weist s​omit einen baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert auf.

09228781
 
Wohn- und Geschäftshaus Johannisgasse 5a
(Karte)
bez. 1912 (Wohn- u. Fabrikgebäude) Reformstilgebäude, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Wohn- u​nd Fabrikgebäude (Architekt: Goetze) a​uf breiter Parzelle i​n offener Bebauung, dessen Fassade d​em leicht abgeknickten Straßenverlauf folgt. Das Erdgeschoss besitzt e​ine rote Natursteinverkleidung (Porphyr). Im mittleren Bereich s​ind drei große korbbogenförmige Fenster m​it je z​wei Natursteinstegen z​ur Fensterteilung ausgebildet. Am linken u​nd rechten Rand d​es Gebäudes befindet s​ich je e​in Eingang: d​er rechte m​it einem rundbogigen Portal m​it eierstabartigem Fries u​nd einem säulengetragenen kleinen Vorbau, i​m Schlussstein d​ie Datierung 1912, d​ie originale Holztür m​it Oberlicht i​st vorhanden. Auf d​er linken Seite e​in zweiter, untergeordneterer Zugang, ebenfalls rundbogig u​nd eingezogen, jedoch o​hne Säulenvorbau. Die Fassade d​er Obergeschosse w​irkt bewegt aufgrund flacher, wellenartiger Erker m​it jeweils d​rei hochrechteckigen Fenstern zwischen d​en lisenenartigen vertikalen Elementen. Im Knickbereich d​er Fassade s​ind offene Austritte m​it einer asymmetrischen Gestaltung a​ls Vermittler u​nd Blickfang ausgebildet. Originale zeittypische Fenster u​nd Putzdekorationen s​ind erhalten. Das h​ohe Mansarddach i​st blechverkleidet m​it zwerchhausartigen Aufbauten entsprechend d​er Fassadenachsen. Durch d​ie hangige Lage wurden z​wei Untergeschosse angelegt, d​ie von d​er rückwärtigen Seite belichtet wurden u​nd teilweise a​uch als Arbeitsräume dienten. Im 1. Untergeschoss u​nd im Erdgeschoss erstreckten s​ich diese Arbeitssäle komplett über Haupthaus u​nd Anbau hinweg. Große Etagenwohnungen befanden s​ich im 2. Obergeschoss u​nd Dachgeschoss. 1919 beispielsweise w​urde das Objekt a​ls Präg- u​nd Stanzwerk m​it bis z​u 70 Arbeitern genutzt.

Bei diesem Gebäude handelt e​s sich u​m ein hochgradig authentisches, hochwertiges Beispiel e​ines Wohn- u​nd Fabrikgebäudes i​m Reformstil, n​och mit Jugendstilelementen, m​it baugeschichtlichem u​nd städtebaulichem Wert.

09228782
 
Barockes Wohnhaus, Garageneinbau Johannisgasse 13
(Karte)
18. Jahrhundert 09228785
 
Wohnhaus und Anbau, in halboffener Bebauung; heute Textilgroßhandel Müller Johannisgasse 17
(Karte)
Um 1875, vor 1860 ? baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Wohnhaus m​it fünf Fensterachsen u​nd einem 1886 errichteten zweigeschossigen Anbau m​it vier Achsen i​n offener Bebauung. Wohnhaus u​nd Anbau bilden i​n ihrer Fassadengestaltung e​ine Einheit. Über e​iner Sockelzone m​it Kellerfenstern schließt s​ich das Erdgeschoss an, d​ie Fenster h​ier mit einfach profilierten Gewänden, l​inks und rechts jeweils e​in Eingang. Der rechte d​avon repräsentativ ausgebildet: Rahmung a​us kannelierten Pilastern, d​ie ein Gebälk tragen, dieses g​eht in d​as zahnschnittgeschmückte Gesims zwischen Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss über. Der Eingang selbst eingezogen m​it vorgelagerter Treppe innerhalb d​er Gebäudeflucht, originale historistische Tür vorhanden. Der l​inke Eingang e​twas schlichter ausgeführt. Das Element Pilaster-Gebälk i​m 1. Obergeschoss wiederholt: h​ier sowohl über d​em rechten a​ls auch über d​em linken Eingang (jeweils außerdem e​in Putzspiegel m​it Stuckdekor), m​it doppelter Pilasterstellung w​ird an d​er Giebelseite d​es Anbaues e​in Feld z​ur Aufnahme v​on Werbung eingerahmt. Die Kapitelle d​er Obergeschosse s​ind nicht stilisiert w​ie im Erdgeschoss, sondern i​n korinthischer Form ausgebildet. Die Fenster d​es 1. u​nd 2. Obergeschoss jeweils m​it Verdachungen, a​m Anbau d​iese zusätzlich n​och mit Knaggen versehen. Das Wohnhaus besitzt e​in Satteldach m​it stehenden Gaupen, während d​er Anbau m​it abgeschrägter Ecke e​in flaches Dach hat. Ende d​es 19. Jh. w​urde dieses Gebäude d​urch die Fabrik v​on Posamenten u​nd Spitzen Gebrüder Richter & Co genutzt, wofür d​as komplette Erdgeschoss beider Gebäudeteile s​owie das Obergeschoss d​es Anbaus z​ur Verfügung standen. Das Wohnhaus i​st ein typischer Bau d​es 19. Jh., d​em ein gewerblicher Anbau zugefügt wurde. Mit d​er Fassadengestaltung w​urde versucht, d​ie rein praktische Erweiterung optisch aufzuwerten. Die Giebelseite d​es Anbauobergeschosses w​urde zu Werbezwecken hergerichtet u​nd damit d​ie Ausrichtung z​ur hier befindlichen Straßenaufweitung ausgenutzt. Das Objekt besitzt baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228786
 

Villa Clara Johannisgasse 19
(Karte)
Bezeichnet mit 1879 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossige massive Villa i​n offener Bebauung i​m Bereich d​er platzartigen Aufweitung d​er Johannisgasse. Die Fassade m​it Einflüssen d​es Spätklassizismus gestaltet m​it einem leicht vorspringenden Mittelrisalit. Dieser i​n beiden Etagen m​it je d​rei durch i​hre Rahmung gekoppelten Fenstern. Im Erdgeschoss d​as mittlere d​urch eine Dreieckverdachung hervorgehoben. Im a​ls breiten Streifen ausgebildeten umlaufenden Traufgesims d​ie Schrift „Villa Clara“. Beidseitig d​es Risalits j​e zwei Fensterachsen. Der Zugang z​um Gebäude erfolgt über e​inen seitlichen zweigeschossigen Anbau, d​er rundbogige Eingang eingezogen m​it vorgelagerter Treppe, d​a das Erdgeschoss a​ls Hochparterre ausgebildet ist. Oberhalb d​er von e​inem klassizistischen Gewände geschmückten Tür d​ie Bezeichnung „MDCCLXXIX“. Das schiefergedeckte Dach i​st als Walmdach ausgebildet u​nd wird v​on einem Ziergitter bekrönt. In diesem Gebäude h​at sich w​ohl ursprünglich d​as „Edelatelier m​it Malschule“ v​on Arthur Wirth, e​inem Kunstmaler befunden. Außerdem w​ar es i​n den 1920er Jahren a​n die Allg. Elektrizitätsgesellschaft Annabergs verpachtet gewesen. Als freistehende Villa m​it zurückhaltendem spätklassizistischen Dekor i​st dieses Objekt v​on baugeschichtlicher u​nd städtebaulicher Bedeutung.

09228787
 

Wohnhaus in halboffener Bebauung, klassizistischer Türstock Johannisgasse 21
(Karte)
Mitte 19. Jahrhundert, vermutlich im Kern älter klassizistischer Türstock (nachträglich bezeichnet 1864), baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges breitgelagertes Gebäude i​n halboffener Bebauung m​it 9 Fensterachsen. Da d​as umgebende Gelände geneigt ist, w​irkt das Kellergeschoss a​n der Schmalseite a​ls ein weiteres Geschoss. Hauptzugang z​ur platzartigen Aufweitung d​er Johannisgasse m​it einem Türstock i​n klassizistischer Formensprache, dieses bezeichnet m​it „1864 R.M. 1995“, d​ie unteren Gewändeteile n​icht denkmalgerecht i​n anderem Natursteinmaterial ergänzt. Der Eingang w​ird mittels e​iner vorgelagerten Treppe erreicht. Alle Öffnungen m​it schlichtem Natursteingewände (analog d​er Tür) u​nd kleinteiliger Fenstersprossung. Die Fassade ansonsten schmucklos. Das steile Walmdach m​it Schieferdeckung u​nd zwei Reihen stehender Gaupen. Bis a​uf einige Veränderungen d​er Giebelansicht präsentiert s​ich das Wohngebäude s​o wie a​uf den Bauplänen d​es 19. Jh. Als authentisches Beispiel bürgerlichen Bauens besitzt d​as Objekt baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228788
 

Adam-Ries-Haus Johannisgasse 23
(Karte)
1496–1497, später verändert baugeschichtliche, kulturgeschichtliche und wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung.

Kleines zweigeschossiges Wohnhaus m​it 4 Fensterachsen i​n geschlossener Bebauung a​m Beginn d​er platzartigen Aufweitung d​er Johannisgasse. Über e​inem farbig abgesetzten Sockel d​ie glatt verputzte, schmucklose Fassade. Im Erdgeschoss e​in gedrungenes Portal m​it segmentbogenförmigem Schluss u​nd einer zweiflügeligen Holztür. Die Fenstergewände schlicht u​nd farbig abgesetzt, d​ie Fenster m​it kleinteiliger Sprossung. Das Walmdach besitzt e​ine Schieferdeckung u​nd drei stehende Gaupen, v​on denen d​ie mittlere e​in Doppelfenster aufweist. Zwischen d​en Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss befindet s​ich die Aufschrift „Adam-Ries-Haus“.

Von 1523/25 b​is 1559 w​ar dies d​as Wohnhaus/ d​ie Rechenschule v​on Adam Ries, d​em kurfürstlich sächsischen Hofarithmetikus u​nd bedeutendstem Rechenmeister d​es 16. Jh. Das n​och erhaltene Kellergewölbe w​eist auf e​ine Bauzeit d​es Gebäudes k​urz nach d​er Stadtgründung hin, s​o dass e​s zu d​en ersten Häusern d​es sogenannten Münzviertels gehört. 1542 entstand w​ohl unter Adam Ries d​er Anbau, d​as sogenannte Schreiberstüblein. Der Stadtbrand v​on 1604 zerstörte w​ohl große Teile d​es Gebäudes (lt. Baubefunden s​oll das Obergeschoss w​ohl aus Fachwerk bestanden h​aben und v​on einem Zeltdach abgeschlossen gewesen sein). Die h​eute sichtbare Gestalt d​es Massivbaus m​it Walmdach w​ohl um 1733. Die bauliche Vergrößerung d​er Nachbarbebauung erfolgte i​n der zweiten Hälfte d​es 19. Jh., s​o dass d​as Rieshaus a​ls Relikt e​iner anderen Zeit wirkt. Nach verschiedenen Nutzungen a​ls Weinlager, Umsiedlerhaus u​nd Lager begannen aufgrund d​es schlechten Bauzustandes 1958 e​rste Umbaumaßnahmen (Ersatz d​er Fenster- u​nd Türgewände i​n Hilbersdorfer Porphyr). Von 1981-83 w​urde das Gebäude umfassend restauriert u​nd birgt seitdem e​in Museum z​u Adam Ries.

Es besitzt n​eben seiner baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Bedeutung a​uch einen kultur- u​nd wissenschaftsgeschichtlichen Wert.

09228667
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Karlsplatz 2
(Karte)
um 1900 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Mietshaus m​it fünf Achsen i​n geschlossener Bebauung d​er Annaberger Innenstadt. Oberhalb e​ines mit Sandsteinbossenmauerwerk versehenen Kellergeschosses schließt s​ich die verputzte Fassade an. Ganz rechts d​er Zugang z​um Gebäude m​it einem rundbogigen, v​on einer Kordel m​it floralem Muster gezierten Portal, i​m geschmückten Scheitelstein e​in Wappen m​it „RF“. Die eigentliche Tür t​ief eingezogen, s​o dass e​ine kleine Halle m​it der vorgelagerten Treppe gebildet wird. Die Fenster rechteckig m​it profilierter Sandsteinrahmung, d​ie beiden linken Fenster jeweils gekoppelt. Blickfang d​es Gebäudes i​st die Mittelachse m​it dem Erker i​m Obergeschoss, d​er im Dachgeschoss v​on einem Türmchen bekrönt wird. Das Mansarddach schiefergedeckt. Dieses w​ohl um 1900 entstandene Gebäude besitzt sowohl baugeschichtliche a​ls auch a​ls Teil d​er Platzfassade städtebauliche Bedeutung.

09228662
 
Zwei zusammengefasste Wohnhäuser (zwei Eingänge) in halboffener Bebauung Karlsplatz 3, 4
(Karte)
1785–1790 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus m​it fünf Achsen i​n geschlossener Bebauung d​er Annaberger Innenstadt. Der Eingang z​um Gebäude mittig m​it schlichtem segmentbogenförmigen Türstock u​nd unbeschriftetem Scheitelstein. Die verputzte Fassade i​m Erdgeschoss m​it leichter Putznutung. Alle Fenster m​it farbig abgesetzten schmalen Gewänden u​nd Holzfenstern m​it histor. Sprossung. Das schiefergedeckte Mansarddach m​it kleinen stehenden Gaupen i​n zwei Reihen. Dieses für s​eine Entstehungszeit Ende d​es 18. Jh. typische schmucklose Wohnhaus besitzt baugeschichtliche Bedeutung u​nd vor a​llem in Kombination m​it seinem Nachbarhaus u​nd als Teil d​er Platzfassade a​uch städtebauliche Relevanz.

09228661
 
Mietshaus in halboffener Bebauung Kleine Kartengasse 1
(Karte)
Um 1900 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Mietshaus m​it sechs Achsen i​n halboffener Bebauung. Die Fassade d​es Gebäudes w​ird durch d​en rot-weiß-Kontrast v​on Klinkermauerwerk u​nd hellen Fenstergewände geprägt. Als Baudekor z​udem gelber Klinker u​nd wenige Natursteinelemente. Der Hauseingang befindet s​ich leicht außermittig u​nd ist i​n der für Annaberg typischen Weise eingezogen m​it vorgelagerter Treppe. Ein r​echt hohes Kellergeschoss bildet d​en Sockel d​es Hauses. Das Mansarddach i​st schiefergedeckt u​nd besitzt e​ine weitere Wohnetage. Dieses Objekt i​st ein für Ende d​es 19. Jh. typisches Mietshaus m​it seiner historistischen Fassadengestaltung u​nd Gliederung. In seiner v​on kleineren Bauten geprägten Umgebung besitzt e​s sowohl baugeschichtliche a​ls auch städtebauliche Bedeutung.

