Lily Gladstone
Lily Gladstone (* 2. August 1986 in Browning, Montana) ist eine US-amerikanische Schauspielerin.
Leben und Karriere
Lily Gladstone wurde in der Stadt Browning, im Nordwesten des Bundesstaats Montana, geboren, wo sie auch aufwuchs. Sie hat indigene Wurzeln, die in den Völkern der Blackfeet, Nez Percé und Kainaiwa liegen. Ihr Vater studierte in den 1970er Jahren an der University of Washington und arbeitete schließlich als Fernsehjournalist. Ihre Mutter war eine entfernte Cousine des britischen Premierministers William Ewart Gladstone. Bis 13 lebte sie in Montana und zog anschließend nach Seattle. Nach dem High School-Abschloss dort besuchte sie die University of Montana – Missoula, die sie 2008 mit dem Bachelor of Fine Arts in Theater abschloss und zudem einen weiteren Abschluss im Fach Native American Studies erwarb. Anschließend stand sie landesweit auf den Theaterbühnen der USA. In ihrer Heimatstadt Seattle wurde sie von 2009 bis 2013 Teil der Living Voices, eines Lehrtheaters, sowie eines Jugendtheaters für indigene Amerikaner, das Red Eagle Soaring.
Eine ihrer ersten Filmrollen landete Gladstone 2013 in dem französischen Spielfilm Jimmy P. – Psychotherapie eines Indianers, in dem unter anderem Benicio del Toro und Mathieu Amalric auftraten, der in und um ihre Heimatstadt im Blackfoot-Reservat gedreht wurde.[1] Sie setzt sich für ein stereotyp-befreites Rollenangebot für Darsteller, die Nachfahren Amerikanischer Ureinwohner sind, ein.[2] Gesammelte Erfahrungen von Castings, wonach die Besetzungsabteilungen wenig Wissen über die Realität und die Vielfalt der Amerikanischen Ureinwohner hätten, erwogen Gladstone einst dem Schauspiel komplett den Rücken zuzuwenden. Dennoch sieht sie die Situation für Schauspieler mit indianischen Wurzeln als inzwischen gebessert an. 2016 wurde Gladstone als Jamie für den Film Certain Women der Regisseurin Kelly Reichardt besetzt. Der Film wurde abermals in Montana gedreht.[3] Für ihre Darstellung in dem Film wurde sie unter anderem mit dem Los Angeles Film Critics Association Award als Beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde sie auch für den Independent Spirit Award nominiert.
2017 wurde Gladstone in der Rolle der Lila im Abenteuerfilm Walking Out besetzt. 2019 spielte sie eine Nebenrolle im Filmdrama First Cow. Von 2019 bis 2020 spielte sie als Roxanne eine kleine Rolle in der Serie Billions.
Filmografie (Auswahl)
- 2012: Universal VIP (Kurzfilm)
- 2013: Jimmy P. – Psychotherapie eines Indianers (Jimmy P. – Psychotherapy of a Plains Indian)
- 2013: Winter in the Blood
- 2015: Subterranea
- 2016: Certain Women
- 2017: Walking Out
- 2017: Buster's Mal Heart
- 2017: Scalped (Kurzfilm)
- 2017–2020: Room 104 (Fernsehserie, 2 Episoden)
- 2019: First Cow
- 2019–2020: Billions (Fernsehserie, 4 Episoden)
- 2020: Day by Day (Fernsehserie, Episode 1x08)
- 2020: Freeland
- 2020: Two Eyes
- 2021: Tuca & Bertie (Fernsehserie, Episode 2x01, Stimme)
Auszeichnungen und Nominierungen (Auswahl)
- 2016: Nominierung als Breakthrough Actor für Certain Women
- 2016: Nominierung als Beste Nebendarstellerin für Certain Women
- 2016: Auszeichnung als Beste Nebendarstellerin für Certain Women
Weblinks
- Lily Gladstone in der Internet Movie Database (englisch)
- Lily Gladstone in der Deutschen Synchronkartei
Einzelnachweise
- Brian D'Ambrosio: Lily Gladstone's Beautiful Future (Englisch) In: makeitmissoula.com. 8. August 2014. Abgerufen am 24. Juli 2020.
- Jennifer K. Bauer: Staying true to her heritage: ‘Winter in the Blood’ star Lily Gladstone talks about filmmaking, bucking Hollywood stereotypes (Englisch) In: inland360.com. 21. März 2013. Abgerufen am 24. Juli 2020.
- Kate Kellaway: Lily Gladstone: ‘I lived in the reservations until I was 11’ (Englisch) In: theguardian.com. 12. Februar 2017. Abgerufen am 24. Juli 2020.