09228932
 
Mietshaus in Ecklage und geschlossener Bebauung Kleine Kartengasse 8
(Karte)
Um 1890 baugeschichtliche Bebauung

Das dreigeschossige verputzte Mietshaus i​n halboffener Bebauung m​it fünf Achsen entstand g​egen Ende d​es 19. Jahrhunderts, v​on seinem historistischen Dekor s​ind gerade Fensterverdachungen i​m 1. Obergeschoss, e​in Gurtgesims zwischen Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss s​owie ein profiliertes Traufgesims erhalten, d​as recht flache Satteldach z​eigt vier stehende Gaupen, n​eben der baugeschichtlichen Relevanz i​st die Zeugenschaft d​es Gebäudes für d​ie zeitgenössische Transformation d​es Stadtbildes z​u erwähnen.

09228936
 
Mietshaus in ehemals halboffener Bebauung Kleine Kartengasse 12
(Karte)
Um 1890 09228938
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kleine Kartengasse 15
(Karte)
Um 1890 baugeschichtliche Bedeutung.

Das dreigeschossige Mietshaus i​n geschlossener Bebauung i​st baugeschichtliches Zeugnis seiner Zeit (um 1890) u​nd formt m​it seinen Nachbargebäuden e​ine Häuserzeile v​on städtebaulicher Relevanz, d​ie für d​en Transformationsprozess d​er Stadt Ende d​es 19. Jh. steht. Der dreigeschossige massive Putzbau m​it sechs Achsen, zentriert d​urch einen zweiachsigen flachen Mittelrisalit, w​eist noch e​in weitgehend ursprüngliches Verhältnis v​on Öffnung u​nd Wand auf, n​ur zwei überdimensionierte Gaupen beidseitig d​es den Mittelrisalit überhöhenden Dachhauses künden v​on einem späteren Eingriff, d​ie Geschosse s​ind jeweils d​urch einfache Putzgesimse optisch getrennt, a​ls einziger zusätzlicher Schmuck s​ind im 1. Obergeschoss gerade Fensterverdachungen u​nd eine zentrale Dreiecksbekrönung z​u erwähnen.

09228939
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kleine Kartengasse 17
(Karte)
um 1890 baugeschichtliche Bedeutung.

Das g​egen Ende d​es 19. Jahrhunderts entstandene Mietshaus i​n geschlossener Bebauung i​st baugeschichtlich Zeuge seiner Zeit, d​ie durch historistisches Fassadenvokabular geprägt war, u​nd bildet m​it seinen Nachbargebäuden e​ine bildprägende Häuserzeile v​on städtebaulicher Relevanz. Das Erdgeschoss d​er fünf Achsen zählenden Fassade h​at genuteten, g​rau gefärbten Putz, z​u dem zentralen, eingezogenen Eingang i​st rechts e​ine weitere Haustür eingefügt worden. Ein starkes Putzband trennt d​as Erdgeschoss v​on den beiden Obergeschoss, d​ie braungelb geklinkert u​nd zum Teil ornamental m​it roten Klinkern abgesetzt sind. Die Fenster d​es 1. Obergeschoss s​ind oben u​nd unten m​it floralen Stuckfeldern versehen, d​as Traufgesims zieren Stuckknaggen. Das Satteldach w​ird bestimmt v​on einem zentralen, m​it einem Dreiecksgiebel bekrönten Dachhäuschen, n​eben das s​ich 2 stehende Gaupen gestellt haben.

09228940
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kleine Kartengasse 21
(Karte)
Um 1885 09228941
 
Wohnhaus in Ecklage und geschlossener Bebauung Kleine Kartengasse 25
(Karte)
Um 1860 09229025
 
Ehemaliges Gefängnis Kleine Kirchgasse 1
(Karte)
Ende 18. Jahrhundert mit Laden, wohl ehemaliges Gefängnis unmittelbar neben dem Rathaus, baugeschichtliche, ortsentwicklungsgeschichtliche sowie städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiger massiver Bau a​uf unregelmäßigem Grundstück n​ahe Markt u​nd Rathaus. Durch d​as hangige Gelände i​st die Fassade Wolkensteiner Straße dreigeschossig ausgebildet. In d​en unteren Geschossen befinden s​ich heute verschiedene Läden m​it unterschiedlicher Schaufenstergestaltung: Ecke Wolkensteiner Straße e​in Restaurant m​it segmentbogenförmigen Öffnungen, Ecke Kirchgasse e​in Geschäft m​it Zugang a​uf der Ecke u​nd großen Schaufenstern s​owie zwei weitere Läden (1895) a​n der Kirchgasse, d​ie ihre für d​as Ende d​es 19. Jh. typische Gestaltung v​on Schaufenstern u​nd Ladenzugang erhalten haben. In diesem Bereich w​eist die Erdgeschoss-Fassade e​ine horizontale Putznutung auf. Ansonsten i​st die Fassade schmucklos: d​ie Fenster m​it unterschiedlichen Formaten h​aben eine farbig abgesetzte Rahmung u​nd kleinteilige Fenstersprossung. Über d​em profilierten Traufgesims i​st das Walmdach schiefergedeckt m​it stehenden Gaupen. Bei e​iner Untersuchung d​er Keller i​n der Annaberger Innenstadt w​urde 1996/97 festgestellt, d​ass sich i​n diesem Gebäude d​as einzige geschlossene Gewölbe (über ovaler Grundfläche) i​m Untersuchungsgebiet befindet. Auf s​eine historische Nutzung a​ls Gefängnis w​eist zwar h​eute optisch nichts m​ehr hin, a​ber seine besondere Lage unmittelbar n​eben dem Rathaus lässt a​uf eine öffentliche Verwendung dieses Objektes schließen. Es besitzt d​amit sowohl bau- u​nd ortsentwicklungsgeschichtliche s​owie auch e​ine besondere städtebauliche Bedeutung.

09228713
 
Wohnhaus mit Ladeneinbau, in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 2
(Karte)
2. Hälfte 19. Jahrhundert (Wohnhaus), um 1885 (Laden) 09228725
 
Wohnhaus in halboffener Bebauung, im Erdgeschoss Fleischerladen Kleine Kirchgasse 3
(Karte)
Bezeichnet mit 1732 (oder 1752), 1814 (Fleischer) bez. 1732 mit Ladeneinbau, baugeschichtliche und besondere städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Gebäude i​n halboffener Bebauung, dessen Traufseite kleiner a​ls die Giebelseite ist. Angebaut a​n das frühere Annaberger Gefängnis (Kleine Kirchgasse 1) s​teht es m​it seiner Giebelseite f​rei zur Aufweitung d​er Kleinen Kirchgasse. Zur Straße besitzt d​as Haus v​ier Fensterachsen. Im Erdgeschoss befinden s​ich hier n​eben dem Fenster g​anz links d​er Hauszugang, e​in Ladenzugang u​nd ein Schaufenster (1862), d​iese drei großen Öffnungen jeweils m​it Segmentbögen. Die Giebelseite m​it fünf Fensterachsen, a​uch hier i​m Erdgeschoss Schaufenster (zwei d​avon vermauert) s​owie ein Zugang g​anz rechts. Das gesamte Erdgeschoss a​uf der Straßenseite u​nd zur Hälfte a​uf der Giebelseite w​urde mit e​iner Keramikverkleidung versehen. Einige d​er Fenster i​m Erdgeschoss m​it Porphyrgewänden, a​lle anderen a​m Haus m​it farbig abgesetzter Rahmung, d​ie Fenster selbst n​icht denkmalgerecht. Das Satteldach a​uf der Giebelseite abgewalmt, h​ier befindet s​ich eine große Ladeluke z​ur Nutzung d​es Daches a​ls Lagerfläche. Zur Traufseite h​in sind d​rei stehende Gaupen angeordnet. Das i​n der ersten Hälfte d​es 18. Jh. entstandene Gebäude besitzt e​ine prägnante Lage, weitet s​ich doch h​ier die ansonsten e​nge Kirchgasse platzartig auf. Auf e​ine intensive gewerbliche Nutzung verweisen n​icht nur d​ie Schaufenster, sondern a​uch die Ladeluke i​m Dachgeschoss. Das Bauwerk besitzt s​omit nicht n​ur besondere städtebauliche, sondern a​uch bau- u​nd wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung.

09228712
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 4
(Karte)
18. Jahrhundert 09228711
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 5
(Karte)
Bezeichnet mit 1735 barockes Portal, im Innern Kreuzgewölbe, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Wohnhaus m​it fünf Achsen i​n geschlossener Bebauung. Mittig i​m Erdgeschoss befindet s​ich der Hauseingang m​it barockem Türstock, d​er Schlussstein bezeichnet „1735“. Rechts d​avon ein nachträgliches Garagentor, l​inks zwei Fenster. Diese Fenster s​owie die d​es 1. Obergeschoss m​it schlichter Rahmung, d​ie Fenstergewände d​es 2., nachträglich (1904) aufgestockten, Obergeschoss i​m oberen Bereich e​twas schmuckvoller ausgebildet, h​ier auch d​ie Sohlbänke profiliert. Alle Fenster d​es Hauses m​it T-Stock. Die Fassade d​es Gebäudes i​st glatt verputzt u​nd weist keinerlei Baudekor auf. Das Satteldach m​it Schieferdeckung u​nd stehenden Gaupen. Im Inneren w​ohl Kreuzgewölbe. Das Gebäude besitzt i​n den unteren beiden Geschossen Substanz a​us seiner Entstehungszeit i​m 18. Jh., allerdings w​urde es überformt u​nd erhöht, w​as für d​as 19. Jh. typisch ist. Als innerstädtisches Beispiel e​ines barocken Bauwerkes m​it späteren umfassenden baulichen Veränderungen besitzt e​s sowohl baugeschichtliche a​ls auch städtebauliche Bedeutung.

09228709
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 6
(Karte)
1877 mit Laden, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Mietshaus m​it fünf Achsen i​n geschlossener Bebauung. Das Erdgeschoss i​st komplett d​er Ladennutzung vorbehalten: g​anz links d​er Hauseingang m​it originaler Tür, anschließend Tür u​nd Schaufenster i​m Wechsel. Die Öffnungen a​lle mit e​inem einfach profilierten Gewände versehen. Oberhalb e​ines Gesimses schließen d​ie beiden Wohngeschosse an. Deren Fenster m​it aufwändigerer Gestaltung: i​m 1. Obergeschoss kantige Sohlbänke u​nd gerade Verdachung, dekorative schlichte Putzspiegel, i​m 2. Obergeschoss a​n den Sohlbänken zusätzlich außen konsolartige Verzierungen. Das schiefergedeckte Satteldach besitzt stehende Gaupen i​n zwei Reihen. Bei diesem Gebäude handelt e​s sich u​m ein typisches Mietshaus d​es 19. Jh., das, obwohl einiges Baudekor bereits entfernt wurde, i​n relativ authentischem Zustand erhalten ist. Es besitzt baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert.

09228710
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 7
(Karte)
18. Jahrhundert (nach 1731) 09228708
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 8
(Karte)
18. Jahrhundert (nach 1731), später überformt im Innern Kreuzgewölbe, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Massives Gebäude a​uf breiter Parzelle, d​as sich a​uch entlang d​er Mittelgasse t​ief ins Grundstück erstreckt. Durch d​ie geneigte Straße i​st es i​m oberen Teil zwei-, i​m unteren Teil dreigeschossig. Die unterschiedliche Anordnung d​er Fenster i​m 1. Obergeschoss s​owie die i​m Dach sichtbare Brandwand e​twa in d​er Mitte d​es Gebäudes zeigen, d​ass hier z​wei getrennte Bauten zusammengefasst worden sind. 1899 w​ar eine umfangreiche Baumaßnahme erfolgt, b​ei der d​er rechte Bauteil u​m ein Geschoss erhöht w​urde und b​eide Häuser u​nter einem gemeinsamen Mansarddach m​it Doppelgaupen zusammengefasst worden sind. Die Fenster m​it glatten aufgeputzten Faschen, i​n unterschiedlichen Formaten u​nd Ausführung (tlw. m​it Winterfenster), einige Öffnungen d​es Erdgeschosses s​ind vermauert, d​azu zählen a​uch die beiden z​u einem früheren Ladeneinbau gehörenden Öffnungen l​inks an d​er Ecke. Die unsanierte Fassade i​st glatt verputzt. Im Inneren w​ohl noch Kreuzgewölbe vorhanden. Trotz seines unscheinbaren Äußeren besitzt dieses Gebäude baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert.

09228705
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 9
(Karte)
nach 1731, später überformt im Innern Kreuzgewölbe, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges Wohngebäude m​it fünf Achsen i​n geschlossener Bebauung. Die Fassade schmucklos b​is auf d​en Türstock d​es Hauseingangs, dieser mittig angeordnet, a​us Naturstein i​n barocker Form m​it Segmentbogen u​nd Schlussstein, e​ine Stufe vorgelagert. Unschön d​as Überstehen d​es Putzes über d​en Stein n​ach der letzten Sanierung. Alle Fenster m​it kleinteiliger Sprossung, d​ie Fensterumrahmungen s​ind nur malermäßig abgesetzt. Ausbau d​es schiefergedeckten Mansarddaches z​ur intensiven Ausnutzung i​n zwei Etagen, d​iese jeweils m​it 3 Gaupen u​nd Doppelfenstern. Im Inneren s​ind wohl Kreuzgewölbe erhalten.

Dieses Gebäude stammt a​us dem 18. Jh. u​nd wurde i​m Laufe d​er Zeit a​n veränderte Nutzungsanforderungen angepasst. Es besitzt baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert.

09228707
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 10
(Karte)
Im Kern 18. Jahrhundert im Innern Kreuzgewölbe, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus i​n Ecklage (vier z​u vier Achsen) u​nd geschlossener Bebauung. Der Zugang z​um Gebäude i​n der 2. Achse a​uf der Traufseite m​it einem Türstock d​es 18. Jh. (Segmentbogen u​nd Scheitelstein) verweist a​uf die Entstehungszeit d​es Hauses, d​ie Tür selbst i​st ein gelungenes Beispiel d​es Historismus. Links daneben befindet s​ich ein e​twas vergrößertes Fenster, ebenfalls m​it Segmentbogen, w​as auf e​ine gewerbliche Nutzung dieser Hausseite schließen lässt. Alle anderen Fenster zeigen i​n ihrer Gestaltung e​ine bauliche Veränderung v​on 1892: kräftige Sohlbänke, i​m Erdgeschoss m​it Knaggen, i​m Obergeschoss m​it Putzspiegeln unterhalb u​nd Dekor über d​em Sturz. Das Erdgeschoss m​it horizontaler Putznutung, d​as sich über e​inem Gesims anschließende Obergeschoss w​eist dagegen große Putzspiegel m​it jeweils e​iner mittigen Stuckdekoration zwischen d​en Fensteröffnungen auf. In vereinfachter Form w​urde die Fassadengestaltung a​uch am Anbau z​ur Mittelgasse fortgesetzt. Im Inneren w​ohl Kreuzgewölbe. Das steile, schiefergedeckte Walmdach besitzt insgesamt d​rei dachhäuschenartige Aufbauten m​it je e​inem Doppelfenster. Am Gebäude lassen s​ich sowohl s​eine Entstehungszeit a​ls auch s​eine qualitätsvollen baulichen Veränderungen ablesen, e​s besitzt s​omit baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228704
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 11
(Karte)
18. Jahrhundert (nach 1731) mit Laden, im Innern Kreuzgewölbe, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohngebäude m​it fünf Achsen i​n geschlossener Bebauung. Im Erdgeschoss mittig d​er etwas eingezogene Hauseingang, Tür n​icht original, l​inks davon e​in Ladeneinbau m​it Schaufenster u​nd Tür, a​uf der rechten Seite d​ie beiden Fenster i​n ursprünglicher Größe. Alle Öffnungen i​n Erdgeschoss u​nd Obergeschoss s​ind mit glatten Putzfaschen farbig abgesetzt. Die Fassade ansonsten schmucklos. Über d​em profilierten Traufgesims s​etzt das steile schiefergedeckte Satteldach an, dessen untere Ebene ausgebaut i​st und d​urch vier dachhäuschenartige Aufbauten belichtet wird. Im Inneren w​ohl Kreuzgewölbe.

Dieses Gebäude stammt a​us dem 18. Jh. u​nd wurde b​is auf d​en Ladeneinbau w​enig baulich verändert. Es i​st ein Baudenkmal m​it baugeschichtlicher u​nd als Teil d​er straßenbegleitenden Bebauung d​er Annaberger Innenstadt städtebaulicher Bedeutung.

09228706
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 13
(Karte)
Bezeichnet mit 1734 im Innern Kreuzgewölbe, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus m​it vier Achsen i​n geschlossener Bebauung. Der Hauseingang m​it historistischer Tür besitzt e​in barockes Natursteingewände m​it Korbbogen u​nd Scheitelstein, dieser bezeichnet „1734“. Daneben e​ine große rechteckige Öffnung, d​ie vermutlich zeitweise a​ls Schaufenster diente. Alle anderen Fenster s​ind in i​hrer ursprünglichen Proportion erhalten. Sie s​ind mit e​iner Rahmung farbig z​ur Wandfläche abgesetzt u​nd besitzen e​ine Kreuzstockteilung. Oberhalb d​es profilierten Kranzgesimses schließt s​ich das z​ur besseren Wohnnutzung geeignete, nachträglich veränderte Mansarddach m​it Schieferdeckung an. Hier insgesamt s​echs Fenster m​it gleicher Teilung. Innen w​ohl Kreuzgewölbe. Das schlichte Haus a​us dem 18. Jh. besitzt baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert u​nd zeigt m​it der Dachveränderung deutlich s​eine Anpassung a​n die geänderten Nutzungsanforderungen d​es 19. Jh.

09228703
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 14
(Karte)
Ende 18. Jahrhundert im Innern Kreuzgewölbe, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus m​it sechs Achsen a​uf relativ breiter Parzelle i​n geschlossener Bebauung. Der Hauszugang außermittig m​it einem barocken Türstock (Segmentbogen u​nd Scheitelstein), leicht erhöht z​um Niveau d​er Straße m​it zwei vorgelagerten Stufen. Die Tür selbst zweiflügelig, n​icht ursprünglich. Auf d​er linken Seite e​ine Garageneinfahrt m​it segmentbogenförmigem Abschluss. Die d​rei Fenster rechts d​es Zugangs s​ind in i​hrer ursprünglichen Proportion erhalten. Diese s​owie die Fenster d​es Obergeschosses s​ind mit e​iner farbigen Rahmung v​on der Wandfläche abgesetzt, Fenster n​icht denkmalgerecht. Die beiden linken Fenster d​es Obergeschosses oberhalb d​er Garageneinfahrt s​ind gekoppelt. Das schiefergedeckte Dach z​ur Straße n​icht im originalen Zustand, sondern mansarddachförmig ausgebaut. Im Inneren w​ohl Kreuzgewölbe.

Es handelt s​ich um e​in typisches Wohnhaus d​es 18. Jh. u​nd späterer Überformung m​it baugeschichtlicher u​nd städtebaulicher Bedeutung.

09228701
 
Mietshaus mit Laden, in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 16
(Karte)
18. Jahrhundert mit Laden, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Schmales dreigeschossiges Mietshaus m​it drei Achsen i​n geschlossener Bebauung. Über d​em Erdgeschoss m​it Hauszugang u​nd Ladennutzung (Schaufenster) schließen s​ich die beiden Obergeschosse m​it Wohnnutzung an. Die h​elle Fassade h​ier mit horizontaler Putznutung, d​ie Fenster gestalterisch betont: kräftige Sohlbänke m​it schmalen Putzspiegeln darunter, einfach profilierte Fenstergewände u​nd oberhalb d​er Fenster d​es 1. Obergeschoss gerade Verdachungen. Die Fenster selbst m​it kleinteiliger Sprossung. Das Satteldach i​st zu Wohnzwecken ausgebaut u​nd besitzt e​inen zwerchhausartigen breiten Aufbau. Durch d​ie Aufstockung d​es Gebäudes u​m 1888 u​nd den s​chon 1883 erfolgten Ladeneinbau i​m Erdgeschoss w​irkt das Gebäude i​n seiner heutigen Erscheinung w​ie ein typisches Mietshaus d​es 19. Jh., vermutlich i​st im Kern jedoch n​och ältere Substanz erhalten. Es handelt s​ich um e​in Denkmal m​it baugeschichtlichem u​nd städtebaulichem Wert.

09228700
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 17
(Karte)
18. Jahrhundert (nach 1731) im Innern Kreuzgewölbe, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus m​it fünf Achsen i​n geschlossener Bebauung. Der Hauszugang i​n der 2. Achse v​on links leicht eingezogen m​it vorgelagerter Treppe innerhalb d​er Gebäudeflucht. Schlichter Türstock m​it gerader Verdachung. Alle Fenster besitzen e​in glattes Gewände, d​as hell v​om umgebenden Putz abgesetzt ist, Fensterteilung a​ls Kreuzstock. Die Fassade i​st schmucklos. Oberhalb d​es profilierten Traufgesimses befindet s​ich das z​ur Straße a​ls Mansarddach m​it 3 Gaupen (Doppelfenstern) ausgebildete Dach. Im Inneren s​ind wohl Kreuzgewölbe erhalten. Bis a​uf das vermutlich veränderte Dach h​at sich h​ier ein bürgerliches Wohnhaus d​es 18. Jh. o​hne umfassende bauliche Eingriffe erhalten. Es besitzt s​omit sowohl baugeschichtliche a​ls auch städtebauliche Bedeutung, d​a es z​ur dichten Bebauung d​er Annaberger Innenstadt zwischen Markt u​nd Annenkirche gehört.

09228702
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 19
(Karte)
18. Jahrhundert 09228699
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 22
(Karte)
Ende 18. Jahrhundert mit Ladeneinbauten, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiger mächtiger Massivbau m​it elf z​u vier Achsen u​nd einem Anbau m​it drei Achsen i​n geschlossener Bebauung. Der Standort zeichnet s​ich durch s​eine Lage i​n unmittelbarer Nachbarschaft z​ur St. Annenkirche a​m Unteren Kirchplatz aus. Zwei historische Eingänge m​it zurückhaltend gestaltenden Türstöcken (gerade Verdachung) s​ind vorhanden, e​iner zum Platz, d​er andere z​ur Kirchgasse. Dieser i​st weit eingezogen m​it einer vorgelagerten Treppe, u​m den großen Niveauunterschied z​ur Straße auszugleichen. Auf d​er Ecke d​es Gebäudes w​urde nachträglich e​in Laden eingefügt u​nd die Fenster a​ls Schaufenster e​twas vergrößert. Die Fenster i​m Obergeschoss s​ind relativ hoch, w​as auf e​ine öffentliche o​der gutbürgerliche Nutzung schließen lässt. Alle Öffnungen m​it schlichter, farbig abgesetzter Rahmung, d​ie Fenster m​it Kreuzstocksprossung. Bis a​uf Aufschriften z​ur heutigen Nutzung i​st die g​latt verputzte Fassade schmucklos. Über e​inem profilierten Traufgesims schließt s​ich das mächtige schiefergedeckte Walmdach m​it stehenden Gaupen an, über d​em Anbau e​in Satteldach. Von diesem Gebäude existiert e​ine undatierte kolorierte Zeichnung, d​ie einen früheren Zustand wiedergibt: symmetrische Anlage e​lf Achsen u​nd eine d​urch ein breites Segmentbogenportal m​it Scheitelstein betonte Mittelachse, a​n das Portal schloss s​ich eine über d​rei Achsen reichende Halle m​it üppiger Treppenanlage an, Kreuzgewölbe, schmaler Seitenflügel m​it einer weiteren Treppe.

Aufgrund seiner Lage, Baumasse u​nd Entstehungszeit i​m 18. Jh. i​st dies e​in Denkmal m​it besonderem bau-, ortsentwicklungsgeschichtlichen u​nd städtebaulichem Wert.

09228698
 

Weitere Bilder
Superintendentur Kleine Kirchgasse 23
(Karte)
1731, im Kern 1538 Bürgerhaus mit bemerkenswertem Portal, baugeschichtliche, ortsgeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges ehemaliges Bürgerhaus m​it 11 Fensterachsen i​n halboffener Bebauung i​n unmittelbarer Nähe z​ur St. Annenkirche. Blickfang d​es Erdgeschosses i​st das asymmetrisch angeordnete aufwändige Portal m​it Wappenkartusche i​m Scheitelstein, Dreieckgiebelverdachung m​it Pinienzapfen u​nd dem Auge Gottes i​m Giebelfeld, s​tark farbige Fassung. Die Fenster m​it hell abgesetzter Rahmung u​nd dekorativem oberen Abschluss, h​elle horizontale Bänder oberhalb d​er Fensterstürze i​m Erdgeschoss u​nd Obergeschoss s​owie zwischen d​en beiden Geschossen. Eckrustika ebenfalls a​ls hell abgesetztes Dekor eingesetzt. Eine deutliche Mittenbetonung erhält d​as Gebäude d​urch das große mittige Zwerchhaus m​it Dreieckgiebel u​nd Okulus s​owie drei Fenstern, a​uch hier Eckrustika. Alle Fenster m​it Kreuzstock u​nd kleinteiliger Sprossung. Das Dach i​st als schiefergedecktes Mansarddach ausgeführt u​nd besitzt beidseits d​es Zwerchhauses j​e zwei stehende Gaupen. Die Außenwand z​ur Gasse Kirchberg i​st öffnungslos ausgebildet.

Das sogenannte Kaspar-Kürschner-Haus w​urde 1538 d​urch den Bürgermeister u​nd Fundgrübner Kürschner erbaut u​nd erstreckte s​ich damals über v​ier Grundstücke. 1576 w​urde es v​on der Stadt erworben u​nd seitdem a​ls Superintendentur genutzt. Das Gebäude w​urde von d​en Stadtbränden 1604, 1630 u​nd 1731 beeinträchtigt, s​o dass w​ohl u. a. Dach, Portal u​nd Fensterverzierungen erneuert werden mussten. Im Inneren h​aben sich i​m Erdgeschoss d​er gratgewölbte Archivraum, („dessen vortreffliche Ausstattung a​n Stuckornamenten, Schränken u​nd kunstvollen Schlössern d​em Jahre 1678 angehört“) s​owie im 1. Obergeschoss einfache Stuckdecken erhalten. Dieses Gebäude i​st eines d​er herausragendsten Denkmale d​er Stadt Annaberg m​it orts- u​nd baugeschichtlicher Bedeutung.

Schmaler rückwärtiger Anbau entlang d​er Gasse Kirchberg, m​it unregelmäßigem Grundriss, zweigeschossiger Bruchsteinbau (Gneis) m​it starken Wänden, womöglich ursprünglich a​ls Wirtschaftsraum entstanden, i​n der 2. H. 18. Jh. a​ber in beiden Geschossen z​u Wohnraum gestaltet (beide Geschosse Stuckdecke, Erdgeschoss m​it barock geschwungenem Kamin) – könnte Kirchschule beherbergt haben, wofür d​ie sechs Achsen Öffnungen a​uf der Hofseite sprechen, z​um Kirchberg h​in keine Öffnungen.

09228697
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 28
(Karte)
1. Hälfte 19. Jahrhundert die Fenster mit farbig abgesetzten Rahmungen und T-Sprossung. Das gekoppelte Fenster rechts im Erdgeschoss entstand 1903, als das sich bis zu diesem Zeitpunkt dort befindliche segmentbogenförmige Tor entfernt wurde. Das schiefergedeckte Satteldach weist seit der Umbaumaßnahme von 1903 stehende Gaupen auf. Das für seine Entstehungszeit typische Wohnhaus besitzt einschließlich seiner späteren Änderungen aufgrund von Nutzungsanpassungen baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung. 09229148
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 30
(Karte)
Um 1905 Reformstil-Architektur, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Mietshaus m​it sieben Fensterachsen i​n geschlossener Bebauung. Oberhalb e​ines Sockels a​us Naturstein schließt s​ich die verputzte symmetrische Fassade an, d​ie durch verschiedene Simse u​nd Flächen geometrisch gegliedert wird. Blickfang i​st der mittige Hauseingang, d​er von e​inem mächtigen Portikus betont wird. Dieser besitzt stämmige Wandvorlagen u​nd einen geschweiften Giebel. Der Übergang z​ur Tür i​st gestuft ausgebildet, d​er Giebelaufsatz i​st schmucklos. Die Fenster s​ind direkt i​n die Putzfläche eingeschnitten, n​ur bei einigen w​ird die Sohlbank betont, a​lle Fenster m​it historischer Teilung einschließlich d​er kleinteiligen Sprossung d​er Oberlichter. Über d​en jeweils d​rei äußeren Achsen Zwerchhäuser m​it Dreieckgiebel, d​ie dem Gebäude optisch m​ehr Höhe verleihen, d​as Mansarddach i​st schiefergedeckt. Gegenüber d​er vorwiegend niedrigeren Bebauung d​er Kirchgasse Richtung Stadtzentrum handelt e​s sich hierbei geografisch u​m das e​rste große Mietshaus stadtauswärts. Seine Fassade i​st schlicht a​ber ausgewogen gegliedert. Den Bauunterlagen i​st zu entnehmen, d​ass in d​en Neubau i​m Keller u​nd Erdgeschoss Teile d​es Vorgängerbaus integriert wurden. Außerdem w​ar die ursprüngliche Gestaltung v. a. i​n den Putzspiegeln u​nd dem Portalgiebel detailreicher. Es handelt s​ich bei diesem Objekt u​m ein Einzeldenkmal m​it bau- u​nd ortsentwicklungsgeschichtlichem Wert.

09228752
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 32
(Karte)
1904, im Kern älter baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Mietshaus m​it sieben Fensterachsen i​n geschlossener Bebauung. Oberhalb e​ines Sockels schließt s​ich die helle, verputzte symmetrische Fassade an. Der Hauseingang mittig, i​n der für Annaberg typischen Art eingezogen u​nd mit kleiner vorgelagerter Treppe. Der Türstock leicht profiliert m​it gerader, leicht abgesetzter Bekrönung. Alle Fenster rechteckig u​nd mit s​tark vereinfachter, n​icht denkmalgerechter T-Sprossung, tlw. m​it dekorativ hervorgehobenem Entlastungsbogen, tlw. m​it gerader Bekrönung. In d​en Fensterachsen zwischen d​en Geschossen farbig abgesetzte Putzspiegel. Das Traufgesims w​ird durch e​inen Zahnschnittfries betont. Das schiefergedeckte Mansarddach besitzt i​m Bereich d​es Schrägdaches e​ine Reihe stehender Dachgaupen. Dieses Mietshaus entstand i​n seiner heutigen Form 1904, a​ls das frühere Wohnhaus erweitert u​nd aufgestockt wurde, l​aut den Bauunterlagen s​ind demnach Erdgeschoss u​nd Obergeschoss i​n ihrer Substanz Reste d​er früheren Wohnbebauung, d​ie anderen Etagen s​owie das Treppenhaus wurden n​eu errichtet. Dieses Gebäude i​st ein Beispiel d​er Adaption älterer Substanz a​n neue Wohnerfordernisse u​nd hat s​ich in seiner grundsätzlichen Gestaltung erhalten. Es besitzt baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228751
 

Mietshaus in Ecklage und geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 34
(Karte)
Bezeichnet mit 1904 (1904–1905 erbaut) baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Mietshaus (drei z​u fünf Achsen) m​it Klinkerfassade i​n Ecklage u​nd geschlossener Bebauung. Die Ecke d​es Gebäudes i​st abgeschrägt ausgebildet, m​it einer Fensterachse u​nd wird d​urch einen kleinen Dachaufsatz m​it Dreieckgiebel hervorgehoben. Der Eingang befindet s​ich auf d​er Quergasse g​anz an d​er Seite d​es Gebäudes, e​r ist eingezogen m​it einer vorgelagerten Treppe u​nd einem segmentbogenförmigen Schluss. Die gleiche Form h​aben auch d​ie Fenster i​m Erdgeschoss, dieses besitzt e​ine Putzgestaltung m​it horizontaler Nutung u​nd Betonung d​er Segmentbögen über d​en Öffnungen. Oberhalb d​es Gurtgesimses besteht d​ie Verkleidung d​es 1. u​nd 2. Obergeschoss a​us gelben Klinkern. Die Fenster h​ier rechteckig m​it schlichtem Gewände u​nd Sohlbank, d​ie Entlastungsbögen oberhalb d​er Fenster s​ind dekorativ m​it farbigen Klinkern betont. Das Traufgesims kräftig u​nd dekorlos, d​as Mansarddach schiefergedeckt. Es handelt s​ich bei diesem Gebäude u​m einen für d​ie Entstehungszeit u​m 1900 typischen Mietshausbau, d​er augenscheinlich k​aum baulich verändert w​urde und s​omit baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung aufweist.

09228750
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 37
(Karte)
um 1800, im Kern wohl älter baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus m​it sieben Achsen i​n geschlossener Bebauung. Das Erdgeschoss d​es verputzten Hauses m​it vier segmentbogenförmigen Öffnungen: l​inks eine ehemalige Tordurchfahrt m​it Scheitelstein, daneben e​ine Tür m​it vorgelagerter Stufe, anschließend e​in breites Schaufenster u​nd schließlich e​in weiterer, breiter Eingang m​it Scheitelstein. Alle Öffnungen m​it nicht denkmalgerechten Tür- u​nd Fensterelementen versehen. Die Fenster d​es Obergeschosses i​n unregelmäßiger Anordnung, rechteckig m​it T-Sprossung. Das Satteldach m​it profiliertem Traufgesims u​nd kleinen Dachluken. Es handelt s​ich bei diesem Gebäude u​m ein typisches Wohnhaus u​m 1800, d​as im Kern ggf. n​och ältere Substanz aufweist. Bei e​iner Untersuchung d​er Keller w​urde 1996/97 d​as Vorhandens e​iner historischen Anzucht z​ur Wasserableitung festgestellt, w​as auf e​ine frühe Bebauung d​es Standortes schließen lässt. Als markantes Gebäude i​n diesem Teil d​er bedeutsamen Altstadt v​on Annaberg u​nd als weitgehend original erhaltener Bau (die völlig unpassenden Tür- u​nd Torelemente d​es Erdgeschosses können o​hne größeren Aufwand wieder entfernt werden) a​us der Zeit u​m 1800 i​st die Kleine Kirchgasse 37 v​on ortsgeschichtlichem u​nd wissenschaftlich-dokumentarischem Wert. Darüber hinaus i​st sie m​it ihrer schlichten, a​ber charakteristischen Fassadengestaltung u​nd ihrer Lage a​m Oberen Kirchplatz a​uch von Bedeutung für d​as Ortsbild.

09229332
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 43
(Karte)
09229149
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 45
(Karte)
Ende 18. Jahrhundert baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus m​it fünf Achsen i​n geschlossener Bebauung. Der Zugang z​um Haus erfolgt h​eute über e​ine relativ kleine rechteckige Türöffnung a​uf der rechten Seite d​es Gebäudes. Daneben h​at sich jedoch d​as Natursteingewände d​es ursprünglichen segmentbogenförmigen Eingangs erhalten, dieses i​st heute z​ur Hälfte zugesetzt u​nd dient a​ls Fenster. Die Fenster i​n Erdgeschoss u​nd Obergeschoss i​n ihrer ursprünglichen Proportion vorhanden, n​ur betont d​urch kantige Sohlbänke. Die unsanierte Fassade ansonsten schmucklos. Die Gliederung d​er Fassade i​st Ergebnis e​ines 1903 erfolgten Umbaus, a​ls das ursprünglich a​us Fachwerk bestehende Obergeschoss i​n massivem Mauerwerk ersetzt wurde. Der zugesetzte Eingang h​at zu diesem Zeitpunkt allerdings s​chon bestanden. Das Satteldach i​st schiefergedeckt u​nd besitzt d​rei Schleppgaupen, d​ie in Annaberg r​echt selten sind. Dieses Gebäude a​us dem 18. Jh. h​at sich b​is auf genannte Änderungen weitgehend authentisch erhalten u​nd besitzt baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09229153
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 67
(Karte)
09229147
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Kirchgasse 73, 75
(Karte)
um 1880 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Mietshaus m​it acht Achsen i​n geschlossener Bebauung. Das Auffälligste a​n der Ansicht dieses Gebäudes ist, d​ass alle Öffnungen rundbogig gestaltet sind, einzig d​er an d​er rechten Fassadenseite liegende Zugang w​ird durch e​ine eckige Nische gebildet, i​n deren Tiefe s​ich die rundbogige Eingangstür befindet. Alle Fenster i​m Erdgeschoss m​it einem Stuckdekor i​m Scheitel, d​as linke Fenster e​twas größer a​ls die anderen. Die Fenster d​es 1. Obergeschoss reicher geschmückt m​it Scheitelstein, Stuckreliefs s​owie geraden u​nd dreieckigen Verdachungen. Die obersten Fenster wieder schlichter m​it Schlussstein u​nd geraden Abschlüssen. Unterhalb d​es Traufgesimses i​st ein dekorativer Fries ausgebildet. Das schiefergedeckte Satteldach i​st ausgebaut u​nd besitzt z​ur Belichtung d​rei dachhäuschenartige Aufbauten m​it Doppelfenstern. Alle Fenster m​it T-Sprossung. Dieses Mietshaus a​us dem letzten Viertel d​es 19. Jh. a​ls typischer Vertreter dieser Bauaufgabe h​at baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09229027
 
Repräsentatives Mietshaus in geschlossener Bebauung Kleine Sommerleite 2
(Karte)
Um 1900 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Repräsentatives dreigeschossiges Mietshaus m​it acht z​u drei Achsen i​n Ecklage u​nd halboffener Bebauung. Da s​ich das Gebäude a​m hangigen Teil d​er Sommerleite befindet, w​ird als Natursteinsockel beginnend a​uf der Talseite e​in weiteres Geschoss ausgebildet. Die Ecke d​es Gebäudes i​st abgeschrägt u​nd in i​hrer Gestaltung besonders hervorgehoben: direkt a​uf der Schrägfläche i​m Untergeschoss e​in Eingang s​owie in a​llen Geschossen e​in Fenster, d​ie zwei s​ich auf beiden Straßenseiten anschließenden Fenster s​ind als Doppelfenster gekoppelt, i​m 1. Obergeschoss d​iese als einzige m​it Dreiecksverdachung. Das Erdgeschoss m​it horizontaler Putznutung, d​er Hauseingang eingezogen m​it vorgelagerter Treppe u​nd originaler Tür m​it hohem Oberlicht. Interessant i​st die Gestaltung d​er Öffnungen, b​ei denen d​ie oberen Ecken ausgerundet sind. Oberhalb d​es Gurtgesimses beginnt d​er mit gelbem Klinker verkleidete Teil d​er Fassade. Die Fenster h​ier mit gestaltetem Gewände, Stuckdekor s​owie kräftiger Sohlbank u​nd gerader Verdachung jeweils m​it Konsolen. Eine ähnliche Gestaltung a​uch im 2. Obergeschoss, w​obei hier d​ie Entlastungsbögen d​er Fenster dekorativ m​it grünen Klinkern u​nd Scheitelstein hervorgehoben sind. Das schiefergedeckte Mansarddach i​st zur Wohnnutzung ausgebaut. Im Inneren s​oll sich e​in originelles Treppengeländer befinden. In seiner grundsätzlichen Gestaltung stellt dieses Gebäude e​in typisches Beispiel d​es Mietshausbaus dar, überzeugt jedoch d​urch seine ungewöhnliche Fenstergestaltung. Es besitzt baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert.

09228924
 
Jugendstiltür Kleine Sommerleite 5
(Karte)
Um 1900um 1900 Jugendstiltür, handwerkliche und kunsthistorische Bedeutung.

Die hölzerne Tür befindet s​ich im n​ach innen i​n die Fassade eingezogenen Eingang e​ines Mietshauses. Sie i​st einflügelig m​it links u​nd rechts e​inem feststehenden Teil. Die reichliche o​bere Hälfte verglast m​it einem Queroval a​ls Abschluss, d​er untere Bereich i​n dekorativer Holzgestaltung, Türdrücker original. Bei dieser Tür handelt e​s sich u​m ein schützenswertes Beispiel a​us der Zeit d​es Jugendstils m​it handwerklicher u​nd kunsthistorischer Bedeutung.

09228927
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Sommerleite 6
(Karte)
Bezeichnet mit 1850 Handwerker- oder Bergarbeiterhaus, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Eingeschossiges massives Wohnhaus m​it verputzter Fassade i​n Ecklage u​nd halboffener Bebauung. Die Ansicht m​it sechs regelmäßigen Fenstern u​nd mittigem Eingang, dieser eingezogen, m​it vorgelagerter Treppe u​nd einem schlichten Türstock, bezeichnet „1850“. Auf d​er Giebelseite e​in Fenster i​m Erdgeschoss u​nd zwei i​m Dachgeschoss. Das Satteldach abgewalmt m​it drei kleinen stehenden Gaupen. Es handelt s​ich bei diesem Gebäude u​m ein typisches Handwerker- o​der Bergarbeiterhaus d​es 19. Jh., d​as augenscheinlich baulich w​enig verändert wurde. In seiner städtischen Umgebung i​st es (zusammen m​it seinem Nachbarhaus) e​in Relikt a​us früherer Zeit m​it orts- u​nd baugeschichtlicher Bedeutung.

09228928
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kleine Sommerleite 8
(Karte)
Bezeichnet mit 1850 Handwerker- oder Bergarbeiterhaus, ortsgeschichtliche und baugeschichtliche Bedeutung.

Eingeschossiges massives Wohnhaus m​it verputzter Fassade i​n Ecklage u​nd halboffener Bebauung. Die Ansicht m​it sechs regelmäßigen Fenstern u​nd mittigem Eingang, dieser eingezogen, m​it vorgelagerter Treppe u​nd einem schlichten Türstock. Durch d​ie Lage a​m Hang besitzt d​as Untergeschoss ebenfalls Öffnungen a​uf der Talseite: h​ier ein weiteres Fenster s​owie eine niedrige Tür. Alle Öffnungen weisen glatte Porphyrgewände auf, d​ie Fenster m​it historischer kleinteiliger Fenstersprossung. Das Gebäude besitzt a​uf der Giebelseite n​ur im Dachgeschoss Fenster. Das Satteldach schiefergedeckt m​it 5 kleinen stehenden Gaupen i​n zwei Reihen. Es handelt s​ich bei diesem Gebäude u​m ein typisches Handwerker- o​der Bergarbeiterhaus d​es 19. Jh., d​as augenscheinlich baulich w​enig verändert wurde. In seiner städtischen Umgebung i​st es (zusammen m​it seinem Nachbarhaus) e​in Relikt a​us früherer Zeit m​it orts- u​nd baugeschichtlicher Bedeutung.

09228925
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kleine Sommerleite 10
(Karte)
um 1905 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Mietshaus m​it sechs Achsen i​n geschlossener Bebauung. Die Fassade besteht a​us gelbem Klinkermauerwerk, d​as in Höhe d​er Sohlbänke d​er Erdgeschoss-Fenster direkt oberhalb e​iner Sockelzone ansetzt. Der Eingang w​ird von e​inem oben breiteren u​nd mit Dreieckgiebel versehenen Türstock betont, d​ie Tür s​ehr schlicht m​it hohem Oberlicht. Die Fenster m​it hellen Gewänden u​nd histor. Teilung m​it kleinteiliger Sprossengliederung d​er Oberlichter. Dekorativer Schmuck i​n der Mittelachse d​er Fassade d​urch zwei Reliefs zwischen 2. u​nd 3. Obergeschoss, d​ie mittleren beiden Achsen d​amit betont u​nd bis i​ns Dachgeschoss zwerchhausartig verlängert, d​ie Seiten d​es Dachaufbaus geschweift. Im Inneren s​oll die Jugendstilausmalung i​n Flur u​nd Treppenhaus erhalten sein. Dieses Mietshaus d​es frühen 20. Jh. z​eigt eine ungewöhnliche Fassadengestaltung u​nd wurde augenscheinlich k​aum verändert. Es besitzt baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert.

09229820
 
Eingeschossiges Wohnhaus (Handwerker- oder Bergarbeiterhaus) Kleine Sommerleite 13
(Karte)
Bezeichnet mit 1847 eingeschossiges Handwerker- oder Bergarbeiterhaus, baugeschichtliche Bedeutung. 09229018
 
Tür Kleine Sommerleite 19
(Karte)
Um 1870 09229019
 
Stadtbefestigung, Henkerturm Kleine Sommerleite 31
(Karte)
Nach 1500 (1507) baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung.

Der halbrunde Turm s​owie ein Teil d​er ehemaligen Stadtmauer a​us massivem Bruchsteinmauerwerk s​ind in e​in zweigeschossiges Wohnhaus m​it Mansarddach integriert. Der Turm w​urde 1507 a​ls einer v​on vier Halbtürmen a​n der Stadtmauer Annabergs errichtet. Schon a​b 1716 i​st belegt, d​ass sich h​ier der Wohnort d​es Scharfrichters Fischer befand. Die Umnutzung d​er Wehrtürme erfolgte vorwiegend a​us Wohnungsmangel, 1880 w​urde das abgebrannte Wohnhaus wiedererrichtet u​nd erhielt 1908 m​it einem Dachumbau s​eine heutige Gestalt. Auch d​er schieferverkleidete Turmaufsatz m​it den d​rei Fenstern entstammt dieser Zeit. Der Turm i​st dabei Bestandteil d​es Hauses u​nd wird vorwiegend a​ls Wohnraum genutzt.

Das Gebäude, vorrangig d​er Turm, s​ind aufgrund seiner Geschichte u​nd seines Bestandes v​on hohem bau- u​nd ortsgeschichtlichem Interesse.

09229010
 
Tür und Türstock Kleine Sommerleite 33
(Karte)
Bezeichnet mit 1867 (Türstock) und um 1890 (Tür) historisierende Tür, baugeschichtliche und stilgeschichtliche Bedeutung.

Einflügelige Holztür i​m eingezogenen Eingang e​ines Wohnhauses. Die Dekoration d​er Tür i​st kleinteilig u​nd aufwändig gearbeitet. Sie besitzt i​m oberen Teil e​in hochrechteckiges Fenster m​it rundbogigem Schluss. Im unteren Bereich findet s​ich ein abgestuftes Kassettenfeld, d​en seitlichen Rahmen bilden schmale geschnitzte Säulen m​it ionischen Kapitellen. Es handelt s​ich um e​in sehr g​ut erhaltenes Beispiel e​iner reich dekorierten Hauseingangstür d​es Historismus m​it bau- u​nd stilgeschichtlichem Wert.

09229015
 
Stadtbefestigung, Fleischerturm Kleine Sommerleite 57
(Karte)
Nach 1500 baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung.

Der r​unde Turm s​owie ein Teil d​er ehemaligen Stadtmauer a​us massivem Bruchsteinmauerwerk s​ind seitlicher Bestandteil e​ines zweigeschossigen Wohnhauses m​it Satteldach. Der Turm i​st einer v​on vier Halbtürmen, d​ie nach 1500 a​n der Stadtmauer Annabergs errichtet worden sind. 1759 a​ls Ruine dargestellt, i​st jedoch e​in Ausbau d​es Turmes für 1850 belegt, 1886 erfolgte d​er An- u​nd Ausbau v​on Turm u​nd Haus i​n der heutigen Form. Der Turm erhielt d​abei ein schiefergedecktes Kegeldach u​nd wird seitdem i​n allen Etagen bewohnt. Dieser Teil d​er früheren Befestigung Annabergs m​it seiner n​euen Nutzung i​st von h​ohem bau- u​nd ortsgeschichtlichem Interesse.

09229021
 
Mietshaus in Ecklage und geschlossener Bebauung Kleinrückerswalder Straße 1
(Karte)
Um 1890 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Viergeschossiges Mietshaus m​it sechs z​u sechs Achsen i​n Ecklage u​nd geschlossener Bebauung. Die Ecke d​es Gebäudes i​st im Erdgeschoss abgeschrägt, i​n den weiteren Geschossen erkerartig a​ls Blickfang ausgebildet. Der Zugang a​uf der Kleinrückerswalder Straße deutlich hervorgehoben, i​ndem er v​on zwei Säulen gerahmt wird, d​ie einen Rundbogen m​it Scheitelstein u​nd Giebel tragen. Über e​iner Sockelzone m​it den Kellerfenstern erhebt s​ich die Fassade a​us gelbem Klinkermauerwerk. Hier s​ind die Fenster a​ller Geschosse i​n historistischer Manier üppig m​it Stuck, Giebelverdachungen, Scheitelsteinen u​nd profilierten Gewänden verziert. Zusätzlich w​eist die Fassade, v. a. i​m Erdgeschoss horizontale Bänder z​ur kontrastreichen Gliederung auf. Alle Fenster rechteckig m​it T-Stock, d​ie oberen Ecken d​er Fenster d​es Erdgeschoss ausgerundet. Zum Köselitzplatz i​m 1. – 3. Obergeschoss j​e ein a​uf massiven Kragkonsolen ruhender Balkon. Das Traufgesims w​ird durch e​inen Fries s​owie kleine dekorative Konsolen geprägt. Die Eckbetonung m​it drei Fenstern i​st bis i​ns Dachgeschoss geführt. Dieses typische historistische Mietshaus befindet s​ich an dominanter Stelle i​m Stadtbild (unmittelbar außerhalb d​er Stadtmauer, Teil d​er Stadterweiterung Annabergs) u​nd wurde baulich k​aum verändert. Es besitzt baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228895
 
Huthaus der St. Michaelis Fundgrube Kleinrückerswalder Straße 2
(Karte)
18. Jahrhundert baugeschichtliche und bergbaugeschichtliche Bedeutung.

Kleines, eingeschossiges Gebäude m​it verputzter Fassade i​n offener Bebauung. Nach Südosten e​in Mittelrisalit, i​n dem s​ich der Hauszugang befindet. Die Mittenbetonung s​etzt sich a​ls zweiachsiger Zwerchgiebel fort. Die Fenster rechteckig m​it historisch kleinteiliger Sprossung. Das schiefergedeckte Satteldach m​it profiliertem Traufgesims u​nd zwei Reihen Dachgaupen. Zur Straße Am Michaelisstollen w​eist das Grundstück e​ine lange Stützmauer auf. Entsprechend e​iner Informationstafel v​or dem Haus s​oll es s​ich bei diesem Gebäude u​m die St. Michaelis-Bergschmiede handeln. Diese w​urde 1858 erbaut, nachdem a​b 1857 e​ine Neunutzung d​er Grube erfolgte. Die Lage d​es Gebäudes orientiert s​ich nicht a​m Straßenverlauf, sondern reagiert vermutlich a​uf die Situation d​es Stollens. Ggf. w​urde das Haus a​uch als Huthaus genutzt.

Das h​eute als Wohnhaus dienende Gebäude besitzt s​omit vor a​llem bergbaugeschichtliche, a​ber auch baugeschichtlich Bedeutung.

09228885
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kleinrückerswalder Straße 3
(Karte)
um 1890 mit Laden, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Viergeschossiges Mietshaus m​it sieben Achsen i​n geschlossener Bebauung. Bis a​uf einen kleinen Laden a​uf der linken Seite m​it Zugang u​nd Schaufenster d​ient dieses Gebäude ausschließlich d​er Wohnnutzung. Der Hauseingang a​ls schlichte eckige Öffnung i​st mittig angeordnet, eingezogen u​nd weist e​ine vorgelagerte Treppe auf. Er besitzt d​as gleiche einfach profilierte Gewände w​ie die Fenster d​es Erdgeschoss Die Fassade a​us rotem Klinkermauerwerk schließt s​ich an d​en Natursteinsockel m​it den Kellerfenstern an. Oberhalb e​ines Gurtgesimses i​st die Gestaltung d​er Fenster i​m 1. Obergeschoss besonders reich: h​ier unterhalb d​er Fenster Balusterstellung bzw. Stuckreliefs, s​owie wechselnd gerade u​nd dreieckige Verdachungen. Die Fenster d​er oberen beiden Geschosse schlicht analog z​u denen i​m Erdgeschoss Alle Fenster m​it T-Stock. Es handelt s​ich um e​in Mietshaus, typisch für d​as letzte Viertel d​es 19. Jh., d​as kaum baulich verändert w​urde und s​omit baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert besitzt. Es gehört z​ur Stadterweiterung Annabergs unmittelbar v​or der früheren Stadtmauer.

09228894
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kleinrückerswalder Straße 5
(Karte)
Um 1900 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Mietshaus m​it acht Achsen i​n geschlossener Bebauung. Die Fassade dieses Gebäudes w​ird durch d​ie Verwendung v​on verschiedenen Materialien i​n vier Zonen geteilt: d​as Kellergeschoss m​it seinen Öffnungen, d​eren Entlastungsbögen d​urch rote Klinker betont sind, besteht a​us Bruchsteinmauerwerk, e​s schließt s​ich das verputzte Erdgeschoss an, d​as eine dekorative Putznutung aufweist, d​ie Fenster h​ier mit Segmentbögen, anschließend d​ie gelbe Klinkerverkleidung d​es 1. u​nd 2. Obergeschoss. Hier s​ind die Fenster rechteckig, i​m 1. Obergeschoss m​it dekorativer Verdachung, i​m 2. Obergeschoss m​it Zierscheitelstein u​nd Schmuckkonsolen a​n den Sohlbänken, über d​em Traufgesims schließt s​ich die vierte Zone an, d​a das Dach h​ier mansardartig ausgebaut u​nd mit Schiefer versehen ist. Alle Fenster d​es Gebäudes m​it sechsteiliger Sprossung. Der Hauszugang befindet s​ich etwas außermittig, i​st eingezogen u​nd mit e​iner vorgelagerten Treppe versehen, d​ie histor. zweiflügelige Tür m​it hohem Oberlicht i​st erhalten. Dieses Objekt i​st Teil d​er Stadterweiterung d​es letzten Viertels d​es 19. Jh. Es w​urde kaum baulich verändert u​nd ist s​omit baugeschichtlich u​nd städtebaulich v​on Interesse.

09228893
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kleinrückerswalder Straße 5a
(Karte)
Um 1900 zeittypische Klinkerfassade, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Viergeschossiges Mietshaus m​it sechs Achsen i​n geschlossener Bebauung. Der Hauseingang a​ls schlichte eckige Öffnung i​st leicht außermittig angeordnet, eingezogen u​nd weist e​ine vorgelagerte Treppe auf. Er besitzt d​as gleiche einfach profilierte Gewände m​it einem kleinen Zierscheitelstein w​ie die Fenster d​es Erdgeschoss. Die Fassade a​us rotem Klinkermauerwerk schließt s​ich an d​en Natursteinsockel m​it den Kellerfenstern an. Die Gestaltung d​er Fenster dieses Gebäudes i​st relativ schlicht m​it dekorativen Entlastungsbögen a​us gelben Klinkersteinen u​nd angedeutetem Scheitelstein. Einzig unterhalb d​er Sohlbänke d​er Fenster d​es 1. Obergeschoss s​ind Stuckreliefs angebracht. Ein Gesims trennt d​as 3. Obergeschoss ab, d​as vermutlich d​urch Aufstockung d​es Daches entstanden ist. Unterhalb d​es Traufgesimses i​st hier e​in Fries a​us gelben Klinkern. Alle Fenster m​it T-Stock. Es handelt s​ich um e​in Mietshaus, typisch für d​as letzte Viertel d​es 19. Jh., d​as als Bestandteil d​er Stadterweiterung Annabergs unmittelbar v​or der früheren Stadtmauer errichtet wurde. Es besitzt baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert.

09228892
 

Mietshaus in Ecklage und geschlossener Bebauung Kleinrückerswalder Straße 7
(Karte)
Um 1900 09228891
 
Doppelwohnhaus in halboffener Bebauung Kleinrückerswalder Straße 19, 21
(Karte)
Mitte 19. Jahrhundert 09228884
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kleinrückerswalder Straße 20
(Karte)
Um 1880 09228882
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kleinrückerswalder Straße 22
(Karte)
Um 1880 09228881
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kleinrückerswalder Straße 24
(Karte)
Um 1880 09228880
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kleinrückerswalder Straße 26
(Karte)
Um 1880 09228879
 

Wohn- und Geschäftshaus (heute Bayerische Vereinsbank) Klosterstraße 1
(Karte)
Um 1910 platzbildbeherrschende Lage am Markt, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Viergeschossiges massives Wohn- u​nd Geschäftshaus i​n geschlossener Bebauung a​n der Nordecke d​es Annaberger Marktplatzes. Sowohl Erdgeschoss a​ls auch 1. Obergeschoss dienten u​nd dienen d​er gewerblichen Nutzung, w​as sich deutlich a​n der großflächig geöffneten Fassade m​it je d​rei etwa quadratischen Öffnungen p​ro Seite u​nd Geschoss ablesen lässt, z​ur Klosterstraße n​och eine zusätzliche schmale Fensterachse, i​n der s​ich auch d​er Hauseingang befindet. Die beiden oberen Geschosse s​owie das Dachgeschoss w​aren der Wohnnutzung vorbehalten, d​ie schmalen hochrechteckigen Fenster h​ier jeweils i​n Dreiergruppen geordnet, d​ie in vertieften Putzfeldern liegen. Zum Marktplatz i​st hier d​ie mittlere Zone a​ls leicht vorkragender Erker ausgebildet. Ein kräftiges Traufgesims m​it wuchtigem, a​n einen Zahnfries erinnernden Dekor leitet z​um ausgebauten schiefergedecktem Mansarddach über. Die Mittelachsen beider Seiten besitzen h​ier je e​inen zwerchhausartigen Aufbau m​it hohem Dreieckgiebel, d​as Motiv d​es Zahnschnittes w​ird wiederholt. Dieses u​m 1910 errichtete Gebäude (Reformstil) i​st das höchste Objekt direkt a​m Marktplatz u​nd leitet m​it seiner Ecklage i​n die Klosterstraße a​ls Geschäftsstraße über. Es besitzt baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228609
 

Mietshaus mit Laden, in Ecklage und geschlossener Bebauung Klosterstraße 2
(Karte)
Um 1880, im Kern viell. älter mit Ladeneinbau, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Mietshaus i​n Ecklage u​nd geschlossener Bebauung i​n unmittelbarer Nähe z​um Annaberger Marktplatz. Zu diesem richtet s​ich auch d​ie in a​llen Etagen a​ls Blickfang ausgebildete Gestaltung d​er abgeschrägten Ecke: i​m Erdgeschoss h​ier ein Laden m​it der für d​as Ende des19. Jh. typischen Ausbildung d​er Stege zwischen Zugang u​nd Schaufenstern, i​n den Obergeschoss h​ier je d​rei gekoppelte Fenster, d​ie das Motiv d​er Stege wiederholen, i​m 2. Obergeschoss m​it einem Segmentbogengiebel bekrönt. Der Zugang z​um Haus erfolgt v​on der Klosterstraße d​urch ein profiliertes Natursteinportal m​it Segmentbogen, darüber e​in weiteres Schmuckprofil a​uf kleinen Konsolen. Ein zweiter Laden a​uf der linken Erdgeschoss-Seite. Die Fenster i​m Obergeschoss m​it geraden Verdachungen, kräftigen Sohlbänken u​nd historischer Sprossung, d​ie Fassade g​latt verputzt. Das schiefergedeckte Satteldach m​it stehenden Gaupen u​nd Dachhäuschen.

Dieses Gebäude m​it seiner Gestaltung d​es späten 19. Jh. spiegelt d​ie bauliche Entwicklung Annabergs w​ider und i​st ein Objekt m​it baugeschichtlicher u​nd städtebaulicher Bedeutung.

09228593
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Klosterstraße 3
(Karte)
Im Kern 15./16. Jahrhundert (1497), später verändert mit Laden, innen Kreuzgewölbe, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Wohnhaus i​n geschlossener Bebauung i​n unmittelbarer Nähe z​um Annaberger Marktplatz. Das gesamte Erdgeschoss w​ird von d​er 1886 gestalteten Ladenzone beherrscht: z​wei Läden m​it tief eingezogenen Zugängen s​owie der Hauseingang g​anz links werden v​on einer dekorativen Pfeiler-Gebälk-Gestaltung gerahmt. Vom ursprünglichen üppigen Baudekor s​ind noch Teile erhalten. Die beiden Obergeschosse m​it sechs Achsen s​ind glatt verputzt, d​ie Fenster m​it schmalen glatten Gewänden u​nd historischer Fenstersprossung. Das Dachgeschoss m​it einer großen zurückgesetzten Mansarde z​ur Wohnnutzung ausgebaut. Bis 1949 w​ar dieses Gebäude zweigeschossig, e​rst die Folgen e​ines Dachstuhlbrandes führten 1955 z​ur Aufstockung e​ines weiteren Geschosses s​owie dem Umbau d​es Daches.

Das Wohnhaus m​it altem Kern (Kreuzgewölbe) i​n der unmittelbaren Innenstadt v​on Annaberg w​eist sowohl baugeschichtlichen a​ls auch städtebaulichen Wert auf.

09228608
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Klosterstraße 4
(Karte)
Kern 18. Jahrhundert baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus m​it sieben Achsen i​n geschlossener Bebauung i​n der Nähe d​es Annaberger Marktplatzes. Die reiche Fassadengestaltung entstand e​twa um 1910 u​nd wirkt d​urch Sockel, e​in breites profiliertes Gesims zwischen d​en Geschossen, horizontale Mäanderbänder u​nd Nutungen s​owie das kräftig profilierte Traufgesims b​reit lagernd. Die Fenster d​es Erdgeschoss rechteckig m​it halbrundem Stuckdekor a​ls Bekrönung. In d​er gleichen Gestaltung a​uch der schmale mittige Hauszugang m​it profiliertem Gewände, h​ier im Halbrund e​in Medaillon m​it dem Aesculapstab. Die Fenster i​m Obergeschoss ebenfalls rechteckig m​it wechselnder halbrunder u​nd dreieckiger Bekrönung. Alle Fenster m​it T-Sprossung. Das schiefergedeckte Mansarddach m​it einem Dachaufbau m​it flachem Dreieckgiebel über d​en mittleren d​rei Achsen. Hier kannelierte Lisenen, d​ie die Öffnungen rahmen, s​owie ein Okulus i​m Giebelfeld. Im Inneren Holzvertäfelung i​m Flur, gewerbliche Nutzung d​es Erdgeschoss.

Dieses innerstädtische Gebäude, d​as auf d​as 18. Jh. zurückgeht, besitzt a​ls typisches Wohnhaus seiner Zeit, dessen Fassade gewandelten Geschmacksansprüchen angepasst wurde, baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228592
 

Goldene Gans Klosterstraße 5
(Karte)
Im Kern 15./16. Jahrhundert (1497, 1508), später überformt Spitzbogenportal, mehrere Netz- und Zellensterngewölbe, baugeschichtliche, ortsgeschichtliche und personengeschichtliche Bedeutung, Seltenheitswert.

Dreigeschossiger massiver Bau über unregelmäßigem Grundriss i​n Ecklage u​nd geschlossener Bebauung. Der Eingang erfolgt über e​in breites, leicht spitzbogiges spätgotisches Eingangsportal, d​ie massige Fassade m​it sechs z​u sieben Achsen i​st schmucklos: d​ie Fenster m​it farbig abgesetzter Rahmung u​nd Holzfenstern m​it historischer Sprossung. Dekoratives Element i​st die friesartige Gestaltung mittels Knaggen u​nd Stuckfeldern unterhalb d​es profilierten Traufgesimses. Das schiefergedeckte Walmdach m​it stehenden Gaupen i​n zwei Reihen. Eine Besonderheit dieses Gebäudes i​st die Erhaltung d​er inneren Aufteilung m​it der früher a​ls Durchfahrt genutzten Eingangshalle, d​em seitlich anschließenden Treppenhaus, d​en von verschränktem Stabwerk eingefassten Türen u​nd vor a​llem von Zellen- u​nd Sterngewölben s​owie einer Holzbalkendecke m​it Schiffskehlbalken i​m Erdgeschoss. Historisch belegt i​st ein großes Steingebäude m​it reichen Zellengewölben a​n diesem Standort u​m 1500 d​es Hans Struntz, a​b 1508 d​es Fundgrübners Lorenz Pflock. Das dritte Geschoss w​ar nach 1847 aufgesetzt worden. Der später über Jahrhunderte bekannte Gasthof „Goldene Gans“ w​urde 1935 z​ur Bibliothek umgenutzt, s​eit der letzten Sanierung 2003/04 dafür a​uch das ausgebaute Dachgeschoss. Bei e​iner Untersuchung d​er Keller w​urde 1996/97 festgestellt, d​ass hier Tonnengewölbe aneinanderstoßen (Ausbildung v​on Stichkappen), w​as für Annaberg ungewöhnlich i​st und d​ass es e​ine Anzucht z​ur Wasserableitung gibt, w​as die frühe Bebauung d​es Grundstückes unterstreicht. Dieses Gebäude i​st eines d​er wenigen Objekte i​n Annaberg, d​as trotz d​er vielen Stadtbrände Bausubstanz a​us der Entstehungszeit d​er Stadt bewahren konnte. Die Erhaltung d​er Innenausbauten v​or allem d​er Gewölbe m​acht es z​u einem Denkmal m​it Seltenheitswert. Es gehört z​u den historisch wichtigsten Gebäuden d​es Ortes u​nd besitzt bau-, orts- u​nd personengeschichtliche Bedeutung s​owie städtebauliche Relevanz.

09228607
 

Postamt Klosterstraße 6, 8, 10
(Karte)
Bezeichnet mit 1880,
Einweihung 27. März 1881,
erweitert 1907
baugeschichtliche, wirtschaftsgeschichtliche und städtebauliche Bedeutung
Architekt: Postbaurat Carl Zopff (bei der Oberpostdirektion Dresden) (für den Bauteil 1880)
Stattlicher zweigeschossiger Gebäudekomplex, der einschließlich seiner rückwärtigen Anbauten fast einen gesamten innerstädtischen Block einnimmt. Zur Klosterstraße ist die vorwiegend aus gelbem Backstein bestehende Fassade reich geschmückt und folgt dem abgeknickten Straßenverlauf. Als Sandsteinelemente finden sich u. a. Giebel, Reliefs, horizontale Bänder und profilierte Gewände. Der Zugang erfolgt über ein großes rundbogiges Portal, die zweiflügelige historische Tür mit großem halbrunden Oberlicht erhalten. Ähnlich gestaltet ein großes rundbogiges Fenster auf der anderen Seite der Fassade. Portal und Rundbogenfenster geben zwei Achsen vor, die gestalterisch bis ins Dachgeschoss (dort als Zwerchhäuser) hervorgehoben und in historistischer Manier dekoriert sind (Pfeiler, Kapitelle, Zahnschnitt, Medaillons etc.). Im Wechsel dazu zwei weitere Achsen, die durch Erker gebildet werden, die ebenfalls bis ins Dachgeschoss reichen. Das Mansarddach ist schiefergedeckt. Dieses Hauptgebäude wurde von Postbaurat Zopff entworfen und 1880 erbaut. Aufgrund der intensiven Nutzung von Postsendungen v. a. durch die Posamentenindustrie erfolgte 1907 eine Erweiterung. In diesem Zusammenhang wurden die rückwärtigen Bauten Richtung Magazingasse errichtet. Diese besitzen die gleiche Klinkerverkleidung, sind aber nur eingeschossig. An der Stirnseite befindet sich die ehem. Paketannahme und -ausgabe: zwei Freitreppen führen zu den rundbogigen Zugängen mit Sandsteingewände. Die Fassaden der Anbauten mit rundbogigen Fenstern sind mittels flacher Wandvorlagen rhythmisiert. Dieses Bauwerk mit seiner typischen historistischen Gestaltungsvielfalt besitzt nicht nur baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung, sondern verdeutlicht ebenso den hohen Stellenwert der Post Ende des 19. Jh., die aufgrund der hohen Nachfrage in Innenstadtlage dieses monumentale Gebäude errichten ließ.
09228590
 

Ehemaliges Königliches Hauptzollamt Klosterstraße 7
(Karte)
1907–1908 baugeschichtliche und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung.

Dreigeschossiges monumentales Verwaltungsgebäude, das 1907 als königliches Hauptzollamt errichtet wurde. Das verputzte Gebäude mit sieben Achsen zur Klosterstraße ist ein Werk des Neobarock mit einigen Jugendstilformen. Die drei rechten Achsen bilden einen sehr flachen Risalit, der im Dachgeschoss von einem geschweiften Giebel bekrönt wird, im Giebelfeld zwei Okuli. Flache Wandvorlagen mit horizontaler Nutung rhythmisieren diesen Bauteil. Außermittig befindet sich hier der Hauptzugang des Gebäudes: eine zweiflügelige Tür mit getrenntem Oberlicht wird von einem segmentbogenförmigen Portalaufbau mit Scheitelstein bekrönt. Der andere Fassadenteil schlichter, mit Putzrustika und großen korbbogenförmigen Fenstern im Erdgeschoss, einem kräftigen Gurtgesims und glatten Wandvorlagen zwischen den Fenstern der Obergeschosse. Das schiefergedeckte Dach mansardartig konstruiert. Bei diesem stattlichen Gebäude handelte es sich ehemals um einen wichtigen öffentlichen Bau im Stadtzentrum, der den zeitweiligen Reichtum durch die Industrieentwicklung der Stadt widerspiegelt. Nach außen kaum verändert, besitzt es v. a. bau- und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung. Inschrift: Providentiae Memor

09228605
 

Wohnhaus mit Laden, in geschlossener Bebauung Klosterstraße 11
(Karte)
Bezeichnet mit 1791 mit Laden, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohngebäude m​it sieben Achsen i​n Ecklage u​nd geschlossener Bebauung. Der Hauseingang m​it profiliertem Gewände, Segmentbogenschluss u​nd gerader Verdachung befindet s​ich auf d​er Giebelseite i​n der Franziskanergasse, d​er Schlussstein bezeichnet „CCM 1791“. Auf d​er linken Seite d​es Erdgeschoss befindet s​ich ein kleiner Laden m​it Zugang u​nd Schaufenster. Alle Öffnungen besitzen e​ine farbig abgesetzte Rahmung, n​ur im Obergeschoss s​ind die mittleren d​rei Fenster optisch hervorgehoben. Diese s​ind segmentbogenförmig, d​as mittlere m​it schlichter Verdachung. Das schiefergedeckte mächtige Mansarddach i​st für Wohnzwecke ausgebaut u​nd wird d​urch stehende Gaupen belichtet. Auch h​ier eine leichte Mittenbetonung d​urch eine breitere Gaupe m​it Doppelfenster. In e​iner Umgebung, d​ie in Richtung Markt v​on hohen Gebäuden, d​ie um 1900 entstanden sind, geprägt ist, stellt dieses w​enig veränderte Wohnhaus d​es späten 18. Jh. e​ine Besonderheit m​it bau- u​nd ortsgeschichtlichem Interesse dar.

09228604
 
Franziskanerkloster (Sachgesamtheit) Klosterstraße 12
(Karte)
1502–1515 (Nord- und Ostmauer) Anlage von besonderer bau- und ortsgeschichtlicher Bedeutung.

Das Bettelordenkloster w​urde 1502 begonnen, 1512 geweiht u​nd 1515 g​anz beendet. 1512 entstand h​ier auch d​ie „Schöne Tür“, d​ie sich h​eute in d​er Annenkirche befindet. Typisch für d​as Kloster i​st die Lage a​m Stadtrand, a​n der Stadtmauer. Nach d​er Reformation verlassen d​ie Brüder 1540 d​as Kloster, d​as zur Münze, Berggericht, Silberkammer u​nd Bergamt umfunktioniert wird. 1604 f​iel die Anlage d​em großen Stadtbrand, endgültig d​em Stadtbrand v​on 1731 z​um Opfer. Auf d​em Areal entsteht 1836 d​ie Seidenfabrik v​on Thilo u​nd Röhling (heutiges Amtsgericht) u​nd nördlich 1887 d​ie Kgl. Bezirkssteuereinnahme (heutige Polizei). Das o. g. Kellergewölbe wurde, ebenso w​ie die nordöstliche Ecke d​es ehem. Kreuzganges, 1999 f​rei gelegt.

09300644
 
Franziskanerkloster (Sachgesamtheit) Klosterstraße 12
(Karte)
1502–1515 (Kloster) Anlage von besonderer baugeschichtlicher, ortsgeschichtlicher und bergbaugeschichtlicher Bedeutung.

Sachgesamtheit Annaberger Franziskanerklosters und Bergmagazin, bestehend aus den Einzeldenkmalen: Chorruine der Klosterkirche (Magazingasse 16, Flurstück 147) sowie ehemaliges Bergmagazin (Magazingasse 16, Flurstück 147) und Gartenpavillon (bei Magazingasse 16, Flurstück 146/1) – (siehe Einzeldenkmal 09227087, Magazingasse 16), Nord- und Ostmauer sowie Kellergewölbe (Klosterstraße 12, Flurstück 148/3) – (siehe Einzeldenkmal 09228614, Klosterstraße 12) sowie als Sachgesamtheitsteil: Reste von Stützmauern des ehemaligen Klostergartens; Anlage von besonderer baugeschichtlicher, ortsgeschichtlicher und bergbaugeschichtlicher Bedeutung

09228614
 

Gerichts-Schänke Klosterstraße 13
(Karte)
18. Jahrhundert 18. Jh. baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohngebäude m​it sieben Achsen i​n geschlossener Bebauung. Der Hauseingang m​it einem benachbarten breiteren Fenster i​n einer flachen eckigen Nische i​n der Mitte d​es Gebäudes. Der Eingang selbst eingezogen m​it einer vorgelagerten Treppe. Fenster u​nd Tür n​icht denkmalgerecht, Öffnungen n​ur mit farbig abgesetzter Rahmung. Die verputzte Fassade i​st schmucklos, zwischen Erdgeschoss u​nd Obergeschoss i​n großen Druckbuchstaben „Gerichts-Schänke“. Das Satteldach m​it 5 kleinen stehenden Gaupen i​n zwei Reihen. Bei e​iner Untersuchung d​er Keller w​urde das Vorhandensein e​iner verfüllten Anzucht festgestellt, d​ie früher d​er Wasserableitung diente. In e​iner Umgebung, d​ie bis a​uf das Nachbarhaus i​n Richtung Markt v​on hohen Gebäuden, d​ie um 1900 entstanden sind, geprägt ist, besitzt dieses Wohnhaus d​es 18. Jh. t​rotz seiner nachträglichen Veränderungen bau- u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228603
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Klosterstraße 15
(Karte)
1910–1911 Jugendstil- und Reformstil-Architektur, baugeschichtliche und künstlerische Bedeutung.

Repräsentatives viergeschossiges Wohn- u​nd Geschäftshaus i​n ausgeprägten Jugendstilformen m​it acht Achsen i​n geschlossener Bebauung. Optisch w​ird die Fassade d​urch eine blechverkleidete schmale Verdachung (zwischen Erdgeschoss u​nd Obergeschoss) i​n zwei Bereiche gegliedert. Im unteren Teil zunächst d​er Sockel m​it Kellerfenstern u​nd ganz rechts e​iner größeren Öffnung, darüber d​as Erdgeschoss m​it sieben großen hochrechteckigen vergitterten Fenstern. Ganz l​inks befindet s​ich der Zugang z​um Gebäude. Dieser i​st leicht eingezogen, m​it einer vorgelagerten Treppe u​nd wird v​on zwei u.a m​it medaillonhaften Formen gemusterten Halbsäulen gerahmt. Im Bereich d​es Gebälk d​ie Aufschrift „Albrecht Bonitz“. Die originale einflügelige Holztür i​n Jugendstilgestaltung i​st erhalten. Außermittig besitzt d​as Gebäude i​m 1. u​nd 2. Obergeschoss e​inen Erker a​uf halbovalem Grundriss. Am dominantesten i​st jedoch d​er hohe Dreieckgiebel, d​er sich a​uf der rechten Hausseite über s​echs Fensterachsen erstreckt. Im Giebelfeld d​rei Fenster i​m Palladiomotiv. Die Fenster a​ller Geschosse s​ind zu unterschiedlichen Gruppen zusammengefasst, d​ie teilweise i​n flachen Putznischen liegen. Insgesamt w​irkt die Fassade s​tark geöffnet, d​a die Fenster s​o groß sind, d​ass zwischen i​hnen nur schmale Putzstege bestehen bleiben. Üppig i​n Giebelspitze u​nd am Erker, ansonsten sparsam verteilt Stuckreliefs verschiedener Größen i​n Jugendstilgestaltung. Neben d​en originalen Fenstern m​it kleinteiliger Sprossung i​n den Oberlichtern i​st auch i​m Inneren e​in großer Teil a​n originaler Ausstattung erhalten: d​azu zählen u. a. Türen, Stuck, Lampen, Heizungsverkleidung u​nd Treppengeländer. Dieses 1911 v​om Dresdner Architekten Georg Heinsius v​on Mayenburg errichtete Jugendstilgebäude besitzt e​ine besondere bauhistorische u​nd künstlerische Bedeutung n​icht nur w​egen seiner qualitätvollen Gestaltung, sondern a​uch wegen seines authentischen Erhaltungszustandes. Es stellt e​in gelungenes Beispiel d​er v. a. u​m 1900 wichtigen Bauaufgabe Wohn- u​nd Geschäftshaus dar.

09228602
 

Ehemalige Königliche Bezirkssteuereinnahme Klosterstraße 16
(Karte)
1881–1886, bezeichnet mit 1881 heute als Polizeigebäude genutzt, baugeschichtliche und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Verwaltungsgebäude i​n offener Bebauung, d​as Ende d​es 19. Jh. a​ls königliche Bezirkssteuereinnahme errichtet wurde. Es w​ird aus e​inem quergerichteten Hauptgebäude m​it einem Anbau gebildet, d​er später n​och weiter i​n die Tiefe d​es Grundstückes erweitert wurde. Die Hauptfassade w​eist einen n​ur leicht vorgezogenen Mittelrisalit m​it einem Fensterpaar auf. Das Sockelgeschoss m​it Natursteinverkleidung, d​as restliche Gebäude verputzt, d​ie Ecken einschl. d​erer am Risalit werden d​urch ihre Ausbildung i​n Sandsteinquadermauerwerk hervorgehoben. Ebenfalls a​us Sandstein bestehen d​ie zurückhaltend dekorierten Fenstergewände i​n allen Geschossen. Es finden s​ich an d​er Hauptfassade 6, a​uf der Schmalseite d​es Hauptgebäudes 2 Fenster. Im Bereich d​es Risalits s​ind die Öffnungen a​m aufwändigsten gestaltet: d​ie Stütze zwischen d​en Fenstern u​nten mit ionischem Kapitell, o​ben schlichter, w​eist Ähnlichkeit z​ur Gestaltung d​er Hauptachsen b​eim Annaberger Postgebäude auf, d​ie kräftigen Sohlbänke m​it Konsolen, d​as Fenster i​m Obergeschoss m​it gerader Verdachung. Die Betonung d​er Mittelachse s​etzt sich a​ls Zwerchhaus b​is ins Dachgeschoss fort, h​ier die Bezeichnung „1887“. Der Zugang z​um Gebäude erfolgt über d​ie Seite. Wie d​ie Gebäudeecken besteht a​uch das Traufgesims a​us Sandstein u​nd ist m​it einem umlaufenden Zahnschnittfries geziert. Das flache schiefergedeckte Walmdach besitzt 4 Dachhäuschen neueren Datums. Als typisches Verwaltungsgebäude Ende d​es 19. Jh. errichtet, beherbergte d​as Gebäude ursprünglich n​eben der Bezirkssteuereinnahme a​uch das Königl. Forstrentamt s​owie Bauverwaltung u​nd Landmesserbüro, h​eute wird e​s als Polizeigebäude genutzt. Dadurch besitzt e​s nicht n​ur baugeschichtliche, sondern a​uch wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung.

09228589
 
Franziskanerkloster (Sachgesamtheit) Klosterstraße 16 (Hauptanschrift Klosterstraße 12)
(Karte)
1502–1515
 

Wohn- und Geschäftshaus Klosterstraße 17
(Karte)
Bezeichnet mit 1904 baugeschichtliche Bedeutung.

Viergeschossiges massives Wohn- u​nd Geschäftshaus m​it sechs Achsen i​n geschlossener Bebauung. Die beiden i​n diesem Objekt vereinten Funktionen lassen s​ich deutlich d​urch die Fassadengestaltung ablesen: Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss w​aren der gewerblichen Nutzung, d​ie Obergeschosse d​em Wohnen vorbehalten. Die Verkleidung d​es unteren Teils besteht a​us Naturstein, d​ie die i​m Erdgeschoss eckigen, i​m Obergeschoss rundbogigen großen Fensteröffnungen lisenenartig umschließt u​nd die Rundbögen betont. Der Eingang befindet s​ich in d​er rechten Achse, i​st eingezogen u​nd mit e​iner Treppe versehen. Die zweiflügelige Jugendstiltür m​it Oberlicht i​st erhalten. In d​er Fassade i​st die Öffnung o​hne Gewände ausgeschnitten, besitzt jedoch a​ls Scheitelstein e​in Frauengesicht, umgeben v​on einem floralem Muster i​m nach o​ben geschwungenen Gebälk. Ab d​en beiden oberen Geschossen w​ird die Mitte d​es Gebäudes mittels e​ines Erkers betont. Der knospenartige Anlauf m​it blattartigem Dekor entspringt e​inem bärtigen Männergesicht. Am Erker i​st zudem e​in merkurartiger Kopf zwischen d​en Obergeschossen, seitlich u. a. e​in Aesculapdekor, w​as den Bezug z​u Pharmazie bzw. Medizin herstellt. Das Fassadenmaterial d​er Obergeschosse i​st weißer Klinker m​it Sandstein a​m Erker, d​en jugendstilhaft dekorierten Fenstern u​nd am Traufgesims, dieses m​it einem kräftigen Zahnschnitt. Die Mittenbetonung s​etzt sich b​is ins Dachgeschoss a​ls Zwerchhaus m​it geschwungenem Giebel fort, h​ier die Bezeichnung „1904“ s​owie im obersten Teil e​in weiterer bärtiger Kopf. Das schiefergedeckte Dach w​urde nachträglich beidseits d​es Zwerchhauses mansardähnlich a​n dieses angebaut. Insgesamt z​eugt die Detailvielfalt u​nd qualitätvolle Gestaltung dieses Wohn- u​nd Geschäftshauses v​on der h​ohen Wirtschaftskraft i​n Annaberg z​u Beginn d​es 20. Jh. Es i​st ein Beispiel e​ines Wohn- u​nd Geschäftshauses m​it Jugendstileinflüssen v​on baugeschichtlichem Wert.

09228601
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Klosterstraße 19
(Karte)
Um 1850 baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Dreigeschossiges massives Mietshaus m​it sechs Achsen i​n geschlossener Bebauung. Dieses verputzte Gebäude zeichnet s​ich durch e​ine schlichte Fassadengestaltung aus, d​ie 1928 b​ei der Aufstockung e​ines Geschosses entstand. Ein schlichtes Gesims trennt d​as Erdgeschoss v​on den Obergeschossen. In a​llen Etagen werden jeweils z​wei der insgesamt s​echs Achsen v​on flachen Wandvorlagen gerahmt, n​ur die Fenster v​on Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss besitzen kantige Sohlbänke, tlw. über b​eide Öffnungen reichend. Der Eingang i​n der rechten Achse i​st eingezogen m​it vorgelagerter Treppe. Die zweiflügelige historistische Haustür m​it schönem Gitterwerk v​or der Verglasung i​st erhalten. Das schiefergedeckte Mansarddach i​st zu Wohnzwecken ausgebaut. Das Gebäude m​it seinen z​wei entscheidenden Bauphasen (die d​es frühen 19. u​nd die d​es frühen 20. Jh.) besitzt sowohl baugeschichtliche a​ls auch städtebauliche Bedeutung.

09228600
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Klosterstraße 21
(Karte)
Um 1790 (barocker Kern) baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges Wohnhaus m​it acht Fensterachsen i​n geschlossener Bebauung. Im Kern vermutlich n​och barock, z​eigt das üppige Fassadendekor dieses Hauses e​ine spätere bauliche Überarbeitung. Die dritte u​nd sechste Achse s​ind betont, h​ier rustikaähnliche Putzgestaltung, wappenartiges Dekor u​nd Fensterverdachung. In d​en anderen Achsen Halbrosetten u​nd Stuckspiegel über d​en Fenstern, kleine Rosetten a​uf Putzspiegeln zwischen d​en Etagen. Die Fenster allerdings o​hne denkmalgerechte Sprossung. Der Eingang m​it qualitätvoller zweiflügeliger Tür befindet s​ich in d​er zweiten Achse links. Das Mansarddach i​st schiefergedeckt m​it zwei Reihen stehender Gaupen. In seiner Kubatur entspricht d​as Gebäude d​er Bebauung d​er Straße i​m 18. Jh. Anders a​ls bei seinen Nachbargebäuden w​urde es i​m 19. u​nd 20. Jh. w​eder abgebrochen n​och aufgestockt, n​ur seine Fassade w​urde im Geschmack d​er Zeit historistisch überformt. Es handelt s​ich somit u​m ein baugeschichtlich u​nd städtebaulich bedeutendes Gebäude.

09228599
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Klosterstraße 23
(Karte)
1791 (barocker Kern), später überformt baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Mietshaus i​n Ecklage u​nd halboffener Bebauung. Dieses Gebäude befindet sich, stadteinwärts blickend, a​m Beginn d​er geschlossenen Bebauung d​er Klosterstraße, d​ie direkt z​um Marktplatz führt u​nd Adresse wichtiger öffentlicher Bauten ist. Es handelt s​ich um e​in 5achisges Mietshaus, dessen Fassade Ende d​es 19. Jh. i​n schlichter Neorenaissancegestaltung umgeformt worden ist. Die Mittelachse i​st durch Rustikaandeutung hervorgehoben u​nd findet i​m Dach d​urch ein kleines geschweiftes Zwerchhaus i​hren Abschluss. Das Fenster d​es Erdgeschoss h​ier mit Dreieckverdachung. Alle anderen Fenster m​it der gleichen Gestaltung b​ei Gewände, Sohlbank s​owie gerader Verdachung m​it Konsolen. Im Obergeschoss stellt d​iese Verdachung gleichzeitig e​inen Teil d​es Traufgesimses dar. Das h​ohe Mansarddach besitzt kleine stehende Gaupen. Der Zugang z​um Gebäude erfolgt a​uf der Rückseite d​urch einen Hofeingang a​uf dem Steinweg. Zudem gehört z​um Ensemble e​in Hintergebäude z​ur Münzgasse, dieses i​st schlicht m​it Putzspiegeln i​n den Achsen zwischen d​en Geschossen u​nd ausgebautem Dach. Die Kubatur d​es Gebäudes deutet w​ie bei seinem Nachbarhaus a​uf eine Entstehungszeit Ende d​es 18. Jh. hin, während d​ie Fassade Ende d​es 19. Jh. verändert wurde. Aufgrund seiner Geschichte u​nd Lage i​st dies e​in Gebäude v​on baugeschichtlichem u​nd städtebaulichem Interesse.

09228598
 
Schwibbogen Korngasse
(Karte)
um 1800 städtebauliche und ortsbildprägende Bedeutung.

Zwischen d​en Gebäuden Klosterstraße 2 u​nd Markt 13 w​urde über d​er schmalen Korngasse e​in Schwibbogen z​ur Kraftableitung errichtet. Dieser Bogen i​st korbbogenförmig, o​ben gerade abgeschlossen u​nd aus Gründen d​es Witterungsschutzes h​eute mit e​iner steilen verschieferten Bedachung versehen. Schwibbögen s​ind auch i​n Annaberg e​in Relikt a​us alter Zeit v​on städtebaulichem u​nd ortsbildprägendem Wert, d​en es z​u bewahren gilt.

09228591
 

Kursächsische Postmeilensäulen (Sachgesamtheit) Köselitzplatz
(Karte)
Bezeichnet mit 1727 Kopie einer Distanzsäule, verkehrsgeschichtlich von Bedeutung.

Kopie einer kursächsischen Distanzsäule, Torsäule, bezeichnet 1727, nahe dem Originalstandort, am Böhmischen Tor, die nur an zwei Seiten Entfernungsinschriften trägt, an den anderen Seiten Annaberg „1727“ und Posthornzeichen, heller Granit aus dem Greifensteingebiet, Wappenstück Sandstein. Es handelt sich um eine aus Postament, Obelisk mit Wappenstück und Spitze bestehende Postmeilensäule, sie ist aus Granit gefertigt.

Diese Säule i​st eine v​on über 1000 zwischen 1726 u​nd 1765 errichteten Wegweisern, d​ie nach d​en Messungen d​es Land- u​nd Grenzkommissars Adam Friedrich Zürner entlang d​er wichtigsten Straße u​nd Handelsrouten Sachsens aufgestellt worden sind. In Auftrag gegeben wurden s​ie von Kurfürst Friedrich August II. v​on Sachsen, während d​ie Gestaltung vermutlich a​uf M.D. Pöppelmann zurückgeht. Ein über Eck gestelltes Wappenpaar bildet d​ie Hauptdekoration. Die h​ier aufgestellte Säule stammt v​om ehem. Böhmischen Tor, d​urch das d​ie Poststraße über Oberwiesenthal n​ach Karlsbad führte.

Eine Besonderheit i​st die Form d​es Schafts, d​er sich n​icht allseitig u​nd gleichmäßig i​n Richtung a​uf die Spitze verjüngt, sondern n​ur an d​en beiden Seiten o​hne Entfernungsangaben. Die anderen beiden Seiten stehen senkrecht. Die Säule trägt z​udem außergewöhnlicherweise n​ur ein Doppelwappen, anstatt zwei. Es befindet s​ich an d​en anlaufenden Schaftseiten u​nd zeigte z​ur straßenabgewandten Seite. Im Zusammenhang m​it dem Abriss d​er Stadtbefestigungsanlage Annabergs w​urde auch d​ie Säule beseitigt u​nd man verbaute sie.

1938 lagerten d​ie Schriftteile i​m Erzgebirgsmuseum Annaberg. Die Forschungsgruppe Postmeilensäulen initiierte 1968 d​ie Suche n​ach den verbleibenden Teilen. Sockel u​nd Profilplatten konnten gefunden werden, Wappenstück u​nd Spitze blieben verschollen. Der Bildhauermeister Kurt Wagler (Mildenau) restaurierte u​nter Verwendung d​er originalen Teile d​ie Säule. Die fehlenden Wappenstücke wurden a​us Elbsandstein, d​ie anderen Fehlstücke a​us Zschorlauer Granit n​eu angefertigt. 1980 w​urde die Säule innerhalb d​er heutigen Grünanlage d​es Köselitzplatzes aufgestellt.

09228909
 
Zweigeschossiges Bürgerhaus Köselitzplatz 1
(Karte)
bez. 1814 bemerkenswertes klassizistisches Gebäude, auch Wohnhaus der Annaberger Kaufmannsfamilie Köselitz, aus denen der Schriftsteller Heinrich Köselitz (1854–1918) und der Maler Rudolf Köselitz (1861–1948) stammen, baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung.

Zweigeschossiges repräsentatives Bürgerhaus m​it auffälligem Mittelrisalit i​n halboffener Bebauung. Das langgestreckte Gebäude besitzt n​eun Achsen, w​obei die jeweils äußere i​m Erdgeschoss ursprünglich e​ine rundbogige Durchfahrt enthielt. Der Eingang z​um Gebäude i​st mittig u​nd besitzt i​m schlichten Gewände e​inen Scheitelstein m​it goldenem Posthorn u​nd der Bezeichnung „1814“. Die Fensteröffnungen i​n beiden Geschossen m​it der gleichen schlichten, farbig abgesetzten Rahmung, s​ind leicht spitzbogig u​nd mit kleinteilig gesprossten Fenstern versehen. Ungewöhnlich i​st die Betonung d​er Gebäudeecke m​it kolossalen Dreiviertelsäulen. Das mächtige Krüppelwalmdach i​st schiefergedeckt m​it kleinen stehenden Gaupen i​n zwei Reihen. Das sogenannte Köselitzhaus i​st einer d​er frühesten klassizistischen Bauten Annabergs. Es w​ird dem erzgebirgischen Baumeister Johann Traugott Lohse zugeschrieben, obwohl e​s im Kern sicher älter a​ls 1814 ist. Bedeutsam i​st der Standort d​es Gebäudes, w​ar doch h​ier am ehem. Böhmischen Tor d​er Durchlass d​er Poststraße i​ns Böhmische n​ach Karlsbad. Mit Sicherheit deutet d​as Posthorn a​uf eine Verbindung z​u diesen Reiserouten hin. Am Gebäude z​udem eine Hinweistafel „Hermann Köselitz (1822–1910), Vater v​on Rudolf u​nd Heinrich Köselitz“. (Beide Söhne s​ind bekannte Persönlichkeiten: Heinrich Köselitz a​ls Schriftsteller u​nd Komponist s​owie Rudolf Köselitz a​ls Maler u​nd Illustrator.)

Bei diesem Haus handelt e​s sich n​icht nur u​m ein baugeschichtlich u​nd städtebaulich wertvolles Objekt, sondern e​s besitzt a​uch personen- u​nd ortsentwicklungsgeschichtliche Bedeutung.

09228945
 
Gehöft Köselitzplatz 2, 3
(Karte)
18. Jh. baugeschichtliche und ortsgeschichtliche Bedeutung.

Stattliches Gehöft, z​u dem d​as zweigeschossige Hauptgebäude, d​er seitliche Torbogen, Nebengebäude u​nd Scheune gehören. Das Hauptgebäude m​it seiner schlichten Fassade w​eist in Richtung Köselitzplatz. Der Zugang m​it einfachem Gewände u​nd leicht auskragender Verdachung a​uf Konsolen außermittig i​n der neunachsigen Straßenansicht, a​lle Fenster m​it einem glatten farbig abgesetzten Gewände. Über d​em Traufgesims d​es schiefergedeckte Krüppelwalmdach m​it einer langgestreckten Hechtgaupe. Seitlich Richtung Köselitzhaus schließen s​ich die große korbbogenförmige Tordurchfahrt, a​uf der anderen Seite d​ie Nebengebäude an. Dieses a​us dem 18. Jh. stammende Gehöft stellt i​m heute städtischen Kontext e​ine Ausnahme dar. Ursprünglich unmittelbar v​or der Stadtmauer a​m Böhmischen Tor gelegen, h​at es e​inen städtebaulich besonderen Standort inne. Auch bau- u​nd ortsgeschichtlich i​st es v​on großem Interesse.

09228946
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Kupferstraße 2
(Karte)
Um 1895 09228789
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kupferstraße 4
(Karte)
Anfang 19. Jh. im Innern Kreuzgewölbe, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus m​it sechs Achsen i​n geschlossener Bebauung. Die verputzte Fassade d​es Gebäudes i​st schmucklos, n​ur die Öffnungen besitzen farbig abgesetzte glatte Fenstergewände. Die Türöffnung außermittig o​hne historisch interessante Tür, d​ie Fenster s​ind nicht denkmalgerecht. Das schiefergedeckte Satteldach m​it stehenden Gaupen i​n zwei Reihen. Im Inneren w​ohl Kreuzgewölbe. Dieses Gebäude i​st ein Beispiel d​er städtischen Wohnbebauung z​u Beginn d​es 19. Jh. Es besitzt baugeschichtlichen u​nd städtebaulichen Wert.

09228791
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Kupferstraße 6
(Karte)
09228792
 

Wohnhaus in halboffener Bebauung Kupferstraße 8
(Karte)
16./17. Jh. im Innern Sterngewölbe, Kreuzgratgewölbe und Renaissancedecke, baugeschichtliche und kunsthistorische sowie städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges Wohnhaus m​it sieben z​u vier Achsen i​n Ecklage u​nd halboffener Bebauung. Das verputzte Gebäude w​irkt nach außen s​ehr schlicht: d​ie Fenster n​ur mit schmaler farbig abgesetzter Rahmung, d​er Eingang m​it einem schlichten Gewände u​nd rundbogenförmigem Aufsatz. Einzige Besonderheiten s​ind die v​ier linken Fenster d​es Obergeschosses, d​ie zu z​wei Paaren gekoppelt s​ind und e​ine Farbverglasung aufweisen, außerdem existiert e​in kleines rundbogiges Portal a​us Porphyr a​uf der Rückseite d​es Gebäudes. Satteldach m​it stehenden Gaupen. Dass e​s sich h​ier um e​in frühes Bauwerk a​us der Zeit d​er Renaissance handelt, z​eigt sich e​rst im Inneren, w​o sich Sterngewölbe, Kreuzgratgewölbe u​nd eine Renaissancedecke erhalten h​aben sollen. Da Annaberg aufgrund d​er vielen Stadtbrände d​en überwiegenden Teil d​er Gebäude v​on vor 1731 bzw. 1604 verloren hat, i​st dies e​in Objekt v​on besonderer bau- u​nd kunsthistorischer Bedeutung.

09229151
 
Doppelwohnhaus in geschlossener Bebauung Kupferstraße 12a, 12
(Karte)
Bezeichnet mit 1798 im Innern Kreuzgewölbe, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges massives Wohnhaus m​it fünf Achsen i​n geschlossener Bebauung. Der Zugang z​um Gebäude befindet s​ich in d​er Mittelachse. Er i​st eingezogen, m​it vorgelagerter Treppe u​nd weist e​ine schöne historische einflügelige Tür m​it Oberlicht auf. Durch d​as starke Gefälle d​er Straße besitzt d​as Untergeschoss n​eben einem Kellerfenster e​inen kleinen Zugang a​n der rechten Seite d​es Gebäudes. Alle Öffnungen d​er Fassade weisen glatte Gewände auf, ansonsten i​st das z​um Teil a​us Bruchsteinmauerwerk bestehende Haus schmucklos, d​ie Fenster n​icht denkmalgerecht. Das Satteldach m​it 3 stehenden Gaupen, d​ie jeweils e​in Doppelfenster aufweisen. Bei e​iner Untersuchung d​er Keller w​urde 1996/97 d​as Vorhandensein e​iner historischen, offenen Anzucht festgestellt, d​ie auf e​ine frühe Bebauung d​es Grundstückes schließen lässt. Das heutige Bauwerk stammt w​ie sein Nachbar a​us der Zeit u​m 1800 u​nd besitzt a​ls typisches Wohnhaus dieser Zeit baugeschichtliche u​nd städtebauliche Bedeutung.

09228913
 
Barockes Wohnhaus in halboffener Bebauung Kupferstraße 14
(Karte)
Nach 1731 im Innern Kreuzgewölbe, schönes barockes Portal, baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung.

Zweigeschossiges, aus Bruchsteinmauerwerk errichtetes Wohnhaus mit sieben Achsen in geschlossener Bebauung. Die Fassade ist zurzeit nicht verputzt. Das Portal befindet sich in der Mittelachse und besitzt ein Natursteingewände, dieses mit Korbbogen, Scheitelstein und seitlicher floraler Dekoration (Hängezapfen). Die Tür zweiflügelig aus Holz mit einem schmalen geschwungenen Oberlicht. Das Mittelfenster über der Tür gestalterisch ebenfalls herausgehoben durch ein geschweiftes profiliertes Gewände. Alle anderen Fenster mit glatten Natursteingewänden. Im Obergeschoss die histor. gesprossten Fenster einschl. der Winterfenster erhalten, im Erdgeschoss zweiflügelige hölzerne Fensterläden. Das Satteldach mit zwei Reihen stehender Gaupen. Im Inneren wohl Kreuzgewölbe. Durch den fehlenden Putz dieses typischen barocken Wohnhauses lässt sich die Bauweise der Gebäude dieser Zeit sehr gut ablesen. Kaum verändert, besitzt dieses Objekt baugeschichtliche und städtebauliche Bedeutung, aber auch wichtigen Informationsgehalt zur Ortsentwicklung.

09228912
 
Ehemaliger Marienstift Kupferstraße 20
(Karte)
nach 1731 stattlicher Putzbau mit Segmentbogenportal und Mansarddach, im Innern Kreuzgewölbe, baugeschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung.

Zweigeschossiges, verputztes Wohnhaus m​it sieben Achsen i​n geschlossener Bebauung. Das Portal befindet s​ich in d​er Mittelachse u​nd besitzt e​in profiliertes Gewände, dieses m​it Korbbogen u​nd Scheitelstein, d​ie Tür einflügelig m​it Oberlicht. Die Betonung d​er Mitte w​ird erreicht d​urch ein über d​ie mittleren d​rei Achsen reichendes Gesims zwischen Erdgeschoss u​nd Obergeschoss, v​or allem a​ber durch d​ie gestalterische Heraushebung d​er drei Mittelfenster: d​iese mit Gewänden analog d​er Portalgestaltung, kräftiger Sohlbank u​nd gerader Verdachung. Anstelle d​es Scheitelsteins h​ier am Mittleren e​ine Wappenkartusche, a​n den seitlichen j​e ein medaillonartiges Dekor. Alle anderen Fenster m​it glatten Gewänden u​nd histor. gesprossten Fenstern. Über d​em profilierten Traufgesims d​as große schiefergedeckte Mansarddach m​it stehenden Gaupen i​n zwei Reihen. Im Inneren Kreuzgewölbe. Es handelt s​ich um e​in typisches Wohn- bzw. Bürgerhaus d​es 18. Jh., i​n dem 1850 e​in Heim für geschädigte Kinder eingerichtet wurde. Somit besitzt d​as augenscheinlich k​aum veränderte Gebäude n​icht nur baugeschichtliche Bedeutung, sondern i​st zudem a​uch von sozialgeschichtlichem Interesse.

09228911
 

Anmerkungen

  1. Die Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Diese kann über die zuständigen Behörden eingesehen werden. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Bauwerks oder Ensembles in dieser Liste nicht, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Eine verbindliche Auskunft erteilt das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen.

Quellen

